Wanderschuhe – Alles, was Du beim Backpacking über festes Schuhwerk wissen musst
Beim Backpacking bist du viel unterwegs und das meist auf deinen Füßen. Die Strapazen für unsere Füße sind bei langen Wanderungen nicht zu unterschätzen. Du kannst natürlich einfach in Sneakern verreisen, aber langfristig profitierst du von der richtigen Vorbereitung und festem Schuhwerk. Wir verraten dir, worauf es bei Wanderschuhen für deine Reise wirklich ankommt, wie du deine Füße darauf vorbereitest und Blasen und andere schmerzhafte Blessuren vermeiden kannst.
Brauche ich Wanderschuhe fürs Backpacking?
Ob du bei Rucksackreisen Wanderschuhe brauchst, hängt davon ab, was genau du vorhast. Reist du mit dem Flugzeug zum Beispiel nach Asien und wirst dort wahrscheinlich am Tag nur ein paar Kilometer mit deinem Rucksack zu Fuß zurücklegen, reichen bequeme, gut gepolsterte Laufschuhe oder Trekkingsandalen.
Wenn du aber vorhast, lange Wanderungen zu unternehmen und vielleicht sogar durch bergiges oder unwegsames Gelände zu laufen, brauchst du Wanderschuhe.
Hier sind die wichtigsten Fakten, die für Wanderschuhe für deine Reise sprechen:
- Wanderschuhe bieten dir einen sehr guten Halt und sind rutschfest auf unbefestigtem Gelände.
- Dein Rucksack ist schwer, guter Halt ist dann umso wichtiger, damit du nicht stürzt oder dich verletzt.
- Wanderschuhe schützen deine Knöchel vor dem Umknicken.
- Wanderschuhe schützen deine Füße auch vor Insektenstichen.
- Gute Wanderschuhe sind wasserabweisend, deine Füße bleiben trocken.
Wenn du auf Reisen gehst, wirst du nicht viel Platz im Gepäck haben. Ein Paar gute Wanderschuhe reicht, denn die Schuhe sind so robust und langlebig, dass sie die Reise ganz sicher überstehen.
Materialien und Höhe der Wanderschuhe
Es gibt flache und hohe Wanderschuhe, die meisten entscheiden sich aber für ein Modell, das mindestens bis über den Knöchel reicht. So werden deine Knöchel vor dem Umknicken geschützt, falls du ausrutschen solltest. Hohe Wanderschuhe geben deinen Füßen ganz einfach einen besseren Halt.
Flache Wanderschuhe könntest du wählen, wenn du nicht im Gelände, sondern nur in der Stadt unterwegs bist. Der einzige Vorteil flacher Wanderschuhe ist, dass sie etwas bequemer und weniger warm sind.
Die Frage nach dem geeigneten Material ist nicht einfach zu beantworten. Es gibt inzwischen Wanderschuhe aus vielen Materialien. Leder ist nach wie vor der Klassiker. Alternativ bieten sich aber auch Wanderschuhe aus Nylon und anderen modernen Hightech-Materialien an.
Grundsätzlich gilt: Lederschuhe in traditioneller Machart sind meistens schwerer. Sie sind dafür aber sehr lange haltbar und robust. Moderne Wanderschuhe aus synthetischen Materialien sind oft leichter. Sie lassen deine Füße nicht so schnell ermüden.
Tipp: Wenn du Wanderschuhe kaufst, lasse dich umfangreich beraten. Es gibt Wanderschuhe in verschiedenen Schuhkategorien von A bis D, vom einfacheren Gelände bis zu anspruchsvollen Hochgebirgstouren. Grundsätzlich wird unterschieden zwischen:
- M – Multifunktionsschuhen
- A – Alltags- und Freizeitschuhen
- A/B – leichten Wanderschuhen
- B – Wanderschuhen
- B/C – Trekkingstiefeln
- C – Bergstiefeln Alpin
- D – Bergstiefeln Hochalpin
Kaufe deine Schuhe nach Anwendungszweck, Zielland, Temperatur und Geländebeschaffenheit. Wenn du dir nicht sicher bist, wähle im Zweifelsfall eine höhere Klasse. Denn es ist gefährlich, wenn der Stiefel nicht für das Gelände geeignet ist. Hast du eine zu hohe Klasse gewählt, sind die Schuhe im schlimmsten Fall etwas warm.
Wanderschuhe richtig einlaufen
Moderne Hightech-Wanderschuhe aus synthetischen Materialien sitzen teilweise vom ersten Tag an gut. Klassische Wanderschuhe aus Leder musst du aber immer einlaufen. Sicherheitshalber solltest du auf das Einlaufen nicht verzichten. Denn nur so kannst du unbeschwert und ohne Fußprobleme deine Reise antreten.
Vorsicht: Kaufe dir keine neuen Wanderschuhe und ziehe sie dann am Tag deiner Abreise zum ersten Mal an. Das kann nach hinten losgehen!
Damit sich die Schuhe an deine Fußform anpassen können, solltest du sie also einlaufen. Das Einlaufen verbessert nicht nur die Passform, sondern verhindert auch das Entstehen von Blasen und wunden Stellen während längerer Touren.
Um Lederschuhe einzulaufen, wenden erfahrene Wandernde diesen Trick an: Sie machen die Schuhe nass und laufen sie dann ein. Dann passen sie sich schneller an die Füße an.
So läufst du die Wanderschuhe richtig ein
Trage deine Schuhe zunächst im Alltag, beispielsweise bei langen Spaziergängen oder ganz einfach während der Arbeit. Trage sie zunächst nicht zu lange, erhöhe die Tragezeit und die Distanzen Schritt für Schritt. Zwischen diesen Einlauftagen solltest du unbedingt Pausen einlegen, damit sich deine Füße erholen können.
Wenn du das Gefühl hast, dass sich die Stiefel schon gut an deine Füße angepasst haben, unternimm eine längere Wanderung, beispielsweise 10 km. Wenn alles gut geht, kannst du dir sicher sein, dass die Schuhe für deine Reise nun gut vorbereitet sind.
So bereitest du deine Füße auf das Einlaufen vor
Die folgenden Tipps gelten nicht nur für das Einlaufen, sondern auch für deine Tour. Deine Füße solltest du gut vorbereiten, dann reduzierst du das Risiko für Blasen und Druckstellen.
In der Zeit des Einlaufens solltest du so viel wie möglich barfuß laufen. Das trainiert deine Fußmuskulatur und macht deine Haut unempfindlicher. Du kannst spezielle Fußgymnastikübungen durchführen.
Viele Backpacker schwören oft auf Hirschtalg. Mit diesem Fett kannst du deine Füße vor dem Einlaufen einfetten. Vegane Alternativen zu Hirschtalg gibt es im Handel natürlich auch.
Halte deine Fußnägel immer schön kurz und entferne vor dem Einlaufen vorhandene Hornhaut. Beim Entfernen der Hornhaut solltest du aber nicht zu gründlich vorgehen. Entferne nur die Hornhaut, die nach einem Fußbad oder Duschen weich ist und sich mit einem Bimsstein ohne Druckanwendung entfernen lässt.
Wende in der Phase des Einlaufens regelmäßig ein Fußbad und eine Fußmassage an und creme deine Füße nach den Wanderungen mit Fußcreme ein.
Wanderschuhe schnüren – so sitzen sie richtig
Die besten Wanderschuhe nutzen nichts, wenn sie nicht gut sitzen. Die richtige Größe und Passform hast du schon beim Anprobieren sichergestellt. Doch auch über die Schnürung passt du den Wanderschuh an deinen Fuß an. Die Schnürung ist abhängig vom Schuhmodell, denn jeder Hersteller hat sein eigenes Schnürsystem. Gute Wanderschuhe lassen sich so an den Fuß anpassen, dass möglichst nichts scheuert und der Fuß gleichmäßig belastet wird.
Probiere einfach aus, welche Schnürung für dich am besten ist. Während der Einlaufphase hast du genügend Zeit, um mit den Schnürsenkeln zu experimentieren. Schnüre den Schuh so, dass er angenehm, aber fest sitzt.
Du kannst auch verschiedene Tricks anwenden, um den Schuh besser anzupassen. Wenn du beispielsweise auf der Oberseite des Fußes Schmerzen bekommst, kannst du die Schnürsenkel an der entsprechenden Stelle durch zwei Ösen fädeln und nicht kreuzen. Die Druckstelle wird dann entlastet. Es gibt auch spezielle Schnürungen für Wanderungen in den Bergen.
Die Schuhe auf die große Wanderung vorbereiten durch Imprägnierung
Da du in gute Wanderschuhe auch Geld investieren musst, solltest du auf diese Acht geben und regelmäßig richtig pflegen, so bleiben sie dir lang erhalten. Mithilfe von Imprägniermittel kannst du diese vor Feuchtigkeit, Verschmutzung und Verwitterung schützen. Leder sollte regelmäßig mit einem Pflegemittel auf der Basis von Bienenwachs behandelt werden. Bienenwachs pflegt das Leder und imprägniert es auch auf natürliche Weise. Fette hingegen werden zwar oft beworben, sind aber nicht optimal. Denn Fett verschließt die Poren von Leder und verschlechtert die Dampfdurchlässigkeit.
Bei Lederschuhen mit Gewebeeinsätzen oder Wanderschuhen aus synthetischen Materialien verwendest du am besten ein gutes Pflege- und Imprägnierspray. Achte darauf, dass das Produkt für die Materialien deiner Schuhe geeignet ist. Die Imprägnierung solltest du grundsätzlich vor der Wanderung auftragen und auch zwischendurch erneuern.
Auch die Socken sind wichtig
Wenn du die Kleidung für deinen Trip zusammenpackst, solltest du nicht nur an die Schuhe denken. Denn die Socken sind genauso wichtig, wenn es darum geht, Blasen und Druckstellen beim Laufen zu verhindern. Das Wichtigste ist, genügend Socken einzupacken und neue Socken vor der Tour einzulaufen. Denn schmerzhafte Blasen entstehen besonders schnell, wenn die Socken feucht sind oder nicht getragen wurden. Profis wechseln ihre Socken zwischendurch, wenn sie eine Pause einlegen. Die Socken musst du nicht gleich waschen, es reicht, sie an der Luft trocknen zu lassen. Hierfür kannst du sie einfach an deinem Rucksack befestigen.
Welche Socken sind für lange Wanderungen am besten?
Für lange Wanderungen sind spezielle Wandersocken ideal. Sie dienen als Schutzschicht zwischen Füßen und Schuhen und schützen vor Reibung. Achte darauf, dass die Socken gut sitzen und keine Falten werfen. Auch das Material ist entscheidend. Es gibt Wandersocken aus verschiedenen Materialien.
Wir empfehlen dir atmungsaktive Funktionsmaterialien. Atmungsaktive Funktionssocken gibt es aus synthetischen Materialien und aus Naturmaterialien. Das beste Naturmaterial für atmungsaktive Wandersocken ist Merinowolle. Baumwolle ist nicht so gut, da Baumwolle langsam trocknet und die Reibung verstärkt.
Wenn du bei kühlerem Wetter unterwegs bist, kannst du auch zwei Paar Socken anziehen, idealerweise ein dickeres und ein dünneres Paar. So reduzierst du Reibungen noch besser und du kannst die Socken zwischendurch ganz einfach wechseln.
Fußpflege nach der Wanderung
Packe in deinen Rucksack unbedingt Utensilien für die Fußpflege ein. Denn nach einem anstrengenden Tag auf den Beinen werden es dir deine Füße danken. Am besten cremst du deine Füße am Abend sorgfältig mit spezieller Fußcreme oder Hirschtalg ein.
Fazit
Gute Wanderschuhe sind bei langen Backpacking-Touren hilfreich. Sie schützen deine Füße vor Verletzungen und geben dir immer einen guten Halt. Wanderschuhe müssen in der Regel erst eingelaufen werden, damit sie sich an deinen Fuß anpassen können. Ebenso wichtig sind atmungsaktive Wandersocken und die richtige Fußpflege.