Saskatchewan – Prärieland zwischen Wald und Seen

Saskatchewan – Prärieland zwischen Wald und Seen

Hast du schon einmal von Saskatchewan gehört – der kanadischen Provinz, deren Namen man kaum auszusprechen weiß? Hinter ihrem mysteriösen Namen verbirgt sich ein wahrer Naturschatz. Mit über 100.000 Seen und den meisten Sonnenstunden im Land bietet die Region vielzählige Outdoor-Abenteuer und bemerkenswerte Landschaftsstriche. Die Ausblicke solltest du dir nicht entgehen lassen!

Die kanadische Provinz Saskatchewan

Saskatchewan gehört zu den am dünnsten besiedelten Provinzen Kanadas. Soll heißen: wenig Menschen, viel Natur – ein Paradies für ungestörte Wanderungen und Erkundungstouren. Die Provinz liegt relativ mittig in Kanada, zwischen Alberta und Manitoba. Quer hindurch fließt der Saskatchewan River, dem die Provinz ihren Namen verdankt. In der Indianersprache Cree bedeutet Saskatchewan „schnell fließender Fluss“ und repräsentiert damit nichts anderes als die abertausenden Gewässer, die sich durch die Region winden.

Die Natur Saskatchewans ist äußerst kontrastreich. Im Süden bist du umgeben von hügeligen Graslandschaften, endlosen Weiten und kargen Landflächen. Der Landesteil ist auch als Prärieland bekannt. Ganz anders schaut es im Norden aus. Riesige Wälder werden nur von Flüssen und Seen durchkreuzt – Nadelbäume so weit das Auge reicht. Hier spürst du das Sprichwort so richtig: Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht.

Die Mehrheit der Bevölkerung hat sich im Süden angesiedelt, da der Norden zu stark bewaldet ist. Dafür bist du dort ganz ungestört und kannst in vollkommener Ruhe neue Pfade entdecken. Hier kommen Wanderlustige und Reiter auf ihre Kosten. Die zahlreichen Seen ziehen ebenfalls Wassersportler und Angler an.

Noch ein Tipp: Halte bei deinen Ausflügen Ausschau nach den beheimateten Tieren. Biber, Bären, Bisons, Präriehunde, Pelikane und seltene Wasservögel bevölkern die Region.

Regina und Saskatoon

Die Hälfte der Bevölkerung lebt in den südlichen Städten Saskatoon und Regina.

Regina ist die Hauptstadt der Provinz und versprüht ihren ganz eigenen Charme. Mit weniger als 200 000 Einwohnern ist sie zwar die zweitgrößte Stadt der Region, doch im Vergleich zu den kanadischen Großstädten recht klein. Dafür punktet sie aber mit ihren vielen Parks, die du dir nicht entgehen lassen solltest. Vor allem der Wascana Park ist einen Besuch wert. Er ist fast dreimal so groß wie der Central Park in New York. Wenn du dachtest, der wäre schon riesig, dann lass dich in Regina vom Gegenteil überzeugen!

Nördlich von Regina befindet sich SaskatoonSaskatchewans größte Stadt. Mit knapp über 200 000 Einwohnern ist sie die größte Siedlung und gleichzeitig die Stadt mit den meisten Brücken. Nicht ohne Grund trägt sie den Spitznamen „Stadt der Brücken“. Mach dich gefasst auf kulinarische Überraschungen bei unvergesslicher Brückenkulisse. Schon der Name ist einen Besuch wert. Klingt er nicht genauso wie aus einem Westernfilm?

Blick auf Brücke und Stadtpanorama Saskatoons

H2: Prince Albert National Park

Saskatchewan fasziniert mit zwei großen Nationalparks. Der Prince Albert National Park liegt zentral in der Provinz, etwa 2,5 Autostunden von Saskatoon entfernt. Seine Fläche erstreckt sich auf fast 4000 km², mit einem großen Anteil an Wasseroberflächen. Es ist ein wahrliches Puzzle aus Wald, Tundra und Seen und ein richtiges Wanderidyll. 17 Wanderwege mit unterschiedlichen Längen und Schwierigkeitsgraden verlaufen durch den Park. Darf’s nur ein kurzer Spaziergang sein oder bist du motiviert für eine mehrtägige Wandertour – in Prince Albert gibt es den passenden Pfad für alle! Am besten startest du am Ufer des Wakesiu Lake. Von dort aus lassen sich die Wanderwege am einfachsten erreichen.

Grasslands National Park

Weiter im Süden präsentiert dir der Grasslands National Park das unendliche Prärieland. Wälder findest du hier keine, dafür mangelt es aber nicht an Präriegras und unzähligen Wildblumen. Zwischen ihnen fühlen sich Bisonherden zu Hause. So viele verschiedene Gräser und Blumen sieht man auf weiten Ebenen eher selten.

Landstraße durch die flache Graslandschaft bei Sonnenuntergang

Cypress Hills

Ein ganz besonderes Highlight sind die Cypress Hills im Südwesten der Provinz. Mit 1500 m Höhe bilden sie den höchsten Punkt in der Region. Dich erwartet eine atemberaubende Aussicht auf die Landschaft, wo die offene Prärie auf die bewaldete Bergkette trifft.

Im dazugehörigen Cypress Hills Interprovincial Park gibt es gleich 2 Aussichtspunkte: Bald Butte und Lookout Point. Vielleicht schaffst du es zu einem der beiden zu Sonnenuntergang, wenn die Stimmung einfach nur magisch ist. Auf dem Weg dorthin läufst du über tolle Waldwege, die sich an Klippen entlangziehen. Der Park eignet sich hervorragend zum Wandern, Campen und Angeln. Sogar mit der Seilrutsche kannst du hier fahren oder mit einem Kanu durch die Gewässer paddeln. Im Winter gibt es genug Schnee, um deine Skier auszupacken oder dir welche vor Ort zu leihen.

Was du dir auf keinen Fall entgehen lassen darfst, ist eine Nacht bei den Cypress Hills. Der Park gilt als Dark Sky Preserve. Die geringe Lichtverschmutzung gibt die Sicht auf den klaren Sternenhimmel und die Satelliten frei. Gibt es etwas Beeindruckenderes beim Campen, als unter dem freien Sternenhimmel zu schlafen?

Churchill River

Wenn du dich fürs Kanufahren begeistert oder es schon immer mal ausprobieren wolltest, dann ist der Churchill River deine Anlaufstelle. Er fließt durch den Norden Saskatchewans und war einst die Handelsroute der Ureinwohner. An den Uferfelsen entdeckst du bis heute noch die übriggebliebenen Felsmalereien. Eine Paddeltour ist hier ideal, um die Gegend zu erkunden. Bestimmt kommst du mit deinem Kanu an dem ein oder anderen Wasserfall vorbei. Ein Anblick, den du nicht so schnell vergessen wirst.

Little Manitou Lake

Der Name des Little Manitou Lake lässt schon auf den indianischen Ursprung schließen. Das Besondere an dem See ist allerdings sein stark salzhaltiges Wasser, weshalb er auch „Kanadas Totes Meer“ genannt wird. Treibe entspannt auf seiner Wasseroberfläche und genieße in Ruhe das Reiseleben.

Panorama vom kristallklaren See und sich spiegelnden Wolken

Lake Athabasca

Lake Athabasca ist der viertgrößte See in ganz Kanada und erstrahlt kristallklar. Sein erstaunlich klares Wasser hat er seiner Unberührtheit zu verdanken. Der See ist nur mit dem Wasserflugzeug zu erreichen, von welchem aus du auf 100 lange Sanddünen blickst. Den spektakulären Trip ist es definitiv wert!

Wanuskewin Heritage Park

Der Wanuskewin Heritage Park liegt in der Nähe von Saskatoon und ist als Treffpunkt der First Nations bekannt. Sein Name lässt sich übersetzen als „in Harmonie leben“: ein Motto, das für uns alle erstrebenswert ist. Unter diesem Leitspruch lernst du vor Ort die Geschichte und Kultur der indigenen Einwohner kennen. Dazu werden vielerlei Aktivitäten angeboten. Begib dich auf eine geführte Wanderung, bei denen du an Ausgrabungsarbeiten vorbeikommst und mehr darüber erzählt bekommst. Versuche dich daran, ein Tipi zu bauen oder einen Traumfänger zu basteln. Hast du eher zwei linke Hände und willst lieber zuschauen, dann lasse dich von den Powwow-Tänzern verzaubern oder probiere den einheimischen Bannock-Tee. An spannenden neuen Kulturerfahrungen wird es dir hier garantiert nicht fehlen!

Wann ist die beste Reisezeit für Saskatchewan?

Die beste Zeit zum Reisen in Saskatchewan ist der Sommer. Von Juni bis September sind die Temperaturen schön angenehm und versprechen viel Sonne. Regen gibt es zu der Zeit eher wenig. Das Land, die Wälder, Gräser und Wildblumen erstrahlen in dieser Saison am prächtigsten. Auch für Wassersport auf den unzähligen Seen und Flüssen ist der Sommer die perfekte Wahl, wenn die Wassertemperatur noch angenehm und nicht zu kalt ist.

Zieht es dich in den Winterurlaub, hält Saskatchewan einige Ski-Spots bereit. Auch Winterwanderungen sind je nach Witterung denkbar und sicherlich nochmal ein ganz anderes Erlebnis. Wie immer gilt: Mach das Beste aus deiner Reisezeit!

Fazit

In Saskatchewan erwarten dich landschaftlich sonnenbestrahlte endlose Weiten, beeindruckende Wälder und abertausende Seen und Flüsse. Du kannst die unberührte Natur auf tollen Wanderungen erkunden oder dich auf dem Wasser fortbewegen. Für kulturelle und historische Einblicke ist ebenfalls gesorgt. Die freundlichen Stadtbewohner und Ureinwohner tragen ihre Lebensweise gerne nach außen und geben ihr Wissen weiter.

Wenn du schon in der Gegend bist und du noch nicht genug von atemberaubenden Naturschauplätzen hast, fahr doch noch weiter nach Alberta und erkunde die aufregenden Rocky Mountains!

Leonie Kohl

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