Masuren – Polens wunderschöne Seenlandschaft
Die Region Masuren ist lange Zeit bei Reisenden außerhalb Polens ziemlich unbekannt gewesen. In letzter Zeit entdecken aber immer mehr Leute, vor allem Deutsche, dieses seenreiche Gebiet im Nordosten von Polen. Das können wir ihnen auch nicht verübeln, denn Masuren bietet eine wunderschöne Natur, die dich regelrecht zu ausgelassenen Spaziergängen und Wandertouren einlädt. Wir haben uns als Liebhaber der Natur ziemlich schnell in die Landschaften verliebt.
In diesem Artikel möchten wir dir diese wunderschöne Region in der Woiwodschaft Ermland-Masuren mal genauer vorstellen. Eine Reise dorthin lohnt sich nämlich in jedem Fall. Selbstverständlich verraten wir dir auch alles, was du über dein möglicherweise nächstes Reiseziel wissen musst und was du so alles dort machen kannst.
Wo liegt Masuren?
Masuren ist eine Region im Nordosten Polens und somit relativ weit von Breslau und Krakau entfernt. Vor allem sie bekannt wegen ihrer fast 3000 Seen. Sie nimmt einen großen Teil der Masurischen Seenplatte ein und gehört zur Woiwodschaft Ermland-Masuren. Die größte Stadt in Masuren ist Ełk mit etwa 60 000 Einwohnern.
Die Region wird wegen der vielen Wälder auch als die grüne Lunge Europas bezeichnet. Masuren ist nämlich zu 30 % bewaldet. Außerdem beeindruckt diese Seenlandschaft durch ihre unberührte Natur, ein reiches Kulturerbe und eine lebendige Geschichte.
Wegen der vielen Seen ist Masuren als „Land der tausend Seen“ bekannt. Diese Seen wurden während der Eiszeit vor etwa 14 000 – 15 000 Jahren von Gletschern aus dem Land geschliffen. Sogar in den letzten 500 Jahren haben die Lagunen und Halbinseln in diesem Gebiet ihr Aussehen stark verändert.
Das Terrain ist eher hügelig und zu fast einem Drittel bewaldet. Der nördliche Teil Masurens ist überwiegend von Laubwald bedeckt, während du im südlichen Teil hauptsächlich Kiefern- und Mischwälder finden wirst. Der Spirdingsee und der Mauersee, die beiden größten Seen Polens, befinden sich ebenfalls in Masuren.
Anreise
Masuren hat über einen eigenen Flughafen, der sich etwa 150 Kilometer südöstlich von Danzig befindet. Direkte Verbindungen gibt es von Deutschland aus nur vom Flughafen in Dortmund, ansonsten verkehren alle direkten Flugverbindungen von London aus.
Alternativ kannst du auch nach Danzig oder Warschau fliegen und von dort mit dem Zug oder Bus nach Masuren fahren. Von den Flughäfen in Danzig oder Warschau sind es etwa 4 Stunden Fahrt bis zur Masurischen Seenplatte. Im Sommer gibt es auch viele verschiedene Inlandsflüge, um die Gegend für Reisende besser zugänglich zu machen.
Beste Reisezeit
Die Sommerzeit ist selbstverständlich die beliebteste Reisezeit, aber dadurch ist die warme Jahreszeit auch die teuerste des Jahres. Den Menschenmassen entkommst du am besten, wenn du deinen Besuch auf Anfang Juni oder Ende September legst. Dann ist das Wetter noch ziemlich gut, aber es sind merklich weniger Touristen unterwegs. Wenn dir das Wetter allerdings nichts ausmacht, dann kannst du natürlich zu jeder Zeit des Jahres kommen.
Frühling und Herbst eignen sich vor allem dann ideal für eine Reise nach Masuren, wenn du gerne wanderst. Und im Winter lädt die wunderbare Landschaft regelrecht dazu ein, dieses tolle Winterwunderland zu entdecken.
Aktivitäten in Masuren
Fast 3000 Seen gehören zu der Region Masuren, die teilweise durch Flüsse und Kanäle miteinander verbunden sind. Damit ist Masuren perfekt für die eine oder andere Bootstour geeignet. Der Spirdingsee, der größte der masurischen Seen, ist aufgrund der günstigen Windverhältnisse ein wahres Paradies für Segler.
Aber nicht nur mit deinem eigenen oder einem ausgeliehenen Boot wirst du von der malerischen Seenlandschaft begeistert sein. Auch als Wanderer oder Radfahrer kommst du hier voll auf deine Kosten. Besonders das kleine Fischerdorf Mikolajki lädt zu einem Bummel entlang der romantischen Promenade ein.
Neben dem Wassersport kannst du aber auch eine Vielzahl von historischen Orten erkunden. Interessante Sehenswürdigkeiten gibt es zuhauf, darunter befinden sich teutonische Burgen, schöne historische Kirchen und Schlösser sowie Hitlers ehemaliges Hauptquartier aus dem Zweiten Weltkrieg.
Schlösser
Das Schloss Steinort wurde im 17. Jahrhundert von der Familie Lehndorff erbaut. Das Schloss ist zwar während des Zweiten Weltkrieges fast unversehrt geblieben, jedoch im Laufe der Zeit trotzdem immer weiter verfallen.
Die Renovierungsarbeiten haben erst vor kurzem begonnen. Aus diesem Grund kannst du derzeit nur den Außenbereich des beeindruckenden Schlosses besichtigen. In Zukunft soll hier ein deutsch-polnisches Begegnungszentrum entstehen.
Besonders schaurig und gleichzeitig faszinierend fanden wir die Ruinen der Burg Schlobitten. Die Burg liegt versteckt hinter Bäumen, umgeben von einem verwilderten Garten. Das Gebäude wurde im 17. Jahrhundert erbaut, aber im Zweiten Weltkrieg von der Roten Armee zerstört. Seine mystische Atmosphäre hat das Schloss jedoch nicht verloren.
Weitere Sehenswürdigkeiten
Die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit ist die historische Wolfsschanze. Diese war im Zweiten Weltkrieg Hitlers Hauptquartier in der polnischen Seenplatte. Die Anlage besteht aus sieben sehr robusten Bunkern und weiteren Unterkünften für mehr als 2000 Personen.
Die Wolfsschanze wurde während des Zweiten Weltkriegs von einer großen Anzahl von Arbeitern errichtet. Berühmt geworden ist sie durch das gescheiterte Attentat auf Hitler, welches von Graf von Stauffenberg arrangiert wurde.
Die Rominter Heide ist ein Heide- und Waldgebiet in Masuren, das an das russische Gebiet Kaliningrad grenzt. Sie ist auch unter dem Beinamen „Ostpreußens Zauberwald“ bekannt.
In der Vergangenheit war die Rominter Heide ein beliebtes Jagdgebiet für Rotwild. Auch heute noch findest du in diesem Wald Elche, Rehe und sogar Luchse. Auf den markierten Wanderwegen kannst du auch die Schönheit der Landschaft bewundern.
Der Łuknajno See ist ein Vogelschutzreservat mit einer Fläche von über 1000 Hektar. Es schützt einen der größten Höckerschwan-Bestände Polens. Im Sommer und Herbst kannst du hier bis zu 2500 Schwäne und über 175 weitere verschiedene Vogelarten im Reservat finden.
Unter anderem brütet hier die Reiherente, die sonst nur im Asowschen und Kaspischen Meer vorkommt. Du kannst aber auch Seeadler, Graureiher, Kormorane und viele andere für Masuren einzigartige Arten entdecken.
Städte und Dörfer, die du unbedingt besuchen musst
Das touristische Zentrum Masurens ist die Stadt Olsztyn. Die Stadt wird überragt von einer Burg aus dem 14. Jahrhundert. Heute findest du in dieser alten Festung ein Museum. Um die historische Altstadt zu betreten, musst du das Hohe Tor passieren.
Ein bekannter polnischer Wallfahrtsort in der Nähe der Stadt Kętrzyn ist das kleine Dorf Święta Lipka. Dort haben Jesuiten in der Mitte des Dorfes eine Kirche gebaut, die einen der berühmtesten Marienschreine Polens beherbergt. Die Kirche und das nahe gelegene Kloster sind zudem bedeutende Werke des Barocks im Norden Polens.
In der Stadt Olsztynek in Ostpreußen befand sich das 1927 fertiggestellte Tannenberg-Denkmal. Es wurde zur Erinnerung an die Tannenberg-Schlacht im Jahre 1410 während der Litauerkriege des Deutschen Orden errichtet. Dieser war zu der Zeit Teil der polnisch-litauischen Streitmacht. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Obelisk jedoch von den deutschen Truppen gesprengt. Heute kannst du nur noch einige Reste des Obelisken sehen.
Eine weitere schöne Stadt ist Mrągowo, die von einem See umgeben ist. Rund um diesen gibt es einen Weg, der sich perfekt für einen Spaziergang eignet. Die gepflasterten Straßen der Stadt sind vollgepackt mit Geschäften, Bars und Restaurants.
Fazit
Masuren ist eine Region im Nordosten Polens, die wegen ihrer zahlreichen Seen auch als „Land der tausend Seen“ bezeichnet wird. Außerdem gilt sie wegen ihrer vielen Wälder auch als die grüne Lunge Europas. Garantiert wirst du dich ebenfalls unsterblich in dieses atemberaubende Stückchen Erde verlieben.
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