In Bulgarien wildcampen: Alle Tipps, Regeln und Strafen im Überblick

Bulgarien ist ein Land voller Gegensätze. Auf der einen Seite lockt das Schwarze Meer mit langen Sandstränden, auf der anderen Seite thronen die wilden Gipfel des Balkangebirges. Dazwischen findest du dichte Wälder, weite Ebenen und kleine Dörfer, die wirken, als wäre die Zeit stehen geblieben. Kein Wunder also, dass viele Abenteurer davon träumen, hier ihr Zelt aufzuschlagen und eine Nacht unter freiem Himmel zu verbringen.

Doch so romantisch die Vorstellung vom Lagerfeuer inmitten der Natur klingt, so wichtig ist auch die Frage: Darfst du in Bulgarien überhaupt wildcampen? Und falls ja, was gilt es zu beachten, damit dein Abenteuer nicht mit einer unangenehmen Begegnung mit Polizisten oder saftigen Strafen endet?

In diesem Artikel findest du Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um das Thema „Bulgarien Wildcampen“. Du erfährst, was erlaubt ist, wo die größten Risiken liegen und wie du dich optimal vorbereitest. Außerdem gibt es Tipps aus Erfahrungen von Campern, die das Land schon auf eigene Faust erkundet haben. Am Ende sollst du wissen: Ist Bulgarien ein Paradies für Wildcamping oder eher ein Land voller Regeln und Kontrollen?

Ist Wildcampen in Bulgarien erlaubt?

Die kurze Antwort lautet: Nein, Wildcamping ist in Bulgarien offiziell nicht erlaubt. Das betrifft sowohl das Übernachten mit dem Zelt als auch mit dem Wohnmobil oder Campervan. In den meisten Fällen ist freies Stehen nur auf ausgewiesenen Campingplätzen gestattet.

Das bedeutet aber nicht automatisch, dass Wildcampen in Bulgarien unmöglich ist. Viele Reisende berichten, dass es in abgelegenen Landschaften durchaus geduldet wird – besonders dann, wenn du dich unauffällig verhältst, keinen Müll hinterlässt und nur für eine Nacht bleibst.

Die Praxis sieht also oft so aus:

  • An der Küste wird stärker kontrolliert, vor allem an touristischen Hotspots wie Goldstrand oder Sonnenstrand.
  • Im Landesinneren oder in den Bergen bist du abseits der Zivilisation unterwegs – hier triffst du in den meisten Fällen niemanden, der sich an deinem Zelt stört.
  • In Naturschutzgebieten gelten strenge Regeln. Dort wird Wildcamping weder geduldet noch toleriert, und Strafen sind fast garantiert.

 

Bulgarien bewegt sich damit in einer Grauzone. Offiziell gibt es ein Verbot, doch die Realität hängt stark von deinem Standort, den Anwohnern und der Haltung der Behörden ab. Manche Polizisten drücken ein Auge zu, andere verhängen Strafen. Sicher kannst du dir nur sein, wenn du auf einem offiziellen Campingplatz übernachtest.

Trotz des Verbots bleibt Bulgarien für viele ein spannendes Reiseziel. Gerade weil das Land touristisch nicht so überlaufen ist wie andere Ecken in Europa, reizt es viele, die Nacht in freier Natur zu verbringen.

Welche Regeln gelten beim Campen?

Wenn du in Bulgarien campen möchtest, solltest du die geltenden Regeln kennen – auch dann, wenn du dich entscheidest, außerhalb offizieller Plätze zu übernachten. Denn die Erfahrung zeigt: Wer die Spielregeln beachtet, hat in den meisten Fällen keine Probleme.

Die wichtigsten Regeln im Überblick:

  1. Offiziell erlaubt ist Camping nur auf ausgewiesenen Plätzen. Das betrifft Zelt, Wohnmobil und Camper gleichermaßen.
  2. Privatgrundstücke darfst du nur mit Erlaubnis nutzen. Frag im Zweifel nach – oft sind die Anwohner offen und geben dir sogar Tipps für den besten Platz.
  3. Naturschutzgebiete und Naturparks sind tabu. Dort wird streng kontrolliert, und Verstöße führen zu hohen Strafen.
  4. Kein offenes Feuer. Waldbrände sind in heißen Sommern ein großes Problem, daher gilt absolutes Feuerverbot außerhalb ausgewiesener Feuerstellen.
  5. Hinterlasse keinen Müll. Sauberkeit ist entscheidend, um keine Aufmerksamkeit von Behörden oder Anwohnern zu erregen.
  6. Bleibe nur kurz. In den meisten Fällen wird eine Nacht geduldet, längere Aufenthalte erhöhen das Risiko einer Kontrolle.
  7. Verhalte dich unauffällig. Laute Musik, auffällige Lager oder große Gruppen fallen sofort auf.

 

Diese Regeln sind nicht kompliziert, machen aber den Unterschied zwischen einem entspannten Abenteuer und Ärger mit den Behörden. Viele Reisende berichten, dass die Wahrscheinlichkeit einer Strafe sinkt, wenn du dich an diese Grundsätze hältst.

Besonders wichtig ist der Respekt vor der Natur. Bulgarien ist reich an Landschaften – von dichten Wäldern über weite Ebenen bis hin zu einsamen Stränden am Meer. Nur wenn Camper Rücksicht nehmen, bleibt dieses Paradies auch in Zukunft erhalten.

Mit welchen Strafen musst du rechnen?

Das Thema Strafen ist für alle spannend, die über Wildcampen in Bulgarien nachdenken. Denn auch wenn viele Reisende Glück haben und keine Probleme erleben, solltest du die Konsequenzen kennen.

Die Höhe der Strafen hängt davon ab, wo du erwischt wirst und wie schwer dein Verstoß gewertet wird. Besonders in Naturschutzgebieten kennen die Behörden kein Pardon. Dort können Bußgelder von mehreren Hundert Euro bis zu etwa 1000 Euro verhängt werden. In weniger sensiblen Regionen liegt die Strafe meist niedriger, etwa zwischen 50 und 200 Euro.

Auch die Art des Campings spielt eine Rolle. Mit einem Zelt im Wald wirst du anders behandelt als mit einem Wohnmobil direkt am Strand. Wer einen Campingkocher oder gar ein Lagerfeuer entzündet, riskiert besonders hohe Strafen, da die Gefahr von Waldbränden ernst genommen wird.

Damit du den Überblick hast, hier eine kleine Tabelle:

Verstoß Mögliche Strafe Tipp zur Vermeidung
Übernachten mit Zelt außerhalb offizieller Plätze 50–200 € Zelt abseits, unauffällig, nur eine Nacht
Wohnmobil oder Campervan freistehen lassen 100–300 € Offizielle Stellplätze nutzen, fragen bei Anwohnern
Campen in Naturschutzgebieten bis 1000 € Gebiete meiden, vorher Karten checken
Offenes Feuer oder Grillen 200–500 € Campingkocher nur dort, wo erlaubt
Müll hinterlassen 100–300 € Müll immer mitnehmen

Falls du kontrolliert wirst, bleib ruhig und freundlich. In vielen Fällen lassen Polizisten mit sich reden, besonders wenn du einsiehst, dass du gegen das Gesetz verstoßen hast. Aggressives Verhalten oder Ausreden verschlimmern die Situation nur.

Am Ende bleibt die Faustregel: Je unauffälliger und respektvoller du dich verhältst, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, ernsthafte Probleme zu bekommen.

Wie streng wird kontrolliert?

Die spannende Frage beim Thema Wildcamping in Bulgarien lautet: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass du erwischt wirst? Die Antwort ist nicht eindeutig – sie hängt stark davon ab, wo du dein Zelt oder Wohnmobil aufstellst.

An der Schwarzmeerküste sind die Behörden wachsamer. Vor allem in der Nähe großer Touristenorte wie Warna oder Burgas wird öfter kontrolliert. Das liegt daran, dass hier viele Gäste unterwegs sind, und die Gemeinden versuchen, ein sauberes und ordentliches Bild zu vermitteln. Wer direkt am Strand übernachtet, riskiert deshalb schneller Besuch von Polizisten.

Ganz anders sieht es im Landesinneren aus. In abgelegenen Wäldern, kleinen Dörfern oder in den Bergen sind Kontrollen selten. Dort kann es gut sein, dass du die ganze Nacht alleine verbringst, ohne auch nur eine Menschenseele zu treffen. Viele Camper berichten, dass sie im Hinterland Bulgariens mehrere Nächte ungestört geblieben sind.

Ein weiterer Faktor sind die Anwohner. Manche reagieren gelassen, andere rufen die Behörden, wenn sie sich durch Camper gestört fühlen. Besonders wenn du Müll hinterlässt oder ein auffälliges Lager aufschlägst, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich jemand beschwert.

Auch die Polizisten selbst sind unterschiedlich streng. Es gibt Geschichten, in denen sie Reisende lediglich freundlich gebeten haben, weiterzuziehen. Andere berichten von klaren Verwarnungen oder sogar Strafen. Im Schnitt gilt: Je touristischer und bekannter der Ort, desto höher das Risiko einer Kontrolle.

Die meisten Fälle laufen jedoch glimpflich ab – solange du dich an die Grundregeln hältst. Wenn du respektvoll auftrittst, keinen Müll hinterlässt und nicht gerade in einem Naturschutzgebiet campierst, ist die Wahrscheinlichkeit gering, ernsthafte Probleme zu bekommen.

Wo darfst du sicher übernachten?

Auch wenn Wildcampen offiziell verboten ist, gibt es viele Möglichkeiten, wie du in Bulgarien sicher übernachten kannst – ohne ständig Angst vor Strafen oder Kontrollen haben zu müssen.

Offizielle Campingplätze

Entlang der Küste des Schwarzen Meeres findest du zahlreiche Campingplätze. Sie reichen von einfachen Stellplätzen bis hin zu modernen Anlagen mit Strom, Duschen und kleinen Restaurants. Gerade in den Sommermonaten sind sie gut besucht, und du lernst schnell andere Reisende kennen. Auch im Landesinneren gibt es Plätze, oft in der Nähe von Seen oder Naturparks.

Stellplätze für Wohnmobil und Campervan

Wer mit dem Wohnmobil oder Campervan unterwegs ist, findet in Bulgarien eine wachsende Infrastruktur. Viele kleine Stellplätze liegen abseits der großen Touristenzentren. Sie bieten dir die Möglichkeit, sicher zu stehen, ohne in Konflikt mit Behörden zu geraten.

Privatgrundstücke

Eine weitere Option ist, die Anwohner direkt zu fragen. In vielen Fällen zeigen sich Bulgaren gastfreundlich und erlauben dir, eine Nacht auf ihrem Grundstück zu verbringen. Manchmal wirst du sogar eingeladen, etwas zu essen oder zu trinken. Das erfordert zwar Mut zur Kontaktaufnahme, sorgt aber für spannende Begegnungen und echte Erfahrungen.

Gästehäuser und Unterkünfte

Wenn du flexibel bleiben willst, kannst du auch auf kleine Pensionen oder Gästehäuser ausweichen. In Bulgarien sind sie oft günstig und liegen in schöner Lage. So kombinierst du Abenteuer in der Natur mit einer sicheren Übernachtung.

Beliebte Regionen für Camper

Damit du einen Überblick hast, hier ein paar Gegenden, die sich besonders lohnen:

  • Schwarzmeerküste: Viele offizielle Campingplätze, Stellplätze und Unterkünfte in Küstennähe.
  • Balkangebirge: Abgelegene Natur, wenige Kontrollen, traumhafte Landschaften.
  • Wälder im Westen: Weniger touristisch, viel Ruhe und Natur.
  • Seen und Flüsse im Landesinneren: Oft Plätze zum Campen in der Nähe, teils auch offizielle Stellplätze.

 

Diese Auswahl zeigt: Auch wenn Wildcampen nicht erlaubt ist, findest du in Bulgarien genug Alternativen, die sicher und legal sind. Mit ein bisschen Planung kannst du so trotzdem die Freiheit genießen, die Camper suchen – und gleichzeitig im Einklang mit der Natur unterwegs sein.

Was sind die größten Gefahren beim Wildcamping?

Wildcamping klingt nach Freiheit, Abenteuer und der Möglichkeit, mitten in der Natur zu übernachten. Doch wie überall gilt auch in Bulgarien: Wo Chancen sind, lauern auch Risiken. Damit du eine klare Vorstellung hast, schauen wir uns die größten Gefahren an – und wie du sie am besten umgehst.

Naturgefahren in Bulgarien

Die Landschaften Bulgariens sind vielfältig: vom Schwarzen Meer über weite Ebenen bis ins Balkangebirge. Genau diese Vielfalt bringt aber auch unterschiedliche Gefahren mit sich.

  • Waldbrände: In den heißen Sommermonaten besteht vor allem im Süden und Osten eine hohe Brandgefahr. Ein Funke reicht, um einen Brand auszulösen. Offenes Feuer ist deshalb streng verboten, und selbst mit dem Campingkocher solltest du vorsichtig sein.
  • Wetterumschwünge: Besonders im Gebirge kann das Wetter innerhalb weniger Stunden komplett umschlagen. Ein sonniger Nachmittag verwandelt sich plötzlich in ein Gewitter. Ein robustes Zelt und ein Plan B für den Notfall sind daher Pflicht.
  • Wildtiere: In den Wäldern Bulgariens leben Bären, Wölfe und Schakale. Die Wahrscheinlichkeit einer Begegnung ist gering, aber sie existiert. Essensreste solltest du nie offen herumliegen lassen, da sie Tiere anlocken.
  • Zecken und Insekten: Auch kleine Tiere können Probleme bereiten. In manchen Regionen Bulgariens gibt es ein erhöhtes Risiko für FSME durch Zecken. Insektenschutz gehört also unbedingt ins Gepäck.

Sicherheitsprobleme durch Menschen

Neben der Natur können auch Menschen ein Risiko darstellen – wenn auch nicht in dramatischer Form.

  • Diebstahl: Gerade an der Küste oder in der Nähe von Großstädten besteht die Gefahr, dass jemand dein Zelt oder Wohnmobil durchsucht. Lass keine Wertsachen offen herumliegen und trage wichtige Dokumente immer bei dir.
  • Probleme mit Behörden: Wenn du an einem unerlaubten Ort campst, können Polizisten auftauchen. Meist läuft das glimpflich ab, doch in manchen Fällen gibt es Bußgelder. Freundlichkeit und kooperatives Verhalten sind hier entscheidend.
  • Anwohner: Nicht alle Einheimischen sind begeistert von Campern, die sich vor ihrer Haustür niederlassen. Respektvolles Auftreten und Rücksichtnahme sind der Schlüssel, um Konflikte zu vermeiden.

Umwelt und Naturschutz

Eine Gefahr, die viele unterschätzen, betrifft nicht dich persönlich, sondern die Umgebung. In sensiblen Regionen Bulgariens – etwa in Naturparks oder Naturschutzgebieten – können Camper großen Schaden anrichten. Wenn zu viele Menschen ihre Zelte aufschlagen, leidet die Natur. Das wiederum führt dazu, dass die Regeln noch strenger werden.

Deshalb gilt: Wildcamping nur dort, wo du sicher bist, dass du nichts zerstörst. Halte Abstand zu geschützten Flächen und lass den Platz so zurück, wie du ihn vorgefunden hast.

Wie du Gefahren minimierst

Die gute Nachricht: Viele Risiken lassen sich leicht verringern. Hier ein paar Tipps:

  • Nutze einen Campingkocher statt offenes Feuer – und nur an sicheren Stellen.
  • Stell dein Zelt nicht in Flussnähe auf – dort drohen Überschwemmungen.
  • Sprich im Zweifel mit Anwohnern, ob dein Platz in Ordnung ist.
  • Meide die Nähe zu Großstädten, wenn du wildcampen willst – dort ist die Wahrscheinlichkeit für Probleme größer.
  • Sei auf Wetteränderungen vorbereitet: Regenkleidung, warme Sachen und ein stabiles Zelt sind Pflicht.
  • Achte auf deine Wertsachen: Reisepass, Geld und Handy gehören immer in sichere Taschen.

 

Unterm Strich gilt: Die Gefahren beim Wildcamping in Bulgarien sind überschaubar, wenn du vorbereitet bist. Viele Probleme entstehen nur dann, wenn Camper leichtsinnig handeln oder die Regeln ignorieren. Wer aufmerksam und respektvoll reist, hat in den meisten Fällen keine Schwierigkeiten – und kann die Nacht in der Natur als echtes Abenteuer genießen.

Wie bereitest du dich auf dein Abenteuer vor?

Wildcamping in Bulgarien kann ein echtes Highlight deiner Reise sein – vorausgesetzt, du bist gut vorbereitet. Denn je besser deine Ausrüstung, dein Wissen und deine Einstellung, desto entspannter kannst du draußen in der Natur übernachten. So verhinderst du nicht nur unnötige Probleme mit Behörden oder Anwohnern, sondern sorgst auch dafür, dass dein Trip wirklich zum Abenteuer wird. Gleichzeitig schützt du dich selbst und die Natur, wenn du mit Respekt und Planung an die Sache herangehst.

Die richtige Ausrüstung

Ohne das passende Equipment wird dein Abenteuer schnell unbequem oder sogar riskant. Ein paar Dinge sind unverzichtbar:

  • Zelt: Es sollte robust, wetterfest und leicht aufzubauen sein. In Bulgarien musst du mit plötzlichen Wetterwechseln rechnen – vom heißen Sommertag bis zum kühlen Gewitterabend.
  • Schlafsack: Achte auf die Temperaturbereiche. In den Bergen kann es selbst im Sommer nachts kühl werden.
  • Campingkocher: Offenes Feuer ist verboten, also brauchst du eine sichere Alternative. Ein kleiner Gaskocher reicht für Kaffee am Morgen oder Nudeln am Abend.
  • Stirnlampe: In der Wildnis gibt es selten Straßenlaternen. Eine Stirnlampe hält die Hände frei und ist Gold wert.
  • Powerbank: In abgelegenen Regionen findest du nicht immer Steckdosen. Mit einer guten Powerbank bleibst du erreichbar.
  • Karten-App oder Offline-Karten: Nicht überall hast du Empfang. Offline-Karten verhindern, dass du den Weg verlierst.

Dokumente und Sicherheit

Neben deiner Ausrüstung solltest du auch an deine Reisedokumente denken. Dein Reisepass oder Ausweis muss gültig sein – am besten länger als die geplante Aufenthaltsdauer. Mach Kopien oder fotografiere die Dokumente, damit du im Notfall Ersatz hast.

Auch eine Auslandskrankenversicherung ist ratsam. Die medizinische Versorgung ist in den Großstädten meist solide, aber in ländlichen Gegenden kann es dünn werden. Mit einer Versicherung bist du auf der sicheren Seite, falls doch etwas passiert.

Falls du deine Dokumente verlierst, bleib ruhig und gehe systematisch vor: Zuerst solltest du den Verlust bei der nächsten Polizeistation melden und dir eine Bestätigung geben lassen. Danach kontaktierst du die Botschaft oder das Konsulat deines Heimatlandes in Sofia. Dort erhältst du ein Ersatzdokument oder einen provisorischen Pass, mit dem du weiterreisen kannst. Es hilft außerdem, wenn du Kopien deiner Unterlagen digital gespeichert hast – etwa in der Cloud oder auf deinem Handy. So kannst du jederzeit nachweisen, wer du bist, und der bürokratische Aufwand bleibt überschaubar.

Alltagstricks beim Campen

Viele Probleme lassen sich vermeiden, wenn du ein paar einfache Tricks beherzigst:

  • Bleib unauffällig: Stell dein Zelt nicht mitten auf einen Parkplatz oder direkt an der Hauptstraße. Abseits bist du sicherer und störst niemanden.
  • Verlasse den Platz sauber: Müll ist der größte Grund, warum Anwohner und Behörden Camper nicht mögen. Nimm alles mit, was du mitgebracht hast.
  • Frage, wenn du unsicher bist: Ein kurzer Plausch mit Anwohnern oder die Nachfrage bei Polizisten kann dir Ärger ersparen.
  • Plane deine Route: Überlege dir vorher, in welchen Regionen Wildcamping riskanter ist (z. B. Küste, Naturschutzgebiete) und wo du ruhiger stehen kannst.
  • Vermeide Probleme mit Tieren: Lebensmittel gehören ins verschlossene Behältnis und nicht neben das Zelt.

Checkliste für deine Vorbereitung

Damit du nichts vergisst, hier eine kleine Checkliste für dein Abenteuer:

  •  Reisepass oder Ausweis + Kopien
  •  Auslandskrankenversicherung
  •  Wetterfestes Zelt und Schlafsack
  •  Campingkocher + Gaskartuschen
  •  Stirnlampe und Powerbank
  •  Offline-Karten oder GPS-App
  •  Insektenschutz und Erste-Hilfe-Set
  •  Bargeld in kleinen Scheinen + Bankkarte
  •  Müllbeutel für einen sauberen Platz
  •  Notfallnummern und Adresse deiner Botschaft

 

Mit dieser Vorbereitung bist du auf die meisten Situationen eingestellt. Natürlich bleibt immer ein kleines Restrisiko – schließlich ist Wildcamping nie so komfortabel wie eine Nacht im Hotel. Aber genau darin liegt auch der Reiz: Du verlässt deine Komfortzone, bist mitten in der Natur und erlebst Bulgarien von einer Seite, die du in offiziellen Unterkünften nie sehen würdest.

Erfahrungen und Meinungen zum Thema

Wenn es um Wildcamping in Bulgarien geht, lohnt sich ein Blick auf die Erfahrungen anderer Reisender. Viele Camper berichten begeistert von der Freiheit, die sie in den bulgarischen Landschaften gefunden haben. Andere wiederum hatten Begegnungen mit Polizisten oder mussten kleine Strafen zahlen.

Ein Muster zeigt sich dabei deutlich: Wer abseits der großen Orte unterwegs war, hat in den meisten Fällen keine Probleme erlebt. Vor allem im Balkangebirge oder in den Wäldern im Westen Bulgariens berichten viele davon, ungestört geschlafen und am nächsten Morgen mit Vogelgezwitscher aufgewacht zu sein.

An der Küste hingegen sieht es anders aus. Dort sind die Behörden wachsamer, vor allem in der Nähe von Touristenzentren wie Warna oder Burgas. Manche Camper berichten, dass sie nach einer Nacht freundlich, aber bestimmt gebeten wurden, weiterzuziehen. Andere bekamen direkt eine Strafe.

Auch die Einwohner spielen eine Rolle. In kleinen Dörfern reagieren viele gastfreundlich – manche bieten dir sogar einen Stellplatz im Garten an. In touristischen Regionen sind die Menschen dagegen manchmal genervt, wenn Camper Plätze blockieren oder Müll hinterlassen.

Die Meinung vieler Reisender ist deshalb gemischt: Bulgarien kann ein wahres Paradies sein, wenn du dich an Regeln hältst und die Natur respektierst. Wer das ignoriert, riskiert Probleme – und das Bild aller Camper leidet darunter.

Unterschiede zwischen Küste und Bergen

Bulgarien ist ein Land voller Gegensätze, und das gilt auch fürs Wildcampen. Besonders deutlich wird das, wenn du die Küste am Schwarzen Meer mit den Bergen im Landesinneren vergleichst.

Schwarzes Meer

  • Hier findest du viele Campingplätze und Stellplätze.
  • Wildcamping ist offiziell verboten und wird strenger kontrolliert.
  • In den Sommermonaten sind Strände und Plätze überfüllt – dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit von Problemen.
  • Der Vorteil: Infrastruktur wie Supermärkte, Duschen und Restaurants ist in der Nähe.

Balkangebirge

  • Weitläufige Wälder, Berge und Wiesen, die ideal fürs Zelten wirken.
  • Kontrollen sind selten, solange du dich respektvoll verhältst.
  • Wetterumschwünge sind ein Risiko – von Sonne bis Starkregen ist alles möglich.
  • Der Nachteil: Du bist oft weit weg von Zivilisation, medizinischer Versorgung oder Unterkünften.

 

An der Küste gilt also: lieber Campingplätze nutzen. In den Bergen hast du mehr Freiheit, musst aber besser vorbereitet sein. Die Entscheidung hängt also stark davon ab, ob du lieber Komfort oder Abenteuer suchst.

Bulgarien im Vergleich zu Nachbarländern

Viele fragen sich: „Warum gerade Bulgarien? Wie unterscheidet es sich von Nachbarländern wie Griechenland, Serbien oder Rumänien?“

  • Griechenland: Hier ist Wildcampen ebenfalls verboten, aber ähnlich wie in Bulgarien wird es oft geduldet. Der Unterschied: Griechenland ist deutlich touristischer, was die Wahrscheinlichkeit von Kontrollen erhöht.
  • Rumänien: Etwas toleranter beim Wildcamping, besonders in den Karpaten. Aber auch hier gelten strenge Regeln in Naturschutzgebieten.
  • Serbien: Noch weniger touristisch, dadurch mehr Freiheiten. Allerdings ist die Infrastruktur schwächer.
  • Bulgarien: Liegt irgendwo dazwischen – touristisch stark an der Küste, sehr entspannt im Hinterland.

 

Für viele Backpacker ist Bulgarien spannend, weil es noch nicht so überlaufen ist wie Griechenland, aber gleichzeitig eine gute Mischung aus Natur, Kultur und Infrastruktur bietet. Wenn du also nach einem Reiseziel suchst, das dir beides gibt – Abenteuer und eine gewisse Sicherheit – ist Bulgarien ein guter Kompromiss.

Fazit: So kannst du sicher in Bulgarien campen

Wildcampen in Bulgarien – ist das nun ein Traum oder ein Risiko? Die Wahrheit liegt wie so oft dazwischen. Offiziell ist es verboten, und in Naturschutzgebieten drohen empfindliche Strafen. Doch in den meisten Fällen, vor allem abseits der großen Touristenzentren, wird es geduldet.

Mit etwas Vorbereitung, Respekt vor Natur und Menschen und einem unauffälligen Verhalten kannst du viele Nächte ungestört unter dem Sternenhimmel verbringen. Wer dagegen Regeln missachtet oder Müll hinterlässt, riskiert nicht nur Bußgelder, sondern verschlechtert den Ruf aller Camper.

Bulgarien ist ein Land voller Möglichkeiten: wilde Wälder, traumhafte Strände, beeindruckende Berge. Ob du auf einem offiziellen Campingplatz übernachtest oder vorsichtig einen stillen Platz in der Natur suchst – am Ende entscheidest du selbst, wie viel Abenteuer du dir zutraust. Sicher ist nur eins: Dein Trip wird unvergesslich.

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