Pacific Crest Trail – Ein abwechslungsreicher Fernwanderweg
Der Pacific Crest Trail – kurz PCT – ist wohl der bekannteste unter den Fernwanderwegen der USA. Spätestens nach der Verfilmung des Buches Der große Trip – Tausend Meilen durch die Wildnis zu mir selbst von Cheryl Strayed erlangte dieser Wanderweg an noch mehr Popularität. Der PCT führt dich auf über 4.000 Kilometern entlang von verschiedensten Vegetationen, einer abwechslungsreichen Flora und Fauna, atemberaubenden Gebirgsketten und immer wieder unübertrefflichen Landschaften.
Der Pacific Crest Trail startet in Campo in der Nähe der mexikanischen Grenze in Kalifornien und endet im Manning Provincial Park in British Columbia in Kanada. Auch, wenn die Landschaft mehr als abwechslungsreich und reizvoll ist, solltest du dich nicht mal eben einfach so auf den Weg machen. Bei einer so langen Wanderung musst du schon das ein oder andere beachten. Wir verraten dir, wie du dich am besten auf diesen Fernwanderweg vorbereitest, was auf gar keinen Fall an Ausrüstung fehlen darf und zeigen dir die Highlights entlang des Weges.
Die richtige Vorbereitung für den Pacific Crest Trail
Den Pacific Crest Trail läuft man nicht mal „eben so“. Hier ist schon einiges an Übung erforderlich. Eine gute Ausdauer und Fitness sind natürlich Grundvoraussetzung. Schließlich sollte man bei einer kompletten Wanderung des PCTs ein gutes halbes Jahr einplanen. Beschäftigst du dich mit dem Gedanken, den PCT zu laufen, gibt es einiges, was du vorher zusätzlich bedenken musst.
Section hiker, Thruhiker und Tageswanderungen
Natürlich kann auch nur ein Teil des Fernwanderweges gewandert werden – dies ist dir überlassen. Vor allem wo der Pacific Crest Trail Nationalparks und andere touristische Sehenswürdigkeiten kreuzt, gibt es die Möglichkeit, diesem abwechslungsreichen Weg eine Weile zu folgen. Somit können auch Tageswanderungen oder Wochenendausflüge gemacht werden.
Oft kommt es vor, dass Wanderer ihren Weg in mehrere Abschnitte aufteilen („Section hikers“). Anders als die Thruhikers – Wanderer, die die ganze Strecke in einem gehen – beschließen die Section hikers nur einen oder mehrere Teilabschnitte zu wandern. Das liegt zum einen an der Kondition und zum anderen daran, dass es auf Hälfte der Strecke in der Sierra Nevada zu Schneefall kommen kann. Erreicht man diese Region nicht rechtzeitig, ist ein Teil des Weges oft nicht passierbar. Natürlich kann es letzten Endes auch einfach Zeitmangel sein, weswegen die Section hikers sich diesen Fernwanderweg aufteilen.
Wetterbedingungen auf dem Pacific Crest Trail
Da der PCT teilweise entlang sehr hoher Gebirgsketten führt, ist es natürlich kein Wunder, dass du auf das ein oder andere Schneefeld triffst. Andererseits kannst du im Süden Kaliforniens die Hitze der Wüste zu spüren bekommen. Dies ist auch der Grund, wieso die meisten von Süden nach Norden wandern.
Das Frühjahr eignet sich am besten für die Wanderung durch Südkalifornien und die Wüstenregionen. Gelangst du dann Mitte des Jahres – sprich im Sommer – zu den höheren Regionen, hast du mit etwas Glück die größten Teile des Schnees gut umgangen. Sei dir aber bewusst, dass dies von Jahr zu Jahr anders ausfallen kann, Schnee mal länger liegen bleibt oder schon früher in höheren Regionen fällt. Manche Gebirgsketten sind auch das ganze Jahr über mit Schnee bedeckt. Informiere dich also immer vorab über aktuelle Bedingungen. Auch ist zu beachten, dass die Wüste – entgegen ihrer heißen Tage – nachts oft eisig abkühlt.
Lizenzen für den Pacific Crest Trail
Auf einigen Abschnitten kann es dazu kommen, dass du eine Erlaubnis brauchst, diesen Abschnitt zu wandern. Auch wenn du mehr als 500 Meilen am Stück wandern möchtest brauchst du eine spezielle Lizenz. Reist du nach Kanada ein, um bis zum Endpunkt zu wandern, musst du auch hier eine Erlaubnis vorweisen können.
Die Long-distance permit ist eine kostenlose Lizenz, die für verschiedene Wanderungen genehmigt wird. Insgesamt stehen jährlich 8000 dieser Lizenzen zur Verfügung. Vom 01.03.-31.05. werden täglich Lizenzen für 50 Fernwanderer ausgestellt, die von Süden nach Norden wandern und zwischen der mexikanischen Grenze und dem Sonora Pass beginnen. Startest du allerdings zwischen dem 15.06.-15.09. nahe der kanadischen Grenze, brauchst du eine von 15 täglich verfügbaren Lizenzen, die es dir erlauben südwärts zu wandern.
Daneben gibt es noch insgesamt 1.400 Lizenzen für Wanderer, die entlang des John Muir Trails wandern und 600 Lizenzen für alle, die im Süden der Sierra beginnen.
Um bestimmte Bereiche entlang des Pacific Crest Trails zu schützen, brauchst du – solltest du weniger als 500 Meilen wandern und diese Bereiche durchqueren – eine weitere Erlaubnis, um diese Gebiete zu bewandern. Insgesamt befinden sich 33 Gebiete entlang des Weges, die eine Lizenz benötigen. Informiere dich also vorab gut über die Local Permits, damit es nicht unterwegs zu Problemen kommt.
Welche Ausrüstung darf bei der Wanderung des Pacific Crest Trails nicht fehlen?
Auf deiner Wanderung passierst du drei Bundesstaaten der USA – Kalifornien, Oregon und Washington. Die meiste Zeit befindest du dich mitten in der Wildnis der USA. Oft passierst du Nationalparks, wie den Yosemite National Park in Kalifornien oder den Crater Lake National Park in Oregon.
Natürlich kommt es bei deiner Ausrüstung darauf an, wie lange du deine Wanderung auf dem Pacific Crest Trail gestalten möchtest.
Man sollte generell nur ca. 1/3 seines Körpergewichts auf den Schultern tragen. Um das Gewicht zu reduzieren, kannst du an Kleidung zum Beispiel mit dem Zwiebelprinzip sparen, sodass du – je kälter es wird – mehr Lagen anhast und diese mit anderen Sachen kombinieren kannst. Regenkleidung ist natürlich auch auf deiner Liste. Hier gibt es spezielle light weight Kleidung, womit du dir auch Gewicht und meist sogar Platz sparst.
Außerdem solltest du deine Wanderschuhe vorher ausgiebig getestet haben – Blasen an den Füßen sind hier keine Seltenheit. Achte auch darauf, dass die Schuhe definitiv über die Knöchel gehen sollten und wasserdicht sind. So schützen sie dich bei unebenem Terrain sowie vor Wind und Wetter.
Zu der Standardausrüstung zählen unter anderem noch:
- Karte & Kompass
- Kopflampe & Taschenlampe
- Sonnenbrille & Sonnencreme
- Erste-Hilfe-Set
- Lebensmittel
- Wasserdichtes Zelt, Schlafsack etc.
Informiere dich am besten gründlich vorab über die passende Ausrüstung und die Versorgung auf den Teilstrecken. Denk daran, deinen Wasservorrat bis zur nächsten Wasserquelle genug aufzufüllen. Gerade in anstrengenden, hohen Gebieten oder in der Wüste ist dies sehr wichtig.
Pacific Crest Trail – Highlights entlang des Weges
1968 wurde der PCT als einer der ersten Wanderwege der USA als National Scenic Trail ausgezeichnet. Ob karge Wüste, dicht bewachsene Tannenwälder oder Berggipfel mit spektakulären Aussichten – nach so manchen Strapazen belohnt dich die Natur mit ihrer Schönheit. Als National Scenic Trail sind vor allem die Wanderwege ausgezeichnet, die dir eine einzigartige Landschaft bieten mit wunderschönen Ausblicken und abwechslungsreichen Naturerlebnissen.
Aufgeteilt werden kann der Pacific Crest Trail in fünf Regionen von Süden nach Norden: Süd-, Zentral- und Nordkalifornien sowie Oregon und Washington.
Auf deinem Weg entlang des PCTs passierst du sieben Nationalparks und weitere Naturschutzgebiete, Gebirgsketten und Wüstenregionen. Wir haben dir hier eine kurze Übersicht über die spektakulärsten landschaftlichen Besonderheiten entlang der fünf Abschnitte des Pacific Crest Trails zusammengestellt.
Südkalifornien
In Campo, nahe der mexikanischen Grenze beginnt das Abenteuer Pacific Crest Trail. Der Großteil der Landschaft besteht aus karger Wüste im ersten Abschnitt. Hier gelangst du nach einer Weile zum Anza-Borrego Desert State Park, welcher durch seine Wüstenlandschaft besticht, die nördlicher immer weiter ins Gebirge führt.
Hier folgen die Gebirge San Jacinto Mountains, San Bernardino Mountains und San Gabriel Mountains. In diesen Gebirgen kannst du oft den Schatten der Wälder genießen nach der Wüste. Danach folgt eine weitere Wüste – die Mojave Wüste. Nun gelangst du allmählich zum nächsten Teil der Reise – Zentralkalifornien. Hier beginnt die Sierra Nevada.
Zentralkalifornien
Der Großteil dieses Gebiets umfasst die Sierra Nevada. Das Hochgebirge mit insgesamt acht Gebirgspässen stellt außerdem den höchsten Punkt deiner Reise entlang des PCTs dar. Dieser befindet sich auf 4009 Metern auf dem Forester Pass.
In Zentralkalifornien findest du drei der auf dem Weg liegenden Nationalparks: Sequoia National Park, Kings Canyon National Park und den Yosemite National Park. Trotz des sehr anstrengenden Weges belohnen die spektakulären Aussichten und landschaftlich sehr außergewöhnlichen Orte immer wieder aufs Neue.
Nordkalifornien
Highlight des Abschnitts in Nordkalifornien ist ohne Zweifel der Lassen Volcanic National Park, der – wie der Name schon sagt – durch seine Vulkanlandschaft besticht. Gefolgt wird dieser vom Gebirgskamm Hat Creek Rim und den Siskiyou Mountains bis zur Grenze Oregons.
Oregon
Die vierte Region, die du auf deiner Wanderung über den Pacific Crest Trail passierst, ist der US-Bundesstaat Oregon. Dieser Abschnitt gilt als leichtester und kürzester, wodurch dieser sich auch gut für Section hikers eignet. Hier gelangst du zum Crater Lake National Park – einer der kleinsten und dennoch schönsten Nationalparks der USA. Er besticht durch den tiefsten See der USA und mit wunderschönen Ausblicken auf das Wasser.
Der Mount Hood an der Grenze zu Washington gilt mit einer Höhe von 3425 Metern als höchster Berg Oregons. Von hier ist es nur noch ein kurzes Stück bis zu Grenze zum Staat Washington.
Washington
Um nach Washington zu gelangen, überquerst du die Bridge of the Gods – eine beliebte Brücke, die über den Columbia River reicht. Diese leitet den letzten Abschnitt auf dem Weg über den Pacific Crest Trail ein.
Im US-Bundesstaat Washington gelangst du zu zwei sehr sehenswerten Nationalparks entlang deines Weges – dem Mount Rainier National Park und dem North Cascades National Park. Beim letzteren können dich viel Schnee, Schneefelder und Gletscher erwarten. Dieser Abschnitt gilt als sehr herausfordernd.
Fazit
Damit dein Abenteuer auf dem Pacific Crest Trail in guter Erinnerung bleibt, scheint Vorbereitung die wichtigste Zutat darzustellen. Informiere dich vorab über die richtige Ausrüstung und teste sie, bevor du dich auf den Weg machst. Ein hohes Maß an Fitness wird vorausgesetzt – dieser Fernwanderweg ist sehr anstrengend und kann an den Nerven zerren.
Natürlich belohnt dich der Pacific Crest Trail auch mit seinen wunderschönen Ausblicken, der abwechslungsreichen Natur, vielen beeindruckenden Nationalparks und gut ausgeschilderten Wegen. Vor allem nach schwierigen und anstrengenden Aufstiegen entlang der Gebirgspässe – oben angekommen weißt du definitiv, wofür du die Strapazen auf dich nimmst.
Anna-Jo Ludwig