Die Amalfiküste zählt zu den eindrucksvollsten Küstenregionen Europas und zieht Jahr für Jahr unzählige Besucher in ihren Bann. Mit ihren steil abfallenden Klippen, charmanten Dörfern und türkisblauem Meer bietet sie ein postkartenreifes Panorama. Doch wo genau liegt die Amalfiküste eigentlich? Und was erwartet dich dort? In diesem Ratgeber findest du eine ausführliche Beschreibung der geografischen Lage, Anreisemöglichkeiten, sehenswerten Orte und Tipps für deinen perfekten Aufenthalt.
Bild auf unsplash von silvia trigo: Amalfi
Geografische Lage der Amalfiküste – Wo beginnt und endet sie?
Die Amalfiküste, auf Italienisch „Costiera Amalfitana“, liegt in der Region Kampanien im Südwesten Italiens. Sie erstreckt sich über eine rund 50 Kilometer lange Küstenlinie entlang der Tyrrhenischen See – zwischen den Städten Vietri sul Mare im Osten und Positano im Westen. Die gesamte Region gehört zur Provinz Salerno und ist Teil der Halbinsel von Sorrent.
Was diese Küste besonders macht, ist die Art und Weise, wie sich kleine Städte und Dörfer malerisch an die steilen Berghänge schmiegen. Die Landschaft ist von Zitronenhainen, Weinbergen und einer üppigen mediterranen Vegetation geprägt. Dank ihrer außergewöhnlichen Schönheit zählt die Amalfiküste seit 1997 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Wie du zur Amalfiküste kommst – Tipps zur Anreise
Die Amalfiküste ist auf verschiedene Arten zu erreichen – je nachdem, von wo du startest und wie du reisen möchtest. Der nächstgelegene große Flughafen ist der internationale Flughafen Neapel-Capodichino (NAP), der rund 60 Kilometer von Amalfi entfernt liegt. Von dort kannst du entweder mit dem Mietwagen, dem Zug oder dem Bus weiterreisen.
Mit dem Zug gelangst du zunächst bis Salerno, das als östliches Eingangstor zur Amalfiküste gilt. Von hier aus verkehren Busse und Fähren regelmäßig zu den bekannten Orten entlang der Küste. Wer lieber flexibel reisen möchte, entscheidet sich für einen Mietwagen – allerdings solltest du dich auf enge, kurvenreiche Straßen einstellen, die nichts für schwache Nerven sind.
Alternativen zur Anreise mit Auto oder Zug
Eine besonders schöne Möglichkeit, die Amalfiküste zu erreichen, ist per Fähre. Zwischen Neapel (in der Nähe von Pompej), Sorrent, Salerno und verschiedenen Küstenorten gibt es regelmäßige Fährverbindungen – vor allem in den Sommermonaten. Diese bieten nicht nur eine stressfreie Anreise, sondern auch spektakuläre Ausblicke auf die zerklüftete Küste vom Wasser aus.
Die bekanntesten Orte entlang der Amalfiküste
Wenn du an die Amalfiküste denkst, kommen dir wahrscheinlich sofort die Orte Amalfi und Positano in den Sinn. Doch die Küste hat weit mehr zu bieten. Hier lernst du die wichtigsten Orte kennen, die du unbedingt besuchen solltest.
Positano – Das fotogene Postkartenmotiv
Positano ist zweifellos einer der berühmtesten Orte an der Amalfiküste. Der Anblick der pastellfarbenen Häuser, die sich terrassenförmig an den Hang schmiegen, ist einfach unvergesslich. Die steilen Gassen führen dich hinunter zum kleinen Kieselstrand Spiaggia Grande, wo du die Sonne genießen oder in einem der gemütlichen Strandcafés verweilen kannst.
Positano ist bekannt für seine luxuriösen Boutiquen, stilvollen Hotels und romantischen Sonnenuntergänge. Wenn du es exklusiv magst und den Trubel nicht scheust, wirst du dich hier wohlfühlen.
Amalfi – Namensgeberin der Küste
Das Städtchen Amalfi gibt der Küste ihren Namen und hat eine beeindruckende Geschichte. Im Mittelalter war Amalfi eine bedeutende Seerepublik. Heute erinnert vor allem der imposante Dom Sant’Andrea mit seiner markanten Treppe an die frühere Bedeutung der Stadt. In den engen Gassen kannst du lokale Spezialitäten wie Zitronenlikör Limoncello probieren oder in einem der vielen Cafés eine Pause einlegen.
Amalfi eignet sich auch hervorragend als Ausgangspunkt für Ausflüge in die umliegenden Berge oder zur berühmten „Grotta dello Smeraldo“ – eine smaragdgrüne Meeresgrotte, die du per Boot erreichst.
Ravello – Kultur, Musik und Aussicht
Etwas oberhalb der Küste liegt Ravello, ein Ort voller Eleganz und Geschichte. Hier geht es ruhiger zu als in Amalfi oder Positano, was Ravello zu einem Geheimtipp für Ruhesuchende macht. Besonders bekannt ist Ravello für seine prachtvollen Villen wie die Villa Rufolo und Villa Cimbrone – beide bieten spektakuläre Panoramablicke auf die Küste.
Zudem findet jedes Jahr das Ravello Festival statt, bei dem klassische Konzerte vor atemberaubender Kulisse veranstaltet werden. Wenn du Kunst und Kultur liebst, solltest du Ravello keinesfalls auslassen.
Weitere sehenswerte Orte entlang der Küste
Neben den bekannten Orten lohnt sich auch ein Besuch in Praiano, einem charmanten Dorf zwischen Positano und Amalfi, das sich seine Ursprünglichkeit bewahrt hat. Auch Minori und Maiori, die direkt nebeneinanderliegen, sind weniger überlaufen und bieten schöne Strände sowie hervorragende Restaurants.
Vietri sul Mare, am östlichen Ende der Küste, ist berühmt für seine Keramiktradition. In zahlreichen Werkstätten kannst du den Künstlern bei der Arbeit zusehen oder handgemachte Souvenirs erwerben.
Was die Amalfiküste so besonders macht
Die Amalfiküste begeistert nicht nur durch ihre geografische Lage, sondern auch durch ihren einzigartigen Mix aus Natur, Geschichte und Lebensfreude. Hier kannst du wandern, baden, gut essen und einfach die Seele baumeln lassen.
Die Landschaft – Steilküste trifft Mittelmeer
Die Amalfiküste ist geprägt von dramatischen Landschaften: Steile Felswände stürzen in das glitzernde Meer, kleine Buchten und Terrassen mit Zitronenbäumen sorgen für Abwechslung. Überall bietet sich dir ein neues Fotomotiv – sei es eine kurvige Panoramastraße, ein verträumter Garten oder das offene Meer in der Abendsonne.
Wenn du gerne wanderst, solltest du den „Sentiero degli Dei“ – den Pfad der Götter – ausprobieren. Die spektakuläre Route führt dich hoch über der Küste entlang und belohnt dich mit unvergesslichen Ausblicken.
Kulinarik – Die Aromen Süditaliens
Die Küche der Amalfiküste gehört zu den Highlights jeder Reise. Frische Meeresfrüchte, hausgemachte Pasta, aromatische Tomaten und natürlich Zitronen in allen Variationen dominieren die Speisekarten. Besonders beliebt ist „Scialatielli ai frutti di mare“ – eine dicke Pasta mit Muscheln, Garnelen und Tintenfisch.
Auch der Limoncello wird hier hergestellt – aus den berühmten Amalfi-Zitronen, die an den steilen Hängen angebaut werden. Ein Glas nach dem Essen gehört einfach dazu.
Die beste Reisezeit für die Amalfiküste
Die ideale Zeit für eine Reise an die Amalfiküste liegt zwischen Mai und Oktober. In diesen Monaten ist das Wetter warm und sonnig, das Meer angenehm zum Schwimmen, und die Natur zeigt sich von ihrer schönsten Seite.
Hochsaison oder Nebensaison – Was lohnt sich mehr?
In der Hochsaison (Juli und August) kann es an der Amalfiküste sehr voll werden. Die Preise steigen, und viele Orte sind von Touristen überlaufen. Wenn du es etwas ruhiger magst, empfehlen sich die Monate Mai, Juni oder September. Das Wetter ist dann immer noch traumhaft, aber du kannst die Region entspannter genießen.
In der Nebensaison (November bis März) wird es ruhig – viele Hotels und Restaurants schließen, aber dafür erlebst du die Küste fast menschenleer. Für Erholungssuchende mit wenig Trubel ist das eine interessante Alternative.
Tipps für deinen Aufenthalt – So wird deine Reise unvergesslich
Damit dein Aufenthalt in der wunderschönen italienischen Region unvergesslich wird, solltest du ein paar Dinge beachten. Die Infrastruktur ist zwar gut ausgebaut, aber durch die enge Küstenstraße kann es schnell zu Staus kommen. Wer mit dem Auto unterwegs ist, braucht Geduld und gute Nerven.
Unterkunft wählen – Meerblick oder Bergpanorama?
Die Auswahl an Unterkünften ist groß: Vom luxuriösen Hotel mit Infinity-Pool bis zum einfachen Gästehaus ist alles dabei. Wenn du Wert auf einen Meerblick an der Costa im Urlaub legst, solltest du rechtzeitig buchen – vor allem in Positano oder Amalfi. In Orten wie Ravello oder Scala kannst du hingegen oft günstiger übernachten und genießt zusätzlich traumhafte Ausblicke von oben.
Aktivitäten – Von Bootsfahrten bis Wandern
Neben klassischen Stadtbesichtigungen kannst du an der Amalfiküste auch sportlich aktiv werden. Wie wäre es mit einer Bootstour entlang der Küste oder einem Ausflug zur Insel Capri? Auch Tauchen, Schnorcheln und Kayakfahren sind beliebte Freizeitbeschäftigungen. Für Wanderfans gibt es zahlreiche Wege durch die Berge mit Blick aufs Meer.
Geschichte und kulturelles Erbe der Amalfiküste
Die Amalfiküste ist nicht nur ein landschaftliches Juwel, sondern auch ein Ort mit einer beeindruckenden Geschichte. Schon in der Antike war dieser Küstenabschnitt von strategischer Bedeutung. Spätestens im 9. Jahrhundert entwickelte sich Amalfi zu einer eigenständigen Seerepublik – neben Genua, Pisa und Venedig. Die Handelsverbindungen reichten bis in den Nahen Osten, was sich bis heute in der Architektur und Kultur widerspiegelt.
Besonders bemerkenswert ist die arabisch-normannische Baukunst, die du unter anderem am Dom von Amalfi oder in einigen antiken Wohnhäusern wiederfindest. Diese Mischung aus Kulturen macht den Charme der Amalfiküste aus. Auch die mittelalterlichen Straßen und Plätze, die kleinen Kirchen und alten Türme sind stille Zeugen einer bewegten Vergangenheit.
In den Museen der Region kannst du tiefer in diese Geschichte eintauchen. Das „Museo della Carta“ in Amalfi beispielsweise zeigt die jahrhundertealte Tradition der Papierherstellung, die in der Region eine große Rolle spielte. In Ravello lohnt sich ein Besuch im historischen Stadtzentrum, wo du durch verwinkelte Gassen wanderst, die Geschichten aus mehreren Jahrhunderten erzählen.
Nicht zu vergessen ist die literarische Bedeutung der Amalfiküste. Schon Goethe schwärmte von der Schönheit Süditaliens, und Künstler wie Richard Wagner oder Tennessee Williams ließen sich hier inspirieren. Auch heute zieht die Region kreative Köpfe an, die in der besonderen Atmosphäre neue Werke schaffen oder einfach zur Ruhe kommen.
Nachhaltiges Reisen an der Amalfiküste
Die steigenden Besucherzahlen stellen die Region vor große Herausforderungen – vom Verkehr über Umweltbelastung bis zur Verdrängung der lokalen Bevölkerung. Wenn du die Amalfiküste bereist, hast du die Möglichkeit, mit ein paar bewussten Entscheidungen einen nachhaltigen Beitrag zu leisten.
Ein erster Schritt ist die Wahl deiner Fortbewegungsmittel. Statt mit dem eigenen Mietwagen die engen Straßen zu verstopfen, kannst du auf öffentliche Verkehrsmittel oder Fähren zurückgreifen. Auch die Kombination aus Bus, Bahn und zu Fuß gehen funktioniert an der Küste erstaunlich gut. Das spart nicht nur CO₂, sondern schont auch deine Nerven.
Achte bei deiner Unterkunft auf lokale Anbieter. Viele familiengeführte Bed & Breakfasts oder kleine Hotels arbeiten nachhaltig und investieren in die Region. Wenn du in Restaurants einkehst, in denen lokale Produkte serviert werden, unterstützt du die Wirtschaft vor Ort und entdeckst gleichzeitig die echten Aromen Kampaniens.
Auch beim Wandern gilt: Bleib auf den ausgewiesenen Wegen, nimm deinen Müll wieder mit und respektiere die Flora und Fauna. Die mediterrane Natur ist empfindlich und erholt sich nur langsam von menschlichen Eingriffen. Viele Gemeinden setzen mittlerweile auf nachhaltige Tourismuskonzepte – je mehr Reisende diesen Ansatz unterstützen, desto erfolgreicher wird er.
Ein weiteres Thema ist Wasser: In den Sommermonaten wird es knapp, daher ist ein bewusster Umgang besonders wichtig. Wiederverwendbare Wasserflaschen kannst du vielerorts auffüllen. So reduzierst du gleichzeitig deinen Plastikverbrauch.
Indem du dich bewusst entscheidest, kannst du deinen Aufenthalt an der Amalfiküste nicht nur genießen, sondern auch etwas zurückgeben – für die Region, die Menschen und die Umwelt.
Geheimtipps abseits der Touristenpfade
Du möchtest die Amalfiküste nicht nur aus dem Reiseführer erleben, sondern auch Orte entdecken, die nicht in jedem Instagram-Feed auftauchen? Dann gibt es ein paar echte Geheimtipps, die dir das authentische Leben an der Küste näherbringen.
Ein solcher Ort ist das Dorf Scala, das oberhalb von Ravello liegt. Hier findest du kaum Souvenirshops oder Reisegruppen, sondern mittelalterliche Gassen, kleine Kapellen und stille Aussichtspunkte. Der Ausblick auf die Terrassenlandschaft von Ravello ist spektakulär – und du teilst ihn meist nur mit Einheimischen.
Ein weiteres Highlight ist der Fiordo di Furore, eine dramatische Schlucht mit türkisfarbenem Wasser, die sich in eine winzige Bucht öffnet. Zwar ist der Ort nicht mehr ganz unbekannt, aber noch immer weniger frequentiert als andere Strände. Früh morgens oder in der Nebensaison kannst du hier fast alleine baden.
Weniger spektakulär, aber umso authentischer ist ein Spaziergang durch das Bergdorf Tramonti, das im Hinterland der Amalfiküste liegt. Hier dreht sich alles um Landwirtschaft – von Weinanbau bis zur Zitronenernte. In einer der kleinen Trattorien bekommst du frische Pasta und den vielleicht besten Hauswein der Region – zu Preisen, die an der Küste selbst undenkbar wären.
Auch kulinarisch kannst du neue Wege gehen. Statt in einem teuren Restaurant mit Meerblick zu essen, lohnt sich ein Besuch auf einem der Wochenmärkte – zum Beispiel in Minori oder Vietri sul Mare. Dort bekommst du frische Zutaten, Käse, Oliven und Brot direkt von Produzenten. Mit etwas Glück laden dich die Händler sogar auf eine kleine Kostprobe ein.
Solche Erlebnisse machen deine Reise besonders: Wenn du abseits der Hauptstraßen unterwegs bist, kommst du mit Menschen ins Gespräch, entdeckst kleine Geschichten und siehst eine Seite der Amalfiküste, die vielen verborgen bleibt.
Fazit: Die Amalfiküste ist ein Traumziel mit Seele
Wenn du nach einem Ort suchst, der Schönheit, Kultur, Kulinarik und Natur vereint, dann ist die Amalfiküste genau das Richtige für dich. Ob du in romantischen Dörfern flanierst, die italienische Küche genießt oder einfach nur den Ausblick aufs Meer bestaunst – du wirst diesen Ort so schnell nicht vergessen.
Die Antwort auf die Frage „Wo ist die Amalfiküste?“ ist damit nicht nur geografisch zu verstehen – sie ist ein Erlebnis, das du mit allen Sinnen erfährst. Pack also deine Koffer, und mach dich bereit für ein kleines Stück Paradies an Italiens Küste.