Spezielle und landestypische Getränke weltweit
Wir alle setzen uns gerne irgendwo hin und genießen ein leckeres Getränk. Ob das nun an einem schönen Strand, zu Hause in der Wohnung, während eines Tagestrips, abends auf einer Party oder im Büro ist: Das richtige Getränk sorgt für mentale Entspannung! Natürlich wird dir auch immer wieder auf deinen Reisen ein Getränk angeboten, aber was sind in diesem Bereich eigentlich die landestypischen Spezialitäten? In welchem Land wird nun was getrunken? Und welches Getränk ist im jeweiligen Land am beliebtesten? Viele Getränke sind sehr landesspezifisch und sind meist mit einem speziellen Rezept und einem dazugehörigen Anlass verbunden. Wir verraten euch hier die besten landestypischen Getränke der Welt.
Beliebte Getränke in Europa
Champagner in Frankreich
Zu welchem Anlass trinkt man eigentlich Champagner? Wir kennen alle das Glas Sekt oder, für besonders gute Jahre, ein Glas Champagner zu Silvester. Natürlich eignet sich ein Champagner, wie jeder andere Schaumwein auch, für besonders feierliche Anlässe – er ist eben nur etwas kostspieliger und gehört damit zu den exklusiveren Getränken. Wer also bei einem romantischen Abendessen, beim Familienessen oder zum Mutter- oder Vatertag einen besonders edlen Tropfen aufmachen möchte, der wählt am besten einen guten Champagner. Aber warum ist dieses Getränk eigentlich so besonders und so teuer? Wo kommt es her?
Der Begriff kommt aus dem Französischen und bezeichnet ein spezielles Weinbaugebiet. Ein echter Champagner kommt aus einem Gebiet im Norden Frankreichs. Der aus Trauben gestellte Schaumwein wird nur in 357 festgelegten Gemeinden produziert und ist dementsprechend selten. Dabei ist diese Region nicht mit der historischen Landschaft Champagne identisch, sondern umfasst auch noch die Picardie und die Île-de-France. Er gehört zu den AOP-Weinen, was ein Akronym für Appellation d’Origine Protégée ist. Er ist also ein Wein, der nur aus einem Anbaugebiet kommt und den anspruchsvollsten Qualitätsvorschriften unterliegt. Durch diese Bezeichnung und Kriterien wird er klar vom Sekt abgegrenzt. Alle anderen Schaumweine müssen also dementsprechend bezeichnet werden.
Die Tradition dieses speziellen Anbaugebietes reicht bis 1927. Es werden für den Champagner eigentlich nur drei Rebsorten verwendet: Pinot Noir – Spätburguner, Pinot Meunier – Müllerrebe oder Schwarzriesling, sowie die weiße Rebsorte Chardonnay. Sowohl der Anbau, als auch die Lese und Pressung unterliegen strengen Qualitätsmaßstäben. Nach der Zusammenstellung werden die Flaschen mit Kronkorken verschlossen und vor dem Versand gerüttelt.
Doch Vorsicht bei diesem edlen Getränk! Bei einer richtigen Champagnerflasche ist ein enormer Druck auf dem Korken und du solltest wirklich aufpassen, wenn du sie öffnest. Also dann, frohes feiern mit diesem besonderen Tropfen!
Grog in Schottland
Der Grog ist vermutlich einer der weit verbreitetsten und vielfältigsten Getränke der Welt. Es gibt kaum ein Getränk, das in so vielen unterschiedlichen Variationen kommt. Ursprünglich war der Grog ein mit Wasser verdünnter Rum. Diese Mischung wurde vom britischen Vize-Admiral Edward Vernon in 1740 eingeführt, dessen Spitzname „Old Grog“ war. Je nach Kultur kann dir bei deiner Grog-Bestellung jedoch ein ganz anderer Drink zusammen gemischt werden, als du vielleicht erwartest. In Australien und Neuseeland wird das Wort manchmal sogar einfach nur verwendet, um generell auf Alkohol zu verweisen.
Wir stellen dir hier jetzt aber einen unserer Lieblings-Grogs vor. Zumeist werden Grogs heiß serviert und getrunken. So ist es auch bei unserer Empfehlung.
Eine besonders leckere Variante entsteht auf der Basis von Whiskey, Zitronensaft, Wasser und Zucker. Diesen nennt man auch den „Scottish Grog“ – den schottischen Grog. Man nehme in etwa 2 cl Zitronensaft, 12 cl Wasser, 6 g Zucker und 5 cl Whiskey. Ganz wichtig ist dabei, dass das Wasser kochend heiß dazugegeben werden muss. Danach muss der Grog noch einmal gut gerührt werden, solange, bis der Zucker sich auflöst. Dieses Getränk wärmt so richtig durch, ist mit 11 Umdrehungen recht hochprozentig und dazu noch äußerst lecker.
Guinness Bier in Irland
Warst du schon einmal in einem Irish Pub? Irische Gaststätten gibt es in Deutschland recht häufig und dort bekommst du immer ein Guinness. Du brauchst auch gar nicht auf die Getränkekarte zu gucken, sondern kannst es einfach bestellen. Es wird garantiert vorrätig sein!
Die von Arthur Guinness damals in 1759 in Dublin gegründete Brauerei ist auch heute noch erfolgreich. Das Guinness ist sehr cremig und kommt in der Dose mit einem besonderen „floating widget“, einem 3 cm dicken Plastikball, welcher dafür sorgt, dass das Bier auch beim Öffnen wie frisch gezapft wirkt. Zudem ergeben sich durch das Guinness geradezu abenteuerliche Mixgetränke, wie die Irish Carbomb, einem mit Irish Cream und Whisky gemischtem Guinness, oder dem Liverpool Kiss, eine Variante, bei der dem Guinness Cassis zugefügt wird. Ob das dein Ding ist, musst du selbst entscheiden. Es gibt auf jeden Fall viele interessante Optionen!
Bier in Deutschland
Die Deutschen lieben ihr Bier! Anders kann man es wirklich nicht sagen. Vielleicht ist es hierzulande selbstverständlich, dass es ein so großes Angebot gibt. Aber wenn du schon einmal in ein anderes Land gekommen bist, dann ist dir sicher aufgefallen, dass es dort nicht Dutzende von verschiedenen Sorten in jedem Getränkemarkt gibt. Hierzulande hat jedoch beinahe jede Region, jede Stadt, ja manchmal sogar kleine Viertel ihr eigenes Bier. Es wird gerne gekauft, viel konsumiert und ist in allen erdenklichen Variationen erhältlich: hell, dunkel, alkoholfrei, glutenfrei und als Mixgetränk.
Kein Wunder – denn in Deutschland gibt es über 6 000 Biermarken. Du musst ja nicht alle durchprobieren, aber wenn du durch Deutschland reist, ist es durchaus sinnvoll, mal das lokale Bier zu bestellen, anstatt immer nur die Sorten, die du schon kennst.
Kaffee in Italien
Wenn du mal in Italien bist, musst du dort unbedingt einen Kaffee trinken. Am besten bestellst du sogar mal einen puren schwarzen Kaffee oder einen Espresso. Falls du nicht in Italien bist, kannst du dir auch selbst ein wenig italienisches Feeling ins Wohnzimmer oder in die Küche holen, indem du dir einen Kaffee mit einer Espresso-Maschine machst. Das ist einfach und doch bekommt der Kaffee einen ganz besonderen intensiven Geschmack.
Beliebte Getränke in Nord- und Südamerika
Whisk(e)y in Nordamerika und der U.K.
Ein weiteres recht edles und oftmals sehr geschätztes Getränk ist der Whiskey. Oder heißt es Whisky? In Irland ist es tatsächlich einen Whiskey, den man bestellt. Im restlichen Teil der Welt schreibt sich dieses hochprozentige bernsteinfarbene Getränk Whisky. Das Wort „whisky“ kommt übrigens aus dem gälischen und bedeutet „Wasser des Lebens“. Als „Scotch“ bezeichnet man nur den aus Schottland kommenden Whisky, der aus Malz oder Getreide hergestellt wird.
Ein Bourbon ist ein amerikanischer Whiskey. Ursprünglich wurde er nur in Kentucky gebrannt und wird traditionell aus Mais hergestellt. Zudem enthält er oft die Getreidesorten Roggen oder Gerste. Der Name kommt vermutlich von dem County namens Bourbon, einem kleinen Bezirk Kentucky’s. Oftmals hat er eine karamell- oder vanillehaltige Note. Übrigens wurde dieser Whiskey 1913 in den Vereinigten Staaten verboten und kehrte erst 1933 in einer etwas milderen Variante zurück. Die heutigen 40-prozentigen Bourbon Flaschen sind also noch die mildere Fassung und heutzutage wieder beinahe in jedem Staat erhältlich und auch wieder recht beliebt.
Der Begriff „Moonshine“ bezeichnet schwarzgebrannten Alkohol. Der Name kommt daher, dass dieser hochprozentige Drink in der Nacht bei Mondschein hergestellt wird. Zwischen den bereits oben erwähnten zwei Jahrzehnten in der ersten Hälfte des Jahrhunderts wurde von der Whiskey-Marke Laphroaig ein Whiskey als Medizin deklariert. So konnte man ihn als Arznei verkaufen. Außerdem wurden sogenannte „Speak-Easys“ gegründet. In diese kam man nur rein, wenn man das geheime Lösungswort kannte. So konnte man einer Detektion des heimlichen Genusses entgehen. Ein heutiger Moonshine Bourbon muss aus frisch ausgebrannten Fässern aus amerikanischer Eiche kommen und in diesen auch zuvor gelagert werden. Diese Vorgehensweise bei der Herstellung ist sogar im Gesetz verankert. Heutzutage kannst du die neue Art des Moonshines in viel besserer Qualität genießen. Obendrein gibt es heute durch Aromen auch eine viel größere Varietät an Geschmacksrichtungen. So kann er beispielsweise nach Apfel oder sogar Apfelkuchen schmecken, nach Kirschen, Haselnüssen, Vanille und sogar Karamell.
Rum auf Kuba
Ein echter kubanischer Rum ist ein aus Melasse und Zuckerrohr gekochtes Getränk mit mindestens 37,5 Prozent Alkohol und wird vor allem in der Karibik, sowie generell in Süd- und Mittelamerika getrunken. Der trübe, braune Trunk ist aber auch in vielen anderen Ländern auf der ganzen Welt beliebt.
Als Begründer der modernen Rumherstellung gelten übrigens Don Bacardi und Felice Presto. Um 1850 rum entwickelten sie auf Kuba und Jamaika den Prozess der Herstellung dieser hochprozentigen Spezialität. Ähnlich wie beim Whiskey zeichnet sich ein guter Rum vor allem durch die Dauer seiner Reife im Fass aus. Dabei kann ein besonderes Tröpfchen auch schon mal 30 Monate in so einem Behälter verbracht haben bevor es in die Flasche kommt. Für eine Mische mit Wasser zum Grog verwendet man meistens den Jamaika-Rum. Also, suche mal nach Billy Bones und sing mit ihm ein paar Zeilen, während ihr euch ein Gläschen gönnt.
Beliebte Getränke in Asien
Wodka in Russland
Welches das Nationalgetränk der Russen ist, brauchen wir dir wohl kaum zu sagen. Bei dem Wort Wodka denken vermutlich die meisten bereits an Russland. Das russische Nationalgetränk ist ein klarer, wie Wasser aussehendes, aber nicht nach Wasser schmeckendes hochprozentiges Produkt. Selbst der Name heißt übersetzt „Wässerchen“. Dabei hat dieses Getränk meistens 40 Prozent Alkohol. Dieser Art von Alkohol hat in der Regel – eben abgesehen vom Alkohol – einen recht neutralen Geschmack.
Meistens wird er mit anderen Getränken, wie zum Beispiel Säften vermischt und dann als Cocktail genossen. Sehr beliebt ist der „Screwdriver“, zu Deutsch „Schraubendreher“, bei welchem der Wodka mit einem Verhältnis von circa 1:2 mit Orangensaft vermischt wird. In Russland, trinkt man ihn auch gerne mal pur und mit einem Trinkspruch wie „Auf die Liebe“, „Auf die Eltern“, „Auf das Glück!“, oder „Auf die Frauen“, aber auch „Auf unsere Freundschaft“ und „Auf die Gastgeber“. Falls du solche Sprüche lernen oder einfach mal nachgucken möchtest, dann schau doch mal, welcher dieser Trinksprüche dir so gefällt.
Interessanterweise kommt der Wodka ursprünglich gar nicht aus Russland, sondern aus Polen. Zumindest wurde er dort 1405 zum ersten Mal in einer Niederschrift erwähnt. Während Wodka vom 16. bis zum 18. Jahrhundert nur in Tavernen in Russland verkauft werden durfte, gibt es ihn heute an jeder Straßenecke. Übrigens wurde die Maßeinheit Gramm eigens für den Wodka eingeführt, um diesen gut abmessen zu können. 100 Gramm entsprechen genau ein „Stopka“, welches das traditionelle Wodkaglas ist. Da Wodka hauptsächlich in Russland, Polen und den nordischen Ländern getrunken wird, spricht man hier auch vom sogenannten „Wodka-Gürtel“.
Tee in China, den osmanischen Ländern und England
Ein jeder weiß wohl, dass die Engländer gerne Tee trinken. Schließlich gilt der Tee als das britische Nationalgetränk. Dabei kommt das Wort aus dem Chinesischen. Die Mandarin-sprechende Bevölkerung stellt auch heute noch den meisten Tee her – beinahe so viel wie der Rest der Welt. In China wird insbesondere grüner, schwarzer und weißer Tee getrunken.
Eine ganz besondere Teetradition findet sich in den osmanischen Ländern, wie der Türkei und dem Iran. Dort wird vor allem der schwarze Tee sehr gerne getrunken. Nicht selten wird er mit einem Stückchen Kandiszucker gesüßt. In Großbritannien wiederum wird das dunkle Gebräu oft mit einem Schuss Milch veredelt.
Fazit
Es gibt so viele besondere Getränke auf dieser Welt und alle haben ihren eigenen Ursprung und eine eigene Tradition, die hinter dem Rezept stecken. Viele dieser Zusammenstellungen von mehreren Zutaten haben ganz eigene Geschichte zu erzählen und es kann nur lohnend sein, sich diese mal von Einheimischen erzählen zu lassen. Es lohnt sich besonders auf Reisen immer, neben Sehenswürdigkeiten und Speisen auch die lokalen Getränkespezialitäten auszuprobieren. Wir hoffen, dass dich unsere Liste dazu angeregt hat, mal ein paar Getränke davon selbst auszuprobieren, bevor du sie im jeweiligen Land bei deiner nächsten Reise kosten kannst.