Costa Rica und seine Einwohner
Wenn du eine Reise nach Costa Rica planst, dann solltest du dich schon einmal mit den Einwohnern und ihrer Lebensweise vertraut machen. Denn in Costa Rica findest du nicht nur unendliche Regenwälder, traumhafte Sandstrände und exotische Tiere, sondern auch eines der nettesten und vor allem entspanntesten Völker der Welt. Dürfen wir vorstellen: die Ticos und Ticas.
Tranquilo
Das ist die Antwort auf alles, was zu hektisch ist. Du musst akzeptieren, dass das Leben in Costa Rica einfach etwas entspannter ist als zuhause. Egal, ob bei Verspätungen oder in einer stressigen Situation, ein einfaches tranquilo löst oft jeglichen Zwang. Und das wird in Costa Rica auch so gelebt. Denn die Ticos und Ticas lieben ihren Strand. Mit einer Kühlbox gefüllt mit kaltem Bier und allerlei Leckereien geht es am Wochenende oft ab an den Strand und es wird entspannt, gern auch mal den ganzen Tag. Der einzige Ort, wo die Ticos dann doch ihr Temperament verlieren, ist beim Autofahren. Aber das liegt auch ein bisschen an der Verkehrssituation, die gerade um die Hauptstadt San José ein wahrer Alptraum sein kann. Also auch nicht immer alles Pura Vida in Costa Rica.
Pura Vida – die glücklichsten Menschen der Welt?
Apropos Pura Vida. Den Begriff Pura Vida hast du wahrscheinlich schon mal im Zusammenhang mit Costa Rica gehört. Es bedeutet recht simpel „pures Leben“ und spiegelt die Lebenseinstellung der Einwohner wider. Eine Studie hat einmal ermittelt, dass in Costa Rica die glücklichsten Menschen der Welt wohnen. Ob das stimmt kannst du selbst während deiner Reise nach Costa Rica erfahren. Aber umgeben vom fruchtbaren Regenwald und weißen Sandstränden lässt sich schon recht schnell nachvollziehen, warum die Ticos den Begriff Pura Vida zu ihrem Lebensmotto gemacht haben. Es geht darum, das Leben zu genießen, egal welches Schicksal einen gerade verfolgt.
Ein Land voller sportlicher Möglichkeiten
Nur weil die Ticos und Ticas gerne mal entspannen, heißt es jedoch nicht, dass hier alle nur am Strand herumlungern. Den auch Sport ist ein wichtiger Bestandteil des Lebens in Costa Rica. Dabei hat sich Fußball als eine der wichtigsten Sportarten etabliert, da spätestens seit dem Erreichen des Viertelfinales bei der Weltmeisterschaft 2014 Fußball in aller Munde ist. Neben dem Fußball spielen Rodeos eine große Rolle in Costa Rica. Fast jede größere Stadt besitzt ein Rodeo Stadion und wenn nicht, dann wird es kurzweilig aus Holz aufgestellt. Der Unterschied zum amerikanischen Rodeo ist, dass die Zuschauer auch selbst über die Barrieren hopsen dürfen. Wenn du also einen kleinen Adrenalinschub während deiner Reise brauchst, dann weißt du nun, was zu tun ist. Aber auch abseits des Rodeos ist für Adrenalin gesorgt, da seit einigen Jahren Costa Rica eine der großen Surfnationen der Welt ist und immer mehr Talente aus den wilden Wellen von Pazifik und Atlantik hervorbringt. Besonders die Region um Santa Teresa ist äußerst beliebt. Außerdem wird das Sportfischen in den Fanggründen vor der „reichen Küste“ immer beliebter. Dazu vertreiben sich die Einwohner ihre Zeit gerne mit Mountainbiken in dem doch recht bergigen Land, außerdem laden viele Flüsse zum Rafting ein. Costa Rica ist also eindeutig ein Ort voller Möglichkeiten für Reisende und Einheimische.
Wilde Nächte mit karibischem Sound
Wenn du gerne abends ausgehst aber kein Reggaeton magst, dann such dir lieber ein neues Reiseziel statt Costa Rica. Auf der Suche nach anderen Musikrichtungen wirst du gerade unter jungen Leuten im Nachtleben enttäuscht werden. Aber lass dich einfach drauf ein und such dir einen begabten Tico oder eine begabte Tica, die dich lehrt, wie du richtig zu Reggaeton tanzt. Schnell verstehst du, warum Reggaeton hier so beliebt ist. Während daheim die halbe Tanzfläche in Richtung DJ starrt und auf der Stelle zu monotonen Beats tänzelt, geht es auf mittelamerikanischen Tanzflächen deutlich heißer zu. Also sei nicht schüchtern und lass dich drauf ein. Vielleicht lernst du ja den Tico/die Tica deines Lebens kennen.
Safety First
Auch wenn Costa Rica im Gegensatz zu seinen Nachbarn ein eher sicheres Land ist, solltest du einige Details bei deiner Reise beachten. Denn Costa Rica hat nicht nur mit einer sehr ungleichen Verteilung von Vermögen zu kämpfen, sondern liegt auch auf der Drogenschmuggelroute von Südamerika in die USA. Diese Faktoren begünstigen neben einer hohen Jugendarbeitslosigkeit Korruption und Kriminalität. Vor allem nachts ist Vorsicht geboten: Geh niemals alleine feiern und schau, dass du ein sicheres Taxi zurück zum Hostel orderst. Neben der Hauptstadt San José sind vor allem die Hafenstädte Moin und Limon von Kriminalität betroffen. In jeglichen beliebten Orten solltest du zudem nachts die Strände meiden. Auch die Grenzregionen zu Panama und Nicaragua sind nicht ohne, da immer mal wieder bewaffnete Gangs die Grenzen übertreten.
Das Volk ohne militärischen Schutz
Für Sicherheit sorgt in Costa Rica hauptsächliche die Polizei. Vor circa 70 Jahren wurde das Militär in Costa Rica abgeschafft. Hiervon profitieren die Costa Ricaner bis heute, da im Gegensatz zu seinen Nachbarländern im Land seit langer Zeit Frieden herrscht. Sogar ein Feiertag wurde anlässlich der Abschaffung beschlossen. Kein Tico und keine Tica müssen nach Abschluss ihrer schulischen Ausbildung verpflichtend das Militär unterstützen. Darüber hinaus können Ausgaben, die sonst für das Militär vorgesehen wären, für Infrastruktur und Bildung verwendet werden. Falls es doch mal zu internationalen Problemen kommen sollte, unterhält das Land gute Beziehungen zur USA.
Ein paar Fakten
Wir wollen dich nicht zu sehr mit Zahlen und Fakten langweilen, aber ein bisschen Grundwissen schadet ja nie. Die Bevölkerung in Costa Rica besteht hauptsächlich aus Nachfahren von Indigenen und Kolonialisten sowie eingewanderten Arbeitern aus Afrika und den umliegenden Staaten Nicaragua, Panama, El Salvador und Kolumbien. Das Durchschnittsalter ist jünger als in Europa, was auch zu einer höheren Jugendarbeitslosigkeit führt, die wiederum die Kriminalität begünstigt. Inzwischen leben 5 Millionen Einwohner in dem wunderschönen Land, dessen Amtssprache Spanisch ist.
Die Geschichte der Bewohner von Costa Rica
Wie also hat sich die Geschichte der Ticos und Ticas in diesem einzigartigen Land entwickelt? Nun ja, wie so viele mittelamerikanische Staaten wurden die indigenen Kulturen durch spanische Kolonialisten zurückgedrängt. Nach der Ankunft von Christoph Kolumbus im Jahr 1502 wurde Costa Rica systematisch kolonisiert. Wegen seiner Rohstoffarmut war das Land jedoch nicht sehr bedeutend für die Spanier. 1821 erhielt Costa Rica seine Unabhängigkeit und wurde infolgedessen mehr und mehr demokratisiert. Heutzutage ist Costa Rica ein Paradebeispiel für politische Stabilität und sozialen Frieden. Auf der Rangliste der Pressefreiheit landete Costa Rica auf Platz 10.
Fazit
Hoffentlich konntest du einiges Neues über Costa Rica und seine Bewohner lernen und bist jetzt bestens auf deinen Trip ins Land der „reichen Küste“ vorbereitet.