Ist der Sonnenstrand wirklich nur eine Touristenhochburg?
Der Sonnenstrand ist das mit Abstand beliebteste Urlaubsziel in Bulgarien und liegt direkt an einer wunderschönen Bucht zwischen Sveti, Vlas und Nessebar. Das am nördlichen Golf von Burgas gelegene Resort ist der größte Kurort Bulgariens. Dort gibt es am fast zehn Kilometer langen Sandstrand unzählige Hotels, Bars, Nachtclubs und Restaurants entlang der Promenade.
Leider ist der lange goldfarbene Strand auch ein Magnet für zahlreiche Touristen, hauptsächlich aus den ehemaligen sowjetischen Ländern. Aber auch aus allen anderen Ländern kommen Massen von Reisenden hierher. Leider ist der Sonnenstrand somit auch eines der Opfer des Massentourismus. Während des Spring Break ist der Sonnenstrand auch bei jungen US-Amerikanern beliebt.
Ob sich ein Besuch dieses Strands am Schwarzen Meer überhaupt lohnt, musst du aber für dich selbst entscheiden. Wir sind ja selbst keine Fans von total überlaufenen Reisezielen, aber trotzdem waren wir der Meinung, dass wir dem Sonnenstrand wenigstens mal eine Chance geben sollten.
Gerne verraten wir dir, ob sich der Besuch für dich überhaupt lohnt und was du dort und in der Umgebung so alles machen kannst.
Lohnt sich ein Besuch überhaupt?
Fast alle angebotenen Freizeitaktivitäten am Sonnenstrand drehen sich hauptsächlich um den Tourismus. Es ist ein ziemlich neuer Ferienort, der seit den 1960er Jahren von Grund auf neu gebaut wurde und daher wenig mit anderen Teilen Bulgariens zu tun hat. Wenn du also nicht unbedingt auf Menschenmassen treffen willst, solltest du besser außerhalb der Hauptreisezeit hierherkommen.
Besonders bei jungen Leuten ist das ein sehr beliebtes Reiseziel. Das liegt natürlich auch daran, dass sich hier die Preise ziemlich in Grenzen halten. Denn Bulgarien ist eines der günstigsten Länder Europas und trotzdem ziemlich einfach zu bereisen.
Das Nachtleben ist sogar weltweit bekannt, was natürlich bedeutet, dass besonders während des Spring Breaks viele US-Amerikaner hier anzutreffen sind. Für die jungen Partylöwen gibt es zahlreiche Strandbars mit weltberühmten DJs, in denen du die Nacht zum Tag machen kannst.
Wenn dir allerdings weder der Strand noch das Nachtleben liegen, heißt das noch lange nicht, dass du jetzt einen Bogen machen musst. Denn einige der Städte und Dörfer in der Nähe sind richtig interessant und bieten dir eine Vielzahl von eindrucksvollen Sehenswürdigkeiten.
Anreise
Obwohl der Sonnenstrand einer der beliebtesten Urlaubsorte Bulgariens ist, hat er keinen eigenen Flughafen. Wenn du also einen Urlaub hier planst, musst du einen der beiden nahe gelegenen Flughäfen anfliegen.
Der nächste Flughafen ist der in Burgas, welcher etwa 26 Kilometer entfernt ist. Die Strecke wird im 20-Minuten-Takt von Bussen bedient. Am besten hältst du Ausschau nach der Linie 22. Innerhalb von gerade mal 45 Minuten und zu einem günstigen Preis kommst du ganz bequem an dein Ziel.
Wenn du mit dem Zug anreist, kannst du natürlich auch vom Bahnhof in Burgas aus einen Bus nehmen. Die Bushaltestelle findest du auch direkt vor dem Bahnhof. Die Fahrt bis zu deinem begehrten Reiseziel dauert etwa 30 Minuten.
Fortbewegung vor Ort
Für den einen oder anderen Ausflug rund um den Sonnenstrand ist der Bus das Verkehrsmittel, das du bevorzugt nutzen wirst. Nessebar kannst du so zum Beispiel innerhalb von 15 Minuten erreichen.
Die Busse sind auch die wohl bequemste und günstigste Art, in der Umgebung herumzukommen. Die meisten fahren die Hauptstraße rauf und runter und halten an Haltestellen, die in der Regel gut ausgeschildert sind und nicht zu weit auseinander liegen.
Aber auch eine Tour mit dem Fahrrad hat seinen Reiz. Ein Fahrrad zu leihen, wird mit Sicherheit kein Problem sein und ist auch recht günstig. Wir würden dir aber raten, dass du so ein Fahrrad lieber für ein paar Tage am Stück mietest und nicht pro Stunde abrechnen lässt.
Unternehmungen
Klar, die meisten der angebotenen Freizeitaktivitäten drehen sich hier am Sonnenstrand rund um das Thema Strand und Wasser. In der Stadt gibt es hunderte von Hotels, auf deren Territorien sich oft sogar ein Abschnitt des Strands befindet. Aber auch abseits der weitläufigen Strandanlage wirst du genug Möglichkeiten finden, dir die Zeit zu vertreiben.
Wir selbst sind ja auch überhaupt keine Fans des Massentourismus und reisen lieber in der Umgebung rund herum. Aber eine Ausnahme müssen wir doch machen, denn der 2001 eröffnete Action Aquapark hat uns doch ziemlich gefallen. Das ist übrigens der erste Wasserpark Bulgariens.
Dort gibt es zahlreiche Wasserattraktionen, die von extremen Stürzen bis zu entspannenden Flüssen und Pools reichen. Wenn du vor allem Lust auf etwas Action hast, kannst du auch ein paar rasantere Wasserrutschen runterrutschen.
Der Sonnenstrand hat außerdem seinen eigenen großen Vergnügungspark. Der Luna Park lockt dich mit einer Vielzahl von Fahrgeschäften und Spielen. Hier kannst du neben klassischen Jahrmarkts-Attraktionen für Kinder auch mit einer Achterbahn fahren.
Des Weiteren kannst du hier zahlreiche Einrichtungen für verschiedene Wassersportarten finden. Wir sind zum Beispiel hier das erste Mal überhaupt mit einem Bananenboot gefahren. Aber auch Wasserski und Parasailing sind hier ziemlich beliebt.
Wenn du aber nicht ins Wasser willst, kannst du auch am Strand die eine oder andere Partie Volleyball spielen. Und am Ausgang des Resorts gibt es sogar eine Go-Kart-Bahn.
Interessante Ausflugsziele in der Nähe
Wenn dir die vielen Leute etwas auf die Nerven gehen, dann solltest du mal einen Ausflug zum Irakli Beach machen. Diesen findest du, wenn du der Straße an der Küste in Richtung Kap Emine folgst.
Der Strand ist quasi das komplette Gegenteil von dem, was du am Sonnenstrand erlebst. In den bewaldeten Hängen hinter dem goldenen Sand des Strandes wirst du kaum anderen Menschen begegnen.
Er wird vor allem von jungen Bulgaren besucht. Und nicht selten kannst du auch das eine oder andere Zelt sehen, da hier auch viele Camper einen Zwischenstopp einlegen.
Wenn du magst, kannst du auch einen Spaziergang entlang des Sandes unterhalb der hohen Klippen machen, welche die östliche Grenze des Irakli Beach markieren. Und an klaren Tagen kannst du dank der mäßigen Strömungen in dem kristallklaren Meer auch schwimmen gehen.
Auf dem Weg zurück in die Stadt solltest du unbedingt mal am Kap Emine anhalten und von der Spitze der 60 Meter hohen Klippe über das Wasser blicken. Außerdem kannst du hier auch die Ruinen einer alten Festung aus dem Mittelalter entdecken.
Eines unserer liebsten Ausflugsziele ist das fünf Kilometer in Richtung Süden gelegene Nessebar. Diese Küstenstadt ist sogar ein UNESCO-Weltkulturerbe und ist vollgepackt mit zahlreichen wunderschönen Kirchen. Einige von ihnen stammen sogar noch aus der Zeit, als sich das Christentum erst im Römischen Reich zu verbreiten begann.
Die wohl wichtigste Sehenswürdigkeit in Nessebar ist die Kirche der Heiligen Sophia, welche aus den 400er Jahren stammt. Obwohl sie bereits seit den 700er Jahren eine Ruine ist, stehen noch drei Seiten des Gebäudes, einschließlich des Kirchenschiffs.
Die antike Stadt hat bereits viele Zivilisationen durch ihre Straßen ziehen sehen. Das reicht von den Thrakern und Griechen bis hin zu den römischen und byzantinischen Imperien, die im Laufe von drei Jahrtausenden unzählige Spuren ihrer jeweiligen Kulturen hinterlassen haben.
Wenn du noch etwas weiter Richtung Süden fährst, kommst du nach Pomorie, eine Stadt am Meer mit einer malerischen Lage am Ende einer Halbinsel. Natürlich findest du hier auf den ersten Blick eher die typischen Merkmale eines beliebten Ferienortes, von Sandstränden bis hin zu Bars direkt am Wasser.
Aber wenn du die Augen ein wenig offenhältst, kannst du hier auch wunderbare Spuren der Geschichte Bulgariens entdecken. Zum Beispiel findest du in Pomorie ein thrakisches Grab aus dem Jahr 200. Außerdem gibt es in der Altstadt einige Häuser, die im traditionellen Holzstil gebaut wurden.
Fazit
Obwohl der Sonnenstrand extrem touristisch ist, lohnt sich eine Reise auf jeden Fall. Du musst ja schließlich nicht unbedingt nur Zeit an dem völlig überfüllten Strand rumliegen. In der Umgebung kannst du nämlich zahlreiche wunderschöne Ausflugsziele besuchen, die sich für einen spannenden Tagesausflug regelrecht anbieten.
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