Alles, was du über den Motorradkauf in der Mongolei wissen musst
Das mongolische Reich wurde im Jahr 1206 von Dschingis Khan gegründet und ist heute ein demokratischer Staat in Ostasien, der im Norden von Russland und im Süden von China begrenzt wird. Die Hauptstadt des Landes ist Ulaanbaatar, die rund 40 % der gesamten Bevölkerung beherbergt. Die Mongolei gehört auch zu den Nationen mit der geringsten Bevölkerungsdichte der Welt, da nur etwas mehr als 3 Millionen Menschen hier auf 1,5 Millionen km2 leben.
Der größte Teil des Landes ist von Steppe bedeckt und du findest im nördlichen und westlichen Teil Berge, während der Süden von der Wüste Gobi bedeckt ist. Etwa 30 % der Bevölkerung in den ländlichen Gebieten besteht aus Nomaden, die von der Viehzucht leben und auf ihre Pferde angewiesen sind. Die Mongolei gilt aufgrund dieser riesigen Steppe, der schneebedeckten Berge, des Wüstengeländes und der fast ausschließlich unbefestigten Straßen mit freundlichen Nomaden als die letzte Bastion für Motorradfahrer.
Dieses Land ist ein aufregender Ort für ein Offroad-Abenteuer! Wenn du die Erfahrung, Zeit und Ressourcen hast, kannst du auf dem Landweg mit deiner eigenen Maschine herkommen. Du kannst aber auch direkt vor Ort eine kaufen oder leihen, um das Land zu erkunden.
In der Mongolei ein Motorrad zu kaufen ist eine hervorragende Wahl, da du ein gutes Exemplar auf dem Markt schon für ca. 650 € bekommst und es dann nach dem Erkunden für die Hälfte des Preises wiederverkaufen kannst. Die Preise können dabei natürlich variieren und sich in der Zwischenzeit geändert haben. Unten aufgeführt sind alle Dinge, die du wissen solltest, wenn du die Mongolei mit dem Motorrad erkunden willst.
Die Herausforderungen
Die Mongolei ist definitiv nicht der richtige Ort, wenn du deine Fahrkünste verbessern willst! Im Gegensatz zu den meisten westlichen Ländern ist die Infrastruktur nämlich nur wenig geeignet für Motorräder. Du solltest ein erfahrener Offroad-Fahrer sein, bevor du dich auf dieses Abenteuer einlässt und auch einige Kenntnisse über die Reparatur und Wartung der Maschinen haben.
Eine weitere Herausforderung ist, dass du über gute Navigationsfähigkeiten verfügen musst, da es im Land keine richtigen Karten und Ausschilderungen gibt. Das Gute an diesen Hürden ist jedoch, dass sie die Mongolei zum aufregendsten Land für Cross-Country-Motorradtouren machen.
Mongolei-Tour
In diesem Land gibt es einige Veranstalter, die gut organisierte Motorradreisen anbieten. Die Touren umfassen Reiseleiter, Köche und Begleitfahrzeuge für den Notfall. Du wirst hier auch Gleichgesinnte treffen, was die Mongolei-Touren zu einer guten Option für weniger erfahrene Biker macht.
Motorräder
Wenn du planst, die Cross Asia Route zu erkunden, ist eines der Länder auf der Strecke die Mongolei. Du kannst sie dabei mit dem Motorrad leicht erreichen, solange du mit all deinen entsprechenden Papieren unterwegs bist. Du benötigst jedoch kein Carnet, das ein spezielles passähnliches Dokument für Fahrzeuge in der Mongolei ist. Solange du einen international geltenden Führerschein aus deinem Heimatland hast, kannst du hier überall hinfahren und brauchst keine lokale Bescheinigung.
Mieten eines Motorrads
Es gibt nur sehr wenige Motorräder, die du in der Mongolei mieten kannst. Der Preis beträgt etwa 100 € pro Tag, was dies zu einer guten Option macht, wenn du nur eine kurze Fahrt vorhast. Einige Verkäufer werden dir auch eine Maschine für einen geringeren Betrag leihen, wenn du eine Anzahlung des vollen Preises machen kannst. Die Wartung der Motorräder ist jedoch in der Regel eher schlecht und sie neigen häufig zum Ausfall.
Kauf eines Motorrads
Der Motorradkauf in der Mongolei ist keine einfache Option, da es in manchen Fällen zu einem teuren Abenteuer werden kann. Es gibt aber dennoch ein paar Fahrer, die dieser Option folgen und damit Erfolg haben. Der niedrigste Preis für eine anständige Maschine beträgt etwa 750 €, während der Durchschnittspreis sich in der Regel bei etwa 1000-1300 € befindet.
Wenn du auf ein geringeres Budget angewiesen bist, kannst du dich auch für ein gebrauchtes Motorrad entscheiden und so etwas Geld sparen. Dann musst du es aber auch selbst überprüfen, bevor du es kaufst! Die in der Mongolei gebräuchlichsten Modelle waren in der Vergangenheit die russischen IZH Planeta 5er. Der Planeta ist ein 350cc, 2-Takt, Einzylinder mit Kickstarter und einer Schaltung. Das Beste an diesem Motorrad ist deshalb, dass du leicht einen lokalen Händler mit Ersatzteilen finden wirst und es quasi überall repariert werden kann.
Es gibt auch die neuen japanischen Bikes wie Honda und Yamaha, die von besserer Qualität sind. Die chinesischen Modelle sind in der Regel die billigsten, aber nur für Fahrten in der Stadt geeignet. In Bezug auf das Zubehör solltest du alles mitnehmen, was du hast. In der Mongolei findest du zwar alles, was du brauchst, es kann aber zeitaufwendig und mühsam sein.
Wenn du die Maschine am Ende deiner Reise verkaufen möchtest, hast du immer den Nachteil, dies in Eile tun zu müssen. Deshalb wird die einzige Option sein, sie für die Hälfte des ursprünglichen Preises oder sogar weniger zu veräußern. Es gibt jedoch immer auch ein paar Motorräder auf einem der Märkte in Ulaanbaatar. Auf dem Uguumur-Markt beispielsweise wirst du entsprechende Händler antreffen, denen du deine Maschine verkaufen kannst.
Du wirst allerdings einen Übersetzer benötigen, da meist nur wenige Verkäufer auf dem Markt Englisch sprechen. Hierbei können dir vielleicht deine Gastgeber helfen und einen Dolmetscher für dich organisieren.
Verfahren zur Registrierung von Motorrädern
- Nimm deinen Reisepass und Führerschein mit
- Bezahle 15 000 MNT Registrierungsgebühren (ca. 4 €)
- Erhalte die Registrierungs-ID für unter 700 MNT (ca. 20 ct)
- Lege einen Nachweis oder Vertrag für den Kauf / Verkauf der Maschine vor
- Präsentiere die Einfuhrzolldokumente des Motorrads
- Zeige die Originaldokumente vor, die für die Registrierung verwendet wurden
- Triff dich mit dem Ver-/Käufer auf der Polizeiwache, damit ihr euch anmelden könnt
Benzin
Die Kosten für Benzin pro Liter liegen bei ca. 1000 MNT, was weniger als 30 ct beträgt. Die Stationen im Land sind nicht offensichtlich und du musst dich möglicherweise nach Benzin erkundigen, das hier Benzol genannt wird. In einigen Fällen wirst du auch nur eine Pumpe am Straßenrand vorfinden.
Fahren
Das Straßennetz in der Mongolei ist nicht gut ausgebaut, das Land verfügt lediglich über etwa 1800 km Eisenbahnschienen und weniger als 2000 km Asphaltstraßen. Du musst deshalb vorsichtig fahren, wenn du außerhalb der Hauptstadt bist, denn Unfälle sind häufig und in der Regel sogar tödlich. Die Straßenverhältnisse im Land sind eher schlecht mit zahlreichen Schlaglöchern und langen Offroad-Anteilen, was eine abenteuerliche Reise verspricht.
Sicherheit
Die Gebiete des Landes außerhalb der Hauptstadt sind für Reisende sehr sicher, aber die Kriminalität steigt in dem rasant wachsenden Staat vor allem in Ulaanbataar. Die Einheimischen zeigen mitunter Anzeichen von Fremdenfeindlichkeit und Hass gegenüber Chinesen, es kann auch zu verbalen Aggressionen gegen gemischte Paare kommen. Dies ist vor allem auf den Alkoholismus zurückzuführen, der vermutlich mit der sozialen Krise verbunden ist, die den wirtschaftlichen Wandel des Landes begleitet hat.
Die Hotspots für Straßenräuber und kleine Diebe im Land sind der Flughafen, Einkaufszentren, öffentliche Verkehrsmittel und Märkte. Du solltest deshalb unbedingt deine Wertsachen schützen und darauf achten, wo du dein Motorrad und Gepäck zurücklässt!
Es gibt auch vereinzelt Überfälle und aggressive Handlungen in den Grenzgebieten, wo Schmugglerbanden operieren. Wenn du planst, ein Motorrad in der Hauptstadt zu kaufen, reist du am besten in deiner technischen Jacke an und lässt den Rest deines Hab und Guts im Gepäck. Wenn du je Probleme mit den örtlichen Polizeibehörden haben solltest, wendest du dich besser an deine Botschaft.
Die beste Zeit für eine Reise
Es gibt hin und wieder Unterbrechungen in der Energieversorgung wie Heizung und Strom, weshalb in Großstädten vor allem im Frühjahr heißes Wasser fehlen kann. Die beste Zeit für einen Besuch der Mongolei ist aber der Sommer, was vor allem auf das angenehme Klima zurückzuführen ist, das den Transfer und das Fahren erleichtert. Das Land hat ein kontinentales Klima mit langen und harten Wintern, in den Sommermonaten jedoch erreichen die Temperaturen dann trockene 25-30 °C.