Alles, was du über die Big Five in Südafrika wissen musst

Alles, was du über die Big Five in Südafrika wissen musst

Diesen Begriff wirst du bei der Planung einer afrikanischen Safari wahrscheinlich am häufigsten hören: Big Five. Viele Veranstalter bringen dies sogar als ihr größtes Verkaufsargument vor. Aber wer oder was sind eigentlich die Großen Fünf? Unter dem Namen fasst man die Könige der afrikanischen Savanne zusammen: Löwe, Elefant, Leopard, Kaffernbüffel und Nashorn.

Ursprünglich benutzten nur Wilderer den Begriff, da die Jagd auf diese Tiere am härtesten und gefährlichsten war. Heute sind sie die unbestrittenen Stars auf Touren durch die Reservate und Nationalparks. Unten verraten wir dir alles, was du über diese prächtigen Bewohner von Südafrika wissen musst.

Der Löwe

Er gilt als unbestrittener König der Savanne südlich der Sahara und ist nach dem Tiger die zweitgrößte Katze der Welt.

Obwohl Löwen auch tagsüber jagen, schlafen sie meistens bis zu 20 Stunden. Vor allem die Löwinnen werden nachts jedoch aktiv und erlegen ihre Beute aus dem Hinterhalt. Dabei leisten sie den Großteil der Arbeit und sollten darum eher diverse Motivationssprüche zieren als die faulen Männchen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Katzen sind Löwen auch überaus soziale Tiere. Sie leben in Gruppen, die aus einem oder zwei Männchen mit mehreren Weibchen und ihren Jungen bestehen.

In freier Wildbahn können Löwen bis zu 14 Jahre alt werden, die meisten Rudel leiden aber darunter, dass viele Welpen bereits früh sterben. Darum werden sie zur Tarnung im Steppengras mit Rosettenmarkierungen geboren, die mit der Zeit verblassen. Dagegen kommen die Männchen in der Regel bei der Verteidigung ihres Territoriums um.

Löwen haben zwar wenige natürliche Feinde, aber wie bei den meisten Arten gilt der Mensch als größte Bedrohung. Der Rückgang der Populationen in Südafrika und anderen Teilen des Kontinents geht darum hauptsächlich auf Wilderer und traditionelle Jagdbräuche der Einwohner zurück. Auch der Verlust von Lebensräumen in großem Maßstab setzt den majestätischen Tieren zu. Kein Wunder also, dass dieses Mitglied der Big Five auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) steht und somit als gefährdet gilt.

Löwen…

  • …sind vermutlich die sozialsten Katzen der Welt.
  • …sind sehr laut, ihr Brüllen ist 8 Kilometer weit zu hören. Dadurch können sie über große Entfernungen miteinander kommunizieren.
  • …begrüßen sich gegenseitig, indem sie ihre Köpfe aneinander reiben. Dadurch tauschen sie ihre Gerüche, Stimmung und Absichten aus. Außerdem bilden und stärken die Tiere so ihre Bindung zueinander.
  • … findest du südlich der Sahara sowie im nördlichen und östlichen Afrika. Aber auch in Indien, Südwestasien und Europa gibt es sie vereinzelt.
  • …haben strenge Hierarchien innerhalb der Rudel. So bedient sich das Männchen zuerst an der Beute, das die Weibchen erlegt haben.
  • …gelten als dämmerungsaktiv. Sie sind jedoch auch Gelegenheits-Fresser und können zu jeder Tageszeit jagen.

Der Afrikanische Elefant

Dieser Vertreter der Elefanten-Familie ist das größte und schwerste Landtier der Welt. Das größte bekannte Exemplar wiegt dabei über 10 Tonnen! Du findest die Dickhäuter in 37 Ländern südlich der Sahara. Dabei können sie in einer Vielzahl von Lebensräumen überleben, von den üppigsten Feuchtgebieten bis hin zu den trockensten Wüsten.

Dank ihrer zentimeterdicken Haut können die Tiere sich nämlich leicht an ihre Umgebung anpassen und sind vor scharfen Dornen im Busch geschützt. Ihre riesigen Ohren dienen außerdem dazu, Wärme zu verteilen und so ihre Körpertemperatur zu regulieren. Aufgrund des Klimas in Südafrika und ihrer enormen Körpergröße trinken die Elefanten pro Tag fast 200 Liter Wasser. Zudem fressen sie etwa 170 Kilogramm an Gräsern, Früchten, Ästen und anderen Pflanzen.

Die extrem sozialen Tiere leben in matriarchalisch geführten Gruppen, die mehr als 100 Individuen umfassen können. Außerdem kommunizieren sie mit verschiedenen kleineren Rudeln, die auf der Suche nach Nahrung oft kilometerweit umherreisen. Die Elefantenkühe bleiben dabei ihr ganzes Leben lang bei ihrer Herde, während junge Bullen diese irgendwann verlassen müssen. Dann bilden sich Junggesellengruppen, bevor die ausgewachsenen Tiere ihre eigenen Familien gründen.

In den 70er und 80er Jahren gab es weltweit eine hohe Nachfrage nach Elfenbein, was leider zu einem dramatischen Rückgang der majestätischen Dickhäuter geführt hat. Nachdem der gesamte Handel des Materials verboten wurde, hat sich die Population mittlerweile auf etwa 600 000 Tiere stabilisiert. Wilderei ist aber nach wie vor eines der Hauptprobleme in einigen Regionen des Kontinents, weshalb du auch die Afrikanischen Elefanten auf der Roten Liste der IUCN findest.

Elefanten…

  • …sonnen sich gerne. Um ihre Haut vor Sonnenbrand und Insekten zu schützen, werfen sie Sand auf ihren Rücken und Kopf.
  • …haben die längste Trächtigkeitsdauer aller Landsäugetiere. Ganze 22 Monate brauchen die Kälber, bevor sie mit einem Gewicht von etwa 120 Kilogramm zur Welt kommen. Dann sind sie allerdings noch fast blind und saugen gerne an ihrem eigenen Rüssel.
  • 22 Monate brauchen die Kälber, bevor sie mit einem Gewicht von etwa 120 Kilogramm zur Welt kommen. Dann sind sie allerdings noch fast blind und saugen gerne an ihrem eigenen Rüssel.
  • …besitzen unter ihren Füßen sehr empfindliche Polster, mit deren Hilfe sie ruhig gehen können.
  • …schwimmen über weite Strecken, indem sie ihren Rüssel als „Schnorchel“ benutzen.
  • …reagieren auf den Tod eines Herdenmitglieds, indem sie das verstorbene Tier begraben und tagelang trauern, bevor sie wieder weiterziehen.

Der Leopard

Um dieses Mitglied der Big Five in Südafrika zu Gesicht zu bekommen, musst du viel Geduld mitbringen. Denn Leoparden sind von Natur aus scheu und nachtaktiv, weshalb sie tagsüber meist versteckt sind. Die Raubkatzen sind auch ausgezeichnete Kletterer und nutzen Bäume, um nach Beute zu suchen und frisch Erlegtes vor Aasfressern in Sicherheit zu bringen.

Sie können sich zudem mit ihren schwarzen Flecken oder Rosetten leicht tarnen und haben große Territorien, weshalb sich Leoparden selten länger als einige Tage im selben Gebiet aufhalten. Die Männchen legen dabei weitere Strecken zurück als die Weibchen und markieren ihre Anwesenheit in der Regel durch Urin oder andere Spuren.

Mit einer Geschwindigkeit von über 50 Kilometern pro Stunde sind sie zudem ausgezeichnete Jäger. Leoparden können außerdem mehr als 3 Meter hoch springen und hervorragend schwimmen. Auch ihr größter Feind ist der Mensch, dessen Bestrebungen zur Zerstörung ihres Lebensraums geführt haben. Landwirte töten die Katzen zudem oft, um ihr Vieh zu schützen. Darum wirst du auch hier auf der Roten Liste der IUCN fündig.

Leoparden…

  • …sind Einzelgänger und interagieren nur miteinander, um sich zu paaren und die Jungtiere aufzuziehen.
  • …klettern regelmäßig auf Bäume und können dabei Beute mit einem dreifachen Körpergewicht 6 Meter hoch schleppen.
  • …gelten sie als die anpassungsfähigsten Raubkatzen, da sie in verschiedensten Lebensräumen von Wüsten bis zu Wäldern vorkommen.
  • …fauchen und knurren. Wenn sie glücklich sind, schnurren sie sogar.

Der Kaffernbüffel

Ihn findest du auf dem ganzen Kontinent südlich der Sahara in wasserreichen Wildreservaten wie dem Krüger-Nationalpark. Der Kaffernbüffel hat vier Unterarten, von denen die größte häufig in Ost- und Südafrika vorkommt. Obwohl man es ihnen vielleicht nicht unbedingt ansieht, gehören die Tiere zu den gefährlichsten in ganz Afrika. Denn mit ihren gebogenen Hörnern und einer knappen Tonne an Gewicht sind sie nicht zu unterschätzende Gegner!

Vor allem, wenn die sozialen Büffel sich oder Mitglieder der Herde in Gefahr sehen. Bei Angriffen bilden sie so einen Verteidigungskreis um die Kälber und verletzte Tiere. Du findest Kaffernbüffel oft in der Nähe von Wasserstellen, leider sind auch diese Big Five-Vertreter begehrte Trophäen bei Wilderern. Zudem sind die Tiere anfällig für Krankheiten wie Rinderpest und ‑tuberkulose.

Kaffernbüffel…

  • …werden auch als Black Death oder Widow Makers bezeichnet, da sie mehr Jäger in Afrika getötet haben als alle anderen Tiere.
  • …haben ein gutes Erinnerungsvermögen und können Wilderer auch ohne akute Gefahr angreifen, wenn sie ihnen schon einmal begegnet sind.
  • …sind die einzigen Wildrinderarten in Afrika, da sie wegen ihrer unvorhersehbaren und aggressiven Natur nie domestiziert werden konnten.
  • …schlecken an Termitenhügeln und Schlamm auf ihrer Haut, um Mineralien aufzunehmen.
  • …sind zwar nicht gefährdet, werden aber immer noch als Trophäen gejagt.

Das Nashorn

In Südafrika gibt es zwei Arten der bulligen Tiere: das Spitzmaul- und das Breitmaulnashorn, die auch Weißes bzw. Schwarzes Nashorn heißen. Durch die hohe Nachfrage ihres Horns in Asien sind jedoch alle Arten akut vom Aussterben bedroht. Drei Unterarten wurden bereits vom Menschen ausgerottet, zuletzt das Nördliche Breitmaulnashorn. Besonders das Schwarze Nashorn ist bei Wilderern begehrt und steht auf der Roten Liste der IUCN.

Auch wenn die Namen es vermuten lassen, sind die Tiere der einzelnen Unterarten nicht unterschiedlich gefärbt. Viel eher kannst du sie an der Form der Lippen auseinanderhalten: So hat das Schwarze Nashorn ein eher spitzes Maul, während das des Weißen Nashorns dagegen breit und flach ist. Erstere sind zudem in der Regel Einzelgänger, während Letztere in Paaren leben.

Nashörner…

  • …haben drei Hufzehen. Das zeigt ihre enge Verwandtschaft mit Zebras, Tapiren und Pferden.
  • …sind Pflanzenfresser und nachtaktiv.
  • …leben vereinzelt in Gruppen, die man Crashs nennt.
  • …haben eine Tragzeit von 16 Monaten.
  • … pflücken mit ihren spitzen Lippen Blätter und Zweige von Bäumen. Allerdings können sie auch Tore oder sogar Autotüren öffnen, weshalb auf Touren Vorsicht geboten ist.

Fazit

Südafrika ist die Heimat vieler einzigartiger Tiere, doch die Big Five gehören zweifellos zu den beeindruckendsten unter ihnen! Viele Reisende haben darum den Wunsch, sie einmal im Leben in freier Wildbahn erleben zu können. Jetzt kannst du auf deiner Safari sogar mit jeder Menge Fachwissen punkten.

Südafrika

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