Angkor Wat, Kambodscha
Wenn du schon einmal in Südostasien unterwegs warst, hast du sicherlich schon von Angkor Wat gehört. Es ist eine riesige Tempelanlage mit unzählig vielen, alten Tempeln.
Die heiligen Stätten selbst haben zwar alle schon das Zeitliche gesegnet, aber gerade deshalb gehören sie zu den bekanntesten Tempeln Südostasiens.
Angkor Wat liegt in der Nähe der Stadt Siem Reap in Kambodscha. Wie so ein Tempelbesuch aussehen kann, zeigen wir dir in diesem Beitrag.
Anreise und Eintritt
Der Startpunkt unseres Trips nach Angkor Wat war die Stadt Sihanoukville im Südwesten Kambodschas. Um von dort aus nach Siem Reap zu gelangen, haben wir uns für eine sehr bequeme Busfahrt entschieden. Und zwar mit einem Bus, in dem man tatsächlich ein kleines Bett für sich mit einem Vorhang hatte, um sich vor neugierigen Blicken zu schützen.
Das hatte zur Folge, dass wir relativ ausgeruht am Morgen in Siem Reap ankamen. Wir hatten uns zuvor im Internet ein Hotel herausgesucht, welches nicht allzu weit von den Tempelanlagen entfernt lag. Ein netter Tuk-Tuk-Fahrer brachte uns zu unserem Hotel und bot direkt an, uns am nächsten Tag mit dem Tuk-Tuk von Tempel zu Tempel zu fahren.
Also machten wir einen festen Preis aus und ließen uns am nächsten Morgen um 3:30 Uhr an unserem Hotel abholen. Warum so früh? Weil die Sonnenaufgänge über der Tempelanlage unglaublich berühmt sind und wir selbst in diesen Genuss kommen wollten! Der Tempel Angkor Wat macht dafür auch schon früher als alle anderen Tempel der Anlage auf.
Glücklicherweise hatte uns unser Tuk-Tuk-Fahrer geraten, die Eintrittskarten schon am Tag vorher zu kaufen, so mussten wir nicht anstehen. Es gibt verschiedene Tickets: Du kannst entweder einen Tagesausflug oder eine mehrtägige Tour buchen.
Wir entschieden uns für eine Tageskarte. Beim Kauf wird ein Bild von dir gemacht und auf die Karte gedruckt, dadurch ist sie nicht übertragbar. Neben dem Eintrittsticket fällt natürlich noch eine Gebühr für das Tuk-Tuk an.
Sonnenaufgang über Angkor Wat
Es war noch dunkel, als wir an Angkor Wat ankamen, und dennoch hatten sich schon unzählige Menschen vor dem Tempel versammelt. Zum Glück gab es kleine Stände, an denen wir uns ein kleines Frühstück und einen Kaffee holen konnten. So früh aufzustehen waren wir überhaupt nicht gewohnt.
Nach einer gefühlten Ewigkeit ging schließlich langsam die Sonne auf. Erst dann konnten wir erkennen, wie viele Menschen tatsächlich vor dem Tempel warteten.
Als die Sonne dann weiter aufging und den Tempel vor uns in Gold tauchte, wussten wir, dass sich das Warten gelohnt hatte. Es war ein unglaublich schöner, unvergesslicher Anblick: der rosa-goldene Himmel über den historischen Mauern der Tempelanlage.
Die Tempel um Angkor Wat
Als der Tag schließlich ganz angebrochen war, liefen wir durch die Ruinen und ließen deren Geschichte auf uns wirken. Dann wollten wir uns auch alle anderen Tempel ansehen und liefen zurück zu unserem Tuk-Tuk-Fahrer, der bereits auf uns wartete. Wir waren offensichtlich nicht die einzigen mit einem solchen Service, denn es warteten Unmengen an Fahrern am Rand der Anlage.
Glücklicherweise kannte sich unser Fahrer gut aus und so erzählte er uns viel über die Geschichte, die hinter all diesen Tempeln liegt.
Wir besuchten den Tempel Ta Prohm, der im Volksmund auch als Tomb‑Raider‑Tempel bekannt ist, denn er diente als Kulisse für Lara Croft. Bekannt ist dieser Tempel vor allem durch einen riesigen, beeindruckenden Baum, dessen Wurzeln das antike Gebäude umschlingen.
Um zu fotografieren, wie er aus dem Gebäude herauswächst, musst du allerdings ziemlich lange warten. Es tummeln sich nämlich zahlreiche Menschen vor dem Baum, um ebenfalls ein schönes Erinnerungsfoto zu schießen.
Die nächste Station in der Tempelanlange war der Banteay Kdei, der von König Jayavarman VII. Mitte des 12. Jahrhunderts erbaut wurde. Dieser Tempel ist meist weniger besucht als Ta Prohm, weshalb du dir die Details des Baus mit mehr Ruhe anschauen kannst.
Nachdem wir noch einige weitere Tempel besucht hatten und feststellten, dass jeder seinen eigenen Charme besitzt, war unsere letzte Station der Prasat Kravan. Er wurde im Jahr 921 erbaut und dem hinduistischen Gott Vishnu gewidmet. Er ist noch aus einer älteren Epoche und im Gegensatz zum Banteay Kdei und vielen anderen Tempeln nicht im Bayon‑Stil erbaut.
Suchst du während der Tour etwas zu essen, dann wirst du unterwegs auf jeden Fall fündig. Du kommst immer wieder an Stellen vorbei, an denen Kleinigkeiten wie Obst, aber auch warme Speisen verkauft werden. Du musst dir also keine Sorgen machen, während der Tempeltour zu verhungern.
Mystik und Authentizität der Tempel
Es ist sehr eindrucksvoll, durch die Gänge der Tempel von Angkor Wat zu schreiten. Wahrscheinlich wirst du überlegen, wie heilig diese Stätten doch sind und was für eine Geschichte auf ihnen lastet.
Außerdem wirst du bemerken, wie sich die Natur langsam wieder das zurückholt, was der Mensch ihr genommen hatte. Oft kannst du sehen, wie sich ein Baum seinen Weg aus den Mauern gebahnt hat und wie sich das Moos über die Steine verteilt.
Es gibt ein Gerücht, welchem zufolge diese ganzen Tempelruinen künstlich erbaut wurden, um Reisende anzulocken. Wir finden aber: Du kannst spüren, wie echt und authentisch alles ist. Du kannst spüren, welcher Zauber hinter all diesen Bauten liegt und welche Bedeutung sie haben.
Doch du musst aufpassen: Nach einer gewissen Zeit verliert der anfängliche Zauber seine Magie. Als wir mittlerweile acht Stunden lang unterwegs waren und den 15. Tempel besucht haben, konnten wir nicht mehr. Irgendwann sah alles relativ gleich aus und es machte uns Mühe, den Erzählungen unseres Fahrers zu folgen.
Um das zu vermeiden und das Interesse nicht zu verlieren, empfehlen wir dir, ein mehrtägiges Ticket zu kaufen. Je nach Dauer ist es natürlich teurer als eine Tageskarte, aber du kannst die Tempelanlage Stück für Stück entdecken und die Mystik des Ortes ganz in Ruhe auf dich wirken lassen.
Fazit
Die einzigartige Tempelanlage Angkor Wat können wir dir wirklich empfehlen. Wenn du einmal in die Geschichte Asiens eintauchen möchtest, dann bist du hier genau richtig.
Du kannst selbst entscheiden, auf welche Art und Weise du die Tempel besuchen möchtest. Alternativ zu einer privaten Tuk-Tuk-Tour kannst du auch eine Bustour mit großer oder kleiner Gruppe buchen. In den meisten Fällen ist ein ortskundiger Guide dabei, durch welchen du so viel wie möglich über die Geschichte hinter den Tempeln erfahren wirst.
Noch als kleiner Hinweis: Es ist wichtig, dass du auf angemessene Kleidung achtest. Schultern und Knie sollten bedeckt sein; am besten nimmst du dir ein Tuch mit, welches du dir um die Schultern legen kannst. Weitere Tipps für deinen Besuch der Tempel findest du hier.