Kampot – wo der Pfeffer wächst

Kampot – wo der Pfeffer wächst

Im Süden Kambodschas, nahe der vietnamesischen Grenze, wartet ein kleines Städtchen auf dich, das dich verzaubern wird: Kampot! Die Stadt ist mit ihren 50 000 Einwohnern zwar nicht sonderlich groß, jedoch kannst du sowohl in Kampot selbst, aber ganz besonders auch in der Umgebung so einiges sehen. Denn hier bieten sich dir Ausflüge zur Küste, Dschungelwanderungen und eine intensive Geschichte, die darauf wartet, von dir entdeckt zu werden!

Anreise

Für die Anreise nach Kampot bietet es sich an, erst einmal einen Zwischenstopp in der Hauptstadt Phnom Penh zu machen. Man braucht von hier mit dem Bus oder Minivan etwa 3 bis 4 Stunden nach Kampot. Die Hauptstadt ist aber sehr sehenswert und bietet viel Kultur, weshalb du hier ruhig einige Tage einplanen kannst.

Du solltest jedoch vorsichtig sein, wenn du dich auf den Weg nach Kampot machst und keine Nachtfahrt buchen. Die Kriminalität in Phnom Penh ist vergleichsweise hoch, weshalb du dich nur tagsüber auf den Straßen aufhalten solltest.

Alternativ kannst du auch den Flughafen in Sihanoukville anfliegen. Von hier aus benötigst du nur 2,5 Stunden, bis du in Kampot ankommst. Jedoch empfehlen wir dir eher die Route über Phnom Penh, da Sihanoukville leider nicht sehenswert ist. Die Stadt solltest du nur aufsuchen, wenn du planst, auf die Inseln Koh Rong oder Koh Rong Samloem überzusetzen.

Fortbewegung

Dazu empfehlen wir dir, einen Roller zu mieten. Kampot und die Umgebung sind nämlich perfekt für Roller-Anfänger. Während man sich in den großen Städten Kambodschas, wie Phnom Penh oder Siem Reap, nicht unbedingt zum ersten Mal auf einen Roller schwingen sollte, ist Kampot dafür sehr gut geeignet. Hier herrscht kaum Verkehr und du kannst dich in Ruhe mit deinem neuen Gefährt vertraut machen, ohne dich in Lebensgefahr zu begeben.

Alternativ gibt es auch hier natürlich die in Asien bekannten Tuk Tuks, die an jeder zweiten Ecke auf einen warten. Du wirst also nie Probleme haben, von einem Ort zum nächsten zu kommen.

Kampot

Wenn du dann in Kampot angekommen bist, wirst du eine ruhige, kleine Stadt vorfinden, in der du entspannen kannst. Besonders sehenswert ist das französische Viertel direkt am Fluss. Es besteht aus alten Häusern aus der französischen Kolonialzeit, die aneinandergereiht ein romantisches Bild ergeben. Leider nagt auch an den Häusern der Zahn der Zeit und sie sind mittlerweile etwas zerfallen. Man könnte aber sagen, dass das dem Viertel erst recht seinen Charme gibt. Hier erwarten dich vor allem hübsche Restaurants und kleine Cafés am Flussufer. Perfekt, um einen Abendspaziergang mit einem kühlen Getränk ausklingen zu lassen.

Für einen ähnlich entspannten Tagesausflug kannst du die Teuk Chhou Stromschnellen etwas außerhalb der Stadt besuchen. Der Name ist hierbei etwas irreführend, denn wenn es nicht gerade übermäßig regnet, erwartet dich hier keine reißende Stromschnelle, sondern eher ein ruhiger Fluss. Über diesen trägt dich eine kleine Brücke, von der aus du einen wunderschönen Ausblick genießen oder dir den Sonnenuntergang ansehen kannst. Wenn dir der Sinn nach einer Abkühlung steht, kannst du auch ein erfrischendes Bad in dem Fluss nehmen.

Ebenfalls wenig außerhalb der Stadt gibt es Salzfelder. Besonders in der Trockenzeit zwischen Oktober und März solltest du für einen Besuch etwas Zeit einplanen, denn in diesen Monaten wird das Salz abgetragen und du kannst dabei zuschauen. Sei hierbei aber respektvoll, denn es handelt sich um sehr harte Arbeit. Bekannt ist Kampot aber nicht nur für seine Salzfelder, sondern auch für den Anbau der Stinkfrucht Durian, der im Zentrum sogar ein riesiges Denkmal gewidmet ist.

Durian-Statue auf einem Kreisel in Kampot

Ein weiterer Grund, der die Stadt zum perfekten Reiseziel macht, ist die gute Lage. Von hier aus kannst du nämlich, ohne lange Fahrtzeiten auf dich nehmen zu müssen, viele andere Highlights erkunden.

Bokor-Nationalpark

Wenn du dich mit deinem Roller in die Welt vor Kampots Toren stürzen willst, dann schau dir doch als erstes den Berg Bokor an! Denn hier hast du schon bei der Fahrt auf den Gipfel einen wunderschönen Ausblick.

Früher war der Berg und der gleichnamige, ihn umgebende Nationalpark ein sehr beliebtes Ziel für Wanderungen und für einen Ausflug in die verlassene Stadt im Wald. Diese wurde in der französischen Kolonialzeit errichtet, war danach lange verlassen und befindet sich mittlerweile leider im Umbau. Eine Geisterstadt kannst du hier also nicht mehr erwarten. Traurigerweise leidet unter der Renovierung auch die umliegende Natur, weshalb du dir lieber eine andere Route im Park aussuchen solltest, um noch etwas vom unberührten Dschungel zu sehen.

Tempel im Dschungel auf der Spitze des Bokor

Wenn du dich jetzt ärgerst, weil du gerne die verlassene Geisterstadt erkundet hättest, können wir dir andere Lost Places empfehlen. Diese haben jedoch eine weitaus traurigere Geschichte. Wenn dich das nicht abschreckt, dann auf nach Kep!

Kep – ein Ort voller Geschichte

In der kleinen Küstenstadt, die du in etwa 45 Minuten von Kampot aus erreichst, gibt es ein Viertel mit zerstörten Häusern und Villen. Zur Herrschaftszeit der Roten Khmer wurden viele Orte und Leben in Kambodscha zerstört. In diesem Viertel kannst du die Ausmaße dieser Zerstörung sehen. Den Weg dorthin zu finden, ist etwas schwieriger. Wenn du an der Hauptstraße entlang aus der Stadt gehst, wirst du aber nach einiger Zeit die Ruinen entdecken.

Sei jedoch vorsichtig bei deiner Erkundungstour.  Die meisten Grundstücke kann man zwar einfach so betreten, jedoch sind die Ruinen oft einsturzgefährdet! Einen besonders skurrilen Anblick werden dir die vereinzelten Luxus-Hotelanlagen bieten, die sich zwischen den zerstörten Häusern emporheben. Wenn du dich noch weiter für versteckte Orte und dunkle Geheimnisse interessierst, lies dir unseren Artikel zum Dark Tourism in Südostasien durch.

Abgesehen von den Ruinen kannst du einen Ausflug zum Strand machen. Dieser ist ein besonders beliebtes Reiseziel der Einheimischen und du wirst hier vermutlich nicht viele ausländische Reisende treffen. Ein kleiner Hinweis: Die Kambodschaner baden oftmals in Jeans und T-Shirt, da hier nicht sonderlich offen mit Nacktheit umgegangen wird. Wenn du also nicht die Blicke der anderen Besucher auf dich ziehen möchtest, kannst du dir auch überlegen, zum Schwimmen ein T-Shirt mitzunehmen.

Nach deinem Ausflug zu den Ruinen und zum Strand brauchst du vermutlich erstmal eine Stärkung. Eine große Empfehlung ist da der Fischmarkt der Stadt. Wenn du ein Liebhaber von Meeresfrüchten bist, wirst du hier auf jeden Fall auf deine Kosten kommen. Die Fische werden täglich vor der Küste gefangen und frisch zum Markt geliefert, wo sie für dich in ein leckeres Gericht verwandelt werden.

Krabbenfigur im Meer vor Kep

Pfeffer-Plantagen

Wie dir der Titel dieses Artikels vermutlich schon verraten hat, ist die gleichnamige Region um Kampot der Ort, aus dem der berühmte Kampot-Pfeffer stammt. Denn hier gibt es viele Pfeffer-Plantagen, die auch für Besucher geöffnet sind.

Egal, ob von Kampot oder Kep aus, du kannst immer eine Plantage innerhalb einer halben Stunde erreichen. Am entspanntesten ist es, hierfür ein Tuk Tuk zu nehmen, denn der Fahrer kennt die Wege und wartet vor Ort auf dich. Aber Achtung: Wenn du dir vorher eine Plantage rausgesucht hast, dann besteh bei deinem Fahrer darauf, dass er dich auch wirklich dorthin bringt. Oftmals gibt es Fahrer, die dich stattdessen an einen überteuerten Ort fahren. Die Begründung ist meistens, dass deine Plantage heute angeblich geschlossen hat.

Auf der Plantage deiner Wahl angekommen, erhältst du dann eine geführte Tour über das Gelände, bei der du allerlei Wissenswertes über den Anbau von Pfeffer erfährst. Nach der Führung hast du dann meist noch die Möglichkeit, ein Päckchen des Pfeffers zu kaufen. Achte nur darauf, dass du dein Mitbringsel auch in Deutschland einführen darfst!

Gläser mit Pfeffer auf einem Markt in Kambodscha

Höhlentouren

Als letzte Sehenswürdigkeit kannst du dir drei große Höhlen in der Umgebung von Kampot und Kep anschauen. Eine davon ist der Phnom Chhngok Cave Temple. Diesen kannst du entweder bei einer Tour erkunden oder dich allein auf den Weg machen. Zu den Aktivitäten hier zählt zudem das Klettern in und außerhalb der Höhle.

Weiterreise

Von Kep aus kann man ein paar kleine Inseln anfahren, zum Beispiel Koh Tonsay, die Kanincheninsel. Hier gibt es nicht viel zu tun, außer zu entspannen, das glasklare Wasser zu genießen und zu schnorcheln. Zum Übernachten empfehlen wir dir die kleinen Bungalows direkt am Strand. Auf der Insel kannst du einfach die Seele baumeln lassen, spazieren gehen oder dich massieren lassen.

Weitere Weiterreisemöglichkeiten sind natürlich noch die Hauptstadt Phnom Penh und Siem Reap. Letztere ist der Ausgangspunkt für Ausflüge zur berühmten Tempelanlage Angkor Wat.

Wenn es dich nach deiner Kambodscha-Reise aber eher in ein anderes Land verschlägt, kannst du von Kampot aus auch ganz einfach mit einem Bus die Grenze nach Vietnam überqueren.

Fazit

Kampot ist der perfekte Ort in Kambodscha, um eine Vielzahl beeindruckender Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Hier findest du Ruhe und Gelassenheit, kannst dich aber auch aufmachen in ein actionreiches Abenteuer oder dich auf die Spuren der kambodschanischen Geschichte begeben.

Wenn du dich für weitere Ziele in Kambodscha interessierst, findest du hier die schönsten Sehenswürdigkeiten des Landes!

Manon Isling

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