Kiew: ukrainische Hauptstadt – 10 Sehenswürdigkeiten
Die Ukraine kennst du vermutlich vor allem durch die Atomkraftkatastrophe von Tschernobyl. Aber wir wollen dir stattdessen zeigen, wie schön das Land und vor allem seine Hauptstadt ist: Kiew (ukr. Kyiv). Schließlich wird die ukrainische Hauptstadt immer noch als Reiseziel unterschätzt. Dabei sind die fantastischen Sehenswürdigkeiten dort wirklich einen Besuch wert – einige von ihnen gehen sogar auf das Mittelalter zurück!
Bevor wir dir die Top 10 der Sehenswürdigkeiten in Kiew in allen Einzelheiten vorstellen, erfährst du aber erst mal alles Wissenswerte rund um das Land und die Stadt. Du willst deine Reise doch nicht unvorbereitet antreten, oder?
Das Wichtigste auf einen Blick
Die Ukraine ist das flächenmäßig zweitgrößte Land Europas. Hättest du das gedacht? Die Nachbarstaaten des osteuropäischen Landes sind Russland, Belarus, Polen, die Slowakei, Ungarn sowie Rumänien und Moldawien. Außerdem ist die Ukraine für seine Küste am Schwarzen Meer und am Asowschen Meer im Süden bekannt.
Zudem verbinden die meisten Menschen die Ukraine mit eisiger Kälte. Zum Großteil haben sie damit auch recht. Im Winter sinken die Temperaturen in den Minusbereich. Doch in Kiew werden die Sommer wunderbar warm und sonnig. Schau dir aber am besten unseren Klimaleitfaden für die Ukraine genauer an. Damit findest du die perfekte Reisezeit für dich.
Die Ukraine liegt mitten in Europa – dennoch ist sie kein Mitglied der EU. Für dich bedeutet das zum Beispiel, dass du dort nicht mit dem Euro zahlst, sondern der ukrainischen Währung Hrywnja – oder auch Grwina genannt. Dein Geld wechselst du am besten vor Ort. In der Hauptstadt mit knapp 3 Millionen Einwohnern wirst du sicher keine Probleme haben, eine Wechselstube zu finden.
Das wichtigste Gericht der Ukraine ist Borschtsch. Die Rote-Bete-Suppe ist als typisch russische Speise bekannt – doch ursprünglich kommt der Klassiker wohl tatsächlich aus der Ukraine. Die Einheimischen sind sehr stolz auf diese Spezialität. Grundsätzlich ist die ukrainische Küche vielseitig und überschneidet sich teilweise mit der von anderen Ländern.
Hast du Lust auf Feiern? Das passt perfekt, denn in der Ukraine gibt es spektakuläre Festivals für jeden Musikgeschmack. Zum Beispiel findet in der Hauptstadt jeden Sommer das größte Techno-Event des Landes statt: das Ostrov Festival. Vier Tage lang schallt die Musik von den aufwändig beleuchteten Bühnen. Nicht verpassen!
Aber auch mit Kulturfestivals fährt Kiew auf. Besonders das Gogol-Fest im September zeigt kreative Vielfalt ohne Ende. Denn für zehn Tage kannst du Theaterstücke, Musik, Kunstinstallationen und Lesungen genießen. Wenn das nicht mal noch ein Grund für eine Reise nach Kiew ist!
Um dich in der Stadt fortzubewegen, ist die U-Bahn ideal. Die MetroKiew verfügt über ein sehr gut ausgebautes Netz aus drei Linien. Im November 1960 war die Bahn erstmals in Betrieb. Damals noch Teil der Sowjetunion sollte die Metro Kiew die sozialistische Bau- und Ingenieurskunst beweisen. Tatsächlich sind die U-Bahn-Stationen wunderschön und kaum mit anderen zu vergleichen. Besonders interessant: Die Station Arsenalna ist die tiefste U-Bahn-Station der Welt! Von den 105 Metern in der Tiefe brauchst du selbst mit der schnellen Rolltreppe knapp fünf Minuten bis an die Oberfläche. Du solltest hier zumindest einmal mit der U-Bahn gefahren sein.
Die Top 10 Sehenswürdigkeiten in Kiew
Aber jetzt reicht es fürs Erste mit den Hintergrundinfos – los geht es mit den Top 10 der Sehenswürdigkeiten in Kiew.
Statue „Mutter-Heimat“
Wir starten mit einem der wichtigsten Wahrzeichen der Stadt. Die Mutter-Heimat-Statue (Batkiwschtschyna-Maty) ist ein mächtiges Gebilde aus einem Sockel und der Statue darauf selbst. Der Sockel reicht gut 40 Meter in die Höhe, die Statue sogar über 62 Meter. Bist du schnell im Rechnen? Insgesamt kommt die Mutter-Heimat-Statue auf102 Meter Höhe! Damit belegt sie weltweit den 6. Platz. Auch wir müssen zugeben: Die Statue ist ziemlich imposant! Mit der rechten Hand hält sie ein Schwert, mit der linken Hand erhebt sie ein Schild.
Die Kolossalstatue erinnert an den Sieg über Deutschland im Zweiten Weltkrieg. Thematisch passend befindet sich das Nationale Museum der Geschichte der Ukraine im Zweiten Weltkrieg im Sockel. Auf dem Gelände davor sind dementsprechend sogar sowjetische Panzer und Waffen ausgestellt.
Kiewer Höhlenkloster
Wenn du die Mutter-Heimat-Statue besuchst, dann mach unbedingt einen Abstecher zum Kiewer Höhlenkloster – es befindet sich praktischerweise gleich in der Nähe. Die Anlage wurde bereits1051 von Mönchen gegründet, die die Höhlen bewohnten. Mit der Zeit kamen weitere Kirchen, Wohngebäude und Museen dazu – das Ergebnis siehst du heute bei einem Besuch. Außerdem ist das Kloster eines der fünf wichtigsten der russisch-orthodoxen Kirche!
Maidan-Platz
Der Unabhängigkeitsplatz Maidan – oder auch Majdan – ist wohl der wichtigste Platz der Stadt. Er wurde jedoch beim Euromaidan zum Schauplatz von äußerst tragischen Ereignissen. Aber was sind die Hintergründe? Im November 2013 hatte die ukrainische Regierung bekannt gegeben, das Assoziierungsabkommen mit der EU nicht zu unterzeichnen. Dagegen protestierten erst zehntausende, später hunderttausende Menschen in Kiew zunächst friedlich. Doch der Staat reagierte brutal und bei einem bewaffneten Konflikt starben sogar über 100 Menschen. Noch heute sind in den Straßen von Kiew und besonders auf dem Maidan-Platz Überreste dieser schrecklichen Ereignisse zu sehen.
Das Goldene Tor
Dieser Teil der Stadtmauer ist wohl der prächtigste von allen. Das Goldene Tor diente bis ins 18. Jahrhundert als Haupteingang in die Stadt – und damit eine beachtliche Zeit lang. Erbaut wurde es bereits 1027. Als Vorbild und Inspiration für das Prunkstück diente das Goldene Tor von Konstantinopel.
Mittlerweile befindet sich in dem eindrucksvollen Gebäude ein Museum. Wenn du keine Lust auf einen Besuch hast, dann lohnt sich auch der Blick von außen! Vielleicht bei einer Verschnaufpause in einem der schönen Cafés?
Sophienkathedrale
Vom Goldenen Tor aus erreichst du in nur fünf Minuten das nächste Wahrzeichen im Stadtzentrum: die Sophienkathedrale. Ihre Geschichte geht zurück bis ins 11. Jahrhundert. Die kunstvolle Bauweise der Kirche verleiht ihr eine wichtige Rolle in der Geschichte des Christentums. Auch dich werden die sieben Kuppeln mit Sicherheit überwältigen.
Zu dem Komplex der Kathedrale gehört die Kirche selbst sowie ein Museum und ein Glockenturm. Von dem aus hast du eine der besten Aussichten über die Stadt! Zudem empfängt die Sophienkathedrale häufig hohe Staatsgäste. Hier wurden schon Könige gekrönt. Du siehst: Dieses Gebäude ist wirklich einen Besuch wert!
St. Michaelskloster
Du kommst aus dem Staunen gar nicht mehr raus? Denn wir machen direkt weiter mit dem St. Michaelskloster. Das himmelblaue Gebäude mit den goldenen Kuppeln besteht gleich aus mehreren einzelnen Bestandteilen. Dazu zählt beispielsweise die Goldene Torkirche und die Trapezkirche von Johannes dem Täufer. Das Kloster ist übrigens der Sitz der ukrainischen Orthodoxen Kirche.
Andreassteig
Vom St. Michaelskloster aus verläuft der Andreassteig über 700 Meter in Richtung der Unterstadt. Doch die Straße führt nicht etwa zum nächsten Wahrzeichen – sie selbst ist bereits eine wunderschöne Sehenswürdigkeit.
Den kopfsteingepflasterten Weg säumen historische Bauwerke, Museen und Galerien. Hinter jeder Kurve wartet ein neues Highlight auf dich – das macht ihn zur schönsten Straße der gesamten Stadt! Dazu ist der Andreassteig auch noch eine der ältesten Straßen Kiews!
Kyoto Park
Es wird Zeit für eine kleine Erholungspause im Grünen. Der beste Ort dafür ist der Kyoto Park. Dir kommt der Name bekannt vor? Da vermutest du ganz richtig: Er bezieht sich auf die japanische Stadt Kyoto. Denn der Park soll die Freundschaft zwischen der Ukraine und Japan symbolisieren. Daher trägt er nicht nur einen japanischen Namen – auch die Gestaltung ist an die typisch japanischen Gärten angelehnt.
Die beste Zeit für einen Besuch des Kyoto Parks ist im Frühjahr: Dann blühen die Alleen aus Kirschbäumen in den schönsten Rosatönen. Wen würde dieser Anblick nicht verzaubern?
Chreschtschatyk
Acht Spuren besitzt der Chreschtschatyk – die wichtigste Hauptstraße von Kiew. Zugegeben: Das klingt zwar beeindruckend, aber nicht unbedingt nach einem geeigneten Sightseeing-Spot, oder? Falsch gedacht! Denn an der Allee stehen die schönsten Bauwerke der Stadt. Auf den breiten Gehwegen kannst du umherspazieren und sie alle entdecken. Vor allem der hintere Teil des Chreschtschatyk lohnt sich. Hier befindet sich beispielsweise das Haus mit den Chimären.
Taras-Schewtschenko-Boulevard
Gleich im Zentrum der Stadt gelangst du auf den Taras-Schewtschenko-Boulevard. Die Promenade kann sich sehen lassen. Zum einen verleihen die Linden- und Kastanienbäume der Straße eine tolle Atmosphäre. Zum anderen säumen Museen und kunstvolle Bauten die Allee.
Eines der wichtigsten davon ist die Wladimirkathedrale (Wolodymyrskyj sobor) aus dem 19. Jahrhundert. Sie spielt eine große Rolle in der ukrainisch-orthodoxen Kirche. Ihr Aussehen unterscheidet sich vor allem durch ihre gelbe Fassade von den anderen Kathedralen und Kirchen. Eine Gemeinsamkeit bleibt aber natürlich trotzdem: die goldenen Kuppeln. Auch ihr prachtvolles Inneres kann mit den anderen Gotteshäusern mithalten. Überzeuge dich am besten selbst davon!
Fazit
Wir haben dir nicht zu viel versprochen, oder? Und das waren noch längst nicht alle Highlights der Stadt. Kiew strotzt wirklich nur so vor majestätischen Bauwerken. An vielen davon wirst du sicher unabsichtlich vorbeikommen. Manches solltest du aber nicht dem Zufall überlassen.
Plane bei deiner Erkundungstour unbedingt die Sophienkathedrale, das St. Michaelskloster sowie das Höhlenkloster mit ein!
Auf den Spuren der – nicht allzu weit entfernten – Vergangenheit befindest du dich bei der Mutter-Heimat-Statue und dem Maidan-Platz.
Praktischerweise sind hier aber nicht nur die zahlreichen Bauwerke echte Sehenswürdigkeiten, sondern auch die Straßen, an denen sie liegen. So zum Beispiel darfst du auf keinen Fall den Andreassteig oder den Taras-Schewtschenko-Boulevard mit der Wladimirkathedrale verpassen. Ebenso sehenswert ist der Chreschtschatyk – gesäumt mit faszinierenden Gebäuden, wie dem Haus mit den Chimären.
Es gibt eine ganze Menge in der Hauptstadt der Ukraine zu entdecken! Worauf wartest du also noch?