Great Barrier Reef – 8 Highlights der bunten Unterwasserwelt
Das Great Barrier Reef erstreckt sich über eine Fläche von circa 345 000 km² entlang der Ostküste Australiens. Es ist eines der größten Korallenriffe der Welt und zählt seit 1981 zu dem UNESCO‑Welterbe. Es ist jedoch nicht ein großes ganzes Riff, sondern besteht aus ungefähr 2900 einzelnen Riffen. Da es insgesamt so groß ist, wurde das Great Barrier Reef in fünf Abschnitte eingeteilt: die Far Northern Section, Northern Section, Cairns Section, Central Section und die Southern Section.
Neben den kleinen Riffen gehören außerdem um die 900 Inseln zu der Region. Eine der bekanntesten Inselgruppen sind die Whitsunday Islands.
Das Great Barrier Reef ist ein Tauchhotspot und zieht Leute aus der ganzen Welt an. Du musst aber nicht besonders viel Erfahrung vom Tauchen haben, es werden viele Schnorcheltouren angeboten. Auch dabei kannst du viel von dem Riff entdecken. Wer aber das Tauchen lernen möchte, hat dort genau den richtigen Ort gefunden, denn an vielen Orten werden Tauchkurse angeboten.
Im Riff gibt es hunderte verschiedene Tierarten zu entdecken. Dort leben unter anderem Clownfische, Muscheln, Rochen und Schildkröten. Auch viele Arten der Riffhaie sind hier zu Hause und du hast sogar die Möglichkeit Wale zu sehen.
Klima
Das Great Barrier Reef liegt in den Tropen. Dort ist das Jahr nicht in vier Jahreszeiten unterteilt, sondern in die Regen- und Trockenzeit. Die Regenzeit startet im November und dauert bis April, in dieser Zeit ist es oft stürmisch und regnerisch. Außerdem ist dies die Quallensaison am Riff.
Das bedeutet aber nicht, dass auf das Tauchen und Schnorcheln verzichtet werden muss. Du bist zu deinem eigenen Schutz aber verpflichtet, einen Neoprenanzug zu tragen. Auch in diesen Monaten kannst du viel unternehmen, obwohl die Hauptsaison noch gar nicht angebrochen ist. Dadurch ist es noch sehr ruhig am Riff und den umliegenden Orten.
Die Trockenzeit umfasst die Monate Mai bis Oktober, daher sind die besten Monate für einen Besuch am Great Barrier Reef Juni, Juli und August. In dieser Zeit sind die Tage warm und die Wassertemperatur angenehm. Besonders geeignet ist dieses Wetter für Outdoor‑Aktivitäten.
Es ist das ganze Jahr über möglich, einen unvergesslichen Aufenthalt am Great Barrier Reef zu erleben. Je nachdem, was du unternehmen möchtest, solltest du dir überlegen, welches Klima am angenehmsten für dich ist.
Places to be
Das Great Barrier Reef ist nicht das einzig Sehenswerte. Rund herum gibt es spannende Freizeitangebote und großartige Orte zu entdecken. Wir stellen dir ein paar der interessantesten Places to be vor!
Lady Elliot Island
Lady Elliot Island ist die südlichste Insel im Riff und gilt als Heimat der Mantarochen. Die Insel ist sehr klein, du brauchst nur circa 45 Minuten, um sie komplett zu umrunden. Leider ist sie nur mit dem Flugzeug zu erreichen.
Die Strände gelten als wahres Schnorchelparadies. In dem kristallklaren Wasser kannst du Fische, Korallen, Schildkröten und manchmal sogar Delfine beobachten. Mantarochen halten sich das ganze Jahr über an der Insel auf, doch die meisten Tiere versammeln sich dort zwischen Mai und September. Mantas könne eine Spannweite von bis zu 7 Metern aufweisen, doch trotz dieser beeindruckenden Größe sind sie sehr sanfte Wesen.
Zwischen November und Februar kommen Meeresschildkröten nach Lady Elliot Island, um Eier zu legen. Dies kannst du auf einer Tour bei Nacht besonders gut beobachten. Von Februar bis April schlüpfen die kleinen Schildkröten dann und bahnen sich ihren Weg in das große weite Meer. Ein Erlebnis, dass du nicht verpassen solltest!
Hamilton Island
Hamilton Island ist die größte bewohnte Insel der Whitsundays und befindet sich im Nordosten. Erreichbar ist sie mit einer Fähre. Auch hier kannst du sehr gut Schnorcheln und Tauchen. Doch auch die Insel selbst hat sehr viel zu bieten. Es gibt einige Wanderpfade. Unter anderem findest du dort den Weg zu dem One Tree Hill Lookout. Dort werden die legendären Sunset Cocktails angeboten. Viele Menschen kommen dorthin, um bei einem leckeren Cocktail den Sonnenuntergang zu betrachten.
Du hast auch die Möglichkeit, einige australische Tiere im Hamilton Island Wildlife Park zu beobachten. Bei einer geführten Tour lernst du einiges über Koalas, Kängurus, Schlangen und Krokodile.
Hervey Bay
Hervey Bay liegt nördlich von Brisbane und ist der beste Ort, um Wale zu sehen. Die Stadt setzt sich besonders für den Schutz der Tiere ein und ist deshalb die erste UNESCO‑Welterbestätte für Wale.
Zwischen Juli und Oktober siehst du dort die Buckelwale auf ihrer Reise von der Antarktis in warme Gewässer, um dort ihre Jungtiere auf die Welt zu bringen. Die Tiere sind sehr zutraulich und neugierig und schwimmen manchmal sehr nah an die Boote heran. Oft zeigen sie wahre Kunststücke. Flossenschläge, Sprünge, Fontänen – ein unglaubliches Spektakel!
Du hast die Möglichkeit, die sanften Riesen von einem Boot aus zu beobachten oder sogar mit ihnen zu schwimmen. Das Schwimmen mit Walen hat strenge Auflagen: Wenn ein Wal zu sehen ist, wird der Motor des Bootes ausgestellt. Dann dürfen maximal 12 Personen ins Wasser, die sich an einem Seil festhalten und warten, bis die Tiere zu ihnen schwimmen. Dadurch können die Wale selbst entscheiden, wie nah sie den Menschen kommen möchten.
Wer etwas kleiner anfangen möchte, kann im Gebiet von Cairns bis Port Douglas mit Zwergwalen schwimmen. Diese sind etwas kleiner als die 15 Meter langen Buckelwale, aber auch sie können bis zu 8 Meter lang werden. Das Schwimmen läuft dort genauso ab wie in Hervey Bay.
Magnetic Island
Die kleine Insel Magnetic Island liegt vor der Ostküste Queenslands und ist von Townsville gut mit der Fähre zu erreichen. Die Insel ist eines der beliebtesten Reiseziele der Backpacker an der Ostküste. Deswegen gibt es auf der Insel viele günstige Backpackerhotels.
Magnetic Island eignet sich auch gut für eine Tour zum Great Barrier Reef. Bei ein paar der 23 Stränden wie Alma Bay, Arthur Bay und Florenece Bay kannst du direkt losschnorcheln. Die Buchten sind besonders für Personen mit wenig Schnorchel- und Taucherfahrung geeignet.
Wenn du lieber über dem Wasser bleibst, sind die Kajaktouren genau das Richtige für dich. So kannst du die verschiedenen Buchten in aller Ruhe erkunden. Es werden verschiedene Touren angeboten, zum Beispiel Sonnenuntergangstour, bei der du die Buchten im wunderschönen Abendlicht bestaunen kannst.
Auf der Insel gibt es einige Wanderwege, die dich hoch hinaufführen, zum Beispiel zum Mount Cook, dem Berg mit dem höchsten Punkt der Insel. Von dort aus hast du einen wundervollen Ausblick über das Meer und die Insel. Wenn du Glück hast, kannst du beim Wandern Koalas entdecken. Meist sind sie eher in der Dämmerung und nachts unterwegs, aber manche Tiere halten sich auch tagsüber in der Nähe der Wanderwege auf. Da sie dann größtenteils schlafen, ist es wichtig leise zu sein, um die niedlichen Beuteltiere nicht zu stören.
Aber nicht nur Koalas sind auf der Insel zu Hause, sondern auch die Rockwallabys. Die kleinere Version der Wallabys findest du in der Nähe der Geoffrey Bay. Eigentlich war es verboten, die Tiere zu füttern, doch viele Reisende hielten sich nicht an diese Regel. Deswegen wird dort mittlerweile spezielles Futter verkauft. Die Tiere sind über die Jahre zahm und zutraulich geworden und wenn du dich ruhig verhältst, kommen sie dir sogar so nah, dass du sie aus der Hand füttern kannst.
Yongala Shipwreck
Magnetic Island ist ein guter Startpunkt für eine Tauchtour zum Yongala Shipwreck. Das Wrack der 110 Meter langen SS Yongala liegt 28 Meter tief im Meer. Obwohl es 1911 gesunken ist, ist es noch in einem sehr guten Zustand. Es sank bei einem Zyklon, dadurch wurden die Spuren des Schiffes verwischt und es konnte erst 1958 gefunden werden. Mittlerweile ist es zu einem Lebensraum von vielen verschiedenen Meeresbewohnern geworden.
Auch wenn das Schiffsunglück eines der tragischsten der australischen Geschichte ist, zieht das Wrack und seine Geschichte Menschen aus der ganzen Welt an und ist eine sehr beliebte Attraktion. Allerdings ist diese Tauchtour nur für Personen mit Erfahrung geeignet und nur mit Tauchzertifikat möglich.
Whitsunday Islands
Ein weiteres Highlight an der Ostküste sind die Whitsunday Islands und insbesondere der Whitehaven Beach. Zu den Whitsundays gehören 74 kleine Inseln, von denen nur 17 bewohnt sind. Sie sind Teil der Great Barrier Reef World Heritage Area und werden somit besonders geschützt.
Die vielen Nationalparks auf den Inseln schonen die Flora und Fauna. Um dieses Paradies zu entdecken, eignen sich vor allem geführte Touren, die dir die schönsten Plätze zeigen. Angeboten werden Eintagestouren sowie Zwei- oder Dreitagestouren mit Übernachtungen.
Whitehaven Beach
Die größte Insel ist Whitsunday Island, die sehr bekannt für den Whitehaven Beach ist. Dieser hat den Beinamen „schönster Strand der Welt“ bekommen, da er als einer der weißesten Strände der Welt gilt. Die Farbe verdankt der Sand dem hohen Quarzgehalt. Zusätzlich speichert Quarz kaum Wärme und somit ist es möglich selbst in der brütenden Mittagssonne über den Strand zu laufen.
Ein besonderes Highlight ist der Hill Inlet Lookout, von dem aus du eine fantastische Aussicht auf die weißen Strände und das türkisblaue Wasser hast. Das klare Wasser, das zwischen den Sandbänken verläuft, bietet von dort oben einen malerischen Anblick. Zu der Aussichtsplattform gelangst du über einen Wanderweg. Je nachdem, von wo du startest, dauert die Tour 20 bis 40 Minuten.
Heart Reef
Ein sehr besonderes Motiv des Great Barrier Reefs kennst du vielleicht schon von Postkarten – das Heart Reef. Das kleine Korallenriff ist von Natur aus geformt wie ein Herz. Du kannst es allerdings leider nur aus der Luft bei einem dem Flug darüber sehen.
Das Heart Reef steht außerdem unter strengem Schutz, deswegen ist tauchen, schnorcheln und baden direkt dort verboten. Trotzdem gibt es Angebote für Bootstouren, die nah an die Koralleninsel heranfahren. Durch einen Glasboden kannst du so trotzdem das unter dir liegende Riff beobachten, wo sich bunte Fische und Meeresschildkröten tummeln.
Bedrohung des Riffs
Korallenriffe sind die Heimat verschiedener Wirbeltiere, Fischarten, Haien, Schildkröten und vielen mehr. Sie sind ein lebendiges Ökosystem, das sich stetig weiterentwickelt und verändert. Die Veränderung des Klimas wirkt sich jedoch negativ darauf aus. Korallenriffe sind sehr empfindlich und bedroht. Am wohlsten fühlen sich Korallen bei einer Wassertemperatur von 18 °C und 30 °C. Bei höheren Temperaturen kann es passieren, dass die Korallen ausbleichen und im schlimmsten Fall sogar absterben.
Was du tun kannst
Bei deinem Besuch im Riff ist es also wichtig, gut auf deine Umgebung zu achten. Es gibt viele Tourangebote, die mit dem Eco Certified Tourism Label ausgezeichnet sind. Das bedeutet, dass verschiedene Umweltschutzmaßnahmen umgesetzt werden und ein Teil der Einnahmen in den Schutz des Riffs investiert wird. Die Zertifizierung wird jährlich überprüft, so wird sichergestellt, dass die Firmen sich an die Vorgaben halten.
Du kannst bei deinem Besuch aber auch selbst deinen Beitrag leisten und die Korallen und das Riff schützen. Es ist zum Beispiel wichtig, die Korallen nicht zu berühren – besonders solltest du dabei auf die Taucher- oder Schnorchelausrüstung achten. Ebenfalls wichtig ist es, alles an seinem Platz zu lassen und keine Souvenirs mitzunehmen.
Ein weiterer Punkt sind Sonnenschutzmittel, in vielen Cremes sind Stoffe enthalten, die den Korallen schaden können. Um das zu vermeiden, sind natürliche Sonnencremes eine gute Alternative.
Fazit
Das Great Barrier Reef ist ein Traum für Tauch- und Schnorchelbegeisterte. Vom Festland der Ostküste sowie von den Inseln aus hast du unglaublich viele Möglichkeiten das Riff zu entdecken. Doch auch an Land gibt es viele spannende Aktivitäten.
Deinen Aufenthalt kannst du super abwechslungsreich gestalten und so ein ganz einzigartiges Reiseerlebnis erschaffen. Wasser, Tierwelt, sportliche Aktivitäten – die Auswahl ist grenzenlos. Schnapp dir deinen Rucksack und mach dich auf, um die Vielfalt und Weite des Great Barrier Reefs zu erkunden!
Sarah Rasch