Die schönsten Sehenswürdigkeiten von Perth
Perth ist eine Stadt in Zentralschottland und liegt am Ufer des Flusses Tay. Sie ist zum einen das Verwaltungszentrum des Stadtbezirks Perth and Kinross und zum anderen die historische Grafschaftsstadt von Perthshire.
Außerdem ist die Stadt seit der Veröffentlichung der Geschichte Fair Maid of Perth des schottischen Schriftstellers Walter Scott im Jahr 1828 unter dem Namen The Fair City bekannt. Außerdem gibt es in der Stadt regelmäßige Veranstaltungen wie das Perth Festival of the Arts. Des Weiteren ist Perth bekannt für sein lebhaftes Nachtleben und verfügt über Dutzenden von Bars und mehrere Nachtclubs.
Natürlich gibt es in so einer tollen und faszinierenden Stadt auch einige interessante Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Sowohl in als auch um die Stadt herum hast du einige Sightseeing-Möglichkeiten, die wir dir in diesem Artikel mal etwas genauer vorstellen möchten.
Das Perth Museum und Kunstgalerie
Das Perth Museum und Kunstgalerie ist das wichtigste Museum in der Stadt. Es befindet sich im Marshall Monument, welches nach Thomas Hay Marshall benannt ist- Dieser war ein ehemaliger Probst von Perth.
Dieses Monument wurde von David Morison entworfen. Der Bau begann 1822 und zwei Jahre später wurde es von der Literary and Antiquarian Society of Perth als Bibliothek und Museum eröffnet.
Das Museum ist bis heute eines der ältesten zweckgebauten Museen des Vereinigten Königreichs. Seine Sammlung umfasst unter anderem das South Corston-Fragment des Strathmore-Meteoriten und die Mumie einer Frau namens Ta-kr-hb.
Im Jahr 1915 wurde das Gebäude von der Literary and Antiquarian Society of Perth an die Stadt verschenkt. Allerdings erfolgte dies unter der Bedingung, dass es auch in Zukunft nur als Bibliothek oder Museum genutzt werden dürfe.
Mit der Zeit wurden dem Museum auch große Geldspenden und Gemälde vermacht. Da nun der Bau doch erweitert werden musste, wurde im Jahr 1930 ein Architekturwettbewerb veranstaltet, welchen die Firma Smart Stewart Mitchell gewann. Der Erweiterungsbau wurde im Jahr 1935 fertig gestellt.
In diesem Anbau befinden sich viele der gespendeten Gemälde. Außerdem findest du hier auch die naturhistorischen Sammlungen der Perthshire Society of Natural Science, welche zuvor in einem anderen Museum in der Stadt untergebracht waren.
Balhousie Castle
Das Balhousie Castle wurde offiziell im Jahr 1631 erbaut. Es wird aber anhand von Dokumenten und Funden angenommen, dass die Ursprünge dieser Burg mindestens weitere 300 Jahre zurückreichen.
Ursprünglich diente sie als Sitz der Grafen von Kinnoull und stand innerhalb einer ummauerten Anlage mit Nebengebäuden und Obstgärten auf einer Terrasse mit Blick auf den North Inch. Nachdem das Schloss im frühen 19. Jahrhundert vernachlässigt wurde, musste es praktisch von Grund auf wieder aufgebaut und zwischen 1862 und 1864 von dem Architekten David Smart im schottischen Baronialstil umgestaltet werden. Aus diesem Grund sind bis auf Teile der Bruchsteinmauern an der Ostseite keine ursprünglichen Merkmale erhalten geblieben.
Seit Januar 2009 befindet sich die Burg im Besitz des Regimental Trustees of the Black Watch. Seitdem ist es sowohl das Hauptquartier dieses Regiments als auch ein Museum, in dem du einiges über die Geschichte des Regiments erfährst. Außerdem befindet sich hier das Gemälde No Surrender von Frank Feller, welches die Nachwirkungen der Schlacht von Magersfontein im Zweiten Burenkrieg zeigt.
Scone Abbey
Scone Abbey war lange Zeit ein Haus der Augustiner Chorherren in Scone, dessen Gründung auf 1114 bis 1122 datiert wird. Anfangs wurde es als Priorat von sechs Kanonikern aus dem Nostell Priory in West Yorkshire gegründet. Da die originale Gründungsurkunde jedoch bei einem Brand im Jahr 1163 verloren gegangen ist, gibt es heute nur eine Kopie von ihr.
Ab dem Jahr 1163 wurde der Status des Priorats unter der Herrschaft von König Máel Coluim IV. erhöht – seitdem ist es eine Abtei. Von da an hatte Scone Abbey wichtige königliche Funktionen und befand sich neben der Krönungsstätte der schottischen Könige. Außerdem beherbergte die Abtei den sogenannten Stein des Schicksals, bis dieser von König Edward I. von England gestohlen wurde.
Nach der Reformation im Jahr 1559 verschwanden die schottischen Abteien. Nur die Abtei in Scone funktionierte noch bis weit ins 17. Jahrhundert hinein. Danach ging sie in den Besitz der Murrays of Scone über.
Das Spannende an dieser Abtei ist, dass sie lange Zeit nicht gefunden werden konnte. Erst im Jahr 2007 wurde sie von Archäologen mithilfe der Magnetresonanztomografie-Technik wiederentdeckt. Außerdem wurden im Jahr 2008 bei einer archäologischen Ausgrabung in der Abtei Gräber mit drei vollständigen menschlichen Skeletten gefunden.
Perth Bridge
Die Perth Bridge ist eine Brücke, die den Fluss Tay überspannt. Damit verbindet sie das auf der westlichen Seite gelegene Perth mit Bridgend im Osten. Die im Jahr 1771 vom Ingenieur John Smeaton erbaute Brücke steht heute unter Denkmalschutz.
Schon drei Jahre nach ihrer Fertigstellung wurde die Brücke auf eine harte Probe gestellt, als sich 1774 Eis unter den Bögen der Brücke verkeilte und so einen natürlichen Damm bildete. Dabei wurden große Teile von Perth überflutet, aber diese Brücke hielt den schwierigen Bedingungen stand. Auch im Nachhinein überstand sie noch viele Überschwemmungen.
Die Brücke wurde im Jahr 1869 aufgrund des erhöhten Verkehrs, der über sie führte, verbreitert. Dazu wurde unter anderem die steinerne Brüstung entfernt und der Fußweg über Träger aus Eisen geführt. Trotzdem ist diese Brücke bis heute eines der beeindruckendsten Fotomotive Schottlands.
Huntingtower Castle
Das Huntingtower Castle liegt in der Nähe des Dorfes Huntingtower, etwa 5 Kilometer nordwestlich von Perth. Es wurde ab dem 15. Jahrhundert in mehreren Etappen erbaut und war lange Zeit im Besitz der Familie Clan Ruthven. Da diese jedoch im Jahr 1600 wegen der Gowrie-Verschwörung verhaftet und der Name Ruthven unterdrückt wurde, ist die Burg heute nach dem Ort Huntingtower benannt.
Der ursprüngliche Huntingtower, heute als Eastern Tower bekannt, war ein freistehendes Gebäude, das in erster Linie als Torhaus errichtet wurde. Es besteht aus drei Stockwerken und einer Mansarde unter dem Dach. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts wurde ein zweiter Turm neben dem Huntingtower errichtet, mit einer Lücke von etwa 3 Metern zwischen den beiden. Dieser zweite Turm hatte einen L-förmigen Grundriss und war mit dem Eastern Tower durch eine hölzerne Brücke unterhalb des Zinnenniveaus verbunden.
Es wird vermutet, dass diese Konstruktion der Verteidigung diente. Wenn ein Turm angegriffen und eingenommen wurde, konnten die Bewohner in den anderen von ihnen fliehen und die Brücke zwischen den beiden Türmen hochziehen.
Der Raum zwischen den beiden Türmen wurde im späten 17. Jahrhundert ausgebaut, wodurch die heutige Form der Burg entstand. Gleichzeitig wurde auch die Anzahl und Größe der Fenster stark vergrößert, besonders im Westturm.
An der Nordseite des Westturms wurde im 16. Jahrhundert ein großer Saal gebaut, von dem jedoch oberirdisch nichts übriggeblieben ist. Nur ein Teil existiert noch, der die Position des Daches am Turm zeigt. Die Verteidigungsmauern, die das Schloss ursprünglich umschlossen, wurden ebenfalls entfernt.
Zu den interessanten Merkmalen in Huntingtower gehören die Malereien aus dem frühen 16. Jahrhundert, welche du im ersten Stock des Ostturms bewundern kannst. Sie umfassen Wandmalereien, die Blumen, Tiere und biblische Szenen zeigen, sowie ein weitgehend vollständiges Dekorationsschema an der Holzdecke.
Es sind groteske Tiere auf den Hauptbalken und Knotenmuster im Renaissance-Stil auf den darüber liegenden Bohlen zu sehen. Es wird angenommen, dass diese bemalte Decke die früheste ihrer Art ist, die im Wesentlichen in Schottland überlebte. Im Westturm sind zudem kleinere Fragmente von Wandmalereien zu sehen.
Um die Burg ranken sich wie bei vielen Orten in Schottland natürlich auch einige mysteriöse Legenden. Laut einer von ihnen soll Huntingtower von einem Geist namens Lady Greensleeves heimgesucht werden, einer jungen Frau in einem grünen Seidenkleid. Meist soll sie in der Dämmerung gesehen worden sein, manche Zeugen berichten aber auch von Sichtungen bei Tageslicht. Laut der Erzählung soll ihr Erscheinen ein böses Omen oder eine Vorwarnung für ein bevorstehendes Unglück sein.
Eine zweite Legende betrifft den St. Conval’s Well, welcher sich neben der Straße unterhalb des Schlosses befindet. Das Wasser aus diesem Brunnen soll heilende Kräfte haben, aber diejenigen, die es holen, müssen dies schweigend tun. Jedes Wort, das auf dem Hin- oder Rückweg gesprochen wird, macht das Wasser nutzlos.
Heute ist die Burg für die Öffentlichkeit zugänglich. Außerdem wird sie oft auch von jungen Paaren als Ort für ihre Hochzeitszeremonien genutzt. Du kannst diese wunderschöne Burg natürlich auch besuchen, der Eintritt ist jedoch kostenpflichtig.
Fazit
Perth ist eine faszinierende Stadt, die dir ein typisches schottisches Erlebnis bietet. In der Stadt gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten zu entdecken, zum Beispiel das Perth Museum und Kunstgalerie, die Burg Balhousie Castle und die Perth Bridge. Aber auch außerhalb der Stadt gibt es viele interessante Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Perth ist also auf jeden Fall ein Reiseziel, das du auf keinen Fall verpassen solltest.