La Digue – die entspannteste Insel der Seychellen

La Digue – die entspannteste Insel der Seychellen

Anse Source d’Argent, der schönste Strand der Welt und Kulisse für etliche Filme und Werbeanzeigen liegt auf der kleinen Insel La Digue. Die besonders ästhetische Zusammenstellung aus Granitfelsen, türkisem Meer und grünen Palmen locken nicht nur Produzenten und Werbefirmen an, sondern auch viele Reisende. Kein Wunder also, dass die meisten Fotos der Seychellen hier gemacht werden.

Im Vergleich zu den anderen beiden Hauptinseln, Mahé und Praslin, hat La Digue nicht viele direkte Sehenswürdigkeiten zu bieten, dafür aber umso mehr Orte zum Entspannen. Welche das sind und wie du deine Reise trotzdem abwechslungsreich gestalten kannst, stellen wir dir hier vor.

Lage von La Digue

La Digue ist neben Mahé und Praslin eine der Hauptinseln der Seychellen. Die Inselgruppe gehört zu Afrika und liegt im Indischen Ozean nördlich von Madagaskar. Sie ist mit 10 km2 die kleinste der Hauptinseln und östlich von Praslin gelegen.

Der einzige internationale Flughafen befindet sich auf Mahé. Mithilfe eines Katamarans kannst du innerhalb einer Stunde nach La Digue gelangen. Hast du zuvor einen Zwischenstopp in Praslin eingelegt, so dauert die Überfahrt mit der Fähre nur etwa 20 Minuten.

Es gibt auf La Digue keine Städte. La Réunion ist die einzige größere Ortschaft am gleichnamigen Strand und die meisten Unterkünfte befinden sich in La Passe. Der wichtigste Punkt der Insel ist der Schiffsanleger in La Passe, denn er ist Ankunftsort aller Reisenden und Startpunkt jeder Tagestour. Da die Insel so klein ist, gibt es neben großen Städten auch keine Autos. Ausnahmen bilden ein paar Taxis und kleine Lieferwägen. Ansonsten wird jede Strecke mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurückgelegt.

Gesprochen wird auf La Digue, wie auf allen Inseln der Seychellen, das Seychellenkreolisch, eine Abwandlung des Französischen. Aber du brauchst dir keine Sorgen zu machen, denn die Einheimischen, Seychellos genannt, verstehen auch das europäische Französisch und Englisch.

Strände

Keine Seychellen‑Insel ohne traumhafte Strände ─ und La Digue hat sogar über 18 Stück zu bieten. Diese entstanden durch ein großes Korallenriff, das die Insel früher, aber stellenweise auch noch heute umgibt. Besonders im Osten kann es zu sehr hohen Wellen und gefährlichen Strömungen kommen, weshalb Warnschilder immer unbedingt beachtet werden sollten.

Der berühmteste Strand von La Digue — wahrscheinlich von allen Inseln — ist der Anse Source d’Argent. Er wurde schon mehrmals als schönster Strand der Welt ausgezeichnet und als Filmkulisse genutzt. Vielleicht ist er dir aus der Barcadi‑Werbung oder Castaway bekannt. Er liegt im L’Union Estate und eignet sich hervorragend zum Schwimmen, Schnorcheln und natürlich Entspannen. Ein besonderes Erlebnis liefern Kajaktouren, denn die Boote sind durchsichtig und geben dir dadurch uneingeschränkten Blick auf die Unterwasserwelt.

Der Anse Union liegt nicht weit entfernt im westlichen Teil der Insel. Aufgrund des ruhigen Meeres und den vielen Schattenplätzen ist er besonders für Familien geeignet. Zudem bietet er sich zum Windsurfen an.

Der Grand Anse ist der längste Strand auf La Digue und definitiv einer der wilderen. Einheimische nutzen ihn daher sehr gerne zum Surfen, wobei sie auf starke Strömungen achten müssen. Gleiches gilt für den nahe gelegenen Petite Anse. Durch ihre wilde Natur bieten beide Strände außerdem interessante Fotomotive und sehen jeden Tag anders aus.

Ein besonderes Naturschauspiel findet am Grand Anse statt. Der Sand wird jedes Jahr von Mai bis Oktober zum Großteil weggespült, wodurch die Korallen frei liegen. Erst in den Wintermonaten kehr der Sank wieder zurück.

Am Anse Servere ist der Sonnenuntergang besonders ästhetisch. Die Sonne versinkt aus diesem Blickwinkel nämlich direkt hinter Praslin und taucht die Insel in goldenes Licht. Am Tage kannst du hier Riesenschildkröten und hinter den vielen kleinen Felsen im Wasser auch Fischschwärme antreffen.

Anse Marron liegt sehr abgelegen im Süden der Insel. Er kann nur durch eine anspruchsvolle Wanderung vom Anse Source d’Argent aus erreicht werden und sollte immer nur mit einem einheimischen Guide gemacht werden. Der Strand besteht aus zwei Abschnitten. Der Erste ist absolut nicht zum Schwimmen geeignet, da das Meer sehr tief wird und es dort starke Strömungen gibt. Dagegen besteht der zweite Abschnitt aus natürlichen Pools, die durch Granitfelsen geformt werden. Sie sind ein toller Ort zum Abkühlen.

Der Anse Patates befindet im Norden der Insel und wird nur wenig besucht. Dabei gibt es hier viele natürliche Schattenplätze sowie einen sehr sicheren Bade- und Schnorchelbereich. Sein Highlight sind jedoch die Schlammspringer, die sich hier beobachten lassen. Mit viel Glück tauchen sogar ein paar Delfine auf.

Source d’Argent auf La Digue

Tauchen und Schnorcheln

Das Wetter beeinflusst stark, wie gut sich ein Gebiet zum Tauchen oder Schnorcheln eignet. Ein beliebtes Ziel sind die Marianne Rocks, wo inmitten von vielen kleinen Gesteinsbrocken graue Riffhaie, Rochen sowie Karettschildkröten zu finden sind. Weitere außergewöhnliche Felsenformationen lassen sich bei Sisters Bank finden. In dieser bunten Unterwasserwelt können neben verschiedenen kleinen Fischarten auch Thunfische angetroffen werden.

Andere bekannte Tauchstellen sind Ave‑Maria und White Bank oder Gebiete um kleine Inseln wie Sister Island. Auf Tagestouren werden häufig mehrere dieser Orte angefahren. Besonders zu empfehlen ist dabei ein Ausflug, der Île de Coco und Félicité kombiniert. Vor beiden Inseln kannst du häufig Oktopoden und Meeresschildkröten beobachten.

Guides zeigen dir dabei immer die besten Stellen, um die Tiere oder besonders schöne Teile des Riffes zu sehen. Zudem bieten die Touren gute Aussichten auf die anderen Inseln. Wer La Digue allerdings nicht verlassen möchte, der kann auch an ihren Stränden schnorcheln gehen.

Nationalparks

L’Union Estate bewahrt einen großen Teil der Kolonialgeschichte und trägt somit stark zum Kulturerbe bei. Auf dem Gelände befinden sich der Friedhof der ersten Siedler und die Kopra‑Mühle, welche zur Herstellung von Kokosnussöl genutzt wurde. Auch das Plantation House erzählt die Geschichte der Insel und soll an das kreolische Erbe erinnern.

Früher und auch noch heute wird der Bereich als Palmen- und Vanilleplantage genutzt. Interessant ist, dass es auf La Digue keine Insekten gibt, die die Vanillepflanze bestäuben, weshalb alles von Hand gemacht werden muss. Zu den Highlights des Nationalparks gehört der Anse Source d’Argent und das Schildkrötengehege. Zudem solltest du dir das alte Schiffswrack und den etwa 700 Millionen Jahre alten und 40 m hohen Giant Union Rock nicht entgehen lassen.

Kleiner, jedoch besonders gut für Spaziergänge geeignet, ist das Veuve Reserve. Das ist ein kleines Naturreservat in der Mitte der Insel und stammt aus dem Jahr 1982. Das Brutgebiet für viele seltene Vögel kannst du durch eine Führung noch genauer erkunden.

Wandermöglichkeiten auf La Digue

Sehr viele Wege verbinden eine Bucht mit der nächsten, wodurch schöne Strecken für Spaziergänge entstehen. Oft läufst du direkt durch den Dschungel. Trotzdem sind die Strecken absolut für Anfänger geeignet. Eine besonders schöne Route führt vom Grand Anse zum Petite Anse und dann weiter bis zum Anse Cocos.

Wenn du dich gerne auspowern möchte, dann solltest den höchsten Berg, den Nid d’Aigle („Adlerhorst“), erklimmen. Es gibt mehrere Strecken, die auf den 333 m hohen Berg führen. Du solltest sie jedoch möglichst früh am Morgen gehen, da es nur wenig Schattenbereiche gibt und der Sonnenaufgang von der Bergspitze einfach atemberaubend ist. Der Aufstieg lohnt sich alleine für die unglaublich Aussicht über alle ringsum liegenden Inseln.

Du kannst auch einmal um die Insel laufen. Mit dem Fahrrad kommst du bis in die östlichen Bereiche, musst du die letzten Meter allerdings zu Fuß über Steine zurücklegen. Die Strecke erfordert einiges an Wandererfahrung und ein Guide sollte dich begleiten. Die Umrundung der Südspitze ist ohne Guide gar nicht möglich.

Der Weg führt durch den Dschungel, das Meer, über Klippen, und Erdlöcher und an einer Stelle muss auch auf einen Felsen geklettert werden. Die Strecke ist nicht ungefährlich, aber bietet dafür ein unvergleichliches Erlebnis und einige schöne Ausblicke. Ähnliche Bedingungen hat die bereits erwähnte Wanderung zum Anse Marron.

Weg auf La Digue

La Digue kulinarisch entdecken

Auf La Digue gibt es einige Restaurants, jedoch sind diese hier unsere beiden Empfehlungen: Die Saftbar Chez Jules liegt am Anse Banane und ist besonders bei den Einheimischen beliebt. Der Saft wird frisch gepresst serviert und es stehen viele exotische Mischungen zur Auswahl. Ein Geheimtipp ist der Soursop‑Saft der Stachelannone.

Traditionell kreolisches Essen bekommst du zu einem geringen Preis am beliebtesten Take‑Away von La Digue. Das Mi Mum bietet unter anderem eine große Auswahl an inseltypischen Currys und gegrilltem Fisch. Und sollte ein Gericht mal nicht auf der Karte stehen, so wird es meist auf Nachfrage zubereitet.

Fazit

La Digue ist mit Abstand die entspannteste der Inseln und jeder, der nur wenig Action auf seiner Reise braucht, wird sich hier sehr wohlfühlen. Sie ist perfekt, um wirklich mal den gesamten Stress des Alltags und der Außenwelt zu vergessen und einfach abzuschalten.

Beim Frühstück begrüßen dich die Geckos an den Wänden, an fast jedem Strand lassen sich Tiere beobachten. Spätestens ab der Dämmerung fliegen Flughunde von Baumkrone zu Baumkrone.

Kein lauter Motor zerstört die Ruhe. Es gibt nur die natürlichen Geräusche der Vögel und des Meeres. Dazu malerische Umgebung mit graugelben Granitfelsen, grünen Palmen, weißem Strand und türkisenem Meer. Das idyllische und naturnahe Inselleben erschafft eine unvergessliche Reise ins Paradies.

Wenn du ein wenig mehr Abwechslung brauchst und neben der Entspannung auch ein wenig Action haben möchtest, können wir das Inselhopping zwischen Mahé, Praslin und La Digue wirklich ans Herz legen! Dabei kommt wirklich jeder auf seine Kosten!

Auf ins Abenteuer!

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