Die Westalpen
Die Westalpen, welche hauptsächlich in der Schweiz und Frankreich liegen, sind eines der höchsten Gebirge Europas. Natürlich sind die Berge in den Ostalpen auch ziemlich hoch, aber die meisten der Viertausender befinden sich auf der westlichen Seite der majestätischen Alpen.
Bei Wanderern und Wintersportlern sind die Berge in den Westalpen extrem beliebt. Das wird dich sicherlich nicht verwundern, denn immerhin sorgt die gigantische Höhe der einzelnen Gipfel für so manchen atemberaubenden Panoramablick.
Aber was macht die Westalpen sonst noch so aus? Das verraten wir dir in diesem Artikel. Du erfährst, wo die Westalpen genau liegen, wie sie sich noch weiter unterteilen lassen und welches die wichtigsten Teile des Gebirges sind.
Was sind die Westalpen?
Als Westalpen werden, wie du es dir wohl anhand des einleuchtenden Namens bestimmt schon denken kannst, der westliche Teil der Alpen bezeichnet. Genauer gesagt ist damit aber der Teil ab der gedanklichen Linie vom Bodensee zum Comer See gemeint.
Die Westalpen liegen überwiegend in Frankreich und der Schweiz, aber auch der Zwergstaat Monaco hat einen Anteil an diesem riesigen Gebirge. Die Berge in diesem riesigen Gebirgszug gehören zu den größten der gesamten Alpen. Bis auf eine einzige Ausnahme, den Piz Bernina, liegen alle Viertausender des europäischen Hochgebirges in den Westalpen. Der höchste Berg dort ist der Mont Blanc, welchen du in Frankreich findest.
Unterteilung der Westalpen nach Ländern
Natürlich sind die Westalpen ein riesiger Gebirgszug, welcher sich noch weiter unterscheiden lässt. Das Gebirge nach Ländern zu unterscheiden, ist eher schwierig, da viele Staatsgrenzen genau auf den Hauptkämmen verlaufen. Dadurch gehören einige der höchsten Gipfel zu zwei Ländern gleichzeitig, so liegt zum Beispiel die Dufourspitze zum Teil auf dem Staatsgebiet der Schweiz und Italiens.
Aus diesem Grund werden die Westalpen nicht nach Ländern unterschieden. Denn dann müsste man fast alle größeren Berge zweimal aufführen. Dies wäre jedoch etwas unübersichtlich und eintönig. Geläufiger ist hingegen die Unterscheidung nach einzelnen Gebirgsgruppen.
Die bei Reisenden beliebtesten Gruppen der Westalpen
Walliser Alpen
Die Walliser Alpen sind der größte Gebirgszug der Westalpen. Du findest sie hauptsächlich im namensgebenden Schweizer Kanton Wallis, aber auch die italienischen Regionen Aostatal und Piemont haben ihren Anteil an diesem Gebirgszug.
Von allen Gebirgszügen sind die Walliser Alpen jene, die am meisten vergletschert sind. Und diese Gruppe der Westalpen hält noch andere Rekorde; sie ist zum Beispiel die Heimat der meisten Berge mit mehr als 4000 Metern Höhe. Mit einer Höhe von 4634 Metern stellt die Dufourspitze den höchsten Gipfel der Walliser Alpen dar. Insgesamt verfügen die Walliser Alpen über 41 Viertausender, was der Hälfte aller in den gesamten Alpen entspricht. Von diesen wiederum befinden sich die meisten im Monte-Rosa-Massiv, wo sich neben der Dufourspitze noch Gipfel wie das Nordend, das Schwarzhorn oder die Ludwigshöhe befinden.
Aufgrund der Gegebenheiten wirst du in den Walliser Alpen vor allem als Autofahrer zahlreiche Tunnel bemerken. Kein Wunder, denn es wäre sehr umständlich, ständig vier Kilometer bergauf zu fahren und dann wieder bergab. Zumal dafür nicht jede Bergwand infrage kommt und die Fahrt wohl eher in Serpentinen verlaufen würde. So würden die Fahrstrecken mit Sicherheit sogar noch mindestens verdoppelt. Einen Tunnel durch den Berg zu bauen ist da dementsprechend deutlich einfacher.
Einige der Berge sind wegen der starken Vergletscherung sogar überhaupt nicht für Autos zugänglich. Besonders zwischen dem Simplon sowie dem Großen St. Bernhard haben motorisierte Kraftfahrzeuge ihre Probleme. Zum Wandern sind diese hingegen hervorragend geeignet, sofern du die passende Ausrüstung im Gepäck hast.
Durch die Walliser Alpen verläuft einer der beliebtesten Fernwanderwege der europäischen Bergwelt. Dabei handelt es sich um die Via Alpina, welches über etwa 20 Etappen durch die Schweiz und Italien verläuft, wobei der Weg hauptsächlich auf der italienischen Seite bleibt.
Berner Alpen
Die Berner Alpen befinden sich im Gegensatz zu den Walliser Alpen vollkommen in der Schweiz. Neben dem namensgebenden Kanton Bern haben die Kantone Wallis und Waadt ihren Anteil an den Berner Alpen.
Aufgrund ihrer Nähe zu den Walliser Alpen hat die Gebirgsgruppe der Berner Alpen mit diesen einige Gemeinsamkeiten; etwa die starke Vergletscherung und die Ansammlung von mehreren Viertausendern verbindet die beiden Teile der Westalpen. Die meisten Gletscher befinden sich auf der südlichen Seite der Berner Alpen und gehen direkt in die Walliser Alpen über.
Der höchste Berg, welchen du in den Berner Alpen findest, ist der 4274 Meter hohe Finsteraarhorn. Weitere bekannte Gipfel sind der Eiger, der Mönch und die Jungfrau: Diese stellen gemeinsam das wohl bekannteste Bergtrio der Schweizer Alpen dar.
Im Tourismus spielen die Berner Alpen eine bedeutende Rolle. Vor allem Grindelwald ist eines der beliebtesten Reiseziele unter Besuchern, welche die atemberaubende Schweizer Bergwelt kennenlernen möchten. Von dort aus gelangst du schnell zu den wohl beeindruckendsten Orten in den Berner und Walliser Alpen. Zudem ist der westliche Rand dieses Gebirgszugs der Westalpen Heimat von zahlreichen riesigen Skigebieten. Somit ist es einer der Hotspots für den Wintersport in Europa.
Aber so eine malerische Landschaft mit schneebedeckten Bergen lockt nicht nur Wintersportler aus der ganzen Welt an. Auch zum Wandern laden die Berner Alpen regelrecht ein. Da sie ganze neun Viertausender im Angebot haben, werden Bergsteiger voll auf ihre Kosten kommen. Zudem sind die Regionen abseits der touristisch erschlossenen Skigebiete noch von überwiegend unberührter Natur geprägt. Viele dieser Landschaften stehen sogar unter Naturschutz.
Appenzeller Alpen
Die Appenzeller Alpen können nicht mit den Bergen der beiden vorher genannten Gebirgszüge mithalten. Der größte Berg ist der Säntis, welcher mit seinen etwa 2.500 Metern Höhe im Vergleich zu der Dufourspitze sogar ziemlich winzig erscheint.
Trotzdem macht dies den Gebirgszug, welcher die Grenze der Westalpen zu den Ostalpen darstellt, nicht weniger interessant. Vor allem die weiten Täler bieten eine wunderschöne Landschaft und laden damit zum Wandern ein. Da Zweitausender weniger Platz brauchen als Viertausender, kannst du hier viel mehr Berge von einem der Gipfel aus bei einem Panoramablick bewundern.
Für Bergsteiger sind die Berge dennoch interessant. Manchmal kann schon ein kleinerer Berg ziemlich anstrengend sein. Aber auch für Anfänger lässt sich der ein oder andere Gipfel recht einfach erklimmen. Nur das Fehlen von riesigen Gletschern in der niedrigeren Lage könntest du bei diesem Gebirgszug vielleicht vermissen. Lediglich die kleineren Gletscher Blau Schnee und Gross Schnee wirst du hier finden.
Der größte Vorteil für den Tourismus in diesem Gebirgszug der Westalpen ist der Standort. Er befindet sich in einer der größten Ballungszentren in der Schweiz und dem Süden Deutschlands. Außerdem gibt es hier oft gutes Wetter, da die Viertausender weiter im Westen viele Regenwolken fernhalten. Dadurch ergibt sich eine enorm hohe Sichtweite, welche dich sogar bis zu allen benachbarten Ländern der Schweiz blicken lässt.
Da die Appenzeller Alpen so beliebt bei Wanderern sind, verlaufen hier einige ausgewiesene Wanderwege. Dazu gehört beispielsweise der Fernwanderweg Via Alpina, der auch über die Walliser Alpen führt. Am beeindruckendsten ist unserer Meinung nach jedoch eher der St. Galler Wanderweg, welcher insgesamt 60 Kilometer lang ist und durch einige der idyllischsten Landschaften der Schweiz führt.
Mont Blanc Massiv
Dieser Gebirgszug ist der Teil der Westalpen, in dem die drei Länder Frankreich, Schweiz und Italien aufeinandertreffen. Aber nicht nur dies macht das Mont Blanc Massiv so interessant. Denn dort befindet sich der namensgebende Mont Blanc, welcher mit einer Höhe von 4.810 Metern den höchsten Gipfel der gesamten Alpen darstellt.
Der größte Teil des Gebirgszugs liegt auf französischem Grund, hauptsächlich im Département Haute-Savoie. In Italien verläuft das Gebirge über das Aostatal, in der Schweiz durch den Kanton Wallis.
Allein die Tatsache, dass sich hier der größte Berg der Alpen befindet, wird dich wahrscheinlich denken lassen, dass dort noch viele weitere Berge in der gleichen Größenordnung zu finden sind. Aber interessanterweise ist dem bei der Mont Blanc Gruppe nicht so. Nur wenige Berge überschreiten überhaupt die Marke von 4.000 Höhenmetern.
Da das Mont Blanc Massiv am Westende des Alpenbogens liegt, kommt es in diesem Gebirgszug zu starken Winden. Die Savoyer Alpen, welche direkt vor dieser Gebirgsgruppe liegen, bieten wegen der geringeren Größe kaum Schutz davor. Wenn der Föhn weht kann es auf den höheren Gipfeln zu gewaltigen Schneestürmen kommen, obwohl sonst im Massiv die Sonne scheint.
Die größten Gletscher des Mont Blanc Massivs befinden sich auf der nördlichen Seite. Zu den größten von ihnen gehören der Glacier de Bossons und das Mer de Glace. Da diese angesichts der steilen Hänge ziemlich schnell weiterfließen, bilden sich entlang der Gletscher zahlreiche Gletscherspalten.
Fazit
Die Westalpen erfassen ein riesiges Gebiet, welches du besonders gut beim Wandern und Bergsteigen bewundern kannst. Weil es dort einige der höchsten Berge der gesamten Alpen gibt, wirst du es bestimmt genießen, dieses Geschenk von Mutter Natur zu erkunden.
Die Westalpen sind so riesig, dass du diese am besten noch weiter unterteilst. Eine Möglichkeit ist es, diese nach Ländern zu benennen. Allerdings verlaufen auch viele Grenzen zwischen den einzelnen Staaten, welche einen Anteil an den Alpen haben, entlang der Bergkämme. Aus diesem Grund ist die Unterscheidung nach abgegrenzten Gebirgsgruppen geläufiger.
Die Walliser Alpen, die Appenzeller Alpen, die Berner Alpen und das Mont Blanc Massiv stehen ganz weit oben auf der Bucket List vieler Wanderer. Welches davon das Schönste ist, lässt sich jedoch nicht so einfach sagen. Jedes von ihnen hat seine eigenen Vorzüge. Aber falls du eine dieser Regionen besuchst, machst du garantiert nichts falsch.