Die 5 schönsten Orte der Highlands in Schottland
Schottland ist das Land der Kelten und Clans, der Mythen und Legenden, der Monster und atemberaubenden Natur, die es sonst nirgends auf der Welt gibt. Auf den Pfaden und Wegen durch die Highlands in Schottland sind bereits Millionen andere Menschen gewandert und haben Land und Besitz im Laufe der Jahrhunderte verteidigt. Zwischen kargen und sattgrünen Hügeln leben die Einheimischen noch immer von der Schaf- und Viehzucht und füllen die Weiten der Highlands mit Leben.
Wenn wir heute von den schottischen Highlands sprechen, können wir den Gedanken an den sagenumwobenen Loch Ness nicht vermeiden. Doch Loch Ness ist nur einer von vielen Lochs in den Tiefen der Highlands. Mystischer Nebel legt sich über die glasklare Oberfläche, während die Wolken über den Himmel ziehen. Moos und Gras sprießen in der Natur zwischen Steinen und Erde hervor und der erste Regen des Tages nieselt auf unser Zelt.
Eines ist klar: Schottland bietet eine wunderschöne Landschaft, die man wochenlang erkunden kann. Vorbei an den Trossachs erstrecken sich die schottischen Highlands über fast 26 000 km². Sie beherbergen glasklare Wasserfälle, Lochs, Täler und Berge, die sich über der Landschaft erheben. Schon einmal daran gedacht, hier zu zelten? Wenn nicht jetzt, wann dann?
Glencoe
Glencoe – oder auch Glen Coe geschrieben – ist ein kleines Dörfchen, das vom Tourismus in den Highlands lebt. So kommen hier jährlich tausende Menschen auf ihrem Weg in den Norden vorbei. Das Erste, was man sieht, ist ein weißes Haus mit schwarzem Dach, welches einsam auf dem felsigen Untergrund steht. Im Hintergrund erheben sich die grünen Berge, auf denen seit Jahrhunderten keine Bäume mehr wachsen. Warum genau das der Fall ist, darüber wird heute nur spekuliert. Auf jeden Fall spielten die Schifffahrt und das Bewirtschaften der Region eine Rolle.
Glencoe ist am besten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln über Glasgow zu erreichen. Auf der Busfahrt durch die Täler kann man die Felsformationen in Ruhe bestaunen. Die Straßen sind schmal und werden von Holzzäunen und Steinmauern flankiert. Dahinter verstecken sich Schafe und Hochlandkühe. Letztere sind an ihrem buschigen, braunen und schwarzen Fell, das ihnen bis über die Augen wächst, erkennbar. Die Flora besteht hauptsächlich aus Laubbäumen und niedrigen Büschen, die hier von den Einheimischen kultiviert werden.
Wandermöglichkeiten gibt es für Einsteiger sowie Fortgeschrittene viele. Dein erster Stopp sollte daher das Touristencenter in Glencoe sein, in dem du dich über Sicherheit und derzeitige Warnungen informieren kannst. Willst du in Schottland wandern gehen, darfst du auch die richtige Ausrüstung nicht vergessen.
Bist du nur auf der Durchreise, solltest du dir den Wanderweg von Ballachulish bis zum Loch Leven nicht entgehen lassen. Dieser dauert ca. eine Stunde auf 2 km. Auch ein Spaziergang entlang des Lochan Pfades – auf Englisch Glencoe Lochan Trail genannt – lohnt sich. Hier brauchst du ca. 90 Minuten bei 2,5 km. Längere Pfade führen zum Beispiel durch die Pässe zwischen Glen Coeund Glen Etive – The Two Lairigs – oder durch Kinlochleven.
Bringst du bereits Wander- und Bergsteigerfahrungen mit, empfehlen sich die Berge Bidean Nam Bian und Beinn a’Bheithir. Das Klettern auf dem Ben Nevis ist generell möglich, allerdings solltest du vorher das Wetter checken.
Der berüchtigte Steall Wasserfall, welcher 120 m in die Tiefe fällt, ist über den Glen Nevis Caravan und dem Campingplatz des benachbarten Fort William aus zu erreichen.
Das sogenannte „Wild Camping“ – also Camping in der Wildnis – ist in Schottland das ganze Jahr über erlaubt. Die einzigen Beschränkungen betreffen den Trossachs Nationalpark und Loch Lomond.
Bist du besonders abenteuerlustig, gibt es schöne Plätze, die sich zum Camping regelrecht anbieten. Das „Verlorene Tal“ – auf Englisch Lost Valley oder auch Coire Gabhail genannt – liegt versteckt hinter den steinigen Hügeln und war im 17. Jahrhundert ein Fluchtort für die Einheimischen. In Lochaber und Glen Nevis kannst du die Weiten der Highlands in der Nacht genießen, bevor du dich am nächsten Tag in die Berge aufmachst.
Glenfinnan Viaduct
International bekannt wurde das architektonische Meisterwerk des Glenfinnan Viadukts durch den zweiten Harry Potter Film „Die Kammer des Schreckens“. Dort sieht man die Hauptcharaktere, wie sie über eine Hügellandschaft und das 380 m lange Viadukt fliegen.
Das Bauwerk wurde allerdings bereits 1901 eröffnet und ist seither ein klassischer Bestandteil der Highlands in Schottland. Es ist mittlerweile auf der Rückseite des schottischen 10‑Pfund‑Schein abgebildet.
Tagesausflüge zum Glenfinnan Viaduct können von Fort William aus organisiert werden. Der Jacobite Steam Train – der Dampfzug der Jakobiten – fährt die Strecke von Juli bis Oktober zweimal am Tag entlang. Die gesamte Rundreise dauert ca. 6 Stunden. Der Zug fährt zu den kleinen Dörfern Lochailort, Arisaig, Morar und schlussendlich Maillaig, welches sich direkt an der Küste befindet und in die Richtung der Isle of Skye im Norden von Schottland blickt. Wenn du den Blick aufs Meer und die Inseln im Westen sehen willst, solltest du dir eine Fahrt mit dem Zug auf keinen Fall entgehen lassen.
Loch Ness
Was wäre eine Reise nach Schottland ohne den mystischen Loch Ness? Das Wort „Loch“ kommt eigentlich aus dem Gälischen und bedeutet „See“. In Schottland werden heutzutage alle Seen als Loch bezeichnet. Es gibt nur eine Ausnahme – den Lake of Menteith im Trossachs Nationalpark.
Loch Ness erstreckt sich über 37 km an verschlafenen Dörfern und Hügeln vorbei bis hin zur größten Stadt der Highlands: Inverness. Im Laufe der Jahrzehnte haben sich immer mehr Sagen und Legenden um den See angehäuft. Sie erzählen von Monstern und Fabelwesen, die angeblich hier hausen sollen.
Für Reisende bietet er ein spektakuläres Landschaftsbild, das Schottland hautnah erleben lässt. Die Weiten des Sees winden sich durch die Landschaft, die in den wärmeren Monaten von sattgrünen Gräsern oder in den kälteren von braun‑gefärbten Blättern geprägt ist. Dazu kommen die typischen Steinbauwerke der Region und keltische Symbole, die Loch Ness zu einem Zeitzeugen der schottischen Geschichte machen.
Die Stadt Inverness mit seiner gregorianischen Architektur sowie dem Inverness Castle und das Dorf Drumnadrochit solltest du dir nicht entgehen lassen. Auch die am Ufer des Sees liegende Urquhart Ruine ist definitiv ein Besuch wert. Fort Augustus im Süden der Highlands ist mit seinen Bauten und tiefen Kanälen ein beliebter Ort für Segler. Das Dörfchen verkauft zudem einige der besten Pasteten in Schottland, die mit Haggis gefüllt sind und noch immer lokal hergestellt werden. Reisende können hier auch am südlichen Ende des Loch Ness direkt am Wasser Tee und Kaffee trinken. Wenn es Nessie wirklich gibt, begegnest du dem berüchtigten Loch Ness Monster sicher hier.
Highland Games
Wenn wir von Schottland sprechen, sind Schottenröcke und Dudelsäcke gar nicht wegzudenken. Die Männer tragen die sogenannten Kilts und die Frauen die dazu passenden Schärpen in den Farben ihrer Clans. Den Tartan trägt ein Mann sein Leben lang und erbt ihn von der Familie seines Vaters. Daher kommt auch die Assoziation der Nachnamen mit Tartan‑Motiven. So wissen gewisse Familien noch immer über ihre Herkunft und die damit zusammenhängenden Gebiete Bescheid. Nicht jede Person, die in Schottland lebt, hat heute noch einen Clan und die Tradition ist somit etwas Besonderes.
Die Highland Games – oder Hochland‑Spiele – gehen bis in das 11. Jahrhundert zurück und werden jedes Jahr im Frühling und Sommer in kleinen Dörfern abgehalten. Am berühmtesten sind die Spiele heute im Dörfchen Dunoon in der Nähe von Glasgow. Jeden August faszinieren sie Reisende und Einheimische zugleich. Obwohl die Highland Games in Hollywood‑Filmen als Beweis der Liebe eines Schotten dargestellt werden, haben sie mit der Ehe und Hochzeit eigentlich wenig zu tun. Die Traditionen sollen den kriegerischen Ehrgeiz der Kelten würdigen und animieren die Teilnehmenden somit zum Wettstreit.
Die Spiele werden generell in zwei Kategorien eingeteilt: Dem Schwerkampf – bestehend aus Hammerwerfen, Baumstammwerfen und Kugelstoßen – und dem Leichtkampf – bestehend aus Tauziehen, dem Highland Tanz und einem Solo mit dem Dudelsack. Dabei werden die Aktivitäten von traditioneller Musik und jeder Menge Alkohol sowie schottischen Spezialitäten begleitet. Wer an den Spielen teilnehmen möchte, muss sich vorab registrieren!
Die North Coast 500
Wer von den Highlands in Schottland noch nicht genug hat, findet in der North Coast 500 Route ein Abenteuer, das sich über mehrere Wochen erstrecken kann. Bist du mit dem Motorrad oder dem Fahrrad unterwegs und willst die schottische Wildnis auf eine ganz andere Art erkunden, ist die Route das Ziel in Schottland. Sie führt durch den nördlichen Teil der Highlands direkt bis zum nördlichsten Teil des Festlandes – John o‘ Groats.
Fazit
Nun bist du für deine Reise in die schottischen Highlands bestens gewappnet! Wir hoffen, wir konnten dich ein wenig inspirieren und dir den ein oder anderen neuen Ort näherbringen.
Wir wünschen dir viel Spaß auf deinem Trip durch die Highlands in Schottland!
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