Sri Lankas 7 schönste Tempelanlagen
Sri Lanka ist ein faszinierendes Land mit einer vielschichtigen Kultur und sehr leckerem Essen. Was aber auch ganz deutlich hervorsticht und wirklich landschaftsprägend ist, ist die Verbundenheit zur Religion und die damit einhergehenden Tempelanlagen. Dabei handelt es sich oft um antike Bauten mit einer beeindruckenden Geschichte. Die Tempel sehen auch nicht immer gleich aus. Es scheint fast so, als ob jeder Tempel seinen eigenen Charakter zu seiner Geschichte mitbringt.
Wir haben dir hier die schönsten Tempelanlagen Sri Lankas zusammengefasst, die du auf jeden Fall besichtigen solltest! Bereit? Dann los!
Allgemeines
Ein bisschen Religionsunterricht vorab: Von den circa 22 Millionen Menschen in Sri Lanka sind um die 70 Prozent buddhistischen und circa 13 Prozent hinduistischen Glaubens. Dementsprechend ist es nicht verwunderlich, dass die buddhistischen Tempel am häufigsten vertreten sind, gefolgt von den Hindu‑Tempeln.
Der Buddhismus ist Überlieferungen zufolge im 3. Jahrhundert v. Chr. nach Sri Lanka gebracht worden. Im buddhistischen Glauben spielt die Wiedergeburt eine große Rolle. Wer die finale Erlösung erreichen will, muss durch inneren Antrieb Rechtes tun und Rechtes denken. So wird gutes Karma generiert. Dieser Zustand wird das Nirwana genannt – nicht die Band, sondern das Ende der Wiedergeburt.
Die meisten Hindus in Sri Lanka sind Tamilen. Dies liegt vor allem am Kontakt mit dem nördlich angrenzenden Indien, aber auch in der Einwanderung vieler Tamilen im 19. Jahrhundert. Während im Buddhismus keine konkreten Gottheiten angebetet werden, gibt es im Hinduismus zahlreiche davon. In Sri Lanka werden aber vor allem die Gottheiten Shiva, Murugan, Ganesh und Shakti angebetet.
Vielleicht hast du schon mal die eine oder andere Abbildung einer dieser Gottheiten gesehen? Vor allem Ganesha, der Gott mit dem Elefantenkopf und den vier Händen, ist ein populäres Motiv.
Dagobas
Dagobas oder Stupas gehören zu Tempeln wie der Turm auf die Kirche. Du kannst sie in der Regel nicht betreten, aber du wirst bei deinen Tempelbesichtigungen vermutlich sehr oft auf sie stoßen. Deswegen wollten wir dir einmal kurz erklären, was es mit diesen charakteristischen halbkugelartigen Bauten auf sich hat.
Sie werden in der Regel für buddhistische Rituale genutzt, in denen sie im Uhrzeigersinn umkreist werden. Auch dienen sie als Reliquienbehälter sowie als Denkmal und Ort für Opfergaben an überirdische Mächte. Letzteres hat den Zweck, die Mächte zu besänftigen oder eine Bitte darzulegen. Der Bau eines Stupas gilt als heilsam, da er positives Karma generiert.
Verhaltensregeln
Was du auf jeden Fall im Hinterkopf behalten solltest, ist, dass die Tempelanlagen in Sri Lanka sehr heilig sind. Genau wie wir bei uns in Kirchen verhaltenstechnisch einen gewissen Respekt erweisen, sollten wir dies auch in Sri Lankas Tempeln beachten. Denn hier gibt es einige Regeln, die zu beachten sind, um nicht respektlos zu erscheinen und die Besucher zu verärgern.
Zuallererst solltest du deine Schuhe vor dem Tempelgebäude ausziehen. Es gilt als Zeichen des Respekts, nicht seine Straßenschuhe und den damit verbundenen Schmutz mit in den Tempel zu bringen. Außerdem solltest du dich trotz der Hitze bedeckt kleiden. Das gilt sowohl für Männer als auch für Frauen. Die Schultern, Beine und Oberarme sollten bedeckt sein.
Im leisen Tonfall zu sprechen, ist fast schon eine Selbstverständlichkeit, da wir das auch hierzulande als Norm sehen. Fotos sind in der Regel gestattet, außer wenn dies explizit durch beispielsweise Schilder oder Ähnliches verboten wird.
Was ebenfalls vor allem für Einheimische zum guten Ton gehört, ist eine Art Spende für die Mönche. Dabei handelt es sich aber normalerweise nicht um Geld, sondern um Mahlzeiten. Diese sollten jedoch vegetarisch sein. Als Reisender macht es auch einen guten Eindruck, wenn du ebenfalls etwas spendest. Hier kannst du aber auch direkt an den Tempel in Form von Geld spenden. Das trägt zum Erhalt des Gebäudes bei.
Wenn du mehr über die Verhaltensregen erfahren möchtest, schau gerne bei unserem Guide zum Besuch von Kultstätten vorbei! Aber nun, da du mit den wichtigsten Regeln vertraut bist, kann es ja losgehen!
Der Goldene Tempel
Er ist unübersehbar: der riesige goldene Buddha, der am Eingang zu einem immens großen Felsen steht. Der goldene Tempel gehört zum Höhlentempel, zu dem noch fünf weitere Höhlen zählen. Er befindet sich in Dambulla und gilt sogar als einer der ältesten weltweit! Seine Entstehung kann bis auf das 1. Jahrhundert v. Chr. zurückverfolgt werden.
Auch die darin enthaltenen Höhlenmalereien gehören bis heute zu den besterhaltenen der Welt. Sie stellen das Leben des Buddhas und seine Ethiken dar. Durch den guten Erhalt der Höhlenmalereien wurde der Tempel sogar zum UNESCO‑Weltkulturerbe erklärt.
Neben den Malereien gibt es hier an die 153 Buddha‑Skulpturen zu bestaunen, sowie drei Statuen vergangener Könige und vier von bestimmten Gottheiten, wie Vishnu und Ganesha. Hier bekommst du schnell das Gefühl, in einer anderen Zeit gelandet zu sein!
Der Zahntempel
Der wohl mitunter berühmteste Tempel Sri Lankas ist der Zahntempel in Kandy, im Original Sri Dalada Maligawa genannt. Der Name hängt mit der Tatsache zusammen, dass der Zahn des Buddhas in diesem Tempel untergebracht sein soll. Um genau zu sein, der linke Eckzahn. Dieser wird auch in regelmäßigen Prozessionen in der Öffentlichkeit zur Schau gestellt.
Tatsächlich ist das Gebäude selbst mehr oder weniger nur der „Aufbewahrungsbehälter“ für den wertvollen Zahn. Dennoch ist der aus dem 16. Jahrhundert stammende Tempel einen Besuch wert. Hier kannst du auch das Leben des Buddhas schön visuell gestaltet betrachten, damit es auch nicht singhalesisch‑sprechende Besucher verstehen.
Ein ganz besonderes Ereignis ist das Esala Perahera, eine Feier oder mehr noch, eine fünftägige Zeremonie zu Ehren des Reliquiars und vier weiterer Schreine. Diese werden auf bis zu 100 reichgeschmückten Elefanten durch die Stadt getragen. Dazu finden die berühmten Kandy‑Tänze statt – die solltest du dir wirklich nicht entgehen lassen!
Seema Malaka
Ein scheinbar auf dem Wasser schwimmender Tempel! Der Seema Malaka ist ein etwas jüngerer Tempel, aber nicht weniger faszinierend. Er stammt aus dem 19. Jahrhundert und liegt in Colombo, direkt am Beira See. Dieser Tempel wird mehr zur Meditation und als Ruhestätte genutzt als zum Beten.
Er ist auf dem See erbaut worden und wird mit Plattformen und schwimmenden Brücken über Wasser gehalten. Tatsächlich ist der Tempel in der Vergangenheit einmal im See versunken und musste dann mit der neuen Konstruktion wieder aufgebaut werden.
Es ist definitiv ein faszinierendes Bauwerk, dass du dir ansehen solltest. Auf dem Weg hinaus kannst du auch in das zugehörige Museum hineinschauen, was mehr wie eine Schatztruhe wirkt! Diverse antike Manuskripte teilen sich den Platz mit unzähligen Buddha‑Statuen und Abbildungen. Auch Öl‑Lampen, Münzen und edle Steine kannst du hier sehen.
Mihintale Tempel
Um zu diesem Tempel zu gelangen, ist Körpereinsatz gefragt, denn der Tempel liegt oben auf einem Berg. Der Mihintale Tempel ist einer der ältesten Tempel und gilt als die Geburtsstätte des Buddhismus. Was die Szenerie noch beeindruckender macht, ist der naheliegende See. Dieser bietet sich förmlich dafür an, abschließend eine Runde spazieren zu gehen.
Den Überlieferungen zufolge entstand der Tempel folgendermaßen: Der indische König Ashoka schickte den Mönchen Mahinda nach Sri Lanka, um auch hier den Buddhismus zu verbreiten. Als dann der singhalesische König zufällig beim Jagen auf Mahinda traf und mit ihm ins Gespräch kam, wurde der Beschluss gefasst, den Tempel bauen zu lassen.
Rumassala Tempel
Dieser Tempel besteht aus einem schneeweißen Stupa, auch Sama Ceitya genannt, in dessen Mitte ein goldener Buddha sitzt. Allein dieser Anblick ist beeindruckend.
Auch diese religiöse Stätte hat eine interessante Hintergrundgeschichte: Dem Berg, auf dem sich der Stupa befindet, wird nachgesagt, ein Teil des Himalayas zu sein. Dieser soll auf dem Weg nach Indien abgefallen sei. Tatsächlich wurde der Stupa aber von den Japanern erbaut und trägt den Namen Peace Pagoda.
Koneswaram Tempel
Der Koneswaram Tempel ist, anders als die vorherigen, ein Hindu‑Tempel. Diese unterscheiden sich von den buddhistischen Tempeln vor allem darin, dass sie extrem farbenfroh gestaltet sind. Es ist wirklich ein unglaublich schöner und faszinierender Anblick – allein auf Bildern. Also gar nicht auszumalen, wie imposant der Tempel in echt erscheinen muss!
Die meisten Hindu‑Tempel sind einer bestimmten Gottheit gewidmet. Der Koneswaram Tempel in Trincomalee ist hauptsächlich Shiva gewidmet. Was dem Tempel noch die Kirsche aufsetzt ist die Tatsache, dass er auf einer Klippe thront. Das verschafft dir zusätzlich noch eine spektakuläre Aussicht!
Sri Kailawasanathan Swami Devasthanam
Dieser Tempel mit dem zugegeben sehr langen Namen ist der älteste und einer der schönsten Hindu‑Tempel in Colombo. Er ist den Gottheiten Shiva und Ganesha gewidmet.
Was den Tempel vor allem herausstechen lässt, ist die detaillierte Architektur. Genau wie die immens vielen Skulpturen, die scheinbar das komplette Außengebilde des Hauptturms bedecken. Da weißt du gar nicht, wo du zuerst hingucken sollst!
Fazit
Sri Lankas diverse, aber auch einzigartige Kultur und Geschichte scheint sich in ihren Tempelanlagen wiederzufinden. Von uralten Höhlen über goldene Buddha‑Statuen bis hin zu gänzlich bunten Hindu‑Tempeln: Es ist schwer zu sagen, was am faszinierendsten ist!
Und vor allem ist es kaum möglich, die Schönheit und die Atmosphäre in diesen heiligen Stätten angemessen in Worte zu verpacken. Da bleibt dir nur eins – ab nach Sri Lanka! Vielleicht verbindest du die schönsten Tempel ja mit einer Rundreise?
Beachte bei deiner Planung auf jeden Fall die beste Reisezeit und falls du dich noch mehr für die Kultur interessierst, orientiere dich doch an den Festivals! Wir wünschen dir auf jeden Fall eine tolle und ereignisreiche Reise zu Sri Lankas schönsten Tempeln!