Capri – ein Juwel vor Italiens Küste

Capri – ein Juwel vor Italiens Küste

Dass die Insel Capri ein wahres Paradies ist, ist gewiss keine Erfindung der Moderne. Schon früher haben berüchtigte Persönlichkeiten wie der römische Kaiser Tiberius die Pracht der italienischen Insel am Golf von Neapel erkannt. Besonders bekannt ist sie für ihre traumhaften Meereshöhlen, ganz besonders die Blaue Grotte.

Auch heute gilt die Insel als ein beliebtes Urlaubsziel, besonders oft ist sie Ziel eines Tagesausflugs sowohl italienischer als auch internationaler Besucher. Und das zu Recht!

Auf Capri herrscht ähnlich wie auf dem Festland Italien ein Mittelmeerklima, daher bieten sich die Monate Mai bis September aufgrund hoher Temperaturen und wenig Regen für deine Reise an. Da die Insel aber in der Hochsaison ziemlich überfüllt ist, empfehlen wir dir eher im Mai oder September anzureisen, um zumindest den größten Touristenboom zu vermeiden. Du solltest auch am besten über Nacht bleiben, da du so am Morgen und ab spätem Nachmittag die Massen an Tagesausflüglern umgehen kannst.

Transport auf und um die Insel

Da die Insel vor der Halbinsel Sorrent liegt, kannst du sie mit dem Boot von Küstenstädten an der Amalfiküste aus gut erreichen. Dazu gehören unter anderem Sorrent, Neapel und Positano.

Erstmal auf Capri angekommen, kannst du zum Beispiel die Standseilbahn Funicular Marina Grande direkt nach Capri-Stadt nehmen. Ansonsten kannst du mit Taxis, Bussen oder auch zu Fuß die Insel erkunden. Busse sind um einiges günstiger als Taxis, aber am günstigsten ist es natürlich immer noch zu Fuß. Und vielleicht entdeckst du sogar ein paar bezaubernde Wege abseits der Hauptstraßen!

Bootsrundfahrt – ja oder nein?

Eine Inselrundfahrt mit dem Boot gilt als Muss bei einem Besuch von Capri. Du kannst so in kurzer Zeit viel von der wunderschönen Küste der Insel sehen und es gibt einige tolle Ausblicke, die du so nur vom Wasser aus sehen kannst. Bei einigen Fahrten ist auch ein Besuch der Blauen Grotte mit dabei.

Die Sache hat aber auch einen Haken: Eine solche Inselrundfahrt ist mit langen Wartezeiten und massenhaft Touristen verbunden. Mit entspannter und freier Erkundung ist da nichts. Letztendlich musst du selbst wissen, ob es dir das wert ist oder du nicht lieber mehr Zeit in deine eigene Erforschung der Insel investierst.

Die Blaue Grotte – Capris magische Hauptattraktion

Die Nummer 1 auf so ziemlich jeder Liste der Top-Sehenswürdigkeiten Capris ist die Blaue Grotte. Und der Name hält, was er verspricht: Hier ist nicht nur das Wasser klar und blau. Es entsteht auch blaues Licht in der Höhle durch ein Loch in den Felsen unterhalb der Wasseroberfläche, sodass rotes Licht ausgefiltert wird. Die Atmosphäre in der Grotte ist wirklich magisch!

Viele möchten dieses Naturspektakel bewundern, daher ist diese Meereshöhle ein Ziel des Massentourismus. Da sie nur im Rahmen einer Bootstour bei günstigen Wetterbedingungen besichtigt werden kann, bei der man sich nur wenige Minuten im Inneren aufhält, heißt es letztendlich viel Warten für wenig Vergnügen. Wenn du die Grotte trotzdem besichtigen möchtest, dann tu dies am besten gleich morgens zu Betriebsbeginn.

Eine mögliche Alternative, die wir dir ans Herz legen möchten, ist die Grüne Grotte – nicht ganz so überfüllt, aber ähnlich traumhaft. Zu bestimmten Tageszeiten scheint die Grotte durch Reflexion des Wassers von den Höhlenwänden smaragdgrün. Auch diese Meereshöhle ist nur vom Wasser aus erreichbar. Versuche eine private Bootstour zu ergattern: Manche Fahrer lassen dich vom Boot abspringen, sodass du sogar durch die atemberaubende Grotte schwimmen kannst!

Capri-Stadt: Das glamouröse Zentrum

Capri-Stadt ist wahrlich das glamouröse Zentrum von Capri, in dem sich die Touristen nur so tummeln. Am besten besuchst du die Stadt daher abends nach Abreise der Tagestouristen für einen atmosphärischen Aufenthalt in den Abendstunden.

Der erste Stopp ist in der Regel die Piazzetta beziehungsweise die Piazza Umberto I, um sie bei ihrem vollen Namen zu nennen. Der Platz wimmelt nur so vor herausgeputzter Menschen, die nach ausgiebigem Designershopping einen Aperitivo in einem der Cafés trinken. Um den Platz herum führen dich einige Straßen entlang Designerläden, bekannt dafür ist zum Beispiel die Via Camerelle. Nicht dein Budget? Keine Sorge, Window-Shopping kann genauso viel Freude bereiten!

Auch in der Umgebung gibt es einiges zu entdecken, wie die Ruine der früher imposanten Villa Jovis des Kaisers Tiberius. Oder nimm doch die phönizische Treppe Scala Fenicia von Capri-Stadt zum höhergelegenen Ort Anacapri. Der Aufstieg ist zwar sehr steil, du wirst dafür aber mit einer traumhaften Aussicht belohnt!

Strände auf Capri

Bei einer Reise auf eine Mittelmeerinsel darf ein Strandaufenthalt nicht fehlen. Auf Capri kannst du zwar keine weißen Sandstrände erwarten, es gibt aber sehr schöne Kiesstrände.

Zwei der größten, aber auch vollen Strände sind der Strand an der Marina Grande, wo du mit dem Boot vom Festland ankommst, und die Marina Piccola. Besonders von Familien werden sie gerne besucht, da das Wasser vor allem am Ufer recht flach ist. Ein etwas kleinerer und nicht ganz so voller, aber dafür nicht minder schöner Strand ist Bagni di Tibero. Er ist entweder zu Fuß oder mit dem Boot von der Marina Grande aus erreichbar. Dieser Strand eignet sich super für eine Badepause und für den kleinen Hunger gibt es auch ein leckeres Restaurant.

Giardini di Augusto

Direkt hinter Capri-Stadt liegt der botanische Garten Giardini di Augusto. Allein schon wegen seiner vielfältigen mediterranen Flora, vor allem in der Blütezeit im Frühling bis Frühsommer, ist er einen Besuch wert. Außerdem bietet sich dir eine hervorragende Aussicht über den Ozean mit der Marina Piccola und die berüchtigten Faraglioni-Felsen!

Via Krupp

Wenn du gerade von der hintersten Terrasse des Giardini di Augusto den Ausblick genießt, dann fallen dir die markanten Haarnadelkurven der Via Krupp ins Auge. In engen Kurven klettert sie den Berg bis zum Ozean hinunter und ist ein Liebling all jener, die sich für Fotografie begeistern.

Vielleicht denkst du jetzt, der Name klingt nicht sonderlich Italienisch. Damit liegst du auch goldrichtig, denn die Straße wurde nach dem deutschen Industriellen Friedrich Krupp benannt.

Heute kann man die Via Krupp leider nur aus der Ferne bestaunen, denn wegen der Gefahr herabfallender Steine ist der Weg seit einigen Jahren gesperrt.

Der Weg zum Natürlichen Bogen

Eines der Highlights einer Erkundung Capris ist eine Wanderung entlang der malerischsten Wanderroute der Insel. Die Via del Pizzolungo verläuft zwischen der Via Tragara in Capri-Stadt und dem Natürlichen Bogen. Da der Weg teilweise sehr steil ist und viele Treppen beinhaltet, ist eine Wanderung vom Bogen ausgehend einfacher. Wie viel Anstrengung du aufbringen möchtest, ist also gänzlich dir überlassen!

Auf jeden Fall bietet sich dir eine beeindruckende Aussicht auf die Insel mit einem der besten Aussichtspunkte auf die Faraglioni-Felsen. Du kannst auch einen Blick auf die rote Villa Casa Malaporte erhaschen, die gefährlich nah an den Klippen zu stehen scheint.

Je nachdem, wo du startest, ist der Anfang oder das Ende der Natürliche Bogen, die Decke einer eingestürzten Grotte. Die spektakuläre Felsformation über kristallklarem blauem Wasser spricht für sich selbst und du solltest dir einen Besuch nicht entgehen lassen!

Ein atmosphärisches Städtchen: Anacapri

In dem kleinen Ort Anacapri herrscht eine Atmosphäre fern des Glamours von Capri-Stadt: Der Ort wirkt viel ländlicher und ruhiger. Auch falls du nach einem Souvenir suchst, bist du hier besser aufgehoben, denn es ist etwas günstiger als in Capri-Stadt. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Paar der typischen handgefertigten Capri-Sandalen?

Zudem hat Anacapri auch an Sehenswürdigkeiten einiges zu bieten. Schau doch zum Beispiel bei der barocken Kirche San Michele mit ihrem spektakulären Mosaikboden vorbei. Oder statte der Cassa Rossa einen Besuch ab, dort kannst du einige Fundstücke aus der Blauen Grotte besichtigen.

Monte Solaro

Wenn du von den atemberaubenden Aussichten immer noch nicht genug hast, dann lohnt sich ein Besuch des Monte Solaro. Mit seinen 589 m ist der Berg der höchste Punkt Capris, der dir einen Panoramablick über die wunderschöne Natur der Insel und das Festland in der Ferne bietet.

Du erreichst die Bergspitze von Anacapri über einen Wanderweg, alternativ kannst du auch den Sessellift nehmen. Oder du fährst nur mit dem Lift nach oben und gehst dann herunter zu Fuß. So kannst du das Farbenspiel aus blauem Wasser, dem Grün der Pflanzen und den grauen Felsen von Nahem bewundern!

Capris Wahrzeichen: die Faraglioni-Felsen

Eines der Wahrzeichen von Capri sind zweifelsohne die drei großen Faraglioni-Felsen inmitten des Ozeans, die zu der umwerfenden Küstenlinie der Insel gehören. Entstanden sind sie durch Erosion des umliegenden Gesteins durch das Wasser. So sind lediglich Stella, Mezzo und Scopolo übriggeblieben.

Die beste Sicht auf die Felsen bekommst du bei einer Inselrundfahrt oder von Aussichtspunkten auf der Insel. Am eindrucksvollsten sind Giardini di Augusto, Monte Solaro und der Ausblick von der Via Tragara, eine der schönsten Straßen in Capri-Stadt.

Faro di Punta Carena

Die Hauptattraktion der Punta Carena am Südwestende Capris ist der schöne Leuchtturm Faro di Punta Carena. Hier bietet sich eine Wanderung entlang der Klippen an, zum Beispiel von der Blauen Grotte ausgehend entlang der Westküste für einen ausgezeichneten Ausblick über die Küste. Versuch bei Dämmerung am Leuchtturm anzukommen, denn hier gibt es einen der schönsten Sonnenuntergänge der Insel.

Unterhalb des Leuchtturms findest du auch noch einen der besten Strände von Capri: den Strand Lido del Faro. Dieser ist von Touristen nur wenig besucht und daher ein super Badestrand!

roter Leuchtturm auf einer steilen Klippe

Fazit

Die traumhafte Natur der Insel Capri ist weit mehr als nur einen kurzen Tagesausflug wert. Genieße bei einem längeren Aufenthalt die ausgezeichneten Aussichten und lass dich von der wunderschönen Insel in ihren Bann ziehen.

Falls du noch etwas mehr Zeit an der Küste Italiens verbringen möchtest, dann gibt es in der Umgebung noch viel mehr zu entdecken. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Stopp in Sorrent, bevor du nach Capri übersetzt? Haben es dir gerade die Inseln Italiens angetan, dann lasse dich von unserem Artikel für deine nächste italienische Inselreise inspirieren!

Lena Steinig

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