Die 3 beliebtesten Festivals in Japan

Die 3 beliebtesten Festivals in Japan

Der Name für ein traditionelles Festival in Japan lautet Matsuri. Jedes davon hat seine eigene Geschichte und wird von Gemeinde zu Gemeinde oft unterschiedlich gefeiert. Die Feste sind jedoch allesamt energisch und aufregend. Auf die Eröffnungszeremonien folgen dabei immer temperamentvolle Umzüge, kraftvolle Gesänge, Tänze und aufwendig verzierte Schreine.

Reisende sind hier ebenso willkommen wie einheimische Besucher und dazu eingeladen, an den Festlichkeiten teilzunehmen. Die Straßen sind stets übersät mit Feiernden und der Himmel erhellt im pulsierenden Licht der Laternen und Feuerwerke. Diese Events sind auch beliebte Orte, um einzigartige saisonale Gerichte zu probieren. Besuche dafür einfach einen der zahlreichen Stände, die Spezialitäten wie Yatai oder Karaage anbieten.

Nebuta Matsuri / Atrappenfest

2.-7. August | Aomori

Es ist eines der größten Festivals in Japan und findet immer am gleichen Datum in der Region Tohoku statt. Jedes Jahr lockt das Atrappenfest dann Millionen von Menschen in die Stadt Aomori auf die Nordspitze der Insel. Am besten gelangst du mit dem Hochgeschwindigkeitszug hierher, um dem Verkehr auszuweichen und die Feierlichkeiten entspannt genießen zu können.

Früher fertigten die Menschen noch Laternen aus Bambus, Papier und Kerzen, die dann auf Wagen für die Paraden montiert wurden. Heutzutage sind die sogenannten Nebutas viel größer, aus Pappmaschee und werden oft von großen Unternehmen hergestellt. Die Karren zeigen dabei Kulissen aus verschiedenen Kabuki-Theatern sowie mystische oder historische Personen der japanischen und chinesischen Kultur. Aber auch immer mehr Rollen aus beliebten Fernsehserien und –dramen wie NHK Taiga sind dargestellt.

Die bunte Flotte wird jedoch auch heute noch nur mit Muskelkraft durch die Straßen bewegt. Die Musik von Flöten, Taiko-Trommeln und Hunderte Tänzer begleiten die Wagen auf ihrem Weg. Während der Festzüge sind außerdem „Rassera, Rassera!“-Rufe von der singenden und tanzenden Menge zu hören. Du kannst aber nicht nur zusehen, sondern auch selbst an der Parade teilnehmen! Dafür brauchst du nur ein traditionelles Tanzkostüm namens Haneto. Das kannst du entweder leihen oder in Geschäften schon für wenig Geld kaufen.

Händler bieten zudem festliche Waren und Lebensmittel an. Natürlich darfst du auch mit den Designern der Wagen Fotos machen, wenn du sie nett fragst. Das krönende Highlight des Festivals ist ein zweistündiges Feuerwerk an der Wasserfront.

Viele sehen seinen Ursprung in einer Legende, wonach General Sakanoue seine Gegner zunächst mit der heiteren Flöten- und Trommelmusik anlockte. Anschließend schlug er sie mit den angsteinflößenden Kreaturen in die Flucht, die seine Krieger zuvor gebaut hatten. Andere vermuten die Wurzeln eher im chinesischen Tananbata-Fest, wenn die Sterne Wega und Altair aufeinandertreffen.

Nada no Kenka / Kampffest

14.-15. Oktober | Himeji

Dieses Festival ist eines der bekanntesten, aber auch gefährlichsten in Japan. Alle versammeln sich für zwei Tage in Himeji westlich von Osaka und beten gemeinsam am Matsubara-Hachimen-Heiligtum.

Der erste Tag wird zudem von Festzügen, Musik und einer Darstellung bunter Kostüme begleitet. Besonders den Umzug der geschmückten Yatai-Festwagen solltest du hier nicht verpassen. Diese werden von sieben Teams durch die Stadt getragen, die die verschiedenen Bezirke präsentieren. Die Wagen sind prächtig verziert mit Schnitzereien im Holz, bestickten Vorhängen aus Samt und sogar silbernen Ornamenten. Jeder Bezirk möchte dabei den schönsten Wagen zeigen.

Am zweiten Tag des Festivals werden dann drei riesige Schreine von den männlichen Vertretern der Stadt präsentiert. Dabei tragen Männer unter 25 Jahren den ersten sogenannten Mikoshi und rote Stirnbänder. Zudem sind sie mit Bambusstöcken für den anschließenden Kampf bewaffnet. Die Männer zwischen 26 und 35 Jahren dagegen tragen den zweiten Schrein und gelbe Stirnbänder. Schließlich kommen die Männer über 36 Jahren mit dem dritten Schrein und weißen Stirnbändern. Frauen und älteren Männern wird die Ehre dieses Wettkampfes jedoch nicht zuteil.

Festival in Japan: Nada no Kenka

Die Männer beginnen dann, die tragbaren Schreine aneinander zu stoßen. Ziel ist es dabei, die Mikoshis der anderen Teams zu stürzen und mindestens einen der Schreine zu zerstören. Der Wettkampf endet, wenn ein Schreine auf einem anderen zu liegen kommt. Die Gewinner bitten anschließend um den Segen Gottes, aber auch um das Recht, das ganze Jahr über mit ihrem Sieg zu prahlen.

All dies geschieht auf dem Platz am Otabi-Berg beim Matsubara Hachiman-Schrein, die Zuschauer beobachten das Spektakel aber aus sicherer Entfernung von den Hügeln. Diejenigen, die am Wettkampf beteiligt sind, sollen von den Göttern mit guter Ernte und fruchtbarem Land gesegnet werden. Bleib während des Kampfes am besten einfach außerhalb des Bereichs und genieße die Action aus der Ferne.

Gion Matsuri

Juli | Kyoto

Einen ganzen Monat lang findet ein weiteres Festival in Japan statt, bei dem die Stadt Kyoto aufwendig geschmückt ist. Das Gion Matsuri begann bereits im Jahr 869 als Reinigungsritual, um die Seuche zu vertreiben, die das Land damals heimsuchte. Dabei zogen junge Männer vom Yasaka-Schrein Wagen ins Zentrum der Hauptstadt, von denen man annahm, dass sie den Geist einer Gottheit enthielten. Daraufhin verschwand die Plage tatsächlich und das Ritual wurde beibehalten.

Damit ist es eines der ältesten Feste und wurde von der UNESCO zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit erklärt. 1553 kam das Fest jedoch kurzzeitig zum Erliegen, als alle Veranstaltungen vom Herrscher verboten und religiöse Aktivitäten gestoppt wurden. Aber das Volk protestierte und brachte seine Feiern in noch größerem Glanz wieder in Gang.

1967 wurde dann ein neuer Tanz hinzugefügt, der die Soldaten des Zweiten Weltkriegs in der Heimat willkommen hieß. Damit bezieht das Matsuri nun sowohl die antike als auch die moderne Seite Japans in ihre Feierlichkeiten mit ein.

Ablauf

Bereits Anfang des Monats wird per Los über die Reihenfolge der Festwagen entschieden, bevor drei Tage später die Eröffnungsfeier des Festivals stattfindet. Am 10. Juli gibt es abends eine schöne Laternenparade, um die tragbaren Schreine zu empfangen. Anschließend werden sie mit heiligem Wasser aus dem Fluss Kamogawa gereinigt. Nachdem die 23 prunkvollen Wagen des ersten Umzugs mehrere Tage lang besichtigt werden können, geht Mitte Juli dann die Parade los.

Der beliebteste Schrein trägt die sogenannten Chigo-Kinder, die verschiedene Gottheiten darstellen. Ein Chigo gilt in Japan als lebendiger Gott und seit der Antike glauben die Menschen, dass die Geister der Götter auf kleine Kinder herabströmen. Dafür werden Kinder zwischen acht und zehn Jahren aus einer Familie ausgewählt, in der jüngst kein Mitglied gestorben ist. Es sind jedoch in der Regel die Jungen, denen eine solche Gelegenheit geboten wird.

Da die Familie außerdem für die teuren Feierlichkeiten bezahlen muss, nutzt das Event meist nur Kinder aus wohlhabenden Kreisen. Während dieser Zeit muss das Chigo-Kind strenge Regeln befolgen, damit der Gott Körper und Seele reinigen kann. So dürfen sie beispielsweise keinen Fuß auf den Boden setzen und werden während der Feierlichkeiten getragen.

Sie sind zudem mit schweren Kostümen und traditionellen Schmuckstücken verziert, die ihnen ein göttliches Aussehen verleihen sollen. Ihre wichtigste Aufgabe ist neben dem Besuch zahlreicher Schreine das Durchtrennen des heiligen Seils während der Parade. Dieser Höhepunkt symbolisiert das Durchbrechen der Grenze zwischen Gott und Mensch.

Bis zum Ende des Monats finden noch weitere Paraden wie der Blumenwagen-Umzug sowie verschiedene Kunst- und Tanzperformances statt. Das Festival in Japan endet schließlich am 31. Juli mit einer Abschlusszeremonie im Eki-Schrein.

Event-Kalender

Februar Zahlreiche Winter- und Schneefestivals: Sapporo Snow Festival, Sapporo Yuki Matsuri (große Eis- und Schneeskulpturenausstellung), Yokote Kamakura Festival (Iglu-Bauen), Asahikawa Winter Festival, Zao Snow Monster Festival, Tokamachi Snow Festival
märz Omizutori (Buddhistisches Fest)
april Takayama Matsuri (jeweils im Frühling & Herbst)
mai Aui Matsuri, Konda Matsuri, Sanja Matsuri
juli Hakata Gion Yamakusa, Tenjin Matsuri, Gion Matsuri
August Nebuta MatsuriKanto MatsuriAwa Odori
oktober Nagasaki Kuchi, Jidda Matsuri, Nada no Kenka
Dezember Chichibu Yamatsuri

Fazit

Jetzt kennst du drei der beliebtesten Feste, die du bei deiner Reise durch Japan erleben kannst. Genieße hier einfach die lebendige Atmosphäre, bewundere die aufwendigen Schreine oder Wagen und feiere im Schein der Laternen. Diese Erlebnisse werden deinen Aufenthalt garantiert unvergesslich machen!

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