Die Karpaten in der Ukraine – unsere 14 Highlights
Wenn du die Berge liebst, musst du den Karpaten in der Ukraine unbedingt einen Besuch abstatten. Diese Gegend ist sehr malerisch und die Berge sind mit dichten Wäldern bedeckt. Klare Gebirgsflüsse, Mineralwasserquellen und plätschernde Wasserfälle machen die Karpaten zu etwas ganz Besonderem. Die vielen unglaublichen Bergseen, die frische Luft der dichten Kiefernwälder und die bezaubernden Bergdörfer locken Reisende aus aller Welt an. Zudem beherbergen die Berge sehr viele sehenswerte Orte.
Wir möchten dir verraten, warum wir der Meinung sind, dass die Karpaten ohne Zweifel die schönste Landschaft der Ukraine sind.
Der Nationalpark Karpaten
Dieser Nationalpark bietet seinen Besuchern 48 Routen zur Erkundung des Ortes. Der tiefste Punkt liegt bei etwa 500 Metern, der höchste ist der Berg Hoverla mit etwa 2000 Metern. Das Gebiet überzeugt durch majestätische Berge, saubere Flüsse und malerische Täler.
Das Gebiet des Parks teilen sich Nadvirna Raion und Verkhovyna Raion im Südwesten der Oblast Iwano-Frankiwsk, an der Grenze zur Oblast Zakarpattia. Der Park befindet sich im höchsten Teil der ukrainischen Karpaten, an den östlichen Hängen in den Einzugsgebieten der Flüsse Prut und Schwarzer Tscheremosch.
Das Observatorium Weißer Elefant
Das verlassene Observatorium auf dem Gipfel des Berges Pip Ivan ist bei vielen Ukrainern unter dem Namen Weißer Elefant bekannt. Der Name stammt daher, dass das Gebäude im Winter von unten nach oben mit Schnee bedeckt wird und von weitem einem Tier ähnelt. Das Observatorium selbst wurde 1938 von den Polen erbaut und diente als astronomische und meteorologische Station. Aber als der Zweite Weltkrieg begann, wurde sie verlassen und bis heute ist keiner mehr zurückgekehrt. Das zieht bis jetzt viele Reisende und Fans von Lost Places an.
Der Wasserfall Shypit
Dieses 14 Meter hohe Naturwunder der Ukraine ist zu jeder Jahreszeit gleich schön, egal ob es mit Schnee bedeckt oder von üppigem Dickicht umgeben ist. Laut einer Legende soll sich das ständige Rauschen des Wassers selbst aus großer Entfernung wie ein Flüstern anhören. Laut der Erzählung soll dieses Flüstern auf Ukrainisch „Scheiße!“ sagen – das ist tatsächlich ein Fun Fact, den wir sehr lustig finden. Von daher stammt auch der Name des Wasserfalls.
Entlang der Steinkaskade haben die Einheimischen eine Treppe aus Holz gebaut, über die du den Wasserfall auch von oben bewundern kannst. Der Shypit Wasserfall ist eine der meistbesuchten Attraktionen in den ukrainischen Karpaten und zudem ein beliebter Ort für Zeltlager und Camping. Besonders schön ist die Landschaft im Frühling, während der Schneeschmelze im Winter oder im Herbst während der Regenzeit.
Der See Brebeneskul
Hoch in den Karpaten kannst du den höchstgelegenen Bergsee der Ukraine sehen, der in einer Höhe von etwa 1800 Metern liegt. Aus diesem Grund ist das Wasser im Brebeneskul See auch im Sommer eiskalt. Reisende schwimmen in der Regel nicht darin und halten sich selten in der Nähe der Landschaft mit eiszeitlichem Ursprung auf. Deswegen wirst du hier die Schönheit der unberührten Natur erfahren können.
Der Synevir-See
Der Synevir See ist ein wahres Naturwunder der Ukraine. Er entstand vor etwa 10 000 Jahren als Folge mächtiger Gesteinsverschiebungen. Die Einheimischen nennen den See „Seeauge“, das liegt daran, dass die kleine Insel in der Mitte ähnlich wie eine Pupille aussieht. Der See ist mit vielen Legenden und mystischen Geschichten verbunden. Viele Menschen glauben, dass dies ein Ort der Kraft ist und kommen hierher, um Energie zu tanken. In kurzer Entfernung gibt es auch ein Dorf mit dem gleichen Namen, in welchem du dir eine Hütte mieten kannst.
Der See ist zu jeder Jahreszeit wunderschön. Im Frühling und Sommer kannst du die Vögel zwitschern hören und dich voll und ganz dem schönen Spiel von Sonne und Wasser hingeben. Im Herbst kommen noch goldene Farben hinzu, aber nicht zu viel, denn dort wachsen auch immergrüne Bäume. Wenn du das Glück hast, den See nach einem Schneesturm im Winter zu sehen, ist das ein Anblick, an den du dich ein Leben lang erinnern wirst.
Wie bei vielen anderen berühmten Orten in den Karpaten gibt es eine Erzählung hinter dem Synevir See. Der Legende nach entstand der See aufgrund der tragischen Liebe zwischen einem Mädchen aus der reichen Familie Syn und dem armen Hirten Vir. Vir wurde auf Befehl des Vaters getötet und das Mädchen konnte nicht aufhören, um ihren Geliebten zu weinen. Sie war so untröstlich, dass sie mit ihren Tränen einen ganzen See erschuf. Heute findest du auf einer kleinen Insel in der Mitte des Sees die Holzskulpturen von Syn und Vir.
Die Burg Palanok
Auf einem alten, 68 Meter hohen Hügel, der vor vielen Jahren mal ein Vulkan war, befindet sich die Burg Palanok. Das Gebäude selbst wurde in den besten Traditionen der mittelalterlichen Verteidigungsarchitektur errichtet. Es gibt zwar kein genaues Datum, wann die Festung erbaut wurde, aber die erste Erwähnung der Festung geht auf das 11. Jahrhundert zurück. Heute ist die Burg der höchste Punkt der Stadt Mukachevo und sollte definitiv auf deiner Liste stehen, wenn du in die Ukraine reist.
Der Shenborn-Palast
Der Shenborn Palast kann definitiv als märchenhaft bezeichnet werden. Er ist sowohl innen als auch außen fast in seiner ursprünglichen Form erhalten. Besonders der eigentümlichen Architektur des Schlosses solltest du deine Aufmerksamkeit widmen.
Nach astronomischen Prinzipien hat jedes der Elemente der Fassade eine symbolische Interpretation. Im Schloss gibt es genau 365 Fenster, die alle Tage des Jahres darstellen. Ein weiteres eingemauertes Fenster im Schloss stellt im Falle eines Schaltjahres einen weiteren Tag dar.
Der Berg Hoverla
Wenn du das Wandern liebst, wirst du den Hoverla lieben. Er ist mit einer Höhe von etwa 2000 Metern der höchste Berg der ukrainischen Karpaten. Wenn der Himmel klar ist, kannst du von der einen Seite die etwa 150 Kilometer entfernte Stadt Iwano-Frankiwsk sehen. Von der anderen Seite kannst du einen der Blick auf die rumänische Stadt Sighetu Marmației werfen.
Das Tal der Narzissen
Wenn du mal blühende Narzissen fotografieren willst, dann solltest du unbedingt im Mai in die Karpaten kommen. Dies ist der einzige Ort auf der Welt, an dem diese Blume in einer Höhe von 200 Metern wachsen. Alle anderen Orte liegen mehr als 2000 Meter über dem Meeresspiegel. Jedes Jahr kommen zehntausende Reisende in dieses Gebiet, um dieses einzigartige Phänomen mit eigenen Augen zu sehen.
Das Skigebiet Bukovel
Bukovel ist das größte Skigebiet der gesamten Ukraine und liegt auf einer Höhe von über 900 Metern. Die gut ausgebaute Infrastruktur und eine herrliche Aussicht auf die Berge geben dir das Gefühl, dass du dich mitten in einer Winterlandschaft befindest. Auch im Sommer kannst du hier eine entspannte Reise machen.
Obwohl Bukovel noch relativ jung ist, gilt es als eines der modernsten Skigebiete der Ukraine. Seine enorme Beliebtheit bei ukrainischen und ausländischen Liebhabern von Outdoor-Aktivitäten verdankt diese Erholungsoase seinem Klima, dem endlosen Komfort und den vielen gut ausgestatteten Skipisten.
Da es früh im Jahr und lange schneit, bietet der Ort von November bis April ideale Bedingungen zum Skifahren und Snowboarden. Das Skigebiet verfügt über 16 Skilifte mit einer Länge von 650 bis 2000 Metern, die es zu einem der größten Skigebiete nicht nur der Ukraine, sondern ganz Osteuropas machen.
Aber auch nach der letzten Schneeschmelze in den Karpaten zieht Bukovel Reisende an. Alpinisten, Bergsteiger und Mountainbiker kommen alle im Frühling und Sommer hierher. Und in den letzten Jahren hat sich Bukovel aufgrund seiner Mineralquellen als ein ausgezeichneter Ort zur Verbesserung der Gesundheit erwiesen. Heute gibt es hier mehrere Thermen und Heilbäder.
Das idyllische Dorf Dzembronya
Das kleine Dorf Dzembronya hat nur etwa 250 Einwohner. Die Bewohner des Dorfes haben bis heute die alten ukrainischen Bräuche und Traditionen bewahrt. Außerdem zieht Dzembronya wegen seiner unglaublich schönen Natur und der frischen Luft Reisende aus verschiedenen Ecken der Welt an. Zudem beginnen viele Wanderwege zum Chornohora Kamm genau hier.
Viele fantastische Mythen in den Karpaten
Was uns am meisten an den Karpaten fasziniert sind die vielen Mythen und Legenden, die hier erzählt werden. Du hast bestimmt schon beim Lesen die Legende vom flüsternden Wasserfall und dem Mädchen, das mit ihren Tränen einen ganzen See erschaffen hat, mitbekommen. Doch es gibt noch viel mehr interessante Sagen, die sich die Leute hier erzählen. Und damit wir hier keinen Ärger bekommen, erwähnen wir auch noch kurz die Legende von Graf Dracula. Der soll aber auch keine allzu große Rolle spielen, da wir uns hier auf die ukrainischen Karpaten konzentrieren und nicht auf die Transsilvanischen Karpaten in Rumänien.
Die Molfaren
Die Molfaren sind die Hexenmeister der Karpaten. In der Antike bezeichneten die Leute sie als „irdische Götter“ oder „Himmelszauberer“. Sie glaubten, dass Molfaren Wolken auflösen, Donner beschwören, mit Tieren sprechen und sogar schweben können. Sie sollen in den hohen Bergen leben, damit niemand sie sehen kann.
Der See Neistovoe
Dieser See gilt als ein teuflischer Ort. Laut Legende soll auf dem Grund dieses Sees ein gefrorener dunkelblauer Spiegel liegt, der Stürme und starke Winde brütet und die umliegenden Felder und Wiesen angreift, die Dächer der Häuser zerbricht und die klirrende Kälte der Unterwelt bringt. Den Erzählungen der Bewohner zufolge reisen die Seelen der Sünder auf den Grund dieses Sees.
Natürlich gibt es noch viele weitere spannende Geschichten, die sich die Leute hier erzählen. Unserer Meinung nach gehören Mythen zur Kultur dazu. Und wenn wir Backpacker verreisen, wollen wir ja auch etwas von der Kultur aufsaugen, oder?
Fazit
Wir würden wohl lügen, wenn wir jetzt noch behaupten würden, dass uns je ein anderes Land so positiv überrascht hat wie die Ukraine. Die vielen Berge, Seen und Täler laden dich regelrecht dazu ein, länger zu bleiben. Schade nur, dass es auch irgendwann wieder zurück nach Hause gehen muss. Wir können dir jedenfalls empfehlen, dass du mal eine Reise in die ukrainischen Karpaten planst.