Die Osterinsel – das abgelegene Paradies des Pazifiks

Die Osterinsel – das abgelegene Paradies des Pazifiks

Die Osterinsel, oder von den Einheimischen auch Rapa Nui genannt, befindet sich ein paar tausend Kilometer vor dem südamerikanischen Festland. Durch die Nähe zu Chile ist sie besonders gut geeignet für einen Kurztrip. Den Namen bekam die Insel, da sie im Jahr 1722 am Ostersonntag entdeckt worden ist.

Geschichte

Die Osterinsel hat von oben betrachtet die Form eines Dreiecks, die Vulkane in den Ecken der Insel trugen bei der Entstehung der Insel zu dieser Form und dem Landschaftsbild bei.

Politisch gehört die Insel zu Chile, da sie aber ein paar tausend Kilometer vom Festland entfernt liegt, zählt sie geografisch zu Polynesien.

Bevölkert wurde sie im Jahr 400 n. Chr., von Menschen aus Polynesien. Im 14. Jahrhundert folgten ihnen weitere Menschen. In dieser Zeit entwickelten sie eine eigene Kultur und Schrift. Die meisten schriftlichen Aufzeichnungen sind leider verloren, nur ein paar wurden gefunden, doch auch diese sind stark beschädigt. Die Schriftzeichen des Rongorongo sind deshalb bis heute größtenteils unerforscht. Es gibt einige Ansätze zur Entschlüsselung, doch die Forschung in dem Bereich hat noch viel vor sich.

Als dann die ersten europäischen Schiffe auf der Insel eintrafen, bedrohte dies die Bevölkerung der Osterinsel aufgrund von Krankheiten und Versklavung. Die Zahl der dort lebenden Menschen reduzierte sich in kurzer Zeit, sodass nur noch wenige hundert Menschen übrigblieben. Ende des 19. Jahrhunderts beanspruchte Chile die Insel für sich, doch erst im Jahr 1965 wurden die dort lebenden Menschen zu chilenischen Staatsbürgern und bekamen dadurch auch Rechte. Heute leben ungefähr 6000 Menschen dort, die hauptsächlich vom Tourismus und der Landwirtschaft leben. Gesprochen wird aber kein Spanisch, sondern Rapanui, ein polynesischer Dialekt.

Sehenswürdigkeiten

Da die Insel mit einer Breite von circa 30 Kilometer sehr klein ist, hast du die Möglichkeit tolle Wanderungen zu unternehmen. Wenn du nicht so gerne wanderst, kannst du dir vor Ort auch ein Auto mieten oder ein Fahrrad ausleihen.

Die meisten Sehenswürdigkeiten befinden sich in dem Rapa Nui Nationalpark. Das Naturschutzgebiet umfasst fast die Hälfte des Landes der Osterinsel und zählt zudem zum UNESCO-Welterbe. Es gibt verschiedene Routen, die dich durch den Park führen. Vor Ort kannst du entschieden, was du alles sehen und wie weit du laufen möchtest. Ein fantastischer Aussichtspunkt dort ist zum Beispiel der Mount Terevaka, ein erloschener Vulkan, der 507 Meter in die Höhe ragt. Am besten packst du Wanderschuhe, Sonnencreme und Verpflegung ein, wenn du dich für eine Wanderung dorthin entscheidest.

Moai

Besonders bekannt sind die großen Steinstatuen, die Moai. Vielleicht kommen sie dir auch durch den Film Nachts im Museum bekannt vor, in der die Statue Kaugummi vom Nachtwächter fordert. Die Statuen sind bis zu 1500 Jahre alt, jedoch ist bis heute unklar welche Funktion sie haben. Da sie dem Meer den Rücken kehren, gehen manche Forschenden davon aus, dass sie entweder über das Dorf wachen oder eine Art der Ahnenverehrung darstellen.

Die imposanten Steinstatuen sind über die ganze Insel verteilt, eine einzelne steht in Ahu Tahai und ist vermutlich die älteste Figur. Sieben weitere Figuren befinden sich in Ahu Akivi, einer Zeremonialstätte in der Nähe von Hanga Roa. Die größte zeremonielle Plattform der Insel heißt Ahu Tongariki und beheimatet 15 der Moais.

Die Statuen bestehen aus vulkanischem Gestein und sind unterschiedlich groß. Da sie sehr schwer sind, wird heute davon ausgegangen, dass sie über rollende Holzstämme von einem Ort zum anderen transportiert wurden. Insgesamt befinden sich fast 1000 Statuen auf der Insel.

Die 15 Moai Statuen am Ahu Tongariki

Vulkankrater

Die Insel entstand durch mehrere Vulkanausbrüche. Die mittlerweile erloschenen Vulkane und ihre Krater kannst du auch heute noch besichtigen.

Der Rano Kao ist der größte Vulkankrater der Insel mit einem Durchmesser von circa 1,6 Kilometern. Er befindet sich im Südwesten der Insel und trug zur Bildung der Landschaft auf dieser Seite der Insel bei. Im Krater des Vulkans hat sich mit den Jahren ein Süßwassersee gebildet. Das Klima dort ist optimal für Pflanzen geeignet, deswegen wachsen dort unter anderem Schilf, Avocados, Mangos und wilder Wein.

Auf dem Kraterrand liegt das verlassene Dorf Orongo, ein altes Zeremonialdorf und Kultstätte mit Artefakten aus vergangener Zeit. So finden sich dort zum Beispiel in Stein gemeißelte Abbildungen der spirituellen Führer der Insel und Zeichnungen an den Wänden. Außerdem kannst du dort die alten Steinhäuser der früheren ortsansässigen Personen erkunden.

Der Rano Raraku ist ein Vulkankrater im Osten der Insel. Dort befinden sich circa 400 weitere Moai Statuen, die aus diesem Gestein gehauen wurden. Die größte Figur kannst du ebenfalls dort besichtigen, sie wird El Gigante genannt, ist über 20 Meter hoch und wiegt um die 270 Tonnen!

Zusätzlich hast du einen tollen Ausblick auf die archäologische Stätte Ahu Tongariki.

Vulkankrater des Rano Kau

Hanga Roa

Hanga Roa ist der Hauptort der Insel, dort leben ungefähr 3300 Menschen. Es ist das Zentrum der Insel mit Supermärkten, Restaurants, Cafés und einem kleinen Hafen. Auch Kunst und Kultur findest du dort. So kannst du im Museo Anthropológico Sebastian Englert, mehr über die Geschichte der Insel lernen. Auch kleine Mitbringsel wie zum Beispiel Holzschnitzereien und kleine Moais kannst du dort finden.

Am Rande des Ortes kannst du außerdem die Höhle Ana Kai Tangata erkunden. Durch das Meer hat sich im Laufe der Jahre eine Einbuchtung gebildet. Sie liegt auf Meereshöhe und du gelangst über eine Treppe dorthin. Im Inneren der Höhle kannst du alte Malereien bewundern.

Anakena Beach

Der Anakena Beach liegt in einer Bucht an der Nordküste der Insel und ist wohl einer der paradiesischsten Strände. Von Hanga Roa aus, brauchst du mit dem Auto circa eine halbe Stunde bis zum Strand. Dort findest du einen weißen Sandstrand, Palmen und türkisblaues Wasser. Der Ort lädt zum Schwimmen, Tauchen und Surfen ein – stets unter den wachsamen Augen der sieben Moais.

Der Akena Beach auf der Osterinsel

Küche

Die regionale Küche ist eine etwas abgewandelte Form der chilenischen Küche, so wird dort auch viel mit Meeresfrüchten gearbeitet. Viele Gerichte werden auch nach polynesischer Art zubereitet. Ein bekanntes Rezept ist das für einen Biskuitkuchen aus Banane. Er wird auch El Po’e genannt und besteht unter anderem aus Banane oder Papaya, Kürbis und Kokosraspel. Zudem ist die Osterinsel auch ein Weingebiet. Der vulkanische Boden und das Klima sollen dort besonders gut für die Reben geeignet sein und so legten dort Unternehmen einen Weinberg mit verschiedenen Rebsorten an.

Schon die ersten Menschen, die dich auf der Insel niederließen, pflanzten dort Wein, sowie Bananen, Mangos und Avocados an, jedoch auf einer wesentlich kleineren Fläche.

Klima und beste Reisezeit

Um zur Insel zu gelangen, musst du zuerst nach Santiago de Chile reisen, denn nur von dort gehen Flüge zur Osterinsel. Die Flugzeit beträgt ungefähr fünf Stunden.

Die Insel hat tropisches bis subtropisches Klima. Die Temperaturen sind sehr konstant, im Jahresdurchschnitt betragen sie 21 °C. Die Wassertemperatur ist mit durchschnittlichen 18 °C ebenfalls sehr angenehm. Du kannst die Insel also das ganze Jahr über besuchen, doch wir empfehlen dir dort von September bis März hinzureisen. Zu dieser Zeit ist es nämlich am trockensten, denn obwohl sie eine Südseeinsel ist, regnet es auf Rapa Nui relativ häufig – meist kommt kurz danach aber die Sonne wieder zum Vorschein. Falls du vorhast, deine Reise zur Osterinsel mit einer Reise nach Chile zu verbinden, eignet sich diese Reisezeit am besten.

Fazit     

Die Osterinsel bietet dir eine wunderschöne, einzigartige Landschaft und eine interessante Geschichte. An jeder Ecke findest du hier Relikte, die die kulturelle und geschichtliche Entwicklung der Insel widerspiegeln. Trotz des Tourismus hast du dort wirklich das Gefühl an einem der abgelegensten und einsamsten Orte der Welt zu sein – eine besondere Erfahrung.

Du kannst die Magie der tausenden von Jahren alten Moais entdecken und dich von traumhaften Sonnenuntergängen am Strand verzaubern lassen! Worauf wartest du? Lass dich von dem paradiesischen Flair der Insel in den Bann ziehen und erlebe eine fantastische Reise!

Sarah Rasch

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