Urlaub in Nordrhein-Westfalen
Denkt man an einen Urlaub in Nordrhein-Westfalen, hat man womöglich erst einmal die größeren Städte Köln und Düsseldorf im Kopf. Auch das Ruhrgebiet – welches bis heute seinen Ruf durch den Bergbau als grau und keineswegs grün weghat – kommt dem ein oder anderen ins Gedächtnis.
Nordrhein-Westfalen ist nicht nur als das Bundesland mit den meisten Einwohnern bekannt, in dem sich Stadt an Stadt reiht und sich alles wie ein großer Ballungsraum anfühlt. Gerade das Ruhrgebiet glänzt mit einer üppigen Auswahl an Freizeitaktivitäten und abwechslungsreichen Sehenswürdigkeiten sowie einer unübertrefflichen Auswahl an in Deutschland einzigartigen Museen.
Auch landschaftlich kannst du hier das ein oder andere Schmuckstück außerhalb der Städte entdecken. Hier ist alles nah verbunden und gut zu erreichen, wodurch sich ein Urlaub in Nordrhein-Westfalen definitiv lohnt und sich einfach gestalten lässt. Wir zeigen dir hier die schönsten Seiten von NRW sowie die spannendsten Orte und Kulturstätten.
Sehenswerte Städte und Sehenswürdigkeiten in Nordrhein-Westfalen
Aachen
Aachen liegt direkt im Dreiländereck von Deutschland, den Niederlanden und Belgien – somit auch ein guter Ausgangspunkt für einen Ausflug in die Nachbarländer. Das Highlight eines jeden Städtetrips nach Aachen ist der AachenerDom. Dieser wurde bereits 1978 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten in Deutschland aufgenommen. Neben dem KölnerDom ist dieser wohl das bekannteste Gotteshaus in Nordrhein-Westfalen.
Besonders sehenswert ist außerdem das HistorischeRathaus, welches seine Wurzeln im Jahr 800 hat. Damals hat KarlderGroße auf diesem Gebiet eine Pfalz errichten lassen. Die Fundamente dieser Pfalz dienten als Ausgangspunkt zum Erbau des Rathauses, welches heute auch besichtigt werden kann. So kannst du im Inneren unter anderem den Friedenssaal, den Festsaal („Weißer Saal“) und das Ark’scheTreppenhaus bewundern.
Auch der Elisenbrunnen – mit schwefelhaltigen Trinkbrunnen – sowie die Altstadt selbst stellen schöne Ziele dar, die du bei einem Städtetrip nach Aachen nicht verpassen solltest. Die mit Kopfsteinpflastern geschmückten Gassen laden zum Schlendern ein.
Münster
So wie die Stadt Aachen setzt Münster auf Spuren der Vergangenheit, um Tagestouristen anzulocken. In der Universitätsstadt findest du an jeder Ecke historische Gebäude wie den St. Paulus–Dom aus dem 13. Jahrhundert. In der Altstadt selbst – dem Herzstück Münsters – kannst du am besten einen ganzen Tag einplanen. Hier reihen sich wunderschöne alte Gebäude aneinander. Am Prinzipalmarkt findest du zwar eher hochpreisige Geschäfte, es lohnt sich allerdings, einfach durch die Straßen zu laufen und in dem ein oder anderen Café Platz zu nehmen.
Auch der Aasee unweit der Innenstadt lässt sich zu Fuß erreichen und bietet viele Gelegenheiten, um sich auszuruhen. Er wurde bereits als schönster Park Europas ausgezeichnet. Ein reizvoller Weg führt entlang des Sees oder du machst eine kleine Bootstour über das Wasser.
Außerhalb der Stadt lockt der AllwetterzooMünster Besucher an. Er verdankt seinen Namen den oft überdachten Passagen von Gehege zu Gehege, weshalb ihm das ganze Jahr über und bei jedem Wetter ein Besuch abgestattet werden kann.
Die Route der Industriekultur
Gerade das Ruhrgebiet ist geprägt durch den Bergbau und seine Vergangenheit. Das Ruhrgebiet selbst zieht sich von Ost nach West in etwa von Dortmund bis Duisburg. Kein Wunder, dass sich einige Museen und andere Sehenswürdigkeiten der Vergangenheit widmen. Entlang der Route der Industriekultur befinden sich die wichtigsten Standorte der industriellen Ära des Ruhrgebietes. Geprägt wird das Bild durch alte Fördertürme, Gasometer oder Hochöfen – viele von ihnen können heute besichtigt werden, dienen als Veranstaltungsstätten oder enthalten Museen.
So etwa das Deutsche Bergbau-Museum in Bochum. Bochum kommt dir vielleicht vom Namen her bekannt vor – so besingt Herbert Grönemeyer seine Heimat im Song Bochum. Auch der VFL Bochum mag dem ein oder anderen etwas sagen. Highlight eines jeden Besuchs des Bergbau–Museums ist die Fahrt in die Tiefe: Rund 20 Meter geht es zu einem Anschauungsbergwerk unter die Erde, welches einem ehemaligen Bergwerk nachempfunden wurde. So bekommst du ein Gefühl davon, wie es wohl unter Tage gewesen sein muss. Auch der Förderturm kann besichtigt werden, von dem du einen schönen Blick über Bochum und das restliche Ruhrgebiet hast.
Vor allem die Zeche Zollverein in Essen lockt Besucher mit vielen touristischen Sehenswürdigkeiten. Das ganze Areal Zollverein gehört seit 2001 dem UNESCO-Weltkulturerbe an. Besonders sehenswert ist hier das Ruhr-Museum, welches du über die größte frei stehende Rolltreppe Deutschlands erreichen kannst. Es zeigt die Geschichte des Ruhrgebiets und befindet sich in der einst der Zeche zugehörigen Kohlenwäsche.
Auch Führungen entlang der ZecheZollverein werden angeboten. Das Außengelände selbst kann aber auch kostenfrei auf eigene Faust bestaunt und entdeckt werden. Zusätzlich zu den vielen Museen finden auch Wechselausstellungen und verschiedene andere Veranstaltungen statt.
Ein superschönes Erlebnis: Im Winter befindet sich an der ZecheZollverein eine Eisfläche, auf der du inmitten des Industriecharmes Schlittschuhlaufen kannst. Auch die Eislaufbahn in der Jahrhunderthalle in Bochum ist ein echtes Highlight und lohnt sich definitiv. Im Sommer hingegen kannst du dich im Schwimmbad auf der KokereiZollverein abkühlen. Die Kokerei selbst bietet auch spannende Führungen an.
Wenn du von der Industriekultur beeindruckt bist, lohnt es sich auf jeden Fall, in den LandschaftsparkDuisburg–Nord zu fahren. Oder aber besuche den Gasometer in Oberhausen. Dieser dient nun wechselnden Ausstellungen. Außerdem kannst du ganz nach oben fahren und bei klarem Himmel die Aussicht auf das gesamte Ruhrgebiet genießen. Der Gasometer gilt als höchste Ausstellungsstätte Europas.
Auch der Tetraeder in Bottrop sowie das Tiger & Turtle in Duisburg sind beliebte Ausflugsziele. Sie bieten schöne Aussichten entlang der RoutederIndustriekultur und laden zu Spaziergängen ein. Vor allem nachts solltest du diesen Aussichtspunkten einen Besuch abstatten. Dann ist beides nämlich beleuchtet – gerade Fotografiefans kommen hier voll und ganz auf ihre Kosten.
Ein kleiner Tipp zum Schluss: Solltest du dich länger in NRW aufhalten und viele Museen, Ausstellungen, Freizeiteinrichtungen, Schwimmbäder oder Ähnliches besuchen wollen, empfehlen wir dir die Anschaffung der RUHR.TOPCARD. Mit dieser hast du freien Eintritt oder aber erhältst einen Rabatt von 50 % auf viele Attraktionen. Den Preis von rund 56 € hast du auch schnell wieder raus!
Museen in Nordrhein-Westfalen
Auch außerhalb des Ruhrgebiets gibt es einige sehenswerte Museen. Vor allem die Museumsmeile in Bonn bietet Besuchern viele abwechslungsreiche Museen und Ausstellungen. Hier empfehlen wir dir einen Besuch der Bundeskunsthalle und im HausderGeschichte. Vor allem die Bundeskunsthalle ist ein futuristisches Meisterstück und beherbergt hauptsächlich Wechselausstellungen zum Thema Kunst und Kultur. Das HausderGeschichte hingegen beschäftigt sich – wie der Name bereits verrät – mit der Geschichte Deutschlands. Hauptsächlich die Geschichte ab der Nachkriegszeit bis heute wird hier beleuchtet.
Großgeschrieben wird in Nordrhein-Westfalen auch der Fußball. Vereine wie Borussia Dortmund oder der FC Schalke 04 sind hier ansässig. Seit einigen Jahren gibt es in Dortmund das Deutsche Fußballmuseum. In diesem hochmodernen Komplex direkt neben dem Hauptbahnhof kommt jeder Fußballfan ganz auf seine Kosten. Hier wird die Geschichte des deutschen Fußballs erzählt, du findest zum Beispiel einige Originalstücke wie den Endspielball von 1954 in Bern, wo Deutschland das erste Mal Weltmeister wurde. Dies ist ein Museum zum Miterleben und Entdecken. Vor allem der große Videoball, der in einer 360° Videoshow („GoldeneGeneration“) die Highlights der Weltmeisterschaften 2006-2014 aufzeigt, ist auf jeden Fall sehenswert.
Natur in Nordrhein-Westfalen erleben
Der Baldeneysteig in Essen
Der Baldeneysteig in Essen führt dich auf rund 27 Kilometern entlang des Baldeneysees sowie durch die umliegende Landschaft. Gestartet werden kann an verschiedenen Stellen. Wir empfehlen aber, die Wanderung am Parkplatz Heissiwald und gegen den Uhrzeigersinn zu starten.
Zunächst geht es entlang eines Wildgeheges bergab in Richtung Baldeneysee. Dort überquerst du die BaldeneyseeStauwehr. Nun geht es einen steilen Berg bergauf, kurz an einer Siedlung vorbei und über einen Friedhof, bis du dich mitten im Wald wiederfindest. Daraufhin folgst du ein paar Feldern mit schönem Ausblick auf die umliegende Landschaft, bevor es allmählich wieder in Richtung See geht.
Du folgst einem Stück den Weg entlang des Ufers und es geht anschließend wieder zurück in einen kleinen Wald. Der nächste Abstieg zum See führt dich über eine ehemalige Eisenbahnbrücke, bei der du eine schöne Pause einlegen kannst. Hier lassen sich der Baldeneysee und das Treiben auf dem See gut beobachten.
Anschließend folgst du nun erstmal dem Baldeneysee auf der anderen Uferseite, bevor es steil bergauf geht. Hier gelangst du durch einen kleinen Abstecher zur Korte Klippe – einem der schönsten Ausblicke über den Baldeneysee. Entlang des Weges tun sich dir immer wieder schöne Aussichten auf. Auch die RuineIsenburg ist einen Besuch wert.
Zuletzt geht es an der VillaHügel – dem ehemaligen Wohnsitz der Krupp Familie – vorbei durch den Kruppwald, der auch sonst zu einem sehr schönen Spaziergang einlädt. Danach überquerst du die Straße, wo es noch einmal steil bergauf geht, und gelangst zurück zum Parkplatz.
Felsenmeer in Hemer (Sauerland)
Das Felsenmeer in Hemer – nahe dem Sauerlandpark – beeindruckt mit spektakulären Felsformationen. Eine Brücke führt dich über die Landschaft, die du von dort aus allen Blickwinkeln betrachten kannst. Es führen auch noch mehrere Stege durch den Park, oft mit schönen Ausblicken in die Landschaft und den Buchenwald.
Dieses Geotop ist zwar relativ klein, aber aufgrund der einmaligen Landschaft definitiv einen Besuch wert. Die vielen Aussichtsplattformen laden dazu ein, die Natur zu genießen. Achte bitte darauf, dass die angegebenen Wege zum Schutz der Natur und deiner eigenen Sicherheit nicht verlassen werden dürfen. Der Eintritt ist frei.
Den nahe gelegenen Sauerlandpark kannst du bei einem Besuch des Felsenmeeres direkt auch auf deine Liste setzen. Ein Tagesticket kostet 5 €, als Student zahlst du lediglich 4 €. Hier gibt es verschiedene Gärten, einen Aussichtsturm, ein kleines Labyrinth und viele Freizeitangebote.
Externsteine im Teutoburger Wald
Ein ganz besonderes Highlight und definitiv einmalig sind die Externsteine im TeutoburgerWald. Diese bis zu 40 Meter in die Luft ragenden Felsen entstanden durch die Gebirgsbildung in diesem Gebiet vor rund 70 Millionen Jahren und bestehen aus Sandstein. Hier finden sich außerdem eine Menge geschichtliche Spuren, die bis ins 12. Jahrhundert zurückreichen.
Besonderes Highlight: Die Externsteine kannst du auch begehen – von oben hast du einen schönen Ausblick auf den TeutoburgerWald, welcher auch an sich ein schönes Ausflugsziel darstellt. Hier kannst du auch vielen sportlichen Aktivitäten wie wandern, Rad fahren, Kanu fahren oder klettern nachgehen.
Im TeutoburgerWald findest du auch das Hermannsdenkmal, welches über 50 Meter hoch und dem ehemaligen Kriegshelden gewidmet ist. Auch von hier aus hast du einen wunderbaren Rundumblick über die umliegende Landschaft.
Was macht einen Urlaub in Nordrhein-Westfalen so besonders?
Durch die durch ein super ausgebautes Bahnnetz sowie die zahlreichen Autobahnen einfachen und kurzen Wege wird ein Urlaub in NRW eine einfache Angelegenheit. Gerade das Ruhrgebiet wird mit der A42 und A40 sehr einfach erschlossen, wodurch du dich entlang dieser Verkehrsrouten von Stadt zu Stadt hangeln kannst. Auch die Nachbarbundesländer wie Rheinland–Pfalz oder Niedersachsen sind verkehrstechnisch hervorragend zu erreichen. Warum also nicht noch ein Stück weiterfahren und Deutschland auf eine ganz andere Weise erleben?
Vor allem bietet Nordrhein-Westfalen einen guten Kontrast von Altstädten zu modernen Museen, von der Industriekultur des Ruhrgebietes zu beeindruckenden Naturerlebnissen. Hier ist wirklich für jeden etwas dabei! Warum also nicht mal in ein anderes Bundesland fahren, anstatt weit zu reisen? Regional reisen spart zudem eine Menge Geld und schont die Umwelt – es hat somit viele Vorteile! Du kannst einfach in dein Auto steigen und Deutschland auf eigene Faust erkunden. In Nordrhein-Westfalen wirst du auf keinen Fall enttäuscht werden!
Verfasst von Anna-Jo Ludwig