Die 6 schönsten Sehenswürdigkeiten der Riviera in Albanien

Generelle Informationen zur Riviera

Die Riviera in Albanien umfasst lediglich einen kleinen Abschnitt der Küste im Südwesten des Landes. Sie reicht von Sarandë bis zum Llogara-Pass. Darüber beginnt die Adria. Die albanische Riviera liegt folglich ausschließlich im Qarqe (eine Art Verwaltungseinheit) – Vlora. Sie wird von den Albanern selbst als Bregu bezeichnet – im Deutschen bedeutet das Küste. Die Küste wird vom Hinterland durch das Ceruanische Gebirge abgetrennt. Auch wenn die albanische Riviera nicht sehr groß ist, kannst du trotzdem einige Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten besichtigen.

Dieser Teil des Landes wird sicherlich zum Wunschziel eines jeden Backpackers. Im folgenden Abschnitt zeigen wir dir, was dich in Albanien Riviera erwartet!

Sarandë

Sarandë ist eine Traumstadt – wenn du Ruinen, wunderschöne Strände und generell faszinierende Naturschönheiten liebst. Du findest hier atemberaubende Häfen, die dich mit ihrem nächtlichen Charme in ihren Bann ziehen. Natürlich gibt es auch hollywoodreife Strände. Das Kloster der 40 Märtyrer, die Steinstadt Gjirokastër, Lëkurësi Castle und die Karstquelle Syri i Kaltër waren bereits unter den Regierungschefs zur volksrepublikanischen Zeit ein beliebtes Reiseziel.

Borsh

Dieses kleine und idyllische Städtchen liegt direkt an der Riviera – vor einem etwa vier Kilometer langem Sandstrand. Hier gibt es für Backpacker einiges an Naturschönheiten zu entdecken. Eine Schwemmlandebene hat sich durch den unregelmäßig wasserführenden Borsh-Fluss gebildet. Diese Gegend solltest du auf jeden Fall kundschaften.

Mitten im Dorfzentrum befindet sich eine mächtige Quelle, die du dir anschauen kannst. Auf dem 326 m hohen Hügel Sopot liegt die Burg von Sopot. Das Wahrzeichen der Stadt ist die osmanische Moschee des Haxhi Bendo – innerhalb der Burgmauern. Die Geschichte dieser Befestigung geht laut Forschungen bis ins 12. Jh. v. Chr. zurück! Also nimm dir die Zeit, dieses alte Bauwerk zu betrachten! Lass dich in die Zeit zurückzuversetzen – als hier Griechen, Byzantiner oder Osmanen lebten – lange bevor Albaner auch nur einen Fuß in dieses Gebiet setzten.

Himarë

Kommen wir zu einer etwas größeren Siedlung, und zwar zur Bahkia (vergleichbar mit der deutschen Bezeichnung „Stadtkreis“) – Himarë. Diese Stadt ist ein wahrhaftiges Abenteuer für Geschichtsliebhaber. Die Spuren der Vergangenheit findest du überall.

Es ist bekannt, dass die Römer im 2. Jh. v. Chr. dieses Gebiet eroberten und der Provinz Macedonia zusprachen. Doch hier beginnt erst der Wechsel der Herren über diese Stadt. Nach der Trennung des römischen Reiches im Jahre 395 fiel die Siedlung an das Byzantinische Reich. Ende des 9. Jh. fiel die Stadt beinahe erneut an einen neuen Herrscher, und zwar an das Bulgarische Reich. Dieses reichte damals bis an die Küste Himarës.

Die Geschichte nimmt hier erst richtig Fahrt auf, denn nach dem 4. Kreuzzug im 13. Jh. zerfiel auch Byzanz. Himarë fand sich nun im Nachfolgestaat Epirus wieder. 1277 haben sich dann die Neapolitaner dazu entschlossen, Himarë unter ihre Kontrolle zu bringen.

Du denkst, es endet jetzt? Nein, es geht noch weiter. Denn Ende des 14. Jh. eroberten die Osmanen diese Region und die Himarioten führten sogar erfolgreiche Aufstände gegen die Osmanen durch. Deshalb entschied sich Sultan Bayazid II. 1492 zu einem Abkommen – dieses gewährte Himarë Autonomie.

Das Abkommen bestand einige Zeit lang, aber 1798 eroberte Tepedelenli Ali Pascha Himarë und verleibte es dem Osmanischen Reich endgültig ein. 1912 fand Himarë dann endlich Ruhe und Frieden als es Teil Albaniens wurde – na ja gut, man müsste sagen „fand fast seine Ruhe“. Im Jahr 1940 rückte nämlich die griechische Armee bis nach Himarë vor. Aber das war es jetzt wirklich!

Wenn du also ein Geschichtsliebhaber bist, dann solltest du dir ruhig etwas Zeit nehmen, um die Stadt und die Gegend zu erkunden. Die Spuren der Vergangenheit sind überall wiederzufinden – in den Baustilen, Ruinen und Festungen. Auch in Form eines ehemaligen sowjetischen U-Boot-Bunkers, das in einen Felsen getrieben ist. Dieses kann man im militärischen Sperrgebiet jedoch nicht besichtigen, dafür aber sehr gut aus der Entfernung betrachten.

Maja e Çikës

Jetzt wird es für die Hiker sehr interessant. Maja e Çikës bedeutet so viel wie Mädchen-Spitze  und ist mit 2045 m Höhe der höchste Punkt im Ceruanischen Gebirge. Der Berg steigt innerhalb von nur fünf Kilometern auf 2045 m an. Daher ist dieses Gebiet in erster Linie perfekt für erfahrene Bergsteiger, die sich gerne an eine Herausforderung wagen.

Aber auch Wanderer kommen an diesem Ort auf ihre Kosten, denn du kannst kilometerweit in jede Richtung hiken und zeitweise stundenlang keine Menschenseele antreffen. An diesem Ort wirst du die Natur in aller Ruhe fernab des Stadttrubels genießen.

Die albanische Riviera endet hier. An diesem Punkt beginnt nämlich der Llogara-Pass – an dem die Adria beginnt. Neben den verschiedenen Wanderrouten und den zahlreichen Bergsteigermöglichkeiten gibt es noch den Llogara Nationalpark – diesen kannst du im Prinzip ganzjährig besichtigen. Maja e Çikës ist also eine Wanderung wert.

Llogara Nationalpark

Dieser Nationalpark ist ein wahrer Abenteuerspielplatz für Naturenthusiasten. Hier gibt es die verschiedensten Baumarten – von der Schwarzkiefer über die Schlangenhaut-Kiefer bis hin zur Bulgarischen Tanne und Esche. Manche dieser Bäume wurden sogar aufgrund ihres Aussehens benannt.

Das Wildleben in diesem Nationalpark bietet einem jeden Tierliebhaber die verschiedensten kleinen Racker an. Im Llogara Nationalpark gibt es süße Steinmarder und plüschige Füchse, die du beobachten kannst. Du triffst ebenfalls auf kleine Wildziegen, die gerne mal bocken können.

Das wohl knuffigste Tier ist die Wildkatze, deren Augen vor allem im Dunklen leuchten. Zusätzlich gibt es Wölfe und die typischen Waldbewohner wie Rehe.

Wenn du Vögel beobachten möchtest, dann bist du hier definitiv richtig! Du kannst die verschiedenen Geierarten, Steinadlern, Kolkraben, Sperbern und Uhus betrachten. Das Highlight ist das farbenfrohe-fluffige Alpensteinhuhn. Diese Sonnenliebhaber sind jedoch etwas scheu, deswegen solltest du dich ihnen sehr vorsichtig annähern.

Adrenalinjunkies bekommen ebenfalls etwas geboten, denn der Südhang des Passes wird als Startplatz für Gleitschirmflieger genutzt. Es finden jährliche Wettbewerbe statt. Natürlich kannst du dir auch mehrere Tage für die Erkundung nehmen, da Hotels sowie Restaurants zur Verfügung stehen.

Çorraj

Wenn du ein Abenteuer fernab des Reiseverkehrs suchst, dann empfehlen wir dir das kleine beschauliche Bergdorf Çorraj.

An diesem Ort gibt es eine gute Mischung aus Sehenswürdigkeiten, welche sich hauptsächlich auf den alten Baustil und die Ruinen beziehen. Zudem ist die Natur einfach nur fesselnd! Die Berglandschaft ist unglaublich schön und du kannst dich stundenlang oder gar für mehrere Tage off-Road durch das hügelige Gebirge arbeiten. Dabei solltest du unbedingt unter freiem Himmel campen. Wenn du einen Flair für die Schönheit der Natur hast, dann findest du hier dein Glück.

Richtung Borsh triffst du auf den Fluss Lumi i Borshit, der ein paar kleine Kaskaden hat. Du solltest auch noch den Vögeln lauschen und die wilden Tiere in ihrem natürlichen Habitat beobachten.

Du kannst aber auch nach Norden Richtung Kuç wandern. Dieses kleine Dorf wurde damals im Balkankrieg von Griechen niedergebrannt. Später haben sich die Bewohner gegen die umliegenden Dörfer gestellt, in denen Griechisch gesprochen wurde.

Von diesem geschichtsträchtigen Dorf kannst du Richtung Nordwesten nach Kallarat wandern, wo du irgendwann auf den Fluss Shushica triffst. Diesem folgst du gemütlich bis zu dem beharrlichen Dörfchen. Hier findest du also etwas Geschichte und viel Kultur auf einem off-Road-Trail, für den du dich jedoch gut rüsten musst. Die Höhenunterschiede sind gewaltig und du musst aufpassen, dass du dich nicht in der albanischen Wildnis verirrst. Daher solltest du zumindest eine Karte, einen Kompass und genügend Proviant einpacken.

Fazit

In Albanien Riviera findest du Sehenswürdigkeiten, Attraktionen an entlegenen Orten, Naturschönheiten und off-Road-Möglichkeiten. Der Küstenabschnitt bietet mit ihrer Vielfältigkeit für jeden etwas.

Begib dich auf deine Reise nach Albanien Riviera!

Falls du dich auch für Sehenswürdigkeiten, Strände in der Riviera, allgemein für Albanien oder für Roadtrips quer durch dieses Balkanland interessierst, dann schau dir doch noch unsere anderen Artikel an – du wirst es garantiert nicht bereuen!

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