Die Top 10 Sehenswürdigkeiten in Triest
Du bist auf einer Reise in Italien, aber weißt nicht genau, was der Nordosten Italiens außer Venedig zu bieten hat? Oder vielleicht neigt sich dein Urlaub an der Adriaküste dem Ende zu – und du willst auf dem Weg nach Hause noch ein paar Tage in einer wunderschönen Stadt verbringen? Dann bist du hier richtig! Und zwar in Triest: die Hauptstadt von Friaul‑Julisch Venetien. Egal, ob du nur ein Wochenende oder eine ganze Woche hier verbringen willst – hier gibt es so viel zu tun, dass dir nie langweilig wird.
Triest befindet sich direkt an der Grenze zwischen Italien und Slowenien. Die Stadt hat – genau wie viele andere Grenzstädte – eine sehr interessante, aber auch leider teilweise tragische Geschichte. Beim Besuch aller hier aufgelisteten Orten, Museen und Denkmale wirst du einen Schritt zurück in die Vergangenheit machen und viel über die Geschichte Italiens und des Balkans lernen.
Beinahe hätten wir es vergessen! Sei bereit, gegen einen starken Wind zu kämpfen: In Triest ist es sehr windig und die Bora weht auch weit über 100 km/h.
Piazza dell‘Unità d’Italia
Nach deiner Ankunft in Triest solltest du zuerst den wunderschönen Piazza dell’Unità d’Italia besichtigen. Übersetzt ins Deutsche heißt er „Platz der Einheit Italiens“. Dieser riesige Platz hält einen Rekord: Mit seinen 12 280 km2 ist er der größte Platz Europas, der sich an einem Meer befindet. Rund um den Piazza gibt es viele spektakuläre Gebäude zu bewundern: das Rathaus, das Gebäude des Regionalrats von Friaul‑Julisch Venetien und den Palast der Präfektur.
Das Rathaus wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts gebaut und hat eine sehr charakteristische Turmuhr. Die zwei Statuen auf ihrer Spitze schlagen zu jeder vollen Stunde die Turmuhr. Die Einheimischen gaben ihnen die Spitznamen Michele und Giacomo.
Die anderen Gebäude um den Platz wurden im Jugendstil errichtet. Sie beherbergen Kommunal-, Regional- und Staatsorgane. Ihre goldenen Verzierungen sind bei Sonnenuntergang am schönsten, wenn sie vom letzten Licht des Tages angestrahlt werden.
Vor dem Platz liegt der Molo Audace – ein 246 m langer Kai. Er wurde nach dem ersten italienischen Schiff benannt, das nach dem Ende des Ersten Weltkriegs in den Hafen von Triest einlief. Wusstest du schon, dass die Stadt früher ein Teil von Österreich‑Ungarn war? Und dass sie erstmals 1918 von Italien annektiert wurde?
Der Hügel von San Giusto
Hinter dem Piazza dell’Unità d’Italia erhebt sich der wichtigste Hügel der Stadt: der Hügel von San Giusto. Die Ruinen hier reichen bis in die Römerzeit zurück.
Von der Spitze aus hast du einen wirklich wunderschönen Blick auf Triest! Dazu besteht auch die Möglichkeit, die Festung und die romanische Kathedrale zu besichtigen. Die imposante Festung wurde im 14. Jahrhundert errichtet und ist jetzt ein Museum für mittelalterliche Geschichte. Auf ihren Ringmauern kannst du übrigens wunderbare Panoramafotos aufnehmen.
Wenn du zu Fuß nach oben willst, wirst du durch den Parco della Rimembranza laufen. Das ist eine riesige Parkanlage voller Kriegerdenkmäler. Aber wir warnen dich: Der Weg zur Spitze ist ziemlich steil. Wenn du dich also doch nicht so anstrengen willst, dann benutze einfach den Aufzug unweit des Piazza dell’Unità d‘Italia: Er ist kostenlos und der Anstieg dauert nur ein paar Minuten.
Auf dem Hügel von San Giusto werden im Sommer unzählige Konzerte und Festivals organisiert. Sei also bereit, in die kulturelle Szene der Stadt einzutauchen!
Das Schloss Miramare
Außerhalb der Stadt befindet sich das fabelhafte Schloss Miramare. Das Schloss und seine Parkanlage wurden für Erzherzog Ferdinand Maximilian von Österreich errichtet. Auf einer Felsklippe und umgeben von Natur war es ideal für den Erzherzog – immerhin war er ein erfahrener Seemann und begeisterter Botaniker.
Um die Parkanlage kannst du kostenlos spazieren und mit wenigen Euros die Innenräume des Schlosses besichtigen. Mit ein bisschen Glück triffst du auch den besonderen Bewohner des Schlosses Miramare: ein freundlicher – und bei den Einheimischen sehr beliebter – Kater. Er hat das Gebäude zu seinem Zuhause gemacht.
Ein extra Tipp von uns: Im Sommer finden in der Parkanlage viele spektakuläre Konzerte und Theaterspiele statt. Besuche die offizielle Website des Schlosses und reserviere deinen Platz für die Show!
Historische Kaffeehäuser
Bist du ein Literaturfan? Dann ist Triest die perfekte Stadt für dich! Wusstest du, dass einige der bekanntesten Autoren des 20. Jahrhunderts hier gewohnt haben? Kein Scherz: James Joyce, Umberto Saba und Italo Svevo haben ihre Meisterwerke in Triest geschrieben.
Am liebsten saßen sie in den triestinischen Kaffeehäusern, um Inspiration zu finden. Noch heute kannst du in denselben Cafés wunderbar eine Tasse Kaffee genießen.
Unser Lieblingscafé ist das Caffé degli Specchi – direkt am Piazza dell’Unità d’Italia. Es ist zu jeder Tageszeit einfach nur perfekt dort einen Kaffee oder einen Aperol Spritz zu trinken. Sehr beliebt und bekannt sind auch die historischen Caffé San Marco und Caffé Pirona. Eine Legende besagt, dass James Joyce genau dort seine Werke Dubliner und Ulysses schrieb.
Heutzutage ist das Caffé Pirona daher voll von Bildern des irischen Schriftstellers. Wie sieht’s mit dir aus: Bist du bereit, dich in den triestinischen Cafés inspirieren zu lassen?
Die Grotta Gigante
Im Dorf Sgonico – nicht weit weg von Triest – befindet sich einer der beeindruckendsten Orte der Region: die Grotta Gigante. Diese riesige Höhle wurde 1840 entdeckt, tatsächlich ist sie aber etwa 10 Millionen Jahre alt!
Sie wurde von dem unterirdischen Fluss Timavo gegraben. Und wenn wir „riesig“ sagen, lügen wir nicht: Ihre Gesamtlänge beträgt 380 m und die Gesamttiefe 160 m. Aus diesem Grund hielt die Grotta Gigante zwischen 1995 und 2010 den Weltrekord als Größte Schauhöhle der Welt.
Im Laufe der Führung wirst du die Tiefen der Höhle erkunden und den Anblick auf ihrer Haupthalle genießen. In dem farbenfrohen Raum gibt es atemberaubende Stalagmiten, Stalaktiten und vom Regenwasser abgelagerte Kalkströme. Wir empfehlen dir am besten bequeme Schuhe und Kleidungen anzuziehen. Das Klima hier ist sehr feucht und die Temperatur liegt immer bei 11 °C.
Die Grotta Gigante kannst du mit der Buslinie 42 in Richtung Opicina erreichen. Der Ausstieg heißt Borgo Grotta Gigante.
Die Risiera di San Sabba
Reisen bedeutet auch, die Geschichte unserer Reiseziele zu lernen. Und – wie wir am Anfang dieses Artikels schon erwähnt haben – war die Vergangenheit von Triest manchmal tragisch.
Hier kommt der Fall der Risiera di San Sabba zur Sprache: Das ehemalige Fabrikgebäude für Reisverarbeitung wurde im September 1943 zu einem nationalsozialistischen Konzentrationslager. Denn zu der Zeit waren Italien und Deutschland nicht länger Verbündete, sondern Feinde. In der Risiera di San Sabba wurden mehr als 3500 Menschen getötet und 8000 in verschiedene Vernichtungslager in Nordeuropa deportiert.
Heutzutage ist die gut erhaltene Risiera ein Gedenkmuseum – in dem ein ohrenbetäubendes Schweigen herrscht.
Der Siegesleuchtturm
Dieser 60 m hohe Leuchtturm befindet sich auf dem Weg zum Schloss Miramare und ist ein anderes beliebtes Merkmal von Triest. Er erhellt als Leuchtturm nicht nur den Golf von Triest, sondern dient auch als Gedenkstätte für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Marinesoldaten. Auf der Spitze des Turms thront eine 7 m hohe Statue der Siegesgöttin.
Der Leuchtturm ist nur zwischen April und November geöffnet. Doch in der Zeit hast du die Möglichkeit, die Stadt von einem Panoramapunkt aus zu sehen. Der Eintritt ist frei und die Aussicht einfach unbezahlbar!
Die Wallfahrtskirche Monte Grisa und die Strada Napoleonica
Warst du auf dem Molo Audace und hast auf der Spitze der Landzunge ein kurioses Gebäude gesehen? Es handelt sich um die Wallfahrtskirche Monte Grisa. Die Einheimischen nennen sie wegen ihrer besonderen Form Formaggino – also kleines Kӓsestückchen.
Nur wie kannst du diese besondere Kirche erreichen? Natürlich bringen dich Busse bis zum Eingang. Aber wir empfehlen dir, zu Fuß zu gehen. Es gibt den wunderschönen und nicht zu schwierigen Wanderweg Strada Napoleonica. Auf 5 km Länge begeistert er mit einem fabelhaften Blick auf den Golf von Triest. Der Ausgangspunkt im Dorf Opicina ist leicht mit dem Auto oder Bus zu erreichen. Unterwegs wirst du sicher andere Reisende und Einheimische treffen.
Die Foiba von Basovizza
Ein anderes dunkles Kapitel der Geschichte Triests hat mit der Foiba von Basovizza zu tun. Der Ort liegt nur wenige Kilometer von Triest entfernt. Aber zuerst: Was ist eine Foiba? Mit diesem Wort bezeichnen die Italiener sehr tiefe Karsthöhlen, die sich in Friaul‑Julisch Venetien, Slowenien und Kroatien befinden. Die im Dorf Basovizza ist eine künstliche Foiba.
Hier wurden am Ende des Zweiten Weltkrieges zahlreiche italienische Soldaten, Polizisten und Zivilisten von den jugoslawisch‑kommunistischen Partisanen getötet – sie wurden in die Foiba geworfen. Und zwar in eine Tiefe von 228 Meter. Die Zahl der so getöteten Menschen ist nicht bekannt, aber laut Wissenschaftlern soll es sich um Tausende handeln.
Heute können Besucher nicht im Tiefe schauen, weil die Foiba von Basovizza geschlossen wurde. Sie ist jetzt ein Freiluftmahnmal mit einem kleinen Museum zur Geschichte des Foiba‑Massakers.
Museen
Fast alle der bisherigen Sehenswürdigkeiten befinden sich im Freien. Aber was gibt es zu erleben, wenn die Bora so stark weht, dass du unmöglich draußen bleiben kannst? Die Antwort ist sehr einfach: Besuche ein Museum! In Triest gibt es so viele Museen, dass du sicher eins findest, das dich interessiert.
Möchtest du mehr über zeitgenössische italienische Kunst erfahren? Dann wartet das Museo Revoltella auf dich!
Oder willst du eine Reise durch die Zeit machen? Wenn ja, ist das Museo d’Antichità J.J. Winckelmann auf dem Hügel von San Giusto perfekt für dich. Hier wirst du super interessante archäologische Funde aus dem alten Rom, dem alten Ägypten und sogar aus prähistorischen Zeiten finden.
Wenn du dich eher für zeitgenössische Geschichte interessierst, ist das Stadtmuseum des Krieges für den Frieden „Diego de Henriquez“ der richtige Ort für dich. In diesem Museum wirst du alles über die Geschichte von Triest zwischen 1914 und 1945 lernen.
Ein besonderes Museum der Stadt ist aber das Stadtmuseum für orientalische Kunst. Es ist nur wenige Schritte von Piazza dell’Unità d’Italia entfernt. Das Museum beherbergt eine erstaunliche Sammlung von Porzellanvasen, Drucke, Gemälde, Skulpturen, Seidenkleider, Waffen und Musikinstrumente. All das stammt hauptsächlich aus China und Japan.
Die Eintrittskarten für die Museen von Triest sind nicht teuer und es gibt oft Rabatte für Studierende.
Fazit
Du siehst: Triest und die Umgebung haben enorm viel zu bieten.
Wenn du in der Stadt selbst bleiben möchtest, kannst du dich für eine Tasse Kaffee in einem historischen Kaffeehaus oder eine Museumstour entscheiden. Zusätzlich gibt es dort den spektakulären Piazza Unità d’Italia und den Hügel von San Giusto.
Willst du lieber die Umgebungen erkunden? Dann nimm einen Bus und fahre bis zur fabelhaften Grotta Gigante, zum wunderschönen Wanderweg Strada Napoleonica oder zur historisch relevanten Foiba von Basovizza.
Egal, was du in deinem perfekten Reiseziel suchst: Triest hat alles, was dein Herz begehrt! Am besten verbindest du deinen Abstecher hierhin mit einer Rundreise durch Italien, bei der du dir die schönsten Sehenswürdigkeiten ansehen kannst! Das können wir dir wirklich empfehlen!