Fliegen in Zeiten von Corona – Was sind neue Regelungen?
Ob Sonne, Schnee, relaxen oder Action, wer macht nicht gerne Urlaub? Das Vereisen und Entdecken neuer fremder Orte ist ein Traum vieler Menschen. Doch durch die Maßnahmen zur Bekämpfung der weltweiten Corona-Pandemie ist nicht nur unser alltägliches Leben Einschränkungen unterworfen, sondern auch das Reisen ist nicht mehr so einfach.
Um während der Corona-Pandemie dennoch verreisen zu können, musst du die aktuellen Regelungen des In- und Auslandes immer im Blick haben. Die unterschiedlichen Einreiseregelungen der verschiedenen Destinationen können sich jedoch immer wieder kurzfristig ändern.
Die Regelungen dienen der Sicherheit und sollen die Ansteckungsrate mit dem Virus möglichst geringhalten. Doch durch die verschiedenen, noch ansteckenderen Corona-Mutationen müssen auch Regelungen bezüglich des Reisens und des Luftverkehrs angepasst und verschärft werden.
Dabei betrifft die Pandemie nicht nur uns Reisebegeisterte. Auch der internationale Luftverband leidet enorm darunter. Dieser bezeichnet das vergangene Jahr als eine Katastrophe. Der weltweite Passagierverkehr der internationalen Luftfahrt ist 2020 um zwei Drittel zurückgegangen. Die nun auftretenden Mutationen können die Erholung der Luftfahrtbranche erheblich behindern.
Damit du trotz der derzeitigen Ausnahmesituation reisen kannst, erklären wir dir, auf was du achten musst. Behalte dabei Folgendes immer im Hinterkopf: Wer die Regeln einhält, schützt nicht nur sich selbst, sondern leistet auch seinen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie.
Wenn du verreisen möchtest, solltest du dich mit den spezifischen Reisebestimmungen deines Reiseziels befassen. Die Regelungen variieren zwischen den verschiedenen Ländern.
Die Einreise beziehungsweise Rückreise nach Deutschland unterliegt ebenfalls gewissen Regeln. Auch diese musst du beachten, wenn du wieder zurück nach Hause fliegst.
Risikostufen
Die jeweiligen Regelungen beziehen sich auf die vom Robert-Koch-Institut als Risikogebiet eingestuft Regionen. Dabei teilt das Institut die Risikogebiete in drei Risikostufen ein:
– Risikogebiet: Der Inzidenzwert in einem Land muss innerhalb der vergangenen sieben Tage höher als 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner liegen. Darunter zählen seit den neusten Regelungen beispielsweise Namibia, Teile Griechenlands und Teile Finnlands und auch Deutschland.
– Hochinzidenz-Gebiet: Länder mit einer Inzidenz, die ein Mehrfaches über derjenigen von Deutschland liegen, fallen unter diese Kategorie. In der Regel beträgt diese mindestens 200. Es kann jedoch auch vorkommen, dass Regionen, die diesen Wert unterschreiten, aufgrund eines hohen Infektionsrisikos und anderer Faktoren als Hochinzidenz-Gebiete eingeordnet werden. Darunter zählen nun beispielsweise Bahrain, die Seychellen und Albanien.
– Virusvarianten-Gebiet: Länder, in denen Mutationen des Coronavirus verbreitet sind, zählen als Virusvarianten-Gebiete. Darunter zählen beispielsweise nun auch Tschechien, die Slowakei, Großbritannien, Irland und Südafrika.
Für alle drei Kategorien gelten spezifische Regelungen. Dass ein Land als Risikogebiet gilt, bedeutet nicht zwangsläufig, dass es eine Reisewarnung für dieses gibt. Es ist aber natürlich sehr wahrscheinlich, dass das Auswärtige Amt eine Reisewarnung für dieses ausspricht.
Eine Reisewarnung ist jedoch nicht mit einem Reiseverbot gleichzusetzen. Du reist aber trotz großer Gefahr. Das sollte dir bewusst sein. Insgesamt rät die Bundesregierung sowieso von touristischen Reisen und Reisen ab, welche nicht zwingend notwendig sind.
Du musst dich also darüber informieren, in welches Risikogebiet dein Reiseziel fällt, um dich auch bei der Rückreise nach Deutschland an die jeweiligen Regelungen halten zu können. Dies kannst du unter anderem auf der Seite des Robert Koch Instituts sehr übersichtlich sehen. Dort werden dir auch immer die neusten Änderungen mit angezeigt.
Tests
Insgesamt gilt jedoch, dass du dich nach deiner Ankunft oder sogar schon vor deiner Einreise nach Deutschland auf das Coronavirus testen lassen musst. Da es an den meisten Flughäfen mittlerweile Testzentren gibt, besteht die Möglichkeit, dich direkt am Flughafen testen zu lassen.
Diese sind meistens leicht zu finden. Am Frankfurter Flughafen befindet sich dieser sehr zentral im Übergang zwischen dem Terminal 1 und dem Fernbahnhof. Dein Testergebnis musst du auf Papier oder als ein elektronisches Dokument vorweisen können.
Deinen Coronatest für deinen Hinflug zu deinem Reiseziel solltest du jedoch besser nicht direkt am Flughafen machen, sondern schon vorab bei deinem Hausarzt oder einer speziellen Praxis für Reisemedizin.
Von einem PCR Test liegt das Ergebnis meistens innerhalb der nächsten 24 Stunden vor. Achte aber auch darauf, dass dein Testergebnis nicht älter als 48 Stunden alt sein darf, bevor du deinen Flug antrittst.
Dabei sind verschiedene Corona-Tests zugelassen. In der Regel kommt dabei ein PT-PCR-Test zur Anwendung. Es sind aber auch andere international anerkannte Tests zum direkten Nachweis des Coronavirus zugelassen. Darunter zählen der LAMP Test, TMA Test sowie auch der WHO-konforme Antigen-Test.
Rückreise nach Deutschland
Kommst du aus einem Risikogebiet nach Deutschland, dann ist der Test für dich seit dem ersten Dezember 2020 kostenpflichtig. Dieser kostet um die 120 Euro. Bereits bevor du am jeweiligen Testcenter ankommst, musst du dich registrieren und deinen Test kostenpflichtig bestellen.
Auch wenn dein Testergebnis negativ ist, musst du nach deiner Rückreise nach Deutschland die Quarantänepflicht einhalten. Da die Regelungen der Quarantänepflicht in der Verantwortung der einzelnen Bundesländer liegen, musst du dich über die Regelung deines spezifischen Bundeslandes informieren. Meistens beträgt die Quarantänepflicht jedoch zehn Tage mit der Möglichkeit zur Verkürzung ab dem fünften Tag.
Ist dein Testergebnis negativ und du weist trotz der zehntägigen Quarantäne typische Symptome einer Infektion mit dem Coronavirus wie Fieber, trockener Husten und Verlust des Geschmacks- oder Geruchssinns auf, bist du verpflichtet, die zuständige Behörde darüber zu informieren.
Reist du in ein Virusvarianten-Gebiet, wirst du nur unter besonderen Auflagen wieder nach Deutschland zurückreisen können und das auch nur mit deutscher Staatsbürgerschaft oder einem Wohnsitz in Deutschland. Aufgrund des Beförderungsverbotes des Kabinetts ist es Fluggesellschaften, Bahn-, Bus- und Schiffsunternehmen untersagt, Personen aus den Virusvarianten-Gebieten nach Deutschland zu bringen.
Reiseplanung
Auch bei deiner Reiseplanung solltest du die Corona-Regelungen immer beachten. Neben den Regelungen wie der Maskenpflicht (zugelassen sind FFP2 Masken, OP-Masken, KN95 Masken und N95 Masken) besteht die Möglichkeit, dass du dir einen freien Nachbarsitz im Flugzeug buchst.
Diesen kannst du bereits ab 35 Euro dazubuchen und er bleibt garantiert frei. Damit gewährst du den Sicherheitsabstand auch beim Fliegen. Und seien wir mal ehrlich, wer wünscht sich nicht gerne ein bisschen mehr Komfort beim Fliegen?
Im Flugzeug
Du musst beim und vor dem Flug auch die spezifischen Hygienemaßnahmen einhalten. Du solltest deine Reise ausschließlich dann antreten, wenn du dich gesund und fit fühlst. Beim Check-in am Flughafen musst du der Fluggesellschaft bestätigen, dass du gesund bist, die letzten 14 Tage keinen Kontakt zu einem mit Corona infizierten Menschen hattest, nicht auf dein Corona-Testergebnis wartest und selbstverständlich auch nicht positiv getestet wurdest.
Auch bezüglich deines Handgepäcks solltest du dich vorab informieren, da einzelne Behörden und Flughäfen die Mitnahme von Handgepäckstücken eingeschränkt haben. Das hat den Vorteil, dass die Wartezeit an der Sicherheitskontrolle verringern wird und der Boarding- und Deboarding-Vorgang verschnellert wird.
Das bedeutet für dich weniger warten. Dein Reisegepäck kannst du kontaktlos an einem Self-Service Kiosk abgeben.
Auch das Boarding läuft weitgehend kontaktlos ab. Dafür musst du warten, bis deine Boarding-Gruppe aufgerufen wird und dann kannst du durch die Nutzung des automatischen Boarding Gates und unter Einhaltung des Mindestabstandes an Board.
Bezüglich der Hygiene deines Sitzplatzes brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Die Flugzeugkabinen werden vor und nach jedem Flug gründlich unter Auflage von Hygienemaßnahmen gereinigt. Außerdem bekommst du vom Personal beim Einsteigen meistens auch ein Desinfektionstuch überreicht.
Sogar eine Luftreinigung wird von den meisten Fluganbietern wie Lufthansa durchgeführt. Die von ihnen verwendete Frischluftversorgung ermöglicht einen kompletten Luftaustausch innerhalb von circa drei Minuten. Deshalb ist der Sicherheitsabstand während des Fluges auch nicht zwingend erforderlich.
Aber wie gesagt, um dich gut zu fühlen und den Sicherheitsabstand trotzdem gewährleistet zu bekommen, kannst du dir einen freien Nachbarsitz dazu buchen.
Spätestens beim Verlassen des Flugzeuges solltest du jedoch wieder auf den Mindestabstand achten. An einigen Flughäfen kann es auch zu vermehrten Kontrollen kommen.
Es ist möglich, dass du für die Einreise in das jeweilige Land einen negativen Coronatest vorlegen musst. Hierfür musst du dich vorab über die jeweiligen Reisebestimmungen des Landes informieren.
Aufgrund der sich immer wieder ändernden Regelungen und der sich immer wieder wandelnden Prozesse der Corona-Pandemie und ihrer Auswirkungen bieten die meisten Fluganbieter flexible Umbuchungsmöglichkeiten.
Beispielsweise Lufthansa bietet dir die Möglichkeit, alle Tarife und Ticketpreise sowohl bei Kurz-, Mittel- und Langstrecken flexibel und nach deinen Bedürfnissen umzubuchen. Diese Möglichkeit geben sie dir unabhängig vom Abflughafen für bestehende Buchungen oder Neubuchungen.
Vor der Buchung deiner Reise solltest du auch die Informationen des Auswärtigen Amtes zur Kenntnis nehmen. Diese sprechen Reisehinweise oder sogar Reisewarnungen aus.
Wie es in naher Zukunft aussehen wird, ist schwer zu sagen. Das hängt ganz davon ab, ob es gelingt, die Zahl der neuen Infektionen zu senken und die Ausbreitung der Mutationen einzudämmen oder sogar zu stoppen. Dazu kommt, dass die Lage der Pandemie sich immer wieder schnell ändern kann und die Regelungen daran angepasst werden müssen.
Bisher setzen die Flughäfen und Fluggesellschaften auf Massentests, um die Pandemie einzudämmen. Wie sich das mit der Ausweitung der Corona-Impfung entwickeln wird, ist noch unklar. Zwar brauchst du derzeit keine Impfung, um fliegen zu können, jedoch haben schon einige Fluggesellschaften angekündigt, dass sie in der Zukunft nur noch geimpfte Menschen reisen lassen. Darunter zählt unter anderem die australische Fluggesellschaft Quantas.
Bislang lehnt die Bundesregierung solche Maßnahmen jedoch ab und spricht sich insgesamt gegen eine indirekte Impflicht aus.
Fazit
Wie du sehen kannst, gibt es kein absolutes Reiseverbot. Wir sind jedoch alle dazu aufgefordert, nicht essenziell notwendige Reisen zu unterlassen und somit zur Eindämmung der Pandemie beizutragen. Natürlich ist dabei auch deine eigene Initiative gefragt, weshalb du dich an die spezifischen Regelungen halten solltest und deinen Pflichten bei der Bekämpfung der Pandemie nachkommen musst.