Warschau: die Hauptstadt Polens – die Top 10 Sehenswürdigkeiten
Die bevölkerungsreichste Stadt und Hauptstadt Polens – und dennoch unterschätzt: Das ist Warschau. Im Gegensatz zum beliebten Krakau ist die polnische Hauptstadt eher ein Geheimtipp unter den Städtereisen in Europa.
Die Stadt an der Weichsel ist im ständigen Wandel der Zeit. In der sprudelnden Millionenmetropole laufen alle wichtigen politischen Verbindungen Osteuropas zusammen. Neben Wolkenkratzern und Shoppingmalls ist Warschau allerdings geprägt von der Zerstörung durch den Krieg. Diese fesselnde Kombination kannst du auf deiner Reise erkunden! Genau dafür stellen wir dir die Top 10 der Sehenswürdigkeiten in Warschau vor.
Das Wichtigste auf einen Blick
Durch die Lage in Mitteleuropa ist Polen geographisch ein extrem vielseitiges Land. Im Norden grenzt Polen beispielsweise an die Ostsee, während der hügelige Süden von Gebirgen geprägt ist. Die große Fläche mit den verschiedenen Landschaften bedeutet, dass das Klima des Landes ebenfalls variiert.
In Polens Hauptstadt leben rund 1,8 Millionen Menschen. Warschau ist außerdem eines der wichtigsten Wirtschaftszentren in Mittel- und Osteuropa. Dennoch gilt die Millionenmetropole nicht unbedingt als das beliebteste Reiseziel für einen Städtetrip. Viele Reisende zieht es in Polen eher nach Krakau. Dabei ist die Stadt mit 880 000 Einwohnenden doch um einiges kleiner.
Auch das Wetter spielt in Warschau bei Städtetrips mit! Denn das Klima dort ist eher gemäßigt. Die Sommer werden nicht zu heiß – perfekt, um die vielen Sehenswürdigkeiten zu erleben! Der Juli ist zwar mit durchschnittlich fast 25 °C der wärmste, aber auch regenreichste Monat. Sowieso regnet es in Warschau ziemlich oft: selbst im Februar, dem regenärmsten Monat dort.
Etwas Regen tut der Stimmung aber natürlich keinen Abbruch! Dafür sorgen die verschiedenen Festivals in Polen! Die vielen Kulturen des Landes werden durch eigene Traditionen geprägt und bringen unterschiedliche Feste mit sich. Genau das kannst du hautnah beim Jüdischen Kulturfestival in Warschau miterleben! Das Festival umfasst ganze neun Tage. In der Zeit werden literarische Werke, Theater und Musik zum Besten gegeben.
Am besten kannst du Warschau zu Fuß oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erkunden. Die sind sogar ziemlich vielseitig: Je nach deinem Ziel eignet sich Bus, Straßenbahn oder U-Bahn am besten für die Strecke. Du kommst auf jeden Fall überall zuverlässig an. Das ist ja schon mal die Hauptsache, oder? Denn es gibt für dich viel zu sehen in Warschau.
Top 10 der Sehenswürdigkeiten in Warschau
Viele Menschen unterschätzen Warschaus Qualität für einen Städtetrip – zu Unrecht, wie wir finden! Wir zeigen dir deshalb unsere liebsten Spots in der Stadt: die Top 10 Sehenswürdigkeiten.
Altstadt
Das Herz von Warschau ist die im 13. Jahrhundert gegründete Altstadt. Sie gilt sogar inzwischen als UNESCO-Weltkulturerbe. Beeindruckend ist auch der geschichtliche Hintergrund der Stadt! Im Zweiten Weltkrieg wurde Warschau nahezu komplett zerstört – und danach in schier endloser und liebevoller Kleinstarbeit originalgetreu wiedererrichtet. Inzwischen strahlt die Stadt wieder in vollem Glanz. Sie lässt somit nur noch erahnen, was der Krieg angerichtet hat.
Die Altstadt begeistert mit ihren farbenfrohen Patrizierhäusern und versprüht eine einzigartige Atmosphäre. Von den Stadtmauern umgeben erwarten dich in der Altstadt süße Gassen und kunterbunte Häuser.
Altstädtischer Marktplatz
Der Mittelpunkt der Altstadt ist ganz klar der wunderschöne Marktplatz Rynek Starego Miasta: Hier spielt sich das polnische Leben ab. Daher ist er für uns ganz klar eine Sehenswürdigkeit für sich! Auf dem Marktplatz selbst befindet sich die Wappenfigur von Warschau: die Sirene. Sie soll an die Legende um die Meerjungfrau erinnern, nach der sie die Stadt schützen soll.
Gesäumt von unzähligen Cafés und Restaurants kommen vor allem Gourmets auf dem Rynek Starego Miasta voll auf ihre Kosten. Übrigens wird hier im Winter ein toller Weihnachtsmarkt veranstaltet.
Königsschloss
Auch das imposante Königsschloss – auf Polnisch Zamek Królewsk – wurde zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt. Das Schloss wurde im 14. Jahrhundert erbaut. Leider wurde es – wie viele andere Gebäude in der Altstadt – im Krieg dem Erdboden gleich gemacht. Der Wiederaufbau hat ganze 17 Jahre gedauert! Dafür ist das heutige Königsschloss eine originalgetreue Rekonstruktion.
Geschichts- und Kunstfans sollten das Schloss unbedingt von innen besichtigen. Bei einer Besichtigungstour im Königsschlossmuseum bekommst du spannende Einblicke in das Leben der ehemaligen polnischen Könige. Viele Kunstwerke und Details des Schlosses sind sogar im Original erhalten geblieben. Neben dem Thronsaal, dem Rittersaal, dem Marmorzimmer, der Schlosskirche und dem Ballsaal kannst du dir auch die Gemäldegalerie mit Werken von Rembrandt anschauen.
Königsweg
Der Königsweg in Warschau wird auch als Königstrakt bezeichnet – und das nicht ohne Grund. Er verbindet den Amtssitz und ehemalige Residenzen polnischer Könige: das Königsschloss, ŁazienkiKrólewskie und Wilanów. Er startet am Schlossplatz und endet am Schloss in Wilanów. Der für Reisende spannendste Teil lässt sich problemlos zu Fuß laufen. Das ist der nördlichste Abschnitt zwischen Königsschloss und RondodeGaulle.
Entlang der Straßen KrakowskiePrzedmieście und NowyŚwiat stehen unter anderem Bürgerhäuser, Botschaftsgebäude und zahlreiche Kirchen. Von denen finden wir die Karmelitenkirche, die St. Joseph Kirche oder die Heilig-Kreuz-Kirche am sehenswertesten. Nicht zu vergessen sind der Präsidentenpalast, der Kossakowski-Palast und die beliebte Warschauer Universität.
Schlossplatz
Der Start des Königswegs: der Schlossplatz. Besonders groß ist der Platz nicht, aber dennoch ein beliebter Treffpunkt in Warschau. Mitten auf dem Schlossplatz steht die Sigismundsäule – ebenfalls ein Wahrzeichen der Stadt.
An diesem Ort kannst du deine Reise durch Warschau besonders gut starten. Denn du gelangst vom Schlossplatz aus gut zu den vielen anderen Sehenswürdigkeiten. Allen voran natürlich das Königsschloss – daher auch der Name des Platzes.
Łazienki-Park mit Wasserpalast
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der weitläufig angelegte Łazienki-Park – oder auf Deutsch Bäder Park. Er umfasst ca. 80 Hektar und ist damit der größte Park in Warschau. Inmitten des Parks befindet sich die Sommerresidenz des letzten polnischen Königs. Dieser besaß die Anlage ab Mitte des 17. Jahrhunderts.
Du findest dort wunderschön angelegte Landschaften inklusive Orangerien, Pavillons, einem Amphitheater und sogar einem liebevoll gestalteten chinesischen Garten. Ein weiterer Grund für die Beliebtheit des Parks sind die kostenlosen Open-Air-Konzerte. Die werden jeden Sonntag um 12 Uhr veranstaltet. Also nichts wie hin!
Hauptattraktion im Łazienki Park ist der Łazienki-Palast. Er ist auch als „Wasserpalast“ oder „Palast auf dem Wasser“ bekannt. Der Grund ist offensichtlich: Der Palast scheint auf dem Wasser zu schweben. Tatsächlich liegt er aber auf einer künstlich angelegten Insel im See. Er lässt sich über zwei Brücken erreichen. In dem pompösen Palast selbst findest du beispielsweise einen Ballsaal, Skulpturen polnischer Könige und den Salomonsaal. Außerdem gibt es dort eine Gemäldegalerie und die Schlosskapelle.
Der Kulturpalast
Und jetzt weiter mit dem nächsten unglaublichen Gebäude: dem Kulturpalast. Er ist das höchste Gebäude in Warschau und von fast allen Stellen der Stadt einsehbar. Aber nicht nur das! Mit beeindruckenden 237 Metern Höhe ist der Kulturpalast sogar das zweithöchste Gebäude in ganz Europa. 1952 wurde der Kulturpalast im Auftrag von Józef Stalin als „Geschenk des sowjetischen Volkes für die Polen“ errichtet – lange Zeit galt der Palast als unbeliebtes Symbol der fast 45-jährigen Unterdrückung durch die Russen. Inzwischen ist der imposante Kulturpalast aber sowohl bei Einheimischen als auch bei Reisenden gleichermaßen bleibt.
Ein kleines Highlight ist der Aufzug: Er bringt dich bis auf die Aussichtsterrasse in der 30. Etage. In 114 Metern Höhe genießt du einen einmaligen Panoramablick über die polnische Hauptstadt. Besonders schön ist das natürlich während des Sonnenuntergangs. Die pompöse Innenausstattung des Kulturpalastes mit Marmor und Kronleuchtern erinnert an vergangene Zeiten und königliche Domizile. Heute gibt es im Inneren ein Kino, ein Theater, ein Schwimmbad und Museen.
Wilanów-Palast
Ein Stück außerhalb vom Stadtkern findest du einen weiteren Königspalast: Der Wilanów-Palast wurde ca. 1675 auf Anweisung von König Jan III. Sobieski erbaut. Jedoch wurde auch dieses Bauwerk im Krieg zerstört – und danach in seiner ursprünglichen Barockform wiederaufgebaut. Die Warschauer haben den Palast auch als das „polnische Versailles“ getauft. Neben dem Schlossinneren sind der Barockgarten sowie der Schlossgarten absolute Highlights! Außerdem findest du auf dem Grundstück des Palastes auch das einzigartige Plakatmuseum.
Das Innere des Palastes ist sowohl vom Barock als auch vom Rokoko-Stil geprägt. Hier kannst du unter anderem die Bibliothek, eine integrierte Palastkapelle und die privaten Königsgemächer anschauen! Dazu findest du im Potocki-Museum eine Sammlung zahlreicher antiker Skulpturen. Nicht zu vergessen: das Lapidarium mit Skulpturen und anderen Teilen römischer Särge – viele davon noch aus Kaiserzeiten!
POLIN Museum der Geschichte der polnischen Juden
Die polnische Hauptstadt ist ein wahrer Schatz für Kulturfans! Wir empfehlen dir daher den Besuch des POLIN Museums der Geschichte der polnischen Juden. 2007 begann der Bau, 2014 wurde es eröffnet. Hier erfährst du alles über die packende Vergangenheit der Juden in Polen. Auf 5 600 Quadratmeter deckt es die Geschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart ab. Das Museum befindet sich direkt am Denkmal der Helden des Warschauer Ghettos – und somit im ehemaligen Jüdischen Viertel Warschaus.
Sehenswert ist außerdem das Museum Warschauer Aufstand. Du bekommst dort jede Menge Infos über die Geschehnisse der Stadt. Beliebt sind noch das Theatermuseum und das Historische Museum am Marktplatz der Altstadt. Die anderen Museen lassen sich hier gar nicht mehr aufzählen, so zahlreich sind sie. Es wird also auf jeden Fall etwas für dich dabei sein!
Praga
Auf der rechten Seite der Weichsel liegt der traditionelle Stadtteil Praga. Er gilt als der authentischste Stadtteil Warschaus und bildet eine Ausnahme in der Stadt. Denn es wurde während des Zweiten Weltkriegs nicht zerstört. Daher kannst du hier die Architektur in seiner Ursprünglichkeit bestaunen. Gleichzeitig lässt du die Hektik der Stadt hinter dir: Schlendere durch reizvolle Sträßchen, verweile in kleinen Cafés und Bars oder besichtige angesagte Kunstgalerien.
Die ältesten Gebäude in Praga stammen aus den 1860er Jahren und sind größtenteils noch gut erhalten. Immer wieder kommst du vorbei an Kirchen und kannst Original-Wandmalereien bewundern und Hinterhöfe mit verborgenen Kapellen besichtigen. Leider müssen aber jedes Jahr viele historische Objekte Platz für neue Gebäude machen.
Fazit
Beeindruckende Gebäude, unerwartet moderne Ecken und historische Gebäude: Warschau verbindet all das miteinander! Vor allem in der Altstadt kannst du in das Leben und den Charme der polnischen Hauptstadt eintauchen.
Das Besondere: Die meisten Gebäude wurden fast alle rekonstruiert. Denn sie wurden während des Zweiten Weltkriegs zerstört – mit Ausnahme des Viertels Praga. Das solltest du dir definitiv auch nicht entgehen lassen!
Überall in Warschau locken Cafés und Strandbars am Ufer der Weichsel sowie imposante Bauwerke in den unterschiedlichsten Baustilen. Wir finden daher: Eine Reise nach Warschau ist ein absolutes Muss!