Sparen beim Backpacken – mit wenig Geld um die Welt
Einfach nur abschalten, den Stress des Alltags vergessen und in den nächsten Bus zum Flughafen steigen – das ist vielleicht der Traum von dir und noch ganz vielen anderen jungen Menschen. Leider gibt es da manchmal ein klitzekleines Problem: Das Geld „reicht“ scheinbar nicht.
Das kann in manchen Fällen daran liegen, dass du noch nicht mit beiden Beinen im Berufsleben stehst. Lass den Kopf aber nicht hängen, denn so geht es vielen Studierenden oder Auszubildenden! Wie du trotzdem günstig reisen kannst, wollen wir dir deshalb in diesem Artikel beschreiben.
Dabei fokussieren wir uns speziell auf das Backpacken, da wir in diesem Bereich selbst schon genügend Erfahrungen gemacht haben – auch was das Sparen betrifft! Die Tipps sollen dir dabei helfen, auch mit wenigen finanziellen Mitteln eine außergewöhnliche Reise mit dem Rucksack zu erleben. Los geht’s!
Vor der Reise
Günstig zu reisen bedeutet nicht nur, dass du sparst, wenn du unterwegs bist – der ganze Prozess beginnt schon früher. Deshalb wollen wir dir in diesem Kapitel ein paar Tipps zum Sparen, der perfekten Saison, dem Reiseziel, der Ausstattung und der Planung deines täglichen Budgets geben.
Sparen
Das ist vielleicht nicht dein Lieblingsthema, kann sich aber definitiv für deine Reise bezahlt machen – das Sparen. Wenn du bereits weißt, wann du wegfahren möchtest, kannst du dir für jeden Monat ein kleines Ziel setzen. Das können 50 Euro pro Monat sein, welche du nur für diesen Zweck ansparst. Um das zu erreichen, kannst du auch deine Ausgaben genau betrachten und nicht notwendige Einkäufe vermeiden. Eine andere Variante wäre es, dein Kleingeld in einer Spardose zu sammeln und dieses dann zu verwenden.
Wenn du das das ganze Jahr über machst, so wirst du ein feines Budget haben, um die Welt zu erkunden. Das liegt aber vollkommen an deinen finanziellen Möglichkeiten! Um deine Reisekasse aufzubessern, kannst du auch einen klassischen Aushilfsjob, etwa im Café, annehmen.
Reisesaison
Beherzige bei deiner Reise die Hauptreisezeiten. Diese sind bekanntlich im Sommer und in der Weihnachtszeit und führen zu einem starken Anstieg der Reisekosten. Wenn du nicht unbedingt in diesen Zeiten verreisen willst, dann wirst du wahrscheinlich nicht so tief in die Tasche greifen müssen. Schnäppchen kannst du etwa im April, Mai oder auch Juni erhaschen. So kannst du relativ einfach beim Backpacken sparen.
Reiseziele
Manche Länder sind einfach traumhaft schön zum Bereisen und gleichzeitig nicht allzu teuer, was die täglichen Ausgaben für dich als Backpacker betreffen! Dazu zählen vor allem die östlichen Länder des Planeten, also Indien, Bangladesch, Kambodscha, Vietnam oder auch Indonesien. Auch eine Reise nach Mittelamerika ist dafür gut geeignet.
Es muss gesagt werden, dass die Flugkosten hier einiges ausmachen. Wer bei diesen sparen will, kann auch einiges in Europa per Zug entdecken, etwa mit einem Interrail-Ticket! Das kann nicht nur deine Ausgaben reduzieren, sondern auch deinen CO2 Ausstoß. Wunderbare Länder dafür wären Polen, Tschechien, Ungarn und Kroatien.
Wenn du jetzt denkst, du musst dortzulande auf etwas verzichten liegst du vollkommen falsch! Denn es gibt überall viel zu erkunden. Alle diese Länder sind geprägt von der Kultur, den natürlichen Gegebenheiten und auch den regionalen Spezialitäten. Dir wird also nirgends langweilig und es gibt immer genug zu tun.
Ausstattung
Ein guter Backpacking Rucksack kostet gut und gerne 100 bis 200 Euro. Dazu kommen noch andere Ausrüstungskosten, beispielsweise ein kleiner Schlafsack, ein Regenschutz, eine Bauchtasche oder ähnliches. Falls du noch keinen dieser Gegenstände hast, kannst du bei deiner Familie oder deinen Freunden nachfragen. Diese borgen dir bestimmt gerne ihre Sachen, wenn du sie nett darum bittest und gut auf diese aufpasst.
Eine weitere Möglichkeit ist es, deine Ausrüstung gebraucht zu kaufen. Häufig werden nämlich Rucksäcke verkauft, welche nicht häufig im Einsatz waren. Diese sind noch gut in Schuss und werden dir sicherlich jede Menge Freude bereiten. Ansonsten kannst du auch einfach nachsehen, ob es gerade in deiner Nähe einen Abverkauf gibt und du etwas vergünstigt bekommen kannst. Vergiss aber nicht, die Angebote zu vergleichen!
Tagesbudget
Überlege dir am besten im Vorhinein, wie viel Geld du täglich auf deiner Reise brauchen wirst und setze dir ein Limit. Dazu solltest du deine Unterkünfte, die Transportmittel, deine Verpflegung und Aktivitäten einberechnen. Wenn du einen groben Plan dafür erstellt hast, wird es dir später um einiges leichter fallen, deine Ausgaben im Blick zu behalten. Dafür solltest du sie am besten während deines Trips aufschreiben, etwa in ein kleines Notizheft.
Außerdem kannst du darüber nachdenken, was dir auf deiner Backpacking-Tour besonders wichtig ist und wofür du dementsprechend mehr Geld ausgeben willst. Wir sagen immer: Ein unvergleichliches Erlebnis zahlt sich besonders aus und schafft Erinnerungen für das ganze Leben! Wenn du etwas anderes als wichtiger empfindest, ist das natürlich dir überlassen. Wichtig ist, dass du Spaß an deiner Reise hast – auch wenn du dafür Kompromisse eingehen musst.
Damit du dir darunter etwas vorstellen kannst, wollen wir dir hier ein paar Beispiele geben: In Indien ist möglich mit ungefähr 15 Euro pro Tag auszukommen, wohingegen du in Vietnam mit circa 10 Euro mehr rechnen solltest. Im Vergleich dazu kann dich ein Tag als Backpacker in Spanien ganze 45 Euro pro Tag kosten.
Während der Reise
Zweifelsohne kannst du auch während des Backpackens mit ein paar Tricks weniger Geld ausgeben. Wenn du dazu bereit bist, kannst du sogar Geld dabei verdienen. Wir wollen uns hier aber eher auf die Unterkünfte, die Verpflegung und die Transportmittel begrenzen. Hier kommen unsere Tipps:
Unterkünfte
Wir glauben es ist klar, dass du dir nicht das superluxuriöse 5-Sterne Hotel mit eigenem Whirlpool im Zimmer für eine günstige Backpacking-Reise buchen solltest. Empfehlenswerter sind in dieser Hinsicht eher Mehrbettzimmer in Hostels. Diese bieten alles, was du für deine Reise brauchst – also eine Küche, ein Bett und eine Dusche. Da du wahrscheinlich den ganzen Tag unterwegs sein wirst, ist ein Hostel vollkommen ausreichend. Außerdem ist es ein guter Ort, um dich mit anderen Backpackern auszutauschen und neue Reisebekanntschaften zu knüpfen.
Am besten du vergleichst auch die Preise der Hostels. Achte dabei aber nicht nur auf das Geld, sondern auch auf die Bewertungen und Zusatzangebote. Manchmal kommst du dabei auch günstiger durch, wenn du im Vorhinein etwas mehr zahlst. Zum Beispiel verlangen manche Hostels extra Zahlungen für die Bettwäsche oder das WLAN. Aus diesem Grund ist ein genauer Blick auf die Fakten empfehlenswert.
Eine weitere Möglichkeit wäre das Couchsurfen. Das kostet oft sogar keinen Cent! Zweifelsohne musst du aber dabei bedenken, dass du bei fremden Leuten daheim übernachtest. Wir schlagen dir deshalb vor, die Person zuerst an einem vielbesuchten Ort zu treffen. Zum Beispiel in der Innenstadt oder in einem Café. Hör auch unbedingt auf dein Bauchgefühl! Wenn es dir sagt, dass diese Person nicht ganz in Ordnung ist, gehe das Angebot nicht ein. Selbstverständlich kannst du dabei auch sympathische Menschen kennenlernen und dich von ihnen inspirieren lassen.
Verpflegung
Tapp bloß nicht in die Touristenfallen! In manchen Ländern zahlst du nämlich nur mehr Geld in Restaurants, weil du in einem touristisch sehr gut besuchten Viertel unterwegs bist. Wenn du etwas abseits dieser Orte suchst, wirst du bestimmt einen Aha-Effekt erleben – denn plötzlich ist alles etwas günstiger.
Außerdem kannst du in deinem Hostel kochen, falls du eine Küche hast. Das spart einiges an Geld beim Backpacken und kann auch noch Spaß machen, wenn du mit anderen gemeinsam kochst. Dabei musst du nur beachten, dass du alles wieder sauber hinterlässt. Besonders günstig ist es auch, eine Brotbox für unterwegs zusammenzustellen. Denn gerade in Zügen oder am Flughafen kostet eine Mahlzeit oder ein Getränk Unmengen an Geld.
Es gibt auch Apps, mit welchen du Essen davor bewahren kannst, weggeworfen zu werden. Dabei stellen Restaurants oder Bäckereien Überraschungstüten zusammen, welche du für weniger Geld kaufen und genießen kannst.
Transportmittel
Auch bei den Transportmitteln kannst du bei deinem Backpacking-Abenteuer einiges sparen, denn auch hier ist vieles auf den touristischen Komfort ausgelegt. Deshalb ist es eine kostengünstige Alternative, mit den Fortbewegungsmitteln der einheimischen Bevölkerung zu fahren – das könnte zum Beispiel ein Bus sein. Dieser hat vielleicht keine Klimaanlage, aber das ist bei einem offenen Fenster meist halb so tragisch. Bei Fernbussen gibt es auch noch spezielle Anbieter, welche ihre Dienste besonders günstig anbieten. So kannst du auch schnell und günstig an dein Ziel kommen.
Ein weiterer Tipp ist es, auf die Fahrklassen im Bus, Zug oder auch im Flugzeug zu achten. Hier könntest du ein paar Abstriche machen, damit du das restliche Geld in Erlebnisse investieren kannst. Uns ist es auch wichtig zu erwähnen, dass das Fliegen zwar mittlerweile nicht mehr so viele Kosten verursacht, jedoch trotzdem unserer Umwelt nicht guttut. Deshalb bitten wir dich, es dir gut zu überlegen, wenn du einen Flug buchst. Vielleicht gibt es noch eine andere günstigere und umweltschonendere Möglichkeit!
Wenn du dich traust, kannst du auch per Anhalter fahren. Darüber solltest du dich aber speziell für dein Reiseziel einlesen. In manchen Regionen ist es gang und gäbe Fremde mitzunehmen, in anderen wiederum nicht. Achte dabei auch immer auf deine eigene Sicherheit!
Außerdem ist wohl der beste Tipp, dass du viel zu Fuß erkunden solltest. Das trainiert nicht nur deine Kondition, sondern du bekommst auch noch bessere Einblicke und kannst Plätze und Veranstaltungen entdecken, die du sonst nie gesehen hättest.
Ausflüge
Du musst nicht immer teure Tagesausflüge machen. Natürlich kannst du dies hin und wieder einplanen, wenn du eine Sehenswürdigkeit unbedingt sehen willst. Jedoch gibt es auch günstigere Möglichkeiten. Zum Beispiel kannst du selbst eine Tour starten und durch die Region wandern, einen Fluss entlang spazieren oder zu einer öffentlichen Ausstellung gehen. Informier dich einfach darüber, was vor Ort gerade passiert. Manchmal gibt es nämlich Veranstaltungen, welche komplett kostenlos sind.
Wenn du in einer größeren Stadt bist, kannst du auch eine Freetour machen! Diese sind super informativ und du kannst selbst entscheiden, wie viel Trinkgeld du deinem Guide geben willst. Unserer Erfahrung nach sind solche Stadttouren eine absolute Überlegung wert!
Fazit
Es gibt dutzende Wege, wie du als Backpacker Geld sparen kannst. So ist es bereits vor deiner Reise möglich, Entscheidungen zu treffen, welche deine Reise günstiger machen können. Das bezieht sich vor allem auf den Ort, den Zeitpunkt und das Tagesbudget deiner Reise. Um auch bei der Ausstattung zu sparen, kannst du in deinem Umfeld nachfragen, ob dir jemand etwas borgen kann.
Damit sich deine Ausgaben auch unterwegs in Grenzen halten, empfehlen wir dir Hostels und nicht touristische Lokale sowie Transportmittel auszuwählen. Es gibt aber, wie wir dir zuvor beschrieben haben, noch viele weitere Wege sparsam mit deinem Budget umzugehen.
Nichtdestotrotz musst du aber bedenken, dass du für eine günstigere Reise Kompromisse eingehen musst. Du wirst wahrscheinlich nicht in den schönsten Hotels, komfortabelsten Bussen oder tollsten Pools entspannen. Das heißt aber nicht, dass du keinen Spaß haben wirst! Ganz im Gegenteil! Beim günstigen Backpacken hast du nämlich die Chance, die Welt von ihrer wahren Seite zu sehen. Dabei wirst du nicht nur wichtige Lebenserfahrungen sammeln, sondern auch noch ein realistisches Bild der dort lebenden Menschen und ihrer Kultur bekommen.
Unsere Meinung zu dem Thema ist, dass eine Low-Budget Backpacking-Reise auf jeden Fall eine großartige Möglichkeit ist, wie du auch mit weniger Geld deine Reiselust stillen kannst. Deshalb hoffen wir, dass wir dir mit unseren Tipps weiterhelfen konnten, sodass du bald selbst dein eigenes Abenteuer starten kannst.