Den Camper reisefertig machen
Wer träumt nicht davon, mit einem Wohnmobil durch die Welt zu reisen? Mittlerweile ist es sehr beliebt geworden, einen kleinen Transporter zu kaufen und sich damit einfach selbst einen Camper zu bauen. Dabei hast du nicht nur den Vorteil, dass du deinen Camper ganz nach deinen individuellen Bedürfnissen herrichten kannst, sondern du kannst dich damit auch kreativ ausleben und am Ende stolz auf dein selbstgemachtes mobiles Zuhause sein.
Wie genau du deinen Camper ausbaust, hängt natürlich ganz davon ab, wofür du ihn nutzen willst. Manche Dauerreisende wohnen über einen längeren Zeitraum im Camper und haben teilweise gar keinen festen Wohnort. Andere nutzen ihn, um mal für zwei Wochen in den Urlaub zu fahren, und wieder andere machen damit nur Wochenendtrips. Außerdem bestimmt die Größe deines fahrbaren Zuhauses natürlich auch deine Ausstattung.
Wir wollen dir in diesem Artikel keine genaue Anleitung geben, sondern dich einfach ein wenig inspirieren, was alles möglich ist. Wie genau du es dann am Ende machst, bleibt dir selbst überlassen. Das Tolle an einem selbst ausgebauten Camper ist, dass du den begrenzten Platz ideal nutzen kannst. Du kannst selbst entscheiden, für was du mehr Raum einplanen möchtest und wo du auf ein bisschen Komfort verzichten kannst. Durch ein cleveres Design ist es möglich, ziemlich viel Stauraum zu schaffen und das ein oder andere Feature einzubauen. Wir geben dir einen kleinen Einblick.
Isolierung, Fenster, Elektrik
Damit es in deinem Camper nicht zu warm und nicht zu kalt wird, solltest du darauf achten, alles gut zu isolieren. Je nachdem, welches Auto du hast, kann das leichter oder schwieriger sein. Vielleicht machst du dir den Aufwand, zusätzliche Fenster einzubauen und spezielle Elektrik (Licht, Herd, Solaranlage etc.) verlegen zu lassen. Du musst dir überlegen, wie du unterwegs an Strom kommen willst und die entsprechende Technik einbauen lassen.
Wenn du keine extra Fenster einbaust, dann hast du bei einem normalen Transporter den Vorteil, dass er von außen nicht so leicht als Wohnmobil erkennbar ist. Wenn du also freistehen willst, d.h. nicht auf Campingplätzen schläfst, sondern auf normalen Parkplätzen parkst, ist das weniger offensichtlich. Freizustehen ist nämlich nicht überall erlaubt.
Für Autos, die oft und gerne zu Campern umgebaut werden, findest du übrigens auch allerhand Anleitungen dazu im Internet. Allgemein können wir dir empfehlen, dass du dir online entsprechende Videos ansiehst oder dich von jemandem beraten lässt, der Ahnung davon hat. Bei den vielen Videos im Internet schnappst du sicherlich einige gute Ideen auf, die du übernehmen kannst.
Toilette und Dusche
Bei einem großen Transporter hast du vielleicht die Möglichkeit, eine richtige Badezimmerkabine mit Toilette und Dusche einzubauen. Wenn dir der Platz dazu fehlt, gibt es aber trotzdem gute Lösungen, damit du deiner täglichen Hygiene nachgehen kannst. Es gibt extra Campingtoiletten, die du irgendwo verstauen und nach Bedarf rausholen kannst.
Außerdem werden Duschköpfe gerne auf der Innenseite der Hintertür angebracht. Die Dusche muss an einen Wassertank angeschlossen werden. Dann kannst du einfach die Hintertüren öffnen und draußen duschen. Nach Bedarf kannst du auch noch einen Vorhang zwischen den geöffneten Türen spannen.
Kochen im Camper
Ein Waschbecken kannst du einbauen, indem du es an einen Frischwasser- und einen Abwassertank anschließt. Vielleicht baust du auch eine Herdplatte ein. Sinnvoll ist es aber womöglich auch, einfach eine Camping-Kochplatte zu benutzen, die du auch mit nach draußen nehmen kannst. Dann kannst du bei schönem Wetter einfach draußen kochen.
Dein Kochzeug muss auch irgendwo verstaut werden, ohne dass es die ganze Zeit aneinanderstößt oder aus den Schränken fällt. Hier musst du also bei den Schranktüren auf einen guten Schließmechanismus achten. Vielleicht hängst du manches auf oder verstaust es in Netzen– es gibt viele Möglichkeiten. Wichtig ist, dass es bei der Fahrt nicht in jeder Kurve durch die Gegend fliegt.
Vielleicht möchtest du auch einen Kühlschrank mit an Bord nehmen. Es gibt Absorberkühlschränke, die mit Gas betrieben werden und durch Fachpersonal eingebaut werden müssen. Es gibt aber auch Kompressorkühlschränke, die du selbst einbauen kannst. Beide haben ihre Vor- und Nachteile. Womöglich reicht dir aber auch eine einfache Kühlbox.
Wenn du sagst, du kannst auf einen Kühlschrank komplett verzichten, erleichtert dir das den Camperausbau natürlich sehr. Dadurch sparst du viel Platz, den du anderweitig nutzen kannst.
Dein Bett im Camper
Für deinen Schlafplatz gibt es verschiedene Möglichkeiten. Manche Autos haben extra ein Dachzelt, aber auch wenn das nicht so ist, ist noch genügend Platz zum Schlafen. Du kannst es zum Beispiel ausklapp- oder ausziehbar bauen, damit noch genug freier Raum übrigbleibt. Auch ein hängendes Bett ist möglich, dass nach jeder Nacht wieder abgebaut wird. Eine weitere Option ist es, das Bett so hoch wie möglich zu bauen, damit darunter ganz viel Stauraum ist. Wenn du große Schubladen dort unten einbaust, dann kommst du leicht an all deine Sachen ran.
Stauraum
Beim Ausbau deines Campers ist es sinnvoll, jeden Fleck optimal zu nutzen. Ausziehfächer, ein Netz zum Verstauen an der Decke und viele andere, coole Ideen helfen dir dabei, das Beste aus dem kleinen Zuhause herauszuholen. Etwas wie ein Tisch kann einfach auszieh- oder ausklappbar gemacht werden, damit er keinen Platz wegnimmt, wenn er gerade nicht benötigt wird.
Was zu beachten ist
Beim Ausbau deines Campers ist natürlich zu beachten, dass das Fahrzeug weiterhin sicher und fahrtauglich ist. Du musst auch das Gewicht im Auge behalten. Eine Überladung musst du unbedingt vermeiden. Wenn das Gewicht deines Wagens über dem zugelassenen Wert liegt, kann es nicht nur ein Bußgeld geben. Du könntest einen Unfall bauen, weil die Bremsen nicht für so ein hohes Gewicht ausgelegt sind.
Eines noch: Leg nicht einfach mit dem Ausbau los, sondern plane vorher gut, damit am Ende alles perfekt aufeinander abgestimmt ist und du nicht plötzlich feststellst, dass du etwas Wichtiges vergessen hast.
Kosten für deinen Camperausbau
Wir können dir leider keine genaue Zahl nennen, wie viel dein Camperausbau kosten wird. Denn das ist von so vielen Faktoren abhängig. Du kannst einige tausend Euro ausgeben, aber sicherlich ist es auch möglich, durch eine minimale Ausstattung und gebrauchte Materialen die Kosten sehr niedrig zu halten. Gebrauchtes ist auch besser für die Umwelt.
Du solltest aber bei der Auswahl der Produkte unbedingt auf Qualität achten. Lieber gibst du einmal mehr für beispielsweise den richtigen Kühlschrank aus, als dass er dir unterwegs kaputtgeht. Denn auf Reisen hast du sicherlich besseres zu tun, als irgendwelchen Reparaturen nachzugehen.
Fazit
Es gibt tolle Lösungen, um aus einem einfachen Transporter ein bezauberndes Wohnmobil zu bauen. Durch eine gute Isolierung, einigen Fenstern und der nötigen Elektrik ist es wie ein kleines Haus, das du nach deinen ganz speziellen Bedürfnissen einrichten kannst. Schau dir auch Ausbau-Videos im Internet an, um Tipps und Inspiration zu finden.
Hygiene ist auch unterwegs möglich. Für eine Campingtoilette wird sich sicherlich irgendwo Platz finden. Du kannst auch eine kleine Badezimmerkabine einbauen, wenn der Raum dafür ausreicht. Auch auf eine Dusche musst du gewiss nicht verzichten. Du kannst sie einfach an der Hintertür anbringen und draußen duschen.
Eine kleine Küche soll natürlich auch nicht fehlen. Du kannst Herdplatten einbauen oder auch eine einfache Camping-Kochplatte mitnehmen. Dein Kochzeug verstaust du so, dass es während der Fahrt nicht herausfällt. Ein Kühlschrank ist auch möglich, aber du solltest dir überlegen, ob er wirklich nötig ist. Denn wenn nicht, dann kannst du damit einiges an Platz sparen.
Für einen guten Schlaf ist selbstverständlich auch gesorgt. Ob du nun ein Dachzelt benutzt, ein klappbares bzw. ausziehbares Bett, ein hängendes Bett oder einfach ein sehr hohes, um den Stauraum darunter nutzen zu können – du findest sicherlich eine gute Lösung für dich.
Und wo wir schon beim Thema Stauraum sind: Versuche, den kleinen Raum wirklich optimal zu nutzen. Gerade dann, wenn du alles selbst baust, sollte das kein Problem sein.
Behalte beim Ausbau stehts die Sicherheit im Auge. Du musst alle Regularien beachten, auch das maximale Gewicht. Ansonsten kann es leicht zu Unfällen kommen.
Wenn du dann noch auf gute Qualität achtest, damit auf Reisen nicht ständig etwas kaputtgeht, dann steht deinem Camping-Abenteuer nichts mehr im Wege. Wenn du dich fragst, wo du hinfahren könntest, dann schau dir doch unseren Artikel über Campingplätze in Deutschland an.
Sophia Artmann