Die Death Road in Bolivien
Die Nord-Yungas-Straße in Bolivien ist auch als „Gefährlichste Straße der Welt“ bekannt. Sie wurde in den 1930er Jahren von Gefangenen aus Paraguay während des Chakokriegs entlang der Cordillera Oriental-Bergkette gebaut. Wegen ihrer hohen Sterblichkeitsrate wird sie zu Recht Boliviens Todesstraße genannt.
Von bergigem Gelände umgeben, erstreckt sie sich über 64 km von La Paz nach Coroico und verbindet den Amazonas-Regenwald mit der Hauptstadt. Wegen ihres wechselnden Gefälles und ihrer Höhe von etwa 4650 m erleben Reisende zudem auf der Straße die verschiedensten Klimazonen: Während es im Altiplano-Hochland noch recht kühl ist, herrscht in den Regenwäldern dagegen schwüle Hitze.
Seit den 1950er Jahren war dies die einzige Straße in Bolivien, die La Paz und die Region Yungas miteinander verband. Überfüllte Busse sowie vollbeladene Lastwagen mit Ernteerträgen und Holz überholten sich auf den gerade einmal 3 m breiten Serpentinen, auch nachts. Dies führte häufig zu Unfällen, sodass die Fahrzeuge samt Fracht und Passagieren die steilen Klippen hinunterstürzten.
Wegen ihres Rufs zieht die Straße heute viele Adrenalinjunkies aus der ganzen Welt an, die auf ihr Mountainbike springen, um hier ein unvergessliches Abenteuer zu erleben.
Statistiken
Doch weshalb sind gerade hier so viele Fahrer in den Tod gestürzt? Ganz einfach: Einspurige Straßen auf 900 m hohen Klippen in Kombination mit regnerischem Wetter, fehlenden Leitplanken, Steinschlägen und der eingeschränkten Sicht. Berichten zufolge wurden jährlich zwischen 200 und 300 Menschen auf der Straße getötet, 1994 stürzten sogar wöchentlich mehrere Fahrzeuge vom Straßenrand in den Abgrund.
Der tragischste Unfall in Bolivien ereignete sich dabei am 24. Juli 1983, als ein überfüllter Bus vom Straßenrand in den Canyon fiel und mehr als 100 Passagiere starben. Während deines Besuchs wirst du hier darum verschiedene Kreuze und Altäre finden, die die zahlreichen Stellen markieren, an denen Menschen auf der Straße ums Leben kamen.
Ist die Death Road noch gefährlich?
Nach 20 Jahren harter Arbeit wurde die Straße mittlerweile von den Einwohnern modernisiert und verfügt nun über zwei Fahrspuren, Entwässerungssysteme, Asphaltpflaster und Leitplanken. Die Regierung baute auch eine alternative Straße, um den Verkehr von der gefährlichen Straße abzulenken. Darum können Autofahrer jetzt von La Paz nach Coroico reisen, ohne sich um ihr Leben und das ihrer Lieben sorgen zu müssen.
Denn trotz der verbesserten Bedingungen fordert die Todesstraße von Bolivien immer noch einige Menschenleben. Heutzutage ist die Zahl der Todesopfer auf lokale Arbeiter und unvorsichtige Reisende beschränkt, die die Straße benutzen. Berichten zufolge kamen seit 1998 ganze 22 Biker auf der Death Road ums Leben, die auf der Suche nach Adrenalin waren.
Touren
Trotz dieser Statistik zieht die Downhill-Radtour seit den 1990er Jahren viele Mountainbiker an. Die Fahrt auf der Todesstraße ist jedoch nichts für schwache Nerven und eignet sich nur für erfahrene und sehr geübte Fahrer. In der Umgebung von La Paz findest du eine große Auswahl an Reiseveranstaltern zu unterschiedlichen Preisen und Qualitäten, die Touren auf der Death Road anbieten.
Wenn du nach der günstigsten Option suchst, wirst du dich auf eine unzuverlässige, unsichere und unprofessionelle Tour vorbereiten müssen. Entscheide dich daher lieber für eine seriöse und erfahrene Organisation wie Gravity Assisted Mountain Biking, die am besten bewertete Bikefirma in Bolivien. Diese ist auch für Reisende mit engem Zeitplan geeignet, da die Abfahrten an 363 Tagen im Jahr garantiert sind und normalerweise nur an Weihnachten und Neujahr entfallen.
Oder du buchst eine der Touren von Barracuda Biking, die etwas günstiger sind. Du solltest dabei jedoch beachten, dass sie ältere Modelle verwenden, aber auch alle Sicherheitsstandards erfüllen. So können Kunden eine sichere und erschwingliche Tour auf der Death Road erleben. Denn die Straße bietet ein aufregendes und nervenaufreibendes Abenteuer durch die atemberaubenden Landschaften Boliviens.
Du solltest diese Erfahrung unbedingt mitnehmen, wenn du auf der Suche nach einem besonderen Nervenkitzel bist!
Was du beachten musst
Überprüfe deine Ausrüstung
Bevor du dich auf die Reise machst, solltest du unbedingt sicherstellen, dass dein Rad in gutem Zustand ist. Und zwar unabhängig von der Firma, die du für deine Tour auswählst. Der wichtigste Teil des Mountainbikes sind hier die Vorder- und Hinterradbremsen. Überprüfe außerdem die Zahnräder, den Druck in beiden Reifen und die Radeinstellung. Sei dabei auf keinen Fall nachlässig, sonst kann es dich teuer zu stehen kommen!
Rechne mit Gegenverkehr
Obwohl die bolivianische Regierung eine neue sicherere Straße gebaut hat, nutzen zum Teil auch große Fahrzeuge die Todesstraße noch immer. Hab das stets im Hinterkopf, damit du nicht in eine unübersichtliche Kurve fährst, ohne auf den Gegenverkehr zu achten. Beachte zudem, dass die Death Road gerade während der Regenzeit glatt und schlammig sein kann!
Alle fahren auf der linken Spur
Dies unterscheidet sich erheblich von jeder anderen Straße im Land, da hier alle Fahrzeuge bergauf die linke Seite benutzen, um das Fahren sicherer zu machen. Wenn du als Reisender auf der Straße hinab fährst, musst du deshalb leider auf der gefährlichen Seite der Klippen bleiben. Du solltest darum unbedingt sicherstellen, dass du nicht die Kontrolle verlierst, da die Abhänge in der Regel bis zu 600 m tief reichen.
Augen auf!
Während du hier die faszinierende Aussicht genießt, solltest du sicherstellen, dass du dich nicht davon ablenken lässt und von der Klippe fällst. An fast jeder Kurve findest du nämlich große Steine auf der Straße, die ahnungslosen Fahrern großen Schaden zufügen können. Fahre entsprechend vorsichtig und vorausschauend, damit du rechtzeitig reagieren kannst.
Das Klima wechselt
Die Straße steigt von den schneebedeckten Gipfeln der Anden in den tropischen Dschungel ab, weshalb die Temperaturen sich auf der Fahrt drastisch erwärmen. Beim Vorbereiten der Tour ist es deshalb am besten, für jede Wetterlage zu packen. Du solltest auch einen Rucksack mitbringen, um deine dickeren Sachen zu verstauen, sobald es wärmer wird. Dies ist eine große Herausforderung für den Kreislauf, wird sich aber lohnen.
Nimm den Tag frei
Für die Tour auf der Death Road wirst du bereits um 6 Uhr morgens aufstehen müssen und erst spät in der Nacht ankommen. Denn es dauert viele Stunden, diese harte und aufregende Straße in den Bergen unter der feuchten tropischen Sonne entlangzuradeln. Versuche darum, in der Nacht davor gut und lange genug zu schlafen, damit du in einem optimalen Zustand fahren kannst.
Fazit
In Bolivien hat die Death Road ihren Namen nicht von ungefähr, da zahlreiche Menschen für die Fahrt hier schon mit dem Leben bezahlten. Durch die Modernisierung der Strecke hat sie zwar einen gewissen Sicherheitsstandard erreicht, du solltest dich aber dennoch richtig vorbereiten und die oben genannten Tipps im Hinterkopf behalten. Dann ist dies ein Erlebnis, das du von deiner Bucket List streichen kannst und sicher nicht vergessen wirst!
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