Die schönsten Wanderungen in Kanada
Du brennst für herausfordernde Wanderungen mit atemberaubenden Aussichten? Du sagst niemals nein zu einem erfrischendem Lake Dip? Ein perfekter Abend endet für dich mit einem Lagerfeuer am Zelt? Dann steht ganz oben auf der Liste deines nächsten Backpacking Trips Kanada.
Besonders von den Rocky Mountains bis hin zur Westküste erstrecken sich tausende Wanderwege, die auf deinen Besuch warten. Wilde Tiere, Wasserfälle, schimmernde Bergseen und umwerfende Aussichten, das alles ist Kanada. Kanada bietet dir Wanderungen mit allerlei Schwierigkeits- und Längengraden. Wir haben dir schon mal die besten Wanderungen mit den schönsten Aussichten rausgesucht, sodass du dich nur noch um den Proviant kümmern muss. Willkommen in Kanadas Wildnis!
Berg Lake Trail
Im Schatten des majestätischen Mount Robson liegt der Berg Lake Trail. Willst du Kanada in nur einem Hike erleben, dann ist der Berg Lake Trail genau das Richtige, denn er hat alles zu bieten, was eine gute Wanderung in Kanada ausmacht. Bergseen, Wasserfälle, Gletscher und das alles in einer Wanderung. Du kannst den Trail entweder an einem oder an mehreren Tagen wandern. Auf dem Weg gibt es mehrere Camping Spots, wo du dich niederlassen und ein wenig Energie tanken kannst. Willst du den Trail an einem Tag machen, dann fang früh an, denn mindestens acht Stunden wirst du inklusive Pausen schon brauchen für die 41,5 Kilometer.
Die brennenden Oberschenkel lohnen sich aber. Schon nach der 7 Kilometer Marke wirst du mit dem satt türkisen Kinney Lake belohnt, wo du diverse Spots am Ufer zum Frühstücken findest. Vorbei an rauschenden Gletscherflüssen geht es dann das erste Mal steil hinauf zu den imposanten Emperor Falls, welche spektakulär über eine Felskante donnern. Gemächlich geht es von hier aus weiter zum Berg Lake, wo ein faszinierender Ausblick auf die Gletscher der Nordseite des Mount Robson auf dich wartet.
Panorama Ridge via Garibaldi Lake
Ein einmaliges Bergpanorama erlebst du im Garibaldi Provincial Park bei einer der beliebtesten Wanderungen in ganz Kanada. Doch für die Aussicht musst du auch arbeiten. Zunächst einmal geht es über dutzende Switchbacks hinauf zum Barrier Viewpoint, wo du dich erst einmal eine Runde erholen kannst und dir ein paar Snacks einverleibst. Während die Sonne langsam durch das Blätterdach bricht bekommst du 2 Kilometer weiter am Lesser Garibaldi Lake einen kleinen Vorgeschmack, was dich hinter der nächsten Ecke erwartet.
Angekommen am Garibaldi Lake traust du deinen Augen kaum: Eine tiefblaue Decke erstreckt sich vor dir bis hin zu in der Ferne liegenden, schneebedeckten Bergen. Im See ruhen kleine Inseln, auf denen sich Nadelbäume harmonisch in Reih und Glied eingefunden haben.
Auf eine Abkühlung im eiskalten Gletscherwasser solltest du auf keinen Fall verzichten, denn der Aufstieg zur Panorama Ridge wird dich noch ins Schwitzen bringen. Der Aufstieg ist steil und geht über loses Geröll, welches sich vom Berg gelöst hat. Oben angekommen erwartet dich wohl der schönste Ausblick Kanadas.
Vor deinen Füßen liegt eine steile Bergkante, von der du über den wunderschönen Garibaldi Lake blicken kannst, welcher umrandet von einer verzaubernden Berglandschaft in der Sonne türkis schimmert. In der anderen Richtung kannst du auf den markanten Peak des Black Tusk blicken. Am Berg ergibt sich aus Geröll, saftig-grünen Feldern, kleinen Wäldern und Schneefeldern ein einmaliges Bild, welches aus einem Bob Ross Video stammen könnte. Mit Abstand eines der schönsten Erlebnisse auf deiner Reise durch Kanada.
Devils Thumb
Wohl einer der meist bewanderten Hikes in Kanada ist die Wanderung zum Beehive Plateau direkt am Lake Louise. Wenn du aber die Aussicht auf den Lake Louise ein wenig ungestörter und noch schöner erleben willst, dann musst du rauf auf den Devils Thumb. Über ein paar Serpentinen gelangst du zunächst zum Agnes Lake, wo du am Teehaus erst einmal eine Runde das Bergpanorama genießen kannst. Allein schon der Agnes Lake ist es wert, die Wanderung auf dich zu nehmen. Von hier aus wird der Weg etwas mühseliger, da es deutlich steiler wird, um zum Beehive Plateau zu gelangen.
Auf dem Plateau kannst du unter schattigen Bäumen ein paar Clif Bars naschen und die Aussicht genießen bevor es auf den Devils Thumb geht. Denn ab hier wird die Wanderung etwas komplizierter. Ein bisschen Klettererfahrung solltest du schon mitbringen, denn auf dich wartet loses Geröll und ein steiler Aufstieg, der dich ordentlich ins Schwitzen bringt. Auf dem Devils Thumb ist das aber schnell vergessen, denn von hier oben hast du eine atemberaubende Aussicht über die surreale, türkise Decke des Lake Louise und den friedlichen Agnes Lake. Drehst du dich um, kannst du zudem den mächtigen Mount Temple und den Gletscher der den Lake Louise speist bestaunen.
Johnston Canyon
Durch tiefe Schluchten gräbt sich der Johnston River und rauscht dabei immer weiter Richtung Tal. Hier und dort wird das tiefblaue Wasser durch Wasserfälle aufgemischt. Bevor sich der Fluss in den breiten Bow River ergießt. Über einen betonierten Fußweg kannst du die Reise des Johnston Rivers von seiner Mündung bis hin zur Quelle verfolgen. Es lohnt sich, entweder besonders früh oder am späten Nachmittag den Canyon zu besuchen, da dieser besonders beliebt bei Reisenden ist. An tosenden Wasserfällen und an blau schimmernde Gumpen vorbei, führt dich dein Weg zu einem kleinen Waldstück.
Von hier aus geht es über diverse Serpentinen immer höher Richtung Quelle. Die Quellen des Johnston Rivers sind die Ink Pots. Aus den kleinen, türkis-blauen Tümpeln sprudelt gemächlich Wasser aus dem inneren des Gesteins empor und tritt über die Ufer. Zusammen ergeben sie sich in einen reißenden Fluss. Aber auch das Panorama bei den Ink Pots ist beeindruckend. Spitze, schroffe Bergspitzen erinnern an die Dolomiten, einfach einer der besten Ausflugsorte in der Nähe von Banff.
Vom Emerald Lake zu den Takakkaw Falls
Hast du nur einen Tag Zeit und möchtest möglichst viel vom Yoho National Park sehen? Dann ist diese Wanderung genau das richtige für dich. Die Steigung ist moderat und die Wanderung mit circa 16 Kilometer kurz genug, um mit einer ausgiebigen Pause am Yoho Lake den Tag zu füllen. Das Panorama vom Yoho Pass auf den Emerald Lake ist unübertroffen und erfüllt alle Erwartungen, die du jemals an die kanadischen Rocky Mountains hattest.
Nach dem Aufstieg zum Yoho Lake bekommst du deine verdiente Pause. Ein paar Snacks in der Sonne stärken den Körper und ein kleiner Ausflug ins kühle Nass des erfrischt den Kopf. Durch den dichten Wald geht es vorbei an wilden Blumen. Beim Abstieg hinunter in das Yoho Valley bekommst du ein paar visuelle Kostproben auf das, was dich im Tal erwartet: die riesigen Takakkaw Falls. Die Takakkaw Falls liegen mitten im Yoho Valley und stürzen aus einer Höhe von 373 Metern herab in das Tal. Eine Aussicht, welche sogar den weltbekannten Niagarafällen Konkurrenz macht.
Joffre Lake
Schon mal ein Foto von einem jungen Herrn oder einer jungen Dame gesehen, der oder die auf einem Holzstamm im türkisblauen Wasser steht? Dann stehen die Chancen sehr hoch, dass die Person sich am Joffre Lake befindet. Die Wanderung ist mit nur 7,7 Kilometern und circa 500 Höhenmetern für jeden geeignet. Auch hier gilt es, besser unter der Woche zu kommen als am Wochenende, da die Wanderung sehr populär ist. Vom Lower Joffre Lake geht es bergauf. Am Wegesrand lauern kleine Eichhörnchen, die den Wanderern argwöhnisch zugucken. Schon bald entdeckst du hinter einer Kurve das schimmernde Türkis des Joffre Lakes.
Der Baumstamm ist natürlich auch da, wenn du Lust hast dich für ein Foto anzustellen, denn das Motiv hat sich rumgesprochen. Vom Joffre Lake geht es weiter vorbei an einem kleinen Wasserfall, den Holloway Falls, zum Upper Joffre Lake. Hier oben kannst du dir einen entspannten Ort zum Ausruhen suchen, um das beeindruckende Panorama aufzusaugen. Wenn du motiviert bist, dann kannst du auch noch schnell den Gletscher erkunden, welcher auf der anderen Seite des Sees am Fuße des Mount Matier liegt.
Juan de Fuca Marina Trail
Dieser Multi-Day Hike wird den Outdoor-Enthusiasten in dir auf die Probe stellen. Denn die West Coast kann auch gerne mal regnerisch und stürmisch werden. Mehr als 50 Kilometer führt der Trail durch den Regenwald der südlichen Westküste Vancouver Islands. Dabei geht es durch schlammige Abschnitte und über River Crossings. Das Wichtigste auf dem mehrtägigen Wandertrip ist: Pack Light, denn diverse steile Abschnitte werden deine Ausdauer testen. Dafür bekommst du aber auch mehrere Tage mitten in der Natur fern von Städten und Straßen. Highlight sind die vielen kleinen Strände, die auf dem Trail liegen. Hier kannst du dein Zelt aufschlagen und bei einem Lagerfeuer die sternenklaren Himmel genießen.
Watersprite Lake
Um zum Trailhead des Watersprite Lakes zu gelangen, brauchst du auf jeden Fall ein Allrad Fahrzeug, denn ohne wird dein Auto die 20 Kilometer lange Logging Road nicht überstehen. Von Squamish aus geht es die Mamquam Road hinauf, bis du nach circa 16 Kilometern an der BC Hydro Station links abbiegst, wo die Straße dann noch etwas rougher wird. Der Hike an sich ist relativ moderat. 19 Kilometer und eine Steigung von 736 Meter machen die Wanderung an einem Tag gut machbar. Wenn du magst, kannst du aber auch am See in einer vorgeschriebenen Zone campen. Nur das letzte Stück hoch zum See ist relativ steil: Der Rest ist ganz angenehm zu wandern.
Am See angekommen bekommst du eine wunderschöne Aussicht. Im See befinden sich zwei kleine Inseln, welche du jedoch nicht betreten solltest, um die Vegetation nicht zu stören. Im Hintergrund des türkisblauen Sees erhebt sich der Crawford W2 in den Himmel. Einfach ein umwerfendes Gesamtbild, was den Aufstieg definitiv lohnenswert macht.
Tunnel Bluffs
Kurz und knapp ist der Hike hoch zum Tunnel Bluffs. Das Schwierigste ist es, einen Parkplatz zu finden, denn in Lions Bay kannst du am Straßenrand nur mit einem Ausweis parken. Das heißt entweder, du nimmst einen Bus von Vancouver nach Lions Bay oder du hast Glück und bekommst einen Parkplatz an der örtlichen Schule oder am Trailhead vom Sunset Trail. Der Hike folgt zunächst einer alten Logging Road. Nach einigen mühsamen Switchbacks wird der Trail flacher und angenehmer. Durch den kühlen Wald geht es am Fuße des Mount Brunswick in Richtung des Aussichtspunktes. Hier und da musst du über Baumstämme kleine Bäche überqueren, wo du deinen Wasservorrat auffüllen kannst.
Kurz vor dem Aussichtspunkt wird der Wald ein wenig lichter und dir offenbart sich eine magische Aussicht über den Howe Sound mit seinen vielen kleinen Inseln. Im Sonnenlicht schimmert das Meer hellblau und kleine Boote ziehen Schneisen in den Ozean. Besonders spektakulär ist der Ausblick bei Sonnenuntergang. Also nimm dir einfach eine Kopflampe für den Rückweg mit und genieße den schönsten Sonnenuntergang deines Lebens.
Lone Cone Mountain Trail
Den kürzesten Hike in unserer Liste der schönsten Wanderungen Kanadas findest du in Tofino. Naja, nicht ganz. Du musst erst einmal ein Wassertaxi zum Trailhead nehmen. Denn gegenüber des kleinen Dorfs liegt der grüne Hügel des Lone Cone Mountains. Der Trail fängt sehr flach an und du läufst durch den angenehm, kühlen Regenwald. Ein sattes Grün umgibt dich, der Boden ist schlammig und in den Wipfeln piepsen Wildvögel. Mit der Zeit wird der Weg immer steiler und wird mehr und mehr von Wurzeln geprägt: Ein richtiges Workout eben.
An der Spitze erwartet dich dann aber die Belohnung: Ein traumhafter Blick über die tausend Inseln des Clayoquot Sound liegt vor dir. Das Festland erscheint in einem saftigen Grün. Einen Ausblick, welchen du in dieser Form nur hier bekommst, auch wenn deine Oberschenkel es dir nicht danken werden.
Fazit
Wanderungen bieten sich in Kanada sehr gut an, um die wunderschöne Natur zu erkunden. Zwar wirst du nach einigen Ausflügen vermutlich Muskelkater haben, jedoch wirst du immer mit einer beeindruckenden Aussicht belohnt. Also nichts wie los!