Der Atlas – 6 Highlights in Marokkos beeindruckendem Gebirge
Marokko verfügt über ein beeindruckendes Gebirge. Es erstreckt sich über eine Fläche von mehr als 2 300 Kilometern von Marokko aus über das Nachbarland Algerien bis nach Tunesien.
Dabei handelt es sich um das Atlasgebirge. Es ist in mehrere Gebirgsketten gegliedert. Das Riff, der Mittlere und der Hohe Atlas, der Antiatlas, das Jbel Sirva und das Jbel Sarhro sowie der Tellaatlas und der Saharaatlas. Bis auf die beiden letzten Gebirgszüge befinden sich alle von ihnen in Marokko.
Die Höhe des Gebirges ist keinesfalls zu unterschätzen. Viele der Berge sind über 2 000 Meter hoch, einige knacken sogar die 3 000er-Marke. Der höchste Berg Marokkos ist der Jbel Toubkal. Dieser ist sogar stolze 4 167 Meter hoch.
Marokko bietet sich also hervorragend für eine Wandertour an. Dabei kannst du gleichzeitig einige Dörfer besichtigen und die marokkanische Landschaft besser kennenlernen. Zudem hast du die einmalige Gelegenheit, tiefer in die Kultur der Berber abzutauchen.
In diesem Artikel verraten wir dir, was du so alles im Atlasgebirge machen kannst und welche Städte und Dörfer du in den einzelnen Abschnitten findest.
Das Rifgebirge
Das Rifgebirge befindet sich im Norden des Landes und grenzt dort direkt an das Mittelmeer. Vor allem die Landschaft ist atemberaubend.
Die Landschaft ist gezeichnet von wunderschönen grünen Wiesen und Klippen, die teilweise steil ins Meer hinabstürzen. Zudem hast du von den Gipfeln des Rifgebirges eine wundervolle Aussicht, die bis zum Meer reicht. Außerdem gibt es im Rifgebirge einige interessante Städte, die du unbedingt besuchen solltest.
Tetouan
Tetouan ist eine wunderschöne Stadt, die nur zehn Kilometer von der Küste entfernt liegt. Besonders beeindruckend ist die Architektur. Sie entstand aus der einzigartigen Mischung der spanischen und maurischen Kultur. Besonders die malerische Kulisse des Rifgebirges sorgt für einen besonders atmosphärischen Anblick.
Das Highlight der Stadt ist die Medina. Es macht wahnsinnig viel Spaß, durch die engen und verwinkelten Gassen der Altstadt zu laufen und dich in diesem riesigen Labyrinth zwischen den schneeweißen Häusern zu verirren. Zudem kannst du in dem einen oder anderen Souk auch ein paar Souvenirs für deine Freunde oder Familie kaufen.
In der Nähe von Tetouan kannst du zudem viele Sandstrände besuchen. Vor allem der mehrere Kilometer lange Strand von Tamuda Bay, ist hervorragend zum Sonnenbaden geeignet.
Der Al Hoceima Nationalpark
Der Al Hoceima Nationalpark wurde im Jahr 2004 ins Leben gerufen und umfasst eine Fläche von ungefähr 500 Quadratkilometern. Vor allem die Felsküste und die Berge im Hinterland sind charakteristisch für diesen Nationalpark. Bei einem Besuch im Al Hoceima Nationalpark erwarten dich zahlreiche Land- und Meereslebewesen.
Vor allem zum Wandern ist dieser Nationalpark perfekt geeignet. Er ist von einer Vielzahl an Wanderwegen durchzogen. Die unberührte Natur wird dich garantiert begeistern. Da es hier auch viele Wanderhütten gibt, sind auch mehrtägige Wanderungen möglich.
Chefchaouen
Chefchaouen ist ohne Zweifel eine der beeindruckendsten Städte, die wir je gesehen haben. Typischerweise erstrahlt sie in blauer und weißer Farbe. Aus diesem Grund ist sie auch als „Blaue Stadt“ bekannt.
Zudem kannst du von Chefchaouen aus rasch den Talassemtane Nationalpark erreichen. Auch hier findest du zahlreiche ausgewiesene Wanderwege und Wanderhütten, die mehrtägige Wandertouren möglich machen.
Besonders schön ist die Wanderung zum Akchour Wasserfall. Dabei kommst du an einigen von Berbern bewohnten Dörfern vorbei.
Mittlerer Atlas
Der Mittlere Atlas beginnt etwas weiter südlich von der Stadt Fès. Obwohl es hier ungefähr 2 000 Meter hohe Berge gibt, wirst du hier keine Schluchten entdecken. Aus diesem Grund sind hier nur wenige Wanderer unterwegs. Aber dafür eignet sich der Mittlere Atlas hervorragend, um dich inmitten der unberührten Landschaft zu erholen.
Wie auch das Rifgebirge ist der Mittlere Atlas von saftig grünen Wiesen gekennzeichnet. Dazu kommen die wunderschönen Seen, die dir im Sommer eine wohltuende Abkühlung bieten. Im Winter liegt hier sogar Schnee. Deshalb eignet es sich fantastisch zum Skifahren. Natürlich kannst du auch im Mittleren Atlas zahlreiche kleine Städte besuchen.
Die Landschaft rund um Azrou und Ifrane
Rund um die kleinen Städte Azrou oder Ifrane erwartet dich eine malerische Landschaft voller kleiner Bäche und grüner Wiesen. Dazu kommen zahlreiche Obstbäume, von denen du dir frische Früchte pflücken kannst.
Im Sommer eignet sich diese Region perfekt zum Wandern. Dank der Höhe sind während der warmen Sommerzeit immer angenehme Temperaturen garantiert. Im Winter verwandelt sich die Landschaft hingegen in ein wahres Winterparadies, da hier Schnee. Wenn du in Marokko Skifahren willst, bist du hier auf jeden Fall an der richtigen Adresse.
Der Djabal Tazzeka Nationalpark
Der Djabal Tazzeka Nationalpark befindet sich auf einer Fläche von etwa 13 000 Hektar rund um den Gipfel Jbel Tazzeka. Das Beste an diesem Park ist seine Abgeschiedenheit. Dadurch kannst du die schroffen Karstfelder und die Wälder in aller Ruhe genießen. Zudem kannst du hier bei einer geführten Tour eine Tropfsteinhöhle erkunden.
Hoher Atlas
Der Hohe Atlas ist mit Abstand der bekannteste und meistbesuchte Teil des Atlasgebirges. Er beginnt etwa 50 Kilometer weiter südlich von Marrakesch. Im Hohen Atlas findest du den Berg Toubkal. Er ist mit einer Höhe von rund 4 200 Metern der höchste Gipfel des Gebirges. Schon von Marrakesch aus kannst du die Berge dieses Hochgebirges bewundern. Die schneebedeckten Berge stellen einen starken Kontrast zu der sonst von Wüste geprägten Stadt dar.
Vor allem die Landschaft des Hohen Atlas ist vielseitig wie kaum ein anderer Ort in Marokko. Wo du einerseits zahlreiche saftige grüne Täler vorfindest, kannst du andererseits auch jede Menge kahle Felsen entdecken. So machen lange und ausgiebige Wanderungen durch dieses Gebirge gleich doppelt so viel Spaß.
Im Norden des Hohen Atlas‘ findest du Sehenswürdigkeiten wie die Ouzoud Wasserfälle. Über mehrere Stationen stürzen diese insgesamt mehr als 100 Meter in die Tiefe. Besonders im Sommer ist dies ein beliebter Ort unter Einheimischen zum Picknicken. Aber auch kleine Bergdörfer wie Imlil und Agouti sind definitiv malerische Orte, die du unbedingt auf deine Bucket List setzen solltest.
Im südlichen Teil des Hohen Atlas‘ findest du im Gegensatz zum Nordteil eher Wüstenlandschaften. Statt grünen Tälern erwarten dich karge rote und gelbe Felsen. Dadurch wirken die Palmen und die kleinen Dörfer an den Oasen umso farbenfroher.
Wie auch im nördlichen Teil kannst du im Süden des Hohen Atlas‘ jede Menge Wanderungen machen. Vor allem die tiefen Schluchten, wie etwa die Todraschlucht, machen solche Ausflüge zu einem atemberaubenden Erlebnis. Aber auch das Dadestal wird dir sicherlich den Atem rauben.
Auch in diesem Teil des Gebirges kannst du einige Berberdörfer besuchen.
Eines der bekanntesten Reiseziele ist das Ksar Ait Benhaddou. Es gehört nicht nur zu den besten Beispielen für traditionelle Gebäude aus Lehm, sondern ist seit den späten 1980er Jahren auch ein Weltkulturerbe der UNESCO.
Fazit
Jeder Reisende kennt garantiert das Land Marokko. Immerhin ist es eines der sichersten Länder Afrikas. Viele Leute denken bei dem Stichwort Marokko aber vor allem an kahle Wüstenlandschaften und alte arabische Städte voller Basare und labyrinthartig angeordneten Straßen.
Aber dass Marokko sogar über ein eigenes Hochgebirge verfügt, denkt in der Regel kaum jemand. Dabei übersteigen einige der Gipfel sogar die Marke von 4 000 Metern. Selbst die Zugspitze kann diesen nicht annähernd das Wasser reichen. Vor allem die schneebedeckten Bergspitzen innerhalb der ansonsten von Wüstenlandschaften geprägten Region lässt diesen Ort beinahe surreal erscheinen. Eine Wanderung durch das Atlasgebirge ist definitiv zu empfehlen. Dabei lernst du eine ganz andere Seite von Marokko kennen.