Wildcampen in der Schweiz

Wildcampen in der Schweiz

Die Schweiz ist vor allem für ihre wunderschöne bergige Landschaft bekannt. Deswegen lockt das Land besonders in den Wintermonaten viele Skifahrer an. Aber auch im Sommer lädt die Schweiz mit ihren grünen Almen und imposanten Berggipfeln zum Wandern und Wildcampen ein. Der See ist auch ein perfekter Ort, um mal schnell ein Zelt aufzuschlagen.

Wildcampen in der Schweiz ist so beliebt, weil du deinen eigenen Campingplatz in einer abgelegenen Gegend aufbauen kannst. Es geht hierbei vor allem um das einfache Zelten unter dem Sternenhimmel und das Genießen der freien Natur. Leider ist dies aber nicht in jedem Land erlaubt. Auch in unserem Nachbarland im Süden musst du dich an ein paar Regeln halten.

Wir verraten dir gerne, welche Regeln du beim Wildcampen in der Schweiz beachten musst. Zudem geben wir dir auch noch ein Tipps, wie du dich am besten auf dein nächstes Abenteuer mit dem Wohnwagen oder deinem Zelt vorbereitest.

Was bedeutet eigentlich Wildcampen?

Wildcamping ist ein pauschaler Sammelbegriff, der so gut wie jede Form des Campings abseits der Grenzen eines regulären Campingplatzes umfasst. Wenn du also auf einem Campingplatz oder auf einem Musikfestival übernachtest, ist das nur ganz normales Camping.

Der Vorteil beim Wildcampen besteht darin, dass du dein Zelt jederzeit wieder abbauen kannst. Im Gegensatz zum Zelten auf einem Campingplatz, wo du in der Regel mehrere Tage verbringst.

Ist Wildcampen in der Schweiz überhaupt erlaubt?

In der Tat ist das Wildcampen in der Schweiz erlaubt. Dennoch gilt dies nicht für alle Gebiete. Es gibt hier ein paar Ausnahmen. Diese solltest du berücksichtigen, wenn du keinen Ärger mit den Behörden und Anwohnern bekommen möchtest.

Die Grundlage für das freie Zelten ist das Jedermannsrecht. Dabei darfst du ein bis zwei Nächte außerhalb von Naturschutzgebieten verbringen, wobei Schilder auf eventuelle Ausnahmen aufmerksam machen. Die Verwendung eines Wohnmobils oder Wohnwagens ist nicht grundsätzlich gesetzlich verboten. Die genauen Regelungen hierfür hängen vom jeweiligen Kanton ab.

Wildcampen wird auf keinen Fall in Wildschutzgebieten, Naturschutzgebieten und Wildruhezonen geduldet. Oberhalb der Waldgrenze, auf Almwiesen und in felsigem Gelände kannst du hingegen ohne größere Bedenken zelten. Dies gilt jedoch immer nur für eine Nacht und für eine begrenzte Anzahl von Personen.

In Nationalparks und Wildschutzgebieten besteht sogar ein striktes Verbot für wildes Zelten. Insbesondere das Entzünden von Feuer wird dort mit einem sehr hohen Bußgeld bestraft. Natürlich gibt es Ausnahmen für gekennzeichnete Feuerstellen, wo du selbstverständlich ohne Bedenken ein Lagerfeuer machen.

Regeln bezüglich der Natur und der wildlebenden Tiere

Einer der entscheidenden Aspekte des Wildcampens ist das Aufrechterhalten eines umweltbewussten Ansatzes. Das ist schließlich die eigentliche Schönheit des Campings in der Wildnis. Hinterlasse deinen Zeltplatz immer genau so, wie du ihn vorgefunden hast.

Wenn du in der Wildnis übernachtest, solltest du unter allen Umständen die erstaunliche Natur und die wilden Tiere der Schweiz respektieren. Sei also nicht zu laut und störe keine Wildtiere. In der Abenddämmerung solltest du ruhig sein, da zu dieser Zeit besonders viele von ihnen aktiv sind.

Entsorge deinen gesamten anfallenden Müll – einschließlich der abbaubaren Abfälle und Lebensmittel. Falls du dein Geschirr abwaschen musst, machst du dies am besten mit einem milden und biologisch abbaubaren Reinigungsmittel. Achte dabei auch darauf, dass dieses nicht in die Seen oder Bäche gelangt.

Verwende nur bereits vorhandene Feuerstellen. Jede zusätzliche von ihnen stört die natürliche Umwelt. Sei beim Anlegen eines Feuers besonders vorsichtig. Wenn bedingt durch Dürre oder Hitze ein örtliches Verbot für Feuer gilt, solltest du auch keins entzünden.

Wenn du mal ein größeres Geschäft verrichten musst, dann tust du dies am besten abseits von Seen oder Bächen. Benutze aber ausschließlich normales Toilettenpapier. Nimm dieses dann zusammen mit deinem anderen Abfall mit. Du kannst dafür auch spezielle Tüten mitnehmen, wenn dir das lieber ist.

Hinweise zu deiner eigenen Sicherheit

Sobald Wildcampen 100 % erlaubt ist, musst du auch einen sicheren Platz finden. Schließlich soll nicht nur die Natur geschützt werden, deine Sicherheit sollte ebenso gewährleistet sein. Stelle dein Zelt niemals in der unmittelbaren Nähe von Gebirgsbächen oder Flüssen auf. Deren Pegel können aufgrund von Regen oder Sturm auch mal schlagartig nach oben ansteigen.

Es kann dann auch zur Überflutung deines auserwählten Zeltplatzes kommen, wenn es nicht an deinem Standort, sondern weiter oben in den Bergen regnet. Der Wasserpegel kann zudem durch Wasserkraftwerke steigen, die an Bäche und Flüsse angeschlossen sind. Schlage dein Zelt nicht an einem Hang oder am Fuß eines Hanges auf, von dem Schnee, Steine oder anderes Geröll herunterfallen können. Zelte vor allem nicht auf Berggipfeln oder Bergkämmen. Insbesondere dann nicht, wenn ein Gewitter auftreten könnte. An solchen ungeschützten Stellen ist die Gefahr, dass du von einem Blitz getroffen wirst.

Und natürlich solltest du auch Wettervorhersagen im Auge behalten und notfalls deinen Standort wechseln, wenn schlechtes Wetter droht. Im Zweifel ist es besser, wenn du deine Pläne zum Wildcampen lieber fallen lässt und auf einen späteren Zeitpunkt verschiebst.

Ausrüstung und Zubehör

Was die Behausung angeht, so bevorzugen die meisten Camper das klassische Zelt. Es gibt auch noch andere Optionen, wenn du das wilde Zelten auf die Spitze treiben willst. Das Zelt bietet bereits ausreichend Schutz und Komfort für deine Bedürfnisse.

Wenn du noch kein Zelt hast, solltest du dir also zuerst einmal eins zulegen. Beim Wildcampen solltest du auf bunte Zelte verzichten, um möglichst diskret und unauffällig zu bleiben. Aus diesem Grund sind Tarnzelte besonders beliebt. Es gibt aber nicht das perfekte Zelt. Am besten wählst du eine Unterkunft, die einerseits einen guten Kompromiss bietet und andererseits leicht zu transportieren ist.

Wenn du ein abgelegenes Ziel ansteuerst, wirst du deine Ausrüstung logischerweise irgendwie transportieren müssen. Von daher ist es nicht gerade ratsam, sich für ein Luxuszelt zu entscheiden. Die Anschaffung eines kleinen und leichten Zeltes wird sich deswegen sehr schnell bezahlt machen.

Eine der größten Herausforderungen beim Camping ist die Zubereitung deiner Nahrung. Wir möchten deswegen darauf hinweisen, dass das Fällen von Bäumen und das Verbrennen von Holz für Feuer ein absolutes No-Go ist. Am besten löst du dieses Problem mit einem Gaskocher.

Wenn du für eine längere Zeit zelten willst, solltest du auch genügend Gas für die gesamte Reise mitnehmen. Dies kann dein Gepäck aber natürlich erheblich belasten. Aus diesem Grund können wir ganz klar einen Flüssigbrennstoffkocher empfehlen. Der Nachteil ist, dass diese in der Regel keine scharfe Flamme erzeugen und daher eine Weile brauchen, um dein Essen und das Wasser zu erhitzen.

Nimm nicht zu viel an Kochgeschirr mit. Normalerweise reicht ein einziger Kochtopf vollkommen aus. Dadurch hältst du selbstverständlich auch das Gewicht niedrig. Du kannst sogar auf einen Teller verzichten. Es ist nämlich auch möglich, direkt aus dem Topf zu essen. Vergiss auch einen Löffel und eine Gabel nicht!

Deine Verpflegung

Kommen wir aber nun zur Königsdisziplin – zur Nahrung selbst. Beim Wildcampen brauchst du gar nicht erst damit rechnen, dass du ein Menü wie bei Mama daheim bekommst. Am besten eignen sich Konservendosen und Tüten mit Instantgerichten zum Zelten. Konserven haben einen erheblichen Vorteil. Du kannst sie kalt und direkt aus der Dose essen, aber auch warm. Besonders wenn dein Brennstoff zur Neige geht, kann dies nützlich sein. Der Nachteil ist, dass Konservendosen in größeren Mengen ziemlich schwer werden und nicht so einfach zu tragen sind.

Getrocknete Instantgerichte sind eine leichtere Alternative, aber du brauchst natürlich Wasser für die Zubereitung. Das bedeutet, dass du entweder dein eigenes Wasser mitnehmen musst oder dein Zelt in der Nähe einer Wasserquelle aufschlagen solltest.

Wenn du dich für die letztere Option entscheidest, solltest du fließendes Wasser bevorzugen. Bevor du das Wasser trinkst, solltest du es aufkochen. Damit sterben die meisten schädlichen Keime. Alternativ kannst du jedoch auch einen Wasserfilter mit ins Gepäck packen.

Fazit

Wildcampen in der Schweiz ist eine sehr coole Sache, wenn du ein bisschen näher an der Natur sein willst. Dabei solltest du grundsätzliche Regeln beachten. In der Regel ist in der Schweiz das Zelten in der Wildnis erlaubt. Es gibt aber auch Ausnahmen wie Naturschutzgebiete.

Wenn du einen Standort zum Niederlassen gefunden hast, musst du aber auch noch deine eigene Sicherheit in Betracht ziehen. Denn kein Abenteuer der Welt ist es wert, deine Gesundheit oder sogar dein eigenes Leben zu riskieren.

Wenn du dich jedoch entsprechend vorbereitest, kannst du das Erlebnis in allen Zügen genießen. Schließlich gibt es heutzutage nichts Schöneres, als sich im Einklang mit der Natur zu befinden. Wildcampen in der Schweiz sollte jeder Backpacker mal ausprobieren.

Artikelübersicht

Ähnliche Beiträge

Kreuzfahrt-Tipps für Neulinge

„Klar vorn und achtern!“: Atemlos erreichst du das Kreuzfahrtschiff im Hafen. Du kannst es kaum erwarten, das imposante Passagierschiff, das gleich ablegen wird, von innen zu bestaunen.   Kreuzfahrt Meer – Bild von pixelRAW auf pixabay   Dabei klingt das

Read More »

Sansibar: Tauchen an Traumstränden im Indischen Ozean

Sansibar ist nicht nur für seine traumhaften Strände bekannt, sondern auch für eine faszinierende Unterwasserwelt, die Taucher aus aller Welt anzieht. Die Korallenriffe, das klare Wasser des Indischen Ozeans und die beeindruckende Vielfalt an Meeresbewohnern bieten ideale Bedingungen für unvergessliche

Read More »