Berchtesgadener Land – Naturerlebnis in den Bergen
Das Berchtesgadener Land wird dir ewig in Erinnerung bleiben! Die idyllische Berglandschaft Oberbayerns zählt zu den schönsten Gegenden in ganz Deutschland und ist über die Landesgrenzen hinaus bekannt. In diesem Artikel wollen wir dir erzählen, was dich alles in Berchtesgaden und Umgebung erwartet.
Das Berchtesgadener Land befindet sich im südlichsten Teil von Bayern, bis hin zur österreichischen Grenze. Zwei der größten Städte sind die Hauptstadt der Kulturregion, Berchtesgaden, sowie der Erholungsort Bad Reichenhall. Auch wenn dir die Städte erst einmal nicht bekannt vorkommen, so hast du bestimmt schon einmal vom Königssee und dem Berg Watzmann gehört. Diese beiden Naturspektakel haben nämlich ebenfalls in der Region ihre Heimat.
Doch im Berchtesgadener Land wirst du nicht nur die Möglichkeit haben, ausgiebige Wander- und Klettertouren zu machen. Die Gegend eignet sich ebenfalls bestens für ausgiebige Fahrradtouren, Entspannung und Wellness mitten in der Natur oder einen Kulturtrip.
Neugierig geworden? Dann schnapp dir deinen Rucksack, zieh deine Wanderschuhe an und mach dich mit dem nächsten Zug auf Richtung Alpen!
Anreise
Der beste Weg, um ins Berchtesgadener Land zu reisen, ist mit dem Zug. Dabei hast du die Wahl zwischen zwei Stationen: Berchtesgaden Hbf im Süden und Bad Reichenhall im nördlicheren Teil der Region.
Aus dem Süden Deutschlands kommst du ab München mit der Bayerischen Regionalbahn innerhalb von ca. zweieinhalb Stunden zum Hauptbahnhof in Berchtesgaden, musst dafür aber einmal in Freilassing umsteigen. Von Österreich aus geht es ab Salzburg in nur ungefähr einer Stunde nach Berchtesgaden. Falls du gerne etwas früher aussteigen willst, dann kannst du auf der Hälfte der Strecke den Zug in Bad Reichenhall verlassen.
Aus dem Norden Deutschlands besteht die Möglichkeit einer Direktverbindung zwischen Hamburg und dem Berchtesgaden Hauptbahnhof mit dem IC Königssee, welcher ebenfalls über München fährt.
Von der Stadt Berchtesgaden aus kommst du mit einem Mietauto oder Shuttle-Bussen in die kleineren Städte im Land. Ab Bad Reichenhall besteht zudem die Option des Car-Sharings.
Falls du allerdings für deinen Aufenthalt im Berchtesgadener Land bereits eine längere Wander- oder Fahrradtour geplant hast, kannst du auch schon in Bad Reichenhall aussteigen und zu Fuß oder mit dem Fahrrad in die Kreisstadt reisen. So erfährst du gleich den Charme der Berglandschaft und hast zudem die Möglichkeit, von Anfang an einige der Sehenswürdigkeiten zu erkunden.
Berchtesgaden
Salzbergwerke
Eines der außergewöhnlichsten Erlebnisse im Berchtesgadener Land sind die Salzwanderungen. Auf den Salz- und Soleleitungswegen kannst du die Spuren der Salzbergwerke in den Alpen entdecken, denn der Region wird seit dem 16. Jahrhundert durchgehend Salz abgebaut.
In Berchtesgaden beginnt außerdem der über 200 km lange SalzAlpenSteig, der von der Kreisstadt bis nach Hallstatt in Österreich führt und mithilfe von Beschilderungen die Geschichte der Salzbergwerke in den Alpen erzählt. Ein Teil davon ist der sogenannte Stollenweg, bei dem du unter anderem durch die alten Salzstollen spazieren kannst. Eine weitere Route auf den Spuren des Salzes ist der Soleleitungsweg in das Bergsteigerdorf Ramsau, welches im 19. Jahrhundert besonders wichtig war. Von dort wurde die Sole in die Alpen(salz)stadt Bad Reichenhall transportiert. Sole sind übrigens Wasser mit einem sehr hohen Salzgehalt, also quasi flüssiges Salz.
Nationalpark Berchtesgaden
Der Nationalpark Berchtesgaden ist seit 1978 ein Naturparadies für Bewohner und Besucher zugleich. Hier findest du über 250 km lange Wander- und Fahrradwege, die über den gesamten Nationalpark verstreut sind. Der Nationalpark selbst ist Teil des umfangreichen UNESCO Biosphärenreservats Berchtesgadener Land, welches sich über das gesamte gleichnamige geografische Gebiet erstreckt.
Generell sind alle Wander- und Rundwege sowohl im Sommer als auch Winter begehbar, allerdings gibt es je nach Jahreszeit spezielle Attraktionen in dem Park. Im Klausbachtal beispielsweise bietet die Wildfüttung während des Winters den heimischen Tierarten einen Unterschlupf, die sich an dieser Lichtung gerne versammeln. Ein besonderes Highlight in der kalten Jahreszeit ist in dieser Gegend eine Fahrt mit dem Pferdeschlitten, die dich umweltfreundlich und sicher in das Tal bringt.
Das Haus der Berge ist ein Museum und Umweltbildungszentrum zugleich. Gelegen mitten im Nationalpark, bekommst du hier alle Informationen über die lokale Tier- und Pflanzenwelt. Als besonderes Ausstellungsstück gilt die Vertikale Wildnis. Dies ist ein Ausstellungsraum, der dich über die Nachbildung eines Berges immer weiter bis hin zum Gipfel führt und mit Schildern über die lokale Flora und Fauna aufklärt.
Eines der bekanntesten Ausflugsziele im Berchtesgadener Land ist natürlich der Königssee, einer der schönsten Seen in ganz Deutschland. Der See ist berühmt für seine romantischen Bootstouren zur Seekirche St. Bartholomä, von der aus viele Wanderrouten starten. Im Hintergrund thront der größte Berg auf dieser Seite der Alpen, der Watzmann, mit insgesamt 2.713 m Höhe. In Bergsteigerkreisen ist der Berg bekannt für seine steile Ostwand, von der aus Watzmann-Überschreitungen angeboten werden. Diese Strecke ist allerdings nur für erfahrene und trittsichere Bergsteiger geeignet, da die Strecke relativ gefährlich und langwierig ist. Auf einem der Gipfel des Berges befindet sich das Watzmannhaus, welches über einfachere Wanderrouten erreicht werden kann, aber auch hierfür ist eine gute Grundkondition nötig.
Kultur
Auch wenn du dich eher für Geschichte und Kultur interessierst, lohnt sich das Berchtesgadener Land auf jeden Fall. Wie wäre es beispielsweise mit einer historischen Stadtführung? Bei der Nachtwächterführung hast du die Möglichkeit, abends die engen Gassen Berchtesgadens zu bestaunen und gleichzeitig interessante Infos zu dem Ort erfahren. In und um die einzelnen Sehenswürdigkeiten sowie im Nationalpark finden ebenfalls Führungen statt.
Das Königliche Schloss Berchtesgaden wurde Anfang des 12. Jahrhunderts als Augustinerstift gegründet, im Laufe der Zeit aber verstaatlicht und kam so schließlich in die Hände der Adelsfamilie Wittelsbacher. Diese richtete dort ihre Sommerresidenz ein, welche noch heute vom jetzigen Herzog, Franz von Bayern, als solche genutzt wird. Durch einen Teil des Schlosses werden allerdings auch Führungen angeboten.
In den Stallungen befindet sich das Rehmuseum des ehemaligen Herzogs Albrecht von Bayern. Als Teil dieser Ausstellung werden über 1.000 seiner Jagderfolge präsentiert, die er allerdings nicht nur aus Spaß erzielt hat. Albrecht von Bayern war nämlich Forscher und besonders an den Lebensbedingungen des Jagdwilds interessiert, weshalb er seine Funde genau untersuchte. Er bekam für seine Forschungen sogar einen Ehrendoktortitel von der Ludwig-Maximilians-Universität in München.
Zwei weitere interessante Museen sind das Schloss Adelsheim und die Romy Schneider Ausstellung. In dem Schloss kannst du die traditionelle Handwerkskunst des Berchtesgadener Landes kennenlernen. Die Romy Schneider Ausstellung hingegen erzählt über das Leben der berühmten Sissi-Schauspielerin, die in Schönau am Königssee ihre Heimat hatte.
Bad Reichenhall
Salzstadt
Bad Reichenhall ist mit Sicherheit die salzigste Stadt im ganzen Berchtesgadener Land, denn hierhin wird das Salz aus den Bergwerken in Berchtesgaden traditionell gebracht und verarbeitet. Dort hat man die heilende Wirkung des Salzes erkannt und sich zunutze gemacht. Besonders die Alpensole enthalten viele Mineralien, die sich positiv auf den menschlichen Körper auswirken. Sie sollen vor allem bei Atemwegsbeschwerden, wie etwa Asthma oder Bronchitis, sowie Hautproblemen wie Akne helfen.
Orte für Atemkuren
In der RupertusTherme kannst du die Heilwirkung des Salzwassers am eigenen Leib im Salzbad erfahren. Wenn du dich eher für die Geschichte des Salzabbaus interessierst, dann bist du im Reichenhallmuseum genau richtig. Hier wird dir in einer historischen Ausstellung alles über die Salzstadt Bad Reichenhall erzählt.
Auch die Alte Saline mit dem Salzmuseum ist einen Besuch wert. Hier wird dir genauer erklärt, wie Salz in der Vergangenheit hergestellt wurde. In den unterirdischen Stollen kannst du zudem am Solequellentraining teilnehmen: klares Wasser fließt an den salzigen Wänden hinab und füllt den Raum mit besonders frischer Luft.
Solltest du dich in engen Räumen nicht wohlfühlen, hast du in Bad Reichenhall trotzdem die Möglichkeit, von einer Atemkur zu profitieren. Im Gradierhaus befindet sich das Alpen-Freiluft-Inhalatorium. In dem Gebäude wird Wasser mit Salz vermischt und über Pumpen nach oben in den Turm geleitet, wo das Salzwasser an vertikalen Schwarzdornfeldern wieder runterfließt. Dadurch entsteht auf der Spitze des Turms besonders frische und gesunde Luft. Das Gradierhaus ist übrigens Teil des Königlichen Kurgartens, in dessen Mitte du den wahrscheinlich einzigen Alpensole-Springbrunnen findest.
Für ein wenig Abwechslung und Bewegung zwischendurch kannst du entlang des Soleleitungsweges in der Umgebung von Bad Reichenhall bis zum Thumsee wandern. Der idyllisch gelegene See ist ein beliebter Bade- und Kursee. Sowohl im Winter als auch im Sommer hast du hier die Möglichkeit, dich an dem Ufer des Bergsees zu entspannen oder eine kleine Wandertour, um den See herumzumachen.
Naturerlebnisse & Wanderungen
Neben den Heilsalzen gibt es noch andere Gründe, warum Bad Reichenhall sich gut für einen Kur-Urlaub im Berchtesgadener Land eignet: das Bergwaldbaden. Bei diesem dreistündigen Programm wirst du von einer erfahrenen Heilpraktikerin durch den Wald geführt und hast die Erlaubnis, diesen mit allen Sinnen zu erleben. Hier lautet die Devise: Bitte nicht nur Anschauen, sondern Anfassen! Zwischendurch sorgen Meditations- und Achtsamkeitsübungen für seelischen Ausgleich.
Bad Reichenhall verfügt über zahlreiche Wanderwege, die für jeden Konditionstyp geeignet sind. Eine der einfachsten Strecken ist um den Thumsee herum, Freunde des Waldbadens und Kulturverliebte kommen hier ebenfalls auf ihre Kosten. Der Burgenweg ist eine historische Wanderroute mit Zwischenstopps an den Burgruinen und ehemaligen Schlössern in der Umgebung.
Beim Wandern durch den Wald-Idyll-Pfad in dem kleinen Vorort Bayrisch Gmain erfährst du in fünf Stationen alles über die Themen Vegetation, Geschichte, Geologie, Wasser und Salz. Als Geheimtipp gilt das Baumwipfel-Spiel: einfach einen kleinen Handspiegel mitnehmen und während dem Wandern hinter dich schauen. Vielleicht entdeckst du ja etwas Besonderes…
Fazit
Das Berchtesgadener Land eignet sich sowohl für einen Kurzurlaub als auch für einen längeren Aufenthalt. Besonders aus den südlichen Teilen Deutschlands und aus Österreich ist es relativ einfach, hier hinzukommen. Doch auch wenn du nur für eine kurze Zeit im Berchtesgadener Land bist, wirst du deinen Aufenthalt trotzdem genießen können.
Ganz egal, ob du während deiner Zeit hier lieber mit der Familie ein Tagesausflug oder mit deinem Partner eine der Hüttentouren unternimmst, eins steht auf jeden Fall fest: Das Berchtesgadener Land ist immer ein echtes Naturerlebnis.
Die Gegend um Berchtesgaden und Bad Reichenhall wird dich nicht enttäuschen!
Melanie Nickl