Taj Mahal – Das Symbol der unsterblichen Liebe
Der Taj Mahal zieht jährlich Millionen von Menschen aus der ganzen Welt an. Und das aus gutem Grund: Dieses wunderschöne Bauwerk sieht nicht nur so aus, als wäre es aus einer Erzählung aus Tausendundeiner Nacht entsprungen, sondern hat auch eine tragische sowie romantische Geschichte.
Wir empfehlen dir definitiv, einmal in deinem Leben dieses UNESCO-Weltkulturerbe zu besuchen. Denn obwohl das Grabmal mittlerweile überlaufen ist von Reisenden, bleibt es trotzdem mit seiner Architektur und Geschichte eine einzigartige und ganz besondere Sehenswürdigkeit.
Der Taj Mahal ist ein 56 Meter breites und 58 Meter hohes Mausoleum und befindet sich in der indischen Stadt Agra im Bundesstaat Uttar Pradesh. Er ist nicht nur das Wahrzeichen Indiens, sondern auch eine Gebetsstätte für Muslime sowie ein beliebter Anlaufpunkt für frisch vermählte, indische Paare.
In diesem Artikel findest du alles Wichtige, was du wissen musst. Wir erzählen dir etwas zur Geschichte, der Architektur und natürlich, was du bei deinem Besuch beachten solltest.
Geschichte
Beim Anblick des Taj Mahals fragst du dich vielleicht auch, aus welchem Grund dieses traumhafte Bauwerk erbaut wurde. Vielen ist nämlich nicht bewusst, dass das Gebäude nicht nur ein beliebter Hotspot ist, sondern eigentlich ein Mausoleum.
Die Geschichte beginnt im Jahr 1631, als die Lieblingsfrau Arjumand Banu Begum (auch Mumtaz Mahal genannt) des indischen Großmogul Shah Jahan bei der Entbindung ihres 14. Kindes verstarb. Laut Legenden soll sie auf dem Sterbebett ihrem Mann gesagt haben, dass sie sich ein weltweit einzigartiges Grabmal wünscht.
Er war so sehr in seine Ehefrau verliebt, dass in den nächsten 20 Jahren genau das zu seiner Lebensaufgabe wurde. Ungefähr im Jahr 1648 schaffte er es, den letzten Wunsch seiner Ehefrau zu erfüllen, indem er eine prachtvolle und wahrhaft einzigartige Grabstätte erbauen ließ.
Jedoch wurde der Großmogul nur wenige Jahre später von seinem eigenen Sohn entmachtet und im Roten Fort in Agra eingesperrt. Dort verbrachte er den Rest seines Lebens und konnte das Grabmal nur aus der Ferne betrachten.
Nach seinem Tod wurde er neben seiner Frau im Taj Mahal bestattet. Legenden zufolge hatte Shah Jahan jedoch geplant, gegenüber eine Grabstätte aus schwarzem Marmor für sich zu bauen.
Architektur
Falls diese besondere Geschichte für dich nicht Grund genug ist, den Taj Mahal zu besuchen, dann wird dich die wunderschöne Architektur ganz bestimmt überzeugen, den nächsten Flieger nach Indien zu nehmen. An diesem Gebäude waren nämlich 20 000 Handwerker sowie zahlreiche Architekten beteiligt, die indische Bauelemente mit der persischen Architekturkunst verschmelzen ließen und dabei dieses einzigartige Bauwerk erschufen.
Es wurden Materialien aus anderen Teilen Indiens sowie ganz Asien mithilfe von 1000 Elefanten nach Agra gebracht. Der Marmor, der für die unverkennbare weiße Farbe sorgt, stammt aus der indischen Stadt Jaipur. Es wurden 28 verschiedene Arten von Edel- und Halbedelsteinen verwendet, um den Marmor zu verzieren. Darunter befinden sich Achate aus dem Jemen, Onyxe aus Persien, Kristalle aus China und Saphire aus Sri Lanka.
Der Taj Mahal an sich steht auf einer 100 Meter großen, quadratischen Plattform aus Marmor. Um das Bauwerk herum befindet sich ein 18 Hektar großer Garten, in dessen Mitte sich ein längliches Wasserbecken befindet. In diesem Wasser spiegelt sich das Grabmal. Ein Bild von dem echten Gebäude sowie dieser Spiegelung ist wohl das beliebteste Fotomotiv Indiens.
Auf dem Gelände befindet sich zudem eine Moschee aus rotem Sandstein, die nach Westen in Richtung von Mekka ausgerichtet ist. Um das Hauptgebäude herum befinden sich vier 41 Meter hohe Minarette, die leicht geneigt sind, damit sie im Falle eines Erdbebens nicht auf das Hauptgebäude stürzen.
Der bedeutendste Teil sind wohl die Grabmäler von Mumtaz Mahal und Shah Jahan. Geplant war nur das Grabmal von Mumtaz und somit ist dieses auch symmetrisch perfekt in der Mitte der Grabkammer positioniert. Dies ist im Einklang mit der gesamten Symmetrie des Gebäudes.
Das später hinzugefügte und etwas größere Grabmal von Shah Jahan steht asymmetrisch daneben. Beide Grabmäler sind detailliert mit Blumenmotiven dekoriert, wobei das Grabmal von Mumtaz außerdem Inschriften aus dem Koran trägt.
Diese nebeneinander liegenden Grabmäler verdeutlichen die Symbolik als Zeichen der unsterblichen Liebe. Der Anblick ist bestimmt auch für dich ein Gänsehaut-Moment.
Deine Reise
Falls du dich jetzt entschieden hast, den Taj Mahal zu besuchen, sind hier ein paar nützliche Infos für deine Reise. Zunächst einmal stellt sich natürlich die Frage, wie du dorthin kommst. Das Grabmal liegt in Agra, ungefähr 200 Kilometer südlich von Delhi. In Agra selbst gibt es einen Flughafen, den du nur mit einem Zwischenstopp aus Deutschland anfliegen kannst. Jedoch empfehlen wir dir zum Kosten sparen, erst nach Delhi zu fliegen und von dort aus mit dem Zug weiter nach Agra zu fahren.
Die besten Reisezeiten wären die etwas kühleren Monate Oktober bis März. Wenn du jedoch sehr hohe Temperaturen aushalten kannst, empfehlen wir dir, im Sommer einen Besuch zu wagen. Viele Reisende meiden nämlich die Hitze in dieser Zeit.
Beim Kauf deines Tickets solltest du beachten, dass es unterschiedliche Tickets für indische und internationale Besucher gibt.
Falls du dich so richtig beeindrucken lassen willst, dann solltest du unbedingt zum Sonnenaufgang dorthin. Denn zu dieser Tageszeit herrscht um den ganzen Taj Mahal herum eine magische Atmosphäre, die du unbedingt erlebt haben musst. Es ist noch nicht ganz so überfüllt, die Luft ist noch klar und das Grabmal schimmert im sanften Licht der Morgenstunden. Hierfür solltest du aber definitiv früh aufstehen und spätestens um 6 Uhr am Eingang stehen.
Eine Besonderheit ist auch, den Taj Mahal im Licht des Vollmondes zu sehen. In der Nacht des Vollmonds sowie zwei Tage davor und danach kannst du das Grabmal auch nachts besuchen. Das ist wahrhaft ein Anblick, der einzigartig ist.
Sicherheitsmaßnahmen
Als Wahrzeichen von Indien und mit um die 40 000 Besuchern am Tag sind natürlich auch diverse Sicherheitsvorkehrungen am Taj Mahal getroffen. Diese wurden vor allem 2006 nach Bombendrohungen verstärkt.
Diese folgenden Hinweise solltest du deshalb genau beachten. Am besten nimmst du so wenig wie möglich bei deinem Besuch mit. Denn z. B. Fotostative, größere Rucksäcke und Essen sind strikt verboten. Deswegen solltest du, soweit es geht, nur Trinkwasser sowie eine Fotokamera oder dein Handy mitnehmen. Innerhalb des Gebäudes darfst du außerdem keine Fotos machen und musst Schuhhüllen tragen, um den Boden vor Kratzern und Schmutz zu bewahren.
Umweltschäden
Trotz all dieser Bemühungen, den Taj Mahal zu schützen, haben jedoch die Umweltschäden aus der näheren Umgebung schwerwiegende Auswirkungen auf das Bauwerk. Ein Problem ist, dass Firmen zunehmend Wasser aus dem Fluss Jamuna ableiten und der Pegel somit sinkt. Die Stützpfeiler direkt an diesem Fluss sind somit immer mehr der Luft ausgesetzt und werden zerbrechlich.
Ein weiteres Problem ist die Abholzung der Bäume in der Umgebung. Die Bäume haben das Bauwerk einst vor Sandstürmen geschützt, die in Indien öfter vorkommen. Nun jedoch gefährden die Sandstürme das Äußere. Zudem führt die generelle Luftverschmutzung in Indien dazu, dass sich das Weiß gelb verfärbt und oft komplett von Smog umgeben ist.
Um diesen Umweltschäden entgegenzuwirken, wurden besondere Maßnahmen getroffen. Im Umkreis von 2 Kilometern sind Autos sowie Busse verboten, die mit Benzin fahren. Falls du also den Taj Mahal besuchen möchtest, gelangst du dort mit batteriebetriebenen Fahrzeugen oder mit Pferdekutschen hin. Außerdem gilt ein Ticket für maximal drei Stunden. Wenn du länger dortbleiben möchtest, musst du dir ein zweites Ticket kaufen.
Ebenso wurde die maximale Anzahl an Besuchenden pro Tag auf 40 000 begrenzt. Das hört sich zwar immer noch nach sehr vielen Menschen an, aber an manchen Tagen waren sogar 70 000 Besuchende da.
Durch diese Begrenzungen sollen die Besuchermassen reduziert und der wunderschöne Taj Mahal länger erhalten bleiben. Doch laut Experten sind härtere Maßnahmen notwendig, um dieses Bauwerk vor dem Zerfall zu schützen. Also solltest du wohl das Grabmal noch schnell genug besuchen, bevor es vielleicht zu spät ist.
Fazit
Der Taj Mahal ist zwar ein beliebter Hotspot, aber ein Besuch lohnt sich trotzdem. Wenn du das Symbol der unsterblichen Liebe sehen willst, einen Blick in die Geschichte des indischen Mogulreichs werfen möchtest, die Verschmelzung von indischer, persischer und muslimischer Baukunst bestaunen möchtest, dann ist das Grabmal der perfekte Ort für dich.
Sirnthoori Thiruchelvam