Trekking in Nepal
Was wäre eine Reise als Backpacker ins wunderschöne Nepal, ohne ein bisschen durch den Himalaya zu wandern? Falls das nicht sowieso schon auf deiner Bucketlist steht, die Auswahl an Routen im Land ist unglaublich vielfältig. Ebenso unterschiedlich sind die Preisklassen, daher ist sicher auch für dein Budget der passende Trekk dabei! Hier gibt es also weit mehr zu erkunden als bloß Tempel oder die Hauptstadt Kathmandu. Unten sind die beliebtesten Routen sowie viele weitere nützliche Infos über das Trekking für dich aufgeführt. Ab in den Himalaya!
Die besten Routen
Annapurna Base Camp (ABC)
Das Annapurna Himal ist eine Gebirgsgruppe des Himalayas in der Nähe von Pokhara. Viele Routen starten von hier, so kannst du dein Trekking-Abenteuer super mit einem Aufenthalt in der zweitgrößten Stadt Nepals verbinden. Dieser Trekk führt dich direkt in die Berge hinein, an den Fuß der Giganten. Du bist hier bis zu zwei Wochen unterwegs, kannst es aber auch in zehn Tagen schaffen. Vor allem wegen ihrer Höhe von über 4000 Metern erfordert diese Route jedoch viel Kraft.
Dennoch ist sie bei Backpackern sehr beliebt und zweifellos ein tolles Erlebnis. Du wanderst hier zudem an zwei Basislagern vorbei, was dir einmalige Ausblicke auf die höchsten Berge der Welt verschafft. Wenn du möchtest, kannst du auch einfach einen Tag pausieren und dich so an die Höhe gewöhnen. Die ideale Möglichkeit für wunderschöne Bilder und warmen Zitronentee.
Beachte aber, dass dieser Trekk deutlich teurer als die meisten anderen ist. Grund dafür ist nicht nur allein die Länge, sondern auch die Tatsache, dass Lebensmittel per Hubschrauber auf die Hütten geflogen werden müssen. Auch die Kosten deines Guides sind hier teurer, dafür bist du aber näher an den Bergen und kannst die atemberaubende Aussicht ein paar Tage länger genießen.
Mardi Himal
Dieser Trekk gilt im Vergleich zum ABC momentan noch als ein kleiner Geheimtipp, entwickelt sich aber bereits zum beliebtesten im Annapurna-Gebirge. Die Route kann in sieben Tagen gemeistert werden und führt dich direkt auf 4500 Meter hinauf, wo dir ein beeindruckendes Berg-Panorama geboten wird. Selbst Einheimische bewerten diese Aussicht als die beste der Gegend! Du stehst hier nämlich dem großartigen Mardi Himal mit seinem markanten Gipfel gegenüber.
Auch die Gästehäuser liegen toll inmitten des Panoramas. Bei Sonnenaufgang ist die Sicht zudem meist am besten, also stell den Wecker! Der Trekk gilt als mittelschwer, ähnlich wie der ABC. Die Höhe kann dabei aber eine Rolle spielen, denn meist reagieren Wanderer unterschiedlich darauf. Falls du Bedenken hast, rede am besten mit deinem Guide, um deinen Körper ideal auf die Höhe vorzubereiten. Viel Tee trinken und Suppe essen gelten hier beispielsweise als Geheimtipps!
Auch auf dem Mardi Himal-Trekk übernachtest du in kleinen aber feinen Gästehütten entlang des Weges und kannst dich abends mit anderen Weggesellen austauschen. Ein kleiner Rat: Noch gilt diese Tour als geheim und abgelegen, der Preis wird aber in den nächsten Jahren sicher steigen. Also, nichts wie los!
Annapurna Circuit
Dieser Trekk kommt nur für Backpacker in Frage, die viel Zeit mitbringen und den Himalaya richtig kennenlernen wollen. Denn hier verbringst du über 2 Wochen in den Bergen und wanderst einmal um das komplette Annapurna-Gebirge herum, daher der Name. Somit fixierst du dich nicht auf einen Berg oder ein einzelnes Basiscamp, sondern bekommst von allem etwas. Die Route dauert in der Regel zwischen 16 und 21 Tagen, du kannst sie aber beliebig weit ausdehnen oder verkürzen.
Auch wenn sich die Länge erst einmal sehr überwältigend anhört, wird dir sicher nicht langweilig! Denn sobald du in den Bergen bist, wirst du sicher dankbar für die zusätzliche Zeit in dieser Umgebung sein. Der Circuit ist eine sehr beliebte Route bei Reisenden, da du ihn auch ohne Guide machen kannst. Viele übernachten dabei in eigenen Zelten auf der Strecke, was jedoch immer ein gewisses Risiko birgt. Allgemein kannst du die Runde aber gut zu „backpackerfreundlichen“ Preisen laufen.
Everest Base Camp (EBC)
Keine Sorge, auch im Everest kannst du einen Trekk machen, der dich gleich an den Fuß des höchsten Berges der Welt führt. Die Route am Everest Base Camp ist nämlich die einzige dieser Region, die auch Anfänger bewältigen können. Alle anderen Routen benötigen viel Erfahrung und vor allem Mut. Doch dieser 9-14 tägige Trip ist ideal, um trotzdem ein wenig Everest-Luft zu schnuppern. Allerdings ist er auch mit deutlich mehr Aufwand verbunden durch die Anreise zum Startpunkt.
Der Flug von Kathmandu nach Lukla ist nämlich ein Abenteuer für sich. Aufgrund des unberechenbaren Wetters in Nepal dauert es zudem oft einige Tage, bis die Reise losgehen kann. Wenn du es dann aber hierher geschafft hast, beginnt dein Weg zum Everest. Über ein paar Tage wanderst du durch die Landschaft, lernst Bergdörfer kennen und kannst dich an die Höhenunterschiede gewöhnen. Die werden hier nämlich deutlich zu spüren sein, da du dich sehr schnell auf über 3000 Meter vorarbeitest.
Auch die Temperatur ist hier deutlich kühler als auf den restlichen Routen. Bereite dich deshalb mit ausreichend warmer Kleidung auf diesen Trip vor und unterschätze die Kälte nicht! Auch ein Schlafsack gehört hier zu Grundausrüstung. Das Base Camp selbst liegt auf gut 5000 Metern und so passiert es hier nicht selten, dass Kopfschmerzen oder andere Symptome von Höhenkrankheiten auftreten. Kleiner Tipp: immer schön langsam laufen und genau auf die Hinweise deines Guides achten.
Poon Hill
Für Backpacker mit kleinem Geldbeutel ist dies die beste Option. Der Poon Hill-Trekk dauert meist vier oder fünf Tagen und gilt als der günstigste in ganz Nepal. Gleichzeitig ist er auch gut für Anfänger geeignet, da sich die Anstrengung und nötige Fitness noch in Grenzen halten. Dennoch solltest du die Route nicht unterschätzen! Ihr höchster Punkt liegt nämlich auf über 3000 Metern und bereits hier bekommen Wanderer oft Probleme mit der Höhe.
Du startest am Morgen im schönen Pokhara, wo du deinen Guide für die nächsten Tage triffst. Zusammen fahrt ihr mit dem Taxi zum Startpunkt des Trekks, wo du dich erst einmal registrieren lässt. Anschließend führt der Weg zunächst entspannt an einer Straße entlang, bevor du dich schließlich langsam nach oben arbeitest. Vorbei an tollen Bergdörfern, kommst du schließlich in deinem ersten Ziel Ulleri an. Hier schläfst du in kleinen Gästehäusern und je nach Saison kann es sein, dass du dir dein Zimmer auch mit anderen Wanderern teilst.
Am nächsten Morgen geht es weiter und du erreichst ein wichtiges Etappenziel: Ghorepani Poon Hill. Auf knapp 3000 Metern liegt dieses kleine Bergdorf, das du den ganzen Tag lang erkunden kannst. Und dann heißt es früh schlafen gehen, denn am nächsten Morgen wirst du bereits wieder um 4 Uhr geweckt. Zusammen mit den anderen Reisenden geht es dann hinauf auf den Poon Hill, das Ziel deiner Reise. Der Aufstieg dauert nur knapp 45 Minuten, aber so früh am Morgen und gemeinsam mit der Höhe kann das ganz schön anstrengend sein.
Oben angekommen wartest du auf den Sonnenaufgang, der je nach Jahreszeit variiert. Mit ein wenig Glück siehst du in der aufgehenden Sonne die umliegenden Berge, die meisten davon sind 8000er. Um die atemberaubende Aussicht noch mehr zu genießen, gibt es oben auf dem Gipfel heiße Schokolade und Kaffee. So lässt es sich aushalten! Danach geht es wieder bergab. Mit den Bergen im Rücken führt dein Weg dich nach Tadapani. Auch von hier hast du eine fantastische Aussicht auf die Berge, bevor es anschließend langsam hinab ins Tal geht.
Bei deinem letzten Stopp in Jhinu Dhanda gibt es sogar noch etwas Wellness, denn hier befinden sich natürliche heiße Pools. Jetzt musst du dich von den Bergen allerdings verabschieden, denn es geht langsam aber sicher zurück nach Pokhara. Der Poon Hill-Trekk bietet dir eine gigantische Aussicht, nimmt aber gleichzeitig nicht viel Zeit in Anspruch und ist gut zu bewältigen. Außerdem bekommst du diese grandiose Tour abhängig von der Saison und Agentur schon zu sehr günstigen Preisen.
Mit oder ohne Guide?
Keine seltene Frage unter Backpackern, die auf ihr Budget angewiesen sind. Denn die Guides sind mitunter der Hauptkostenpunkt bei einem Trekk. Dennoch raten wir dir generell, diese Wanderungen nicht alleine zu unternehmen. Vor allem die höher gelegenen Routen wie am ABC oder EBC sind nur mit Guides zu empfehlen. Nicht nur verfügen diese über das nötige Wissen in Notfällen, sie können dir auch einiges zur Landschaft und Kultur von Nepal erzählen.
Ein weiterer Vorteil ist, dass du dir in Begleitung keine Sorgen um den Weg machen musst und so die Umgebung voll und ganz genießen kannst. Denn selbst im Himalaya kannst du dich ohne Bergführer schon mal verirren. Deshalb raten wir dir, offen zu sein und dich auf das Erlebnis einzulassen.
Spar-Tipps
Du möchtest trotz allem noch ein wenig Geld sparen? Kein Problem, denn auch für das Trekking in Nepal haben wir einige Tricks für dich auf Lager:
- Bei den meisten Agenturen ist die Verpflegung beim Preis bereits inklusive. Wenn du hier sparen möchtest, kannst du den Trekk einfach ohne buchen und dein Essen vor Ort immer selbst bezahlen. So kannst du im Normalfall einiges sparen.
- Trinkwasser ist in den Höhen etwas teurer als im Tal. Darum kannst du eine eigene Trinkflasche mitzubringen und sie dir immer wieder auffüllen lassen.
- Das Angebot an Touren ist groß und zudem oft überteuert. Daher ist es wichtig, dass du dich vorher gut informierst und die Preise der Anbieter sorgfältig vergleichst.
- Das Nationalgericht in Nepal ist Dal Baht, Reis mit Linsencurry. Die Einheimischen sagen auch: „Dal Baht Power, 24 Hour“. Für die ideale Grundlage deiner Wanderung versorgst du deinen Körper also am besten mit ordentlich viel davon. Gute Nachricht: hier heißt es fast immer ALL YOU CAN EAT!
Die beste Reisezeit
Im Grunde kannst du das ganze Jahr über in den Himalaya reisen. Für bessere Chancen auf eine gute Sicht empfiehlt sich allerdings der Winter. Hier ist das Wetter meist klar und gleichzeitig kannst du von der Ruhe in der Nebensaison profitieren. Die Hauptsaison ist dagegen bereits im Oktober und November. Auch dann hast du zwar beste Konditionen, meidest diese Monate aber lieber, wenn du die Massen umgehen möchtest.