11 Top-Sehenswürdigkeiten in Armenien
Armenien ist eine kleine, aber feine Nation mit einer reichen Geschichte und faszinierenden Sehenswürdigkeiten. Darunter sind zahlreiche prächtige Klöster, die sich in Gebieten von herrlicher natürlicher Schönheit befinden. Darum wird das Land immer beliebter bei Backpackern aus der ganzen Welt, die sich selbst von seinem Charme überzeugen lassen wollen. Es erklärte außerdem als erste Nation das Christentum zur Staatsreligion. Unten sind einige der besten Orte aufgeführt, denen du hier unbedingt einen Besuch abstatten solltest.
Beste Zeit für einen Besuch
Zwischen Ende Mai und Anfang Juni sowie im Herbst von Ende September bis Anfang Oktober ist das Wetter am angenehmsten und du kannst das Land am besten erkunden. Außerdem gibt es dann weniger Regen und die Blumen blühen wunderschön, weshalb dies die beste Reisezeit für Armenien ist.
Du kannst auch während der Wintermonate herkommen, wenn du lieber die Kälte und den Schnee liebst. Beides ist dann ausreichend vorhanden und du kannst Wintersportarten wie Skifahren und Snowboarden ausprobieren. Der Vorteil in dieser Zeit ist außerdem, dass weniger Reisende zu Besuch sind und die Preise darum deutlich sinken.
Unterwegs
Das öffentliche Verkehrssystem hier ist recht zuverlässig und gleichzeitig bezahlbar. Das Land ist voll von Mietwagen, Taxis, Bussen und Zügen, mit denen du problemlos von Ort zu Ort gelangst. Die Hauptstadt Jerewan hat zudem ein gutes U-Bahn-System, mit dem du die Stadt erkunden kannst.
Sewansee
Der Sewansee liegt im Osten auf fast 2000 Metern Höhe und ist der größte seiner Art im ganzen Kaukasus. Seine Farbe reicht je nach Wetter von Tiefblau bis Smaragdgrün, weshalb er inmitten der kargen Berglandschaft als Perle Armeniens gilt. Das Ufer ist zudem von zahlreichen prächtigen Klöstern gesäumt, vor allem das Sewanawank bietet eine malerische Aussicht aufs Wasser.
Der Legende nach entstand das Gewässer, weil eine unachtsame Dorfbewohnerin den Brunnen nicht verschloss und dieser das Gebiet überflutete. Du kannst hier außerdem windsurfen oder die leckere lokale Küche in Meeresfrüchte-Restaurants probieren. Der See verfügt auch über zahlreiche idyllische Strände, an denen die Einheimischen gerne sonnenbaden.
Jerewan
Dies ist die größte Stadt und auch der beste Ort, um deine Tour durchs Land zu beginnen. Sie beherbergt den großen Platz der Republik und du solltest darauf achten, dass du das Denkmal für den Sieg der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg besuchst. Dieses findest du im Zentrum, wenn du den riesigen Treppenkomplex der Kaskade von Jerewan hinaufsteigst, der von kunstvollen Statuen und Terrassen gesäumt ist. Auf dem Gipfel hast du außerdem einen atemberaubenden Blick auf die Umgebung und kannst das Cafesjian Center for the Arts besuchen.
Denn Armenien ist ein geschichtsträchtiger Ort mit vielen Gedenkstätten wie dem Zizernakaberd. Das Museum erinnert an den Völkermord während des Ersten Weltkriegs, bei dem schätzungsweise mehr als 1,5 Millionen Menschen zu Tode kamen. Du wirst hier unzählige Artefakte sehen, die das Leben und Sterben der Armenier im Osmanischen Reich dokumentieren und so ihr Andenken bewahren. Viele große Persönlichkeiten wie Papst Franziskus waren schon zu Besuch.
Du kannst Jerewan auch erkunden, indem du den Vernissage-Flohmarkt besuchst oder durch die Hrazdan-Schlucht wanderst. Andere bemerkenswerte Attraktionen hier sind die Blaue Moschee und die atemberaubende unterirdische Welt von Levon. Zudem kannst du von der Stadt der Cafés aus wunderbar Tagesausflüge zu den anderen Highlights des Landes unternehmen.
Aragaz
Dieser imposante erloschene Schichtvulkan gehört zu den schönsten Naturwundern und ist gleichzeitig die höchste Erhebung. Am Fuß des Berges kannst du Kunstwerke im Fels bewundern, die Hunderte von Jahren alt sind und Tiere sowie menschenähnliche Figuren zeigen. Der Gipfel ist zudem fast das ganze Jahr über mit Schnee bedeckt, die beste Zeit für Wanderungen ist aber zwischen Juli und September.
Dabei ist der südlichste der vier Gipfel am einfachsten zu besteigen, während der im Norden die größte Herausforderung darstellt. Die Ruinen der Amberd–Festung aus dem 7. Jahrhundert sind das Highlight der Gegend. Die Burg gehörte zu den wichtigsten militärischen Verteidigungspunkten des Landes und liegt nur etwa eine Stunde von Jerewan entfernt.
Gjumri
Die zweitgrößte Stadt ist ebenfalls einer der Orte, die du während deines Aufenthaltes nicht verpassen solltest. Das Highlight hier ist die Schwarze Festung, die nach dem Russisch-Osmanischen Krieg Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet wurde. Sie liegt zudem nur einen Steinwurf von der Grenze zur Türkei entfernt und bietet eine großartige Aussicht auf die Landschaft der Schirak-Provinz.
Du kannst außerdem die Statue der Mutter Armenien besichtigen, ein weiteres kulturelles Erbe. Geschichtsliebhaber kommen ebenfalls voll auf ihre Kosten, da Gjumri bedeutende Museen beherbergt wie das Sergey Merkurov-House, das Dzitoghtsyan Museum of National Architecture and Urban Life sowie das Aslamazyan Sisters House.
Arpi-See
Der Arpi-See ist bei Reisenden weit weniger bekannt als der Sewansee, weshalb die Atmosphäre hier in der Regel sehr viel ruhiger ist. Sein Wasser wird dabei hauptsächlich für die Bewässerung und Energieerzeugung genutzt. Zudem entspringt aus ihm der Akhouryan-Fluss, auf den du auch in Gjumri stößt. Um den See ist ein schöner Park angelegt, in dem knapp 100 verschiedene Vogelarten leben.
Das geschützte Gebiet mit seiner reichen Flora und Fauna ist darum ein wahres Paradies für alle Naturliebhaber. So findest du beispielsweise die größte Kolonie Armeniermöwen hier. Du kannst außerdem rund um den Arpi-See campen und Wanderungen unternehmen.
Kloster Tatew
Obwohl die Fahrt zu diesem bedeutenden Architekturdenkmal von Jerewan aus etwas länger dauert, ist es definitiv einen Besuch wert! Am Ende einer tiefen Schlucht inmitten der malerischen Berge Süd-Armeniens befindet sich nämlich ein apostolisches Kloster aus dem Jahr 895. Um zu ihm zu gelangen, nimmst du einfach die Panorama-Seilbahn, die oft Flügel von Tatew genannt wird.
Während der 20-minütigen Fahrt bietet sich dir ein herrlicher Panoramablick auf die Gegend. Zu den Highlights der Klosteranlage gehört die Steinsäule Gavazan, deren Name so viel wie Hirtenstab bedeutet. Das 8 Meter hohe Dreifaltigkeits-Denkmal ist jedoch recht instabil, sei also vorsichtig!
Schaki-Wasserfall
Ganz in der Nähe von Tatew befindet sich auf einer Hochebene der größte Wasserfall des Landes, der ungewöhnlich breit ist. Hier stürzt das tosende Wasser ganze 40 Meter in die Tiefe der Worotan-Schlucht, was ein unglaublich beeindruckendes Naturschauspiel ist! Der Legende nach stürzte sich ein Mädchen namens Schaki dort hinunter, um einem unliebsamen Verehrer zu entkommen. Dabei öffnete sich ihr Kleid und der Wasserfall entstand, der heute ihren Namen trägt.
Daneben kannst du hier noch unzählige Grotten erkunden, an denen archäologische Ausgrabungen stattgefunden haben. Das Gebiet sogar in ein Reservat umgewandelt werden, um seine architektonischen und natürlichen Schätze zu bewahren.
Norawank
Eines der charakteristischsten Merkmale Armeniens sind seine Klöster, ein einzigartiges Beispiel dafür ist Norawank. Es gehört zu den schönsten Zielen des Landes und wurde im 13. Jahrhundert am Fuß von steilen ziegelroten Klippen erbaut. Bis ins 19. Jahrhundert wurden hier außerdem die Fürsten der Orbelian-Dynastie bestattet. Der Höhepunkt der Anlage ist aber die Astvatsatsin-Kirche, die der Mutter Gottes geweiht ist.
Ihr Name ist auf den Glauben zurückzuführen, dass Gott selbst das Kloster gerettet hat, als das Gebiet vor vielen Jahren von den Mongolen erobert wurde. Tausende von Reisenden kommen darum jedes Jahr hierher, um dieses Weltkulturerbe zu erleben.
Wanadsor
Zu Zeiten der Sowjetunion hieß die drittgrößte Stadt des Landes noch Kirowakan, heute ist sie ein beliebtes Ziel für Touren in die wunderschöne Lori-Provinz. Ein Highlight hier sind die mineralischen Quellen, wo du es dir in einem der Spas gut gehen lassen kannst. Zudem gibt es zahlreiche Theater in der Gegend für alle, die ein wenig Kultur schnuppern möchten.
Aber die Stadt selbst hat ebenfalls Attraktionen zu bieten wie den Botanischen Garten und das Kunstmuseum. Auch zahlreiche Gotteshäuser kannst du hier bewundern wie die Schwarze Kirche oder die Kathedrale des heiligen Gregor von Narek.
Shikahogh-Staatsreservat
Dies ist das zweitgrößte Reservat Armeniens und zu großen Teilen noch unberührt. Es wurde 1958 gegründet, um die Wälder im Süden des Landes zu schützen und zu erforschen. Das 100 Quadratkilometer große Gebiet an der Grenze zu Aserbaidschan ist die Heimat zahlreicher Tiere wie Wölfe, Wildziegen, Bären, Eidechsen und Schlangen.
Außerdem findest du hier knapp 1100 verschiedene Pflanzenarten und zahlreiche Bergflüsse samt Wasserfällen. Ursprünglich wollte die Regierung eine Straße in den Iran durch den Wald bauen, das Vorhaben konnte jedoch aufgrund der enormen biologischen Bedeutung des Gebietes gestoppt werden.
Bjurakan-Observatorium
In dem kleinen Dorf Bjurakan befindet sich eines der führenden Forschungszentren für Astrophysik, das 1946 gegründet wurde. Vor allem seine atemberaubenden silbernen Kuppeln vor dem Panorama des Aragaz-Berges machen es zum Blickfang für Besucher.
Die Sternwarte beherbergt unter anderem das Cassegrain-Spiegelteleskop mit einem Durchmesser von 2,6 Metern, mit dessen Hilfe unzählige Sternhaufen, Supernovae und Galaxien entdeckt werden konnten. Hier erkundest du am besten die Sammlung von astrophysikalischen Artefakten, dabei erfährst du viele faszinierende Dinge über das Weltall.
Fazit
Armenien ist voll von faszinierenden Orten, die durch ihren ganz eigenen Charme überzeugen. Das Land beherbergt großartige Sehenswürdigkeiten sowohl kulturell wie auch landschaftlich, die du bei deiner Reise erkunden kannst. Lass dich einfach von der Vielfalt hier überraschen!