Alles, was du über die Vulkane in Island wissen musst
Island – das Land aus Feuer und Eis sowie Schauplatz vieler Naturwunder. Hier vereinen sich die eisigen Kräfte der Gletscher mit der explosiven Hitze des Erdinneren. Die Vulkane der Insel prägen die Landschaft mit moosbedeckten Lavafeldern, beeindruckenden Kratern und weiten Flächen aus schwarzem Sand. Doch warum gibt es überhaupt so viele Vulkane in Island? Hier erfährst du welche du dir auf keinen Fall entgehen lassen solltest und wie gefährlich diese sind. Wir haben dir die wichtigsten Tipps und Informationen in diesem Artikel zusammengestellt.
Wissenswertes über die Vulkane in Island
Island ist die größte Vulkaninsel der Welt und beheimatet eine große Zahl an Feuerbergen. Die Insel ist noch nicht ausgewachsen und befindet sich in einer stetigen Veränderung.
Warum ist das überhaupt so? Dieser Ort liegt genau auf der Grenze zweier Kontinentalplatten. Unter Wasser entstehen dort neue Krusten, welche die Platten auseinanderdrücken. Dadurch entfernen sich die beiden Kontinente von Jahr zu Jahr um ca. 2 cm. Durch Risse gelangen große Mengen Magma aus dem Erdinneren in Richtung Oberfläche. Auf der Nahtlinie zwischen Nord-Amerika und Europa befinden sich einige der aktivsten Vulkane. Diesem sogenannten Hot Spot verdankt Island seine Entstehung.
Auf der Insel findest du so gut wie alle Vulkantypen. Im Allgemeinen wird zwischen Spalten- und Zentralvulkanen unterschieden. Zentralvulkane können neben dem bekannten Kegel unterschiedliche Formen haben. Bei Spaltenvulkanen tritt die Lava entlang einer Kilometer langen Spalte aus. Ausbrüche finden durchschnittlich alle fünf Jahre statt. Geologen gehen davon aus, dass rund ein Drittel der hervorgebrachten Lava durch Vulkane in Island ausgetreten ist.
Von diesen Vulkanen auf Island solltest du schon einmal gehört haben
In Island gibt es über 130 Vulkane. Experten gehen davon aus, dass etwa 30 davon möglicherweise aktiv sein können. Sie unterscheiden sich in ihrer einzigartigen Schönheit, Aktivität, Geschichte und ihren Tour-Möglichkeiten. Im Folgenden haben wir dir die beeindruckendsten, berühmtesten und gefährlichsten Vulkane von Island zusammengefasst.
Eyjafjallajökull – Islands berühmtester Vulkan
Eyjafjallajökull bedeutet auf Deutsch Eyjafjöll-Gletscher. Er ist der sechstgrößte Gletscher Islands. Unter dem Gletscher befindet sich der Vulkan mit dem unaussprechlichen Namen. Er liegt im Süden Islands und ist mit einer Höhe von 1651 m der direkte Nachbar des gefährlichsten Vulkans – dem Katla.
Seit seinem Ausbruch im Jahr 2010 ist er der Berühmteste auf der Insel und kann als flaches-längliches Vulkangebäude bezeichnet werden. Dieser Ausbruch war der bisher größte des Eyjafjallajökull. Seitdem Menschen auf Island leben, gab es insgesamt vier davon. Bei den drei vorangegangenen Eruptionen folgte der Nachbarvulkan Katla kurze Zeit später. Im Jahr 2010 war dies zum Glück nicht der Fall. Hier formten sich zwei neue vulkanische Krater – Magni und Móði. Hier ist die Erde immer noch warm. In der umliegenden Natur sind bis heute noch die Folgen des Ausbruchs zu erkennen. Du kannst den Eyjafjallajökull und den Katla während einer Südküsten-Tour bewundern.
Katla – Islands gefährlichster Vulkan
Der gigantische Vulkanberg Katla wird auch als schlafender Riese bezeichnet und gilt als gefährlichster Vulkan auf der Insel. Grund dafür ist seine Lage inmitten eines Gletschers im Süden Islands. Durch einen Ausbruch können schwere Überschwemmungen hervortreten, was dramatische Folgen für die Bewohner hätte. Deshalb wird er aktuell mit Argusaugen beobachtet. Die Eruptionen der großen Schwester des Eyjafjallajökull fanden bisher immer in einem Rhythmus von etwa 80 Jahren statt. Der letzte Ausbruch ist nun schon über 100 Jahre her. Es wird befürchtet, dass der Nächste zehnmal so stark werden könnte. Trotzdem braucht man vor einer Reise nach Island keine Angst haben.
Der Vulkan ist nur schwer erreichbar. Für Backpacker ist eine Wanderung hervorragend geeignet. Reisende mit etwas mehr Budget können einen Flug mit dem Hubschrauber buchen. Auf der Wanderung vom Skógafoss nach Thórsmörk kannst du den Anblick des Katla genießen und auf dem Weg den Eyjafjallajökull überqueren.
Thríhnúkagígur – Der einzige zugängliche Vulkan
Der Thríhnúkagígur ist der einzige Vulkan, dessen Höhle du besichtigen kannst. Dieser Vulkan liegt auf der Halbinsel Reykjanesskagi nahe des Skigebiets Bláfjöll und ruht seit etwa 4000 Jahren. Die gigantische Magmakammer gilt als eines der größten und beeindruckendsten Naturphänomene der Erde.
Die Höhle unterhalb des Hauptkraters kann mit einer Gondel mit maximal 7 Besuchern betreten werden. Ihr Boden hat etwa die Größe eines Fußballfeldes – es dürfen sich jedoch höchstens 21 Besucher gleichzeitig darin aufhalten. Im Inneren des Vulkans Thríhnúkagígur erwartet dich ein großartiger Anblick mit einer faszinierenden Farbenpracht. Für viele Reisende ist dies der Hauptgrund, um nach Island zu reisen.
Grimsvötn – Das unberechenbarste Vulkansystem
Das Grimsvötn-Vulkansystem ist von den 30 Vulkansystemen das gefährlichste. Seinen Namen erhielt der Vulkan nach einer isländischen Volkssage. Demnach hätten wütende Trolle die Seen verflucht, wo ein Mann namens Grimur wohnte. Durch den Fluch sollen diese Feuer speien und die angrenzenden Wälder niederbrennen.
Seit Menschen auf Island leben, weist dieser Vulkan die häufigsten Ausbrüche auf. Es handelt sich um einen subglazialen Zentralvulkan. Das bedeutet, dass der Hauptkrater unter einem Gletscher verborgen liegt, sodass er an der Oberfläche nicht zu sehen ist. Bei einem Ausbruch schmilzt das Eis in extremer Geschwindigkeit, was gewaltige Explosionen und riesige Aschewolken zur Folge hat.
Im Jahr 1783 und 1784 fand die verhängnisvollste Eruption in Island statt. Aus mehreren Kratern strömten Unmengen an Lava hervor. Sie sind als Lakagigar – Krater von Laki bekannt. Diese sind Teil des Grimsvötn-Vulkansystems. Die Folgen dieses Ausbruches waren verheerend. Etwa ein Viertel der isländischen Bevölkerung und die Hälfte der Nutztiere starben durch den Lavastrom und an den indirekten Folgen. Ein weltweiter Temperaturabfall und Ernteausfälle waren globale Auswirkungen.
Trotz allem ist die Landschaft um Lakagigar atemberaubend schön. Eine Tour dorthin wirst du bestimmt nicht bereuen. Du solltest dich im Vorfeld über ein Spezialfahrzeug erkundigen, um tiefe Furten auf dem Weg dorthin zu überwältigen und sicher an dein Ziel zu gelangen!
Snaefellsjökull – Die Pforte zum Mittelpunkt der Erde
Der Snaefellsjökull ist sowohl Vulkan als auch Gletscher. Dieser misst eine Höhe von 1446 m und liegt am westlichen Ende der Halbinsel Snæfellsnes. Der Vulkan hat eine relativ steile, spitzkegelige Form, die sich aus einzelnen Schichten von Lava und Lockermassen aufgebaut hat. Er zählt somit zu den Stratovulkanen. Sein letzter Ausbruch war schätzungsweise 200 n. Christus.
Im Jahr 1864 wurde er durch den Romanklassiker Die Reise zum Mittelpunkt der Erde berühmt. Jules Verne wählte den Vulkan als Ausgangspunkt der fantastischen Reise.
Obwohl der Snaefellsjökull 115 km von Reykjavik entfernt liegt, kannst du bei klarer Sicht den Gipfel von der Hauptstadt aus entdecken. Einen Besuch empfehlen wir dir sehr. Der Vulkan ist von wunderschöner Lava umgeben und liegt inmitten des nach ihm benannten Nationalparks. Wer einmal dort war, wird den Snaefellsjökull nie wieder vergessen. Die Ausstrahlung des Berges beeindruckt jeden Menschen und lässt Besucher zurückkehren.
Hekla – Der Aktive
Der Hekla-Vulkan liegt nur etwa zwei Autostunden von Reykjavik entfernt und befindet sich im Süden Islands. Mit einer Höhe von 1491 m gehört er zu den aktivsten Vulkanen der Insel. Er ist mindestens 6600 Jahre alt und wurde im Mittelalter dasTor zur Hölle genannt.
Seit Zählungen stattfinden ist der Hekla über 20 Mal im Abstand von 9 bis 121 Jahren ausgebrochen. Die letzte Eruption fand im Jahr 2000 statt, bei der zum Glück nicht viel Schaden angerichtet wurde. In der Regel gilt – je länger der Vulkan ruht, desto größer und katastrophaler wird der nächste Ausbruch sein.
Auch hier zeigt sich die umliegende Landschaft als malerisch und wunderschön. Die Gegend kannst du sehr gut zu Fuß erkunden, wobei sich der imposante Krater am besten aus einer sicheren Entfernung bestaunen lässt. Ein Abstecher auf deiner Backpacking-Tour durch Island lohnt sich auf jeden Fall!
Askja – Der Vulkan mit heißer Quelle
Der Vulkan Askja gehört zum Vatnajökull-Nationalpark und beherrscht als Zentralvulkan ein ca. 200 km langes Vulkansystem. Er liegt im isländischen Hochland – unmittelbar nördlich des Vatnajökull-Gletscher und misst eine Höhe von 1516 m.
Askja bedeutet in der Geologensprache Caldera und kann im Deutschen als Schachtel oder Kessel bezeichnet werden. Dies ist ein sehr passender Name, denn inmitten des Kraters liegt ein Geothermal-See namens Viti. Das Wasser des Sees ist etwa 30 °C warm – hier kannst du sogar ein Bad nehmen.
Die Umgebung des Vulkans kannst du dir wie eine riesige Mondlandschaft vorstellen. Selbst die NASA bezeichnet die Landschaft als eine der mondähnlichsten Umgebungen auf unserer Erde. Diese trainierten dort sogar für ihre erste Mondlandung. Lass dir eine Tour zum Askja Vulkan nicht entgehen. Die Tour ist unvergesslich und lohnt sich auf jeden Fall.
Fazit
Bist du bereit für die feurigen Riesen? Bei einer Reise durch Island ist es beinahe unmöglich, einem Vulkan nicht zu begegnen. Wunderschöne Landschaften, heiße Quellen und erlebnisreiche Touren – hier ist alles geboten, was das Backpacker-Herz begehrt.
Interessierst du dich für weitere spannenden Artikel rund um das Thema Island? Dann schau dir unseren Klimaleitfaden Island an, um die perfekte Zeit für deinen Trip zu planen. Eine Rundreise können wir dir auch nur ans Herz legen. Natürlich ist die Hauptstadt von Island auch sehr empfehlenswert.
Worauf wartest du noch? Pack deinen Rucksack und begib dich auf dein Abenteuer in Island!
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