Unterwegs in Neuseeland: Was gibt es zu beachten?
Neuseeland mag zwar bei Backpackern noch etwas im Schatten des extrem beliebten Australiens sein, steht für viele aber trotzdem ganz oben auf der Bucketlist. Einmal im Leben die Kultur der indigenen Maori erleben oder pulsierende Metropolen wie Wellington besuchen – für viele Weltenbummler ein absoluter Traum!
Natürlich trägt auch spätestens seit den „Herr der Ringe“-Filmen die größtenteils unberührte Landschaft mit ihren Bergen, Gletschern und Fjorden zur Attraktivität des ozeanischen Landes bei. Darum haben wir einmal für dich herausgesucht, was du für deine Reise ins spannende Neuseeland alles wissen musst.
Sprachen
Es gibt drei Amtssprachen hier: Englisch, Maori und NZ-Gebärdensprache. Erstere wird dabei hauptsächlich für das Alltägliche verwendet. Maori dagegen ist die Sprache der gleichnamigen indigenen Bevölkerung und vergleichbar mit der anderer Inselkulturen im Pazifik wie Samoanisch, Hawaiianisch und Tonganisch. Die Sprache ist ein fester Bestandteil der Kultur von Neuseeland, seitdem die erste Gruppe aus Polynesien im 13. Jahrhundert auf den Inseln sesshaft geworden ist. Sowohl Maori als auch Englisch haben sich im Laufe der Zeit gegenseitig stark beeinflusst.
Umgang mit den Einheimischen
Die Neuseeländer sind generell sehr herzlich und bekannt für ihre Gastfreundschaft sowie ihren großartigen Sinn für Humor. Du wirst darum die Einheimischen meist nicht nur treffen, sondern bestimmt auch ein bisschen bei ihnen verweilen. Die sogenannten Kiwis stellen ihre Häuser oft Backpackern zur Verfügung, die durch das Land reisen. Egal ob diese einfach so bleiben, auf der Couch schlafen oder für die Unterkunft arbeiten wollen.
Dies ist deshalb eine der besten Möglichkeiten, die Kultur der Neuseeländer hautnah zu erleben. Die meisten Einheimischen neigen sogar dazu, ihre Gäste auf Wanderungen oder Angeltouren mitzunehmen und ihnen dabei das Land zu zeigen.
Wichtige Tipps für deine Reise
Hangi
Dies ist die beliebteste Form des Kochens in Neuseeland und du solltest sie unbedingt probieren, wenn du hier bist. Der Hangi ist eine große Grube, die mit Steinen gefüllt und dann von einem Feuer erhitzt wird. Sobald die Flammen erloschen sind, werden Lebensmittel wie Fleisch, Fisch und Wurzelgemüse in die Glut gelegt. Zum Schutz vor der Hitze wird das Essen vorher aber in Säcke, Pungablätter oder Flachsmatten eingewickelt.
Es kann drei bis sieben Stunden dauern, bis diese Mahlzeit zubereitet ist. Darum graben alle Teilnehmer dieses Spektakels schon morgens das Loch, bevor das Essen zubereitet und anschließend Feuer gemacht wird. Sobald die Päckchen gekocht sind, treffen sich alle an einem Ort und trinken etwas zusammen oder spielen Spiele. Der Hangi ist darum sicherlich ein echtes Kiwi-Erlebnis und eine großartige Möglichkeit, ein bisschen Zeit mit den Einheimischen zu verbringen.
Alkohol
Neuseeland hat eine große Trinkkultur und vieles hängt hier davon ab, mit einem Freund oder Arbeitskollegen ein Bier genießen zu können. Darum sollten Reisende verstehen, dass das Trinken und Einheimische oft Hand in Hand gehen. Bring am besten einfach immer ein Sixpack Bier oder eine Flasche Wein mit, um sie mit den anderen zu teilen. Es ist außerdem hier üblich, dass du die nächste Runde ausgibst, wenn jemand dich an der Bar um einen Drink bittet. Natürlich wirst du aber in keiner Weise verurteilt und auch zu Grillfesten oder Dinnerpartys eingeladen, wenn du nichts trinkst!
Schuhe?
Das Verzichten auf Schuhwerk ist einer der Bräuche, den viele Reisende zunächst als merkwürdig empfinden. Die meisten Einheimischen in ländlichen Regionen mögen nämlich keine Schuhe. In den Sommermonaten wirst du aber auch in Städten wie Wellington zahlreiche Menschen sehen, die barfuß durch die Straßen laufen. Daher kommt wohl auch der Ruf des Landes, voller Hobbits zu sein.
Essen
Das Teilen von Lebensmitteln gehört zu den wichtigsten Dingen hier und bringt die meisten Neuseeländer zusammen. Sei es zum Grillen oder einfach zum Entspannen am Strand, mit heißen Pommes und frisch gefangenen Flusskrebsen in der Hand. Deshalb solltest du unbedingt auch immer etwas mitbringen, wenn du zum Abendessen eingeladen wirst. Gerade wenn du ausdrücklich von Einheimischen darum gebeten wirst, halten es die anderen Gäste gleich.
Wissenswertes über die Menschen
Sie sind standfest
Die europäischen Pioniere des Landes waren in der Regel mutig und unabhängig. Bevor sie Siedlungen und Farmen errichten konnten, musste das Land nämlich zunächst gerodet und die wilden Tiere vertrieben werden. Durch diese anstrengende und gefährliche Arbeit wurden die meisten von ihnen sehr vielseitig, robust und stark. Viele sind heute der Meinung, dass du diese Eigenschaften auch bei der neuen Generation von Pionieren wie Geschäftsleuten, Filmemachern oder Sportstars finden kannst.
Sie lieben Outdoor-Aktivitäten
Die Kiwis haben eine große Leidenschaft für Tätigkeiten im Freien. Genau wie die Reisenden, die vor allem wegen der atemberaubenden Landschaft nach Neuseeland kommen. Hier finden sie unter anderem viele weitläufige Küstenabschnitte. Wundere dich deshalb nicht, dass die Einheimischen das Wasser lieben und mehr als 15 % der neuseeländischen Familien über ein Boot verfügen.
Darum dominieren sie international auch Sportarten wie Segeln, Windsurfen, Kajakfahren und Rudern. Einige der beliebtesten Outdoor-Aktivitäten der Neuseeländer sind dabei Busch- und Strandspaziergänge, Wandern, Angeln oder auch Camping.
Sie sind bunt
Obwohl das Land eine einzigartige und multikulturelle Gesellschaft hat, verbindet sie das städtische Leben, die Mode, das Essen und die Kaffeekultur miteinander. Du wirst auf deiner Reise darum viele Einheimische dabei sehen, wie sie in einem asiatischen Restaurant essen, an einem lokalen Rugbyspiel teilnehmen oder die Galerie für moderne Kunst besuchen. Außerdem lebt ein großer Teil der Bevölkerung in den Gebieten außerhalb der Städte, deren Hauptbeschäftigung die Landwirtschaft ist.
Wie sparst du Geld?
Setze auf Ferienwohnungen
Online-Portale für die Buchung und Vermietung von Unterkünften wie Airbnb werden im Land immer beliebter. Viele Reisende nutzen sie mittlerweile für ihren Aufenthalt hier. Natürlich hat das Ganze nicht nur Vor-, sondern auch Nachteile. Trotzdem ist dies immer noch eine großartige Option, wenn du während deiner Reise bei Einheimischen wohnen willst. In den meisten Städten findest du darum auch ein anständiges Zimmer für zwei schon für wenig Geld, gerade in Auckland werden Unterkünfte aber immer teurer.
Arbeite für Verpflegung und Unterkunft
Work and Travel ist eine einfache und großartige Möglichkeit, deine Reise zu finanzieren. In Neuseeland gibt es dafür eigene Organisationen wie WWOOF oder HelpX, bei denen du deine Dienste problemlos gegen Unterkunft und Verpflegung eintauschen kannst. Die meisten Gastgeber nutzen dies außerdem schon lange und fühlen sich mit Neulingen wohl.
Du kannst dir von ihnen auch die Gegend zeigen lassen und dabei sicher etwas über die neuseeländische Kultur erfahren. Neben den finanziellen Vorteilen ist das sicherlich auch eine Erfahrung, die du hier nicht missen solltest!
Couchsurfing
Eine Top-Möglichkeit, die zudem die meisten Backpacker in Neuseeland nutzen. Wenn du das Land bereist, kannst du problemlos per Anhalter fahren und dabei auch meist Leute mit einem freien Bett finden. Die Zahl der Gastgeber für Couchsurfing geht allerdings in den letzten Jahren zurück und natürlich ist auch hier Vorsicht geboten, gerade wenn du alleine unterwegs bist! Dafür ist es eine großartige Möglichkeit, mit den Einheimischen in Kontakt zu treten und ihre Kultur besser kennenzulernen.
Au-Pair-Jobs
Auf diesem Weg wirst du sofort Teil einer neuseeländischen Familie. Mit einem Au-Pair-Job lebst du nämlich bei den Einheimischen, bist für ihre Kinder verantwortlich und hilfst bei der Hausarbeit. Die meisten Familien lassen ihr Au-Pair dafür normalerweise auch an Aktivitäten am Wochenende teilnehmen, sodass du die verborgenen Schätze der Umgebung erkunden kannst. Deshalb ist es eine der einfachsten Möglichkeiten für Alleinreisende, im fremden Land gleich Kontakte zu knüpfen.
Fazit
Neuseeland hat genau wie sein berühmter Nachbar eine ganze Menge zu bieten. Viele Backpacker zieht neben den Sehenswürdigkeiten schon länger vor allem die atemberaubende Natur an. Doch auch die Kultur im Land ist einzigartig und es gibt viel für dich zu entdecken. Mit unseren Tipps bist du perfekt vorbereitet für das Leben hier und trittst bei den Einheimischen bestimmt in keine Fettnäpfchen!