Alles Wichtige für deine Reise nach Amman in Jordanien
An was denkst du, wenn du an Amman denkst? Wahrscheinlich stellst du dir eine traditionsreiche, geschichtlich geprägte und gleichzeitig exotische Stadt vor.
Das trifft auch durchaus zu: Amman ist die Hauptstadt von Jordanien, einem wirklich exotischen Land am Toten Meer im Nahen Osten. Du spürst und siehst die Einflüsse der traditionellen arabischen Kultur – doch nicht nur. Denn Amman ist zugleich eine sehr moderne und teils westlich geprägte Stadt, die arabische und europäische Elemente vereint.
Dennoch sind die kulturellen Unterschiede zwischen Europa und dem arabischen Land sehr immens, sodass es leicht ist, trotzdem in ein Fettnäpfchen zu treten. Um das zu vermeiden, haben wir für dich die wichtigsten Infos darüber gesammelt, was du vor deiner Reise nach Amman so alles wissen solltest und was es zu beachten gibt, um auch wirklich keine ernsthaften Probleme zu bekommen.
Du benötigst ein Visum für Jordanien
Wahrscheinlich beginnt dein Abenteuer in einem fremden Land normalerweise am Flughafen – da wird auch Jordanien keine Ausnahme sein. Wie auch andere Reisende aus den meisten anderen Ländern musst du hier als deutscher Staatsbürger oder deutsche Staatsbürgerin ein Visum vorweisen, wenn du nach Jordanien reisen willst.
Das Visum zu bekommen ist aber nicht so schwer, denn das Land bietet das sogenannte „Visa on Arrival“ an. Ein „Visa on Arrival“ ist quasi ein ganz normales Visum, das du direkt am Zielflughafen erhältst. Dafür musst du dich nur am entsprechend ausgeschriebenen Schalter anstellen. Die Beamten überprüfen dann, ob du irgendwelche Länderstempel im Pass hast, die Jordaniens Grenzbehörden nicht so gern sehen. Aber keine Sorge: Das wird wahrscheinlich nicht der Fall sein, denn in diese unerwünschten Länder kommst du eh nicht so ohne Weiteres rein.
Am Flughafen Queen Alia haben wir auf diese Weise ebenfalls unser Visum für Jordanien bekommen. Der ganze Prozess war wirklich einfach: Wir haben uns angestellt und nach nur 10 Minuten und einer kleinen Gebühr hat uns der Beamte unser Visum in unsere Reisepässe geklebt. Dabei hat das Warten übrigens am längsten gedauert.
Es gibt in Amman kaum öffentliche Verkehrsmittel
In Amman wirst du schnell feststellen, dass du kaum auf Busse oder andere Transportmittel des öffentlichen Personennahverkehrs triffst. Es gibt zwar vereinzelte, aber die Haltestellen sind überhaupt nicht ersichtlich und wann der nächste Bus fährt, ist auch gar nicht so einfach herauszufinden. Sogar die Einheimischen haben uns gesagt, dass die Busse sehr unzuverlässig sind.
Selbst vom Flughafen aus gibt es keine Möglichkeit, mit dem Bus in die Stadt zu kommen. Es gibt zwar einen Shuttlebus, aber selbst der bringt dich nur bis zum nächstgelegenen Busbahnhof. Von dort sind es aber bis ins Stadtzentrum, beispielsweise in die Rainbow Street, immer noch etwa 10 Kilometer. Wenn du dir den Weg zu Fuß zutraust, dann solltest du mindestens zwei Stunden einplanen.
Das gibt es beim Taxifahren zu beachten
Das typischste Fortbewegungsmittel in Amman ist das Taxi. Diese sind im Normalfall sogar ziemlich günstig. Aber auch in Amman gilt dasselbe wie überall: Achte darauf, dass alles seine Richtigkeit hat, denn sonst wird eine Taxifahrt doch teuer.
Wir können dir nur raten, dass du nicht einfach irgendein Taxi nimmst. Als Reisender aus einem fremden Land bist du nämlich auch ein gefundenes Fressen für ein paar Taxifahrer, die doch gerne mal ein bisschen zu viel abrechnen.
Leider ist uns das auch schon passiert, weil wir überhaupt nicht vorsichtig waren und alle Alarmzeichen ignoriert haben. Das Einzige, was wir wussten, war, dass wir nur mit dem Taxi vom Busbahnhof in die Stadt kommen. Dummerweise sind wir gleich beim Aussteigen aus dem Shuttlebus einem dieser Taxifahrer begegnet. Uns hätte es direkt komisch vorkommen müssen, dass sich der Fahrer uns regelrecht aufgedrängt hat – mit der Bemerkung, dass er uns zu einem sehr guten Preis zu unserem Zielort fährt.
Was uns dann bei der Fahrt tatsächlich komisch vorkam, war die Tatsache, dass der Fahrer sein Taxameter nicht eingeschaltet hat. Er beschwichtigte uns allerdings und meinte, dass so eine Taxifahrt normalerweise sehr teuer wäre und er uns einen guten Festpreis macht. Der „gute“ Preis war natürlich auch gut, nur eben nicht für uns, sondern für ihn. Denn am Ende haben wir gemerkt, dass wir für die Strecke von 10 Kilometern deutlich mehr bezahlt haben, als wir laut unserer Recherche hätten zahlen müssen.
Deshalb unser Tipp an dich: Wenn du mit dem Taxi fahren möchtest, gilt dasselbe wie überall. Stelle sicher, dass es sich um ein offizielles Taxi handelt und vor allem: Bestehe darauf, dass das Taxameter läuft!
Wenn du das im Hinterkopf behältst, unterscheidet sich eine Taxifahrt in Amman nicht von einer Taxifahrt bei dir zuhause. Wir können dir aber noch eine Alternative vorstellen: Uber.
Noch am selben Tag haben wir uns nämlich die App von Uber auf unser Handy heruntergeladen. Am Tag unserer Abreise haben wir dann für die gleiche Strecke vom Hostel zurück zum Busbahnhof einen Bruchteil dessen bezahlt, was die Hinfahrt gekostet hatte. Uber ist in Amman also die beste Wahl, wenn du von A nach B kommen musst.
Respektiere die Kultur von Jordanien
Jordanien schätzt seine Traditionen und Bräuche zwar sehr, ist aber dennoch ein sehr tolerantes Land, wenn du dich als Gast mal falsch verhältst. Wenn du aber während deiner Reise die Bräuche der Menschen respektierst, bist du bei allen Einwohnern herzlich willkommen. Die wichtigsten Traditionen und Verhaltensregeln, die du beachten solltest, erklären wir dir jetzt:
Ramadan
Auch wenn es in Jordanien Religionsfreiheit gibt und hier sogar eine christliche Minderheit lebt, ist es trotzdem ein überwiegend muslimisch geprägtes Land. Wie in anderen muslimischen Ländern auch wird in Jordanien der Ramadan, der Monat des Fastens, gefeiert.
Falls du während des Ramadans nach Amman verreist, musst du mit einigen Einschränkungen rechnen. Beispielsweise solltest du daran denken, dass Geschäfte in dieser Zeit später öffnen und früher schließen könnten.
Viele andere Beschränkungen gelten jedoch nicht zwingend für dich als Backpacker. Als Beispiel: Während des Fastenmonats dürfen nirgendwo alkoholische Getränke verkauft werden, mit Ausnahme von Hotels oder Restaurants für Reisende. Tagsüber dürfen Muslime an öffentlichen Orten weder essen noch trinken oder rauchen. Aber auch das ist für dich keine Vorschrift.
Du musst dich nicht zwingend an diese Regeln halten oder mit irgendwelchen Strafen rechnen. Aber du wirst zumindest von den Einheimischen freundlich darauf hingewiesen, dass du dich wenigstens aus Respekt ebenfalls an diese Regeln halten sollst. Und wenn du dich an die Vorschriften des Ramadans hältst, sammelst du große Pluspunkte bei ihnen.
Kleidung
Obwohl Amman eine recht moderne Stadt ist, legen die Einheimischen viel Wert auf kulturelle und vor allem religiöse Traditionen, so auch bei der Kleidung. Muslimische Frauen beispielsweise bedecken auch in der Stadt ihre Arme, Beine und ihren Kopf. Auch Männer kleiden sich eher schlicht und moderat.
Alle anderen Frauen und Männer sind natürlich nicht dazu verpflichtet, das gleiche zu tun. Trotzdem solltest du versuchen, dich der Kleiderordnung anzupassen und in Jordanien eher schlichte Kleidung tragen.
Einladungen und Kaffeetrinken
Falls dich mal jemand zum Essen oder auf einen Kaffee einlädt, solltest du die Einladung auf jeden Fall annehmen. Eine Einladung ist in den arabischen Ländern nämlich das wichtigste Zeichen der Freundschaft.
Wenn du also ablehnst, sagst du dem Menschen vor dir quasi, dass du ihn nicht magst. Und du willst ja bestimmt auch neue Freunde kennenlernen, wenn du schon mal vor Ort bist.
Wenn du dann den Kaffee ausgetrunken hast, kannst du noch einen weiteren bekommen, indem du deinem Gastgeber die Tasse zuschiebst. Wenn du aber kein Getränk mehr möchtest, musst du die Tasse hin und her schwenken. Ach ja, ganz egal, wie satt du bist: Wenn dir noch mehr Essen angeboten wird, dann solltest du es aus Respekt annehmen.
Feilschen
Besonders beliebt in arabischen Ländern ist das Feilschen. Okay, das solltest du nicht unbedingt überall machen, denn beispielsweise im normalen Supermarkt gelten selbstverständlich auch genau die Preise, die ausgeschrieben sind. Aber auf Marktplätzen oder Basaren ist eine Verhandlung über den Preis völlig normal.
Das Feilschen erfordert zwar etwas Übung, aber ist am Ende gar nicht so schwer. Das Thema ist natürlich sehr komplex und nicht besonders einfach zu beschreiben. Wir könnten allein darüber problemlos noch viele weitere Artikel schreiben. Aber im Grunde ist es wie beim Fahrradfahren: Wenn du es einmal kannst, wirst du es auch nie wieder verlernen.
Fazit
Natürlich ist eine Reise nach Jordanien ein exotisches Abenteuer, denn die fremde Kultur unterscheidet sich sehr stark von unseren Traditionen in Europa. Denk immer daran, dass du in einem muslimisch geprägten Land bist. Denn auch wenn es hier unterschiedliche Religionen gibt, so bestimmt der Islam doch das Leben in der Öffentlichkeit.
Gerade deshalb schätzen es die Einheimischen sehr, wenn du dich als Backpacker an ihre kulturellen und religiösen Bräuche und Traditionen hältst. Wenn du dich beispielsweise während des Ramadans an die Fastenregeln hältst, deine Kleidung an die der anderen anpasst und die lokale Gastfreundlichkeit zu schätzen weißt, wirst du den Einheimischen eine große Freude machen. Denn die Menschen legen viel Wert darauf, dass du dich aus Respekt regelkonform verhältst.
Ein weiterer Tipp: Besonders bei Taxis solltest du wachsam sein. Achte immer darauf, dass der Taxifahrer das Taxameter einschaltet, denn das ist in Jordanien sogar per Gesetz vorgeschrieben. Wenn er das Taxameter trotzdem nicht einschalten will, solltest du das Taxi sofort wieder verlassen. Wir können dir als Alternative empfehlen, dass du dir die App von Uber herunterlädst und prinzipiell nur darüber ein Taxi bestellst.
Wir hoffen, dass wir dich mit unseren Tipps bestens auf deine nächste Jordanien-Reise vorbereiten konnten.
Also worauf wartest du? Mit deinem jetzt vorhandenen Wissen steht dem nächsten Abenteuer auch nichts mehr im Wege!