Harar, das Juwel von Äthiopien
Die antike Stadt Harar gehört mit ihren 75 000 Einwohnern zu den wichtigsten Städten in Äthiopien. Seit vielen Jahrhunderten ist sie ein bedeutendes Handelszentrum des Landes. Daher wird es dich wohl kaum wundern, dass sie kulturell viel zu bieten hat. Vor allem seine Handelsbeziehungen zu Arabien und dem gesamten Horn von Afrika haben die Stadt stark beeinflusst.
In diesem Artikel verraten wir dir, welche Ecken von Harar du unbedingt auf deine Bucket List setzen solltest.
Jegol
Jegol ist die Altstadt Harars. Sie ist von meterhohen dicken Mauern umgeben, die über eine Strecke von dreieinhalb Kilometern rund um das Viertel verlaufen. Erbaut wurden diese Mauern im 16. Jahrhundert. Damals dienten sie dem Schutz der Stadt. Über insgesamt sechs Tore kannst du das historische Zentrum betreten. Fünf davon sind jedoch nur zu Fuß begehbar.
Das Harar-Tor ist das einzige Tor, dass du auch mit dem Auto durchqueren kannst. Es wurde im späten 19. Jahrhundert vom äthiopischen Herzog Ras Makonnen nachträglich eingebaut. Nahe dem Harar-Tor findest du die beiden schönsten Tore. Das Buda-Tor und das Shoa-Tor. Im Osten befinden sich das Erer-Tor und das Sangda-Tor. In Richtung Norden findest du außerdem das Fallana-Tor.
Ein Spaziergang durch die von bunten Häusern gesäumten Straßen ist ein Erlebnis für sich. Du kannst einige der Häuser sogar von Innen erkunden. Außerdem findest du in diesem labyrinthartigen Gewirr aus engen Gassen viele Markstände. Hier findest du zahlreiche Produkte aus der Region.
In Jegol befinden sich außerdem viele Moscheen. Zwei von ihnen stammen sogar noch aus dem 10. Jahrhundert.
Die wohl beeindruckendste Moschee Harars ist die Große Moschee. Sie ist sogar die einzige größere Moschee innerhalb der Stadtmauern und stammt aus dem 16. Jahrhundert. Das Innere der Kirche ist allerdings nur für gläubige Muslime geöffnet.
Im Zentrum Jegols liegt der Feres Magala. Der geschäftige Platz bietet ebenfalls einige interessante Sehenswürdigkeiten. Unter anderem befindet sich hier ein riesiges Denkmal, das den Opfern während der Menelik-Eroberung gewidmet ist. Außerdem steht hier die Medhan Alem Kathedrale. Letztere wurde von Herzog Ras Makonnen an der Stelle errichtet, an der vorher eine Moschee stand.
Die Fütterungsstellen für Hyänen
Eine der wohl interessantesten Attraktionen Harars ist die Hyänenfütterung. Harar ist einer der wenigen Orte, an denen Hyänen so zutraulich sind, dass sie sich den Menschen ohne aggressive Grundhaltung nähern. Das ist sehr selten, da Hyänen sonst für ihre misstrauische Haltung bekannt sind.
Hier hast du jedoch die Möglichkeit, Hyänen eigenständig zu füttern. Zur Sicherheit kannst du dieses Erlebnis mit einem sogenannten HHyänenmann teilen. Diese sind nämlich erfahren im Umgang mit Hyänen. Einen solchen Hyänenmann findest du in Harar sehr schnell.
Besonders im Norden von Harar tummeln sich viele Hyänen. Die nördliche Fütterungsstelle erreichst du über das Fallana-Tor. Dort streifen normalerweise zwischen zwei und vier Hyänen herum. In der Nähe befindet sich auch eine Hyänenhöhle, die du gemeinsam mit einem Hyänenmann erkunden kannst. Auch im Osten gibt einen Hyänenfütterungsstelle. Sie liegt etwa zwei Kilometer vom Erer-Tor entfernt.
Es wird vermutlich einige Zeit dauern, bis die Hyänen sich dir nähern. Sobald sie aber genug Vertrauen gesammelt haben, kommen sie auf dich zu und schnappen sich das angebotene Fleisch.
Interessante Marktplätze in Harar
Der Schmugglermarkt
Der Name Schmugglermarkt ist hier Programm. In der Tat handelt sich hier oft um geschmuggelte Ware. Viele der Produkte stammen aus Somalia und wurden illegal über die Grenze gebracht. Aber auch Waren auch China und anderen Ländern kannst du hier bekommen.
Das Angebot reicht hier von Textilien bis hin zu modernen elektronischen Geräten. In jedem Fall solltest du dir die Ware genau ansehen, bevor du sie kaufst.
Der Shoa Gate Markt
Der Shoa Gate Markt eignet sich hervorragend für das Kaufen von Gewürzen. Aber auch Gemüse und allerlei andere Lebensmittel kannst du hier bekommen. Das Highlight ist jedoch der Weihrauch. Dieser durchzieht die Straßen mit seinem unverkennbaren Geruch. Ein Besuch lohnt sich vor allem für die traditionellen Kaffeezeremonien.
Besuchenswerte Museen
Arthur Rimbaud Zentrum
Das Arthur Rimbaud Zentrum ist ein zum Museum umgebautes altes Herrenhaus. Benannt wurde es nach dem französischen Dichter Arthur Rimbaud, der hier lebte. Im Inneren erfährst du viel über sein Leben. Das eigentliche Highlight ist jedoch die Fotoausstellung. Diese zeigt Harar auf Fotos, die Rimbaud selbst geschossen hat. Dabei ist erstaunlich, wie wenig sich Harar im Laufe der Zeit verändert hat. Es wirkt fast so, als hätte hier die Zeit stillgestanden.
Ras Tafari’s Haus
Das auffällige Ras Tafari’s Haus wurde von einem Händler aus Indien gebaut. Es liegt nicht weit vom Rimbaud Zentrum entfernt. Heute ist in diesem Gebäude das Stadtmuseum untergebracht. Zu den Exponaten zählen unter anderem alte Münzen, antike Waffen und Schmuck. Aber auch alte Manuskripte sowie kulturelle Kleidung gehören zu den Ausstellungsstücken des Museums.
Fazit
Harar ist eine der wichtigsten Städte Äthiopiens. Sie ist ein äußerst interessantes Reiseziel und definitiv einen Besuch wert. Es macht riesigen Spaß, durch die Altstadt Jegol zu spazieren und die engen Gassen zu erkunden.
Eines der Highlights ist die Hyänenfütterung. Da sich die Hyänen hier an die Menschen, sind sie äußert zutraulich geworden. Am besten genießt du dieses Spektakel gemeinsam mit einem erfahrenen Hyänenmann. Dieser weiß, worauf du bei der Fütterung der Hyänen achten musst.
Zudem gibt es in Harar einige interessante Märkte und Museen zu erkunden. Die Zeit in dieser atemberaubenden Stadt wirst du somit sicherlich in vollen Zügen genießen.