Die North Coast 500 Route

Die North Coast 500 Route

Schottland hat landschaftlich einiges zu bieten: das Meer, die Berge, die Wiesen und die glasklaren, schottischen Lochs. Jährlich stürmen tausende Reisende in die Tiefen der Highlands. Allerdings reisen nur wenige bis in den Norden, um dort die berühmte North Coast 500 Route zu erforschen. Hast du schon einmal von der Route gehört?

Die North Coast 500 ist eine Strecke, die den nördlichen Teil von Schottland einmal umrundet. Sie ist stolze 830 Kilometer lang. Daher rührt auch der Name der Route – 500 Meilen sind ca. 800 Kilometer. So verbindet sie die Stadt Inverness mit den Dörfern im Westen des nördlichen Festlandes und führt bis zum nördlichsten Teil des britischen Festlandes – John o‘ Groats.

Auf der Reise erlebst du den atemberaubenden Ausblick auf die Nordsee und den Atlantik und wanderst durch die verschlafenen Dörfer am Straßenrand. Schafe und Hochlandkühe grasen in den Weiten der Hügel und die Natur erfüllt die Umgebung mit sattgrünem Leben. Entlang der Route finden sich unberührte Stellen, die einen Blick in die Vergangenheit erlauben.

Die North Coast 500 Route ist eine Straßenroute, die besonders mit dem Motorrad oder Fahrrad interessant ist. Auto und Wohnwagen bieten sich auch an, allerdings solltest du dann mehr Zeit einplanen, um die Landschaft in vollen Zügen genießen zu können. Ideal sind 5–7 Tage für die Reise. Wer länger bleiben will, kann auch gut 10 Tage einplanen.

Ob du dich dafür entscheidest, die ganze Strecke entlangzufahren oder doch lieber nur die besten Sehenswürdigkeiten anschaust – deine Reise in Schottland wird dir für immer in Erinnerung bleiben. Lies also gerne weiter, um Tipps und Tricks für diese Route zu erfahren.

Reiseplanung

Du hast dich von der wunderschönen Landschaft Schottlands fesseln lassen und überlegst nun, die North Coast 500 entlangzufahren? Die Route wird jährlich beliebter, jedoch sollte sie immer noch gut geplant werden. Solltest du nicht mit dem eigenen Wohnmobil fahren, empfehlen wir auf jeden Fall, deine Unterkünfte vor deiner Reise zu organisieren. Plätze in den Herbergen und Hostels sind beschränkt und es kann durchaus sein, dass keine Zimmer mehr zur Verfügung stehen. Campingplätze gibt es überall, allerdings solltest du in den Sommermonaten auch hier reservieren.

Danach kannst du dich entweder auf eine bestimmte Route festlegen oder dich ganz auf das Abenteuer einlassen. Die offiziellen Karten der North Coast 500 Route sollen Reisende nur inspirieren. Du kannst natürlich durchaus auch die kleinen Seitenstraßen und Küstenlandschaften erforschen und somit länger unterwegs sein. Hast du vielleicht vor, die Strecke mit Zelt und Auto zu erkunden? Prima! Dann hast du es bei der Planung um einiges leichter, da du nicht von Buchung zu Buchung sausen musst, während du eigentlich so viele Sehenswürdigkeiten wie möglich erforschen willst. Wir empfehlen, von Osten nach Westen zu fahren, da dich die Küste im Westen erwartet und du deine Reise somit am Meer ausklingen lassen kannst.

Obwohl die North Coast 500 eine viel besuchte Attraktion ist, sind die Straßen altmodisch und das Fahren kann durchaus anstrengend sein. Ein großer Teil der Strecke besteht aus einspurigen Straßen, die gerade im Juli und August zu kleinen Staus führen können. Zudem solltest du bedenken, dass in Großbritannien auf der linken Seite gefahren wird und du deswegen dementsprechend Erfahrung brauchst, um dich auf den schottischen Straßen zurechtzufinden. Wer kein Motorrad benutzen will, sollte ein kleineres Automatikauto mieten.

Das schottische Wetter spielt im Norden manchmal verrückt. Am Morgen scheint noch die Sonne, mittags regnet es und am Abend schneit es plötzlich. Dazu kommen die langen Tage in den Sommermonaten – oft ist es bis um 23:00 Uhr taghell. Mach dich beim Packen deshalb auf alles gefasst: Regen- und Windjacken, Mützen und Schals, Pullover und Badeanzug. Bring auch einen Neoprenanzug mit, falls du im Meer oder einem der Lochs schwimmen gehen willst. Essenziell sind Wanderschuhe, da du die Wanderwege und Aussichten in der Region definitiv nicht verpassen darfst. Auch Insektenschutz ist ein Muss. Stechmücken gibt es in den Sommermonaten überall.

Bereit für ein neues Abenteuer? In Schottland ist das Wild Camping – das Camping in der Wildnis – entlang der North Coast 500 Route erlaubt und kann dir Plätze in der Natur offenbaren, die anderen Reisenden sonst verborgen bleiben. Du wolltest schon immer einmal dein Auto oder Motorrad auf einem Campingplatz zurücklassen und einfach in die Wildnis aufbrechen? Wenn nicht hier auf der North Coast 500, wo dann?

Was kannst du alles sehen?

Der erste Stopp ist Inverness – die größte Stadt in den Highlands. Sie hat knapp 50 000 Einwohner und ihre eigene Burg: das Inverness Castle. Wenn du einen Nachmittag in der Stadt verbringen willst, empfehlen wir die Inverness Cathedral und den Viktorianischen Markt, welcher heutzutage mit kleinen Souvenirshops und Geschäften gefüllt ist. In der Altstadt solltest du die Pubs ausprobieren, damit du dich vor der großen Reise stärken kannst.

Nördlich von Inverness liegt ein toller Campingplatz – der Rosemarkie Campingplatz. Hier gibt es den berühmten Wanderweg Fairy Glen Walk, der durch das Dickicht und über Bäche bis zu dem gleichnamigen Wasserfall führt. Die Strecke ist 2 Kilometer lang und erweckt definitiv den Eindruck, man sei Teil eines Märchens. Daher rührt auch der Name des Wanderwegs: Feental. Ein heißer Tipp in Rosemarkie ist außerdem Chanonry Point – eine Landzunge, von der aus man mit etwas Glück Delphine in den Wellen sieht.

Entlang der östlichen Strecke kommst du an Dunrobin Castle – dem Sitz des Sutherland-Clans – vorbei. Das Bauwerk sieht mit seinen Türmen, weißen Fassaden und französischen Gärten wie ein märchenhaftes Schloss aus. Auf dem Gelände findest du die Whaligoe Steps an der Küste. Dabei handelt es sich um eine steinerne Treppe, die im Vordergrund der Klippen dramatisch Richtung Meer führt.

Auf dem Weg nach John o‘ Groats erwarten dich einige Ruinen und Schlösser, die du bei der Anreise nicht übersehen kannst. John o‘ Groats hat seinen eigenen Campingplatz, den du auf jeden Fall buchen solltest, wenn du den nördlichsten Teil vom britischen Festland erkunden willst. Neben dem Leuchtturm Duncansby Head triffst du auf steile Klippen und unberührte Felder. Hier hat man wirklich das Gefühl, man hätte das Ende der Welt erreicht.

Von John o‘ Groats aus kannst du die kleinen Dörfer im Norden – zum Beispiel das grüne Paradies von Tongue und den benachbarten Ben Hope – genießen und die wunderschöne Smoo Cave erforschen. Hier in der Nähe liegt auch der Campingplatz von Sango Sands. Dieser beeindruckt mit seinen weißen Sandstränden, Klippen und tiefblauem Meer. Im Westen findet sich bei Cape Wrath, das mit seinen merkwürdigen Steinformationen und scharfen Klippen fasziniert, ein weiterer Leuchtturm.

Wenn dich eher das Wandern reizt, dann empfehlen wir, einen Tag lang Richtung Blairmore Carpark zu fahren, um von dort aus durch die Wiesen zu schlendern. Der Sandwood Bay Beach kann nur durch einen Spaziergang erreicht werden und ist daher einer der ruhigsten in der Region.

Im Westen der North Coast 500 Route findest du die Kylesku Bridge, die zweispurig über den Loch a‘ Chàirn Bhàin führt. Auch die Ruine von Ardvreck Castle liegt hier. Letztere stammt aus dem 16. Jahrhundert und wurde vom Clan MacLeod von der Isle of Skye erbaut. Der Tartan des Clans ist heutzutage auf vielen der Kleidungsstücke, die in den Großstädten an Besuchende verkauft werden, zu finden.

Dein nächster Stopp ist Ullapool – die verträumte Küstenstadt. Die Häuser sind hier traditionell weiß mit schwarzen Dächern und blicken auf den kleinen Hafen. Im Winter liegt auf den Dächern im Dorf oft Schnee, der die Hügel im Hintergrund in eine atemberaubende Kulisse verwandelt.

Als letzte Stopps empfehlen wir das Dörfchen Poolewe und die Isle of Skye. Poolewe unterscheidet sich landschaftlich aufgrund seiner weiten Flüsse und Bäche von den anderen Dörfern. Wild Camping bietet sich hier besonders an, wenn man durch die Region wandern will. Obwohl die Isle of Skye offiziell nicht zur North Coast 500 Route gehört, kann man sie einfach erreichen und die Reise somit um 2–3 Tage verlängern. Sie verzaubert ihre Besuchenden seit Jahrhunderten mit ihren unglaublichen Felsformationen und der vom Menschen scheinbar unberührt gebliebenen Landschaft.

Fazit

Dich hat dieser Artikel für deine anstehende Reise inspiriert? Dann ab auf die North Coast 500 Route und sieh dir all die tollen Sehenswürdigkeiten mit eigenen Augen an!

Wir wünschen dir viel Spaß auf deinem unvergesslichen Roadtrip!

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