Zillertal – 4 tolle Wanderrouten für jedermann

Zillertal – 4 tolle Wanderrouten für jedermann

Das Zillertal ist eine der bekanntesten und beliebtesten Urlaubsregionen in Österreich. Sowohl während der Sommer- als auch der Wintermonate bieten sich hier zahllose Möglichkeiten, wandern zu gehen oder dem Skisport zu frönen.

Das insgesamt 32 Kilometer lange Tal, welches noch über vier weitere sehenswerte Nebentäler verfügt, ist umgeben von mehreren „Dreitausendern“ – Gipfeln, die mehr als 3000 Meter in die Höhe ragen. Wenn du alpine Erfahrung hast und gern auf dem Dach der Welt stehst, bist du hier genau richtig. Obwohl du dich auf den folgenden Touren in nicht ganz so schwindelerregenden Höhen befindest, bieten sie trotzdem atemberaubende Aussichten, die du dir nicht entgehen lassen solltest.

Wandern im Zillertal

Wandern ist eine der beliebtesten Aktivitäten im Zillertal. Die Region scheint einfach dafür geschaffen zu sein.  Das ausgebaute Wegenetz umfasst insgesamt 1400 Kilometer, auf die sich im Tal ganze 150 Berghütten und Jausestationen verteilen. Dort kannst du ein kühles Getränk und eine reichhaltige Mahlzeit genießen, nachdem du dich beim Anstieg ausgepowert hast. Besonders schön sind hierbei die Wanderungen, die dich fernab der bekannten Hotspots durch die beinahe unberührte Natur führen. Um auch die entlegeneren Ausgangsorte problemlos zu erreichen, empfehlen wir dir die Zillertal Activcard, mit der du fast ausnahmslos alle öffentlichen Verkehrsmittel und Seilbahnen kostenlos nutzen kannst. Darüber hinaus bietet die Karte dir auch Rabatte auf verschiedene Aktivitäten, falls dir der Sinn einmal nicht nach Wandern steht. Jetzt steigen wir aber ein in die schönsten Wanderungen im Zillertal.

Schlegeisspeicher – Olperer Hütte – Friesenberghaus (12 Kilometer, 6 Stunden)

Hierbei handelt es sich um eine zwar durchaus anstrengende Tour in größtenteils felsigem Gelände, doch sie belohnt dich immer wieder mit spektakulären Aussichten. Du startest am Schlegeis-Speichersee, den du mit dem Auto oder dem Bus erreichen kannst. Von hier steigst du relativ steil den Berg hinauf, immer den Serpentinen folgend, die durch die rasch spärlicher werdende Vegetation führen. Wenn du innehältst, um zu verschnaufen, und dabei einen Blick zurückwirfst, wirst du mit traumhaften Tiefblicken auf den türkisfarbenen Speichersee belohnt.

Dieser Ausblick erwartet dich auch, wenn du nach etwa zwei Stunden die Olperer Hütte erreichst, die erst vor wenigen Jahren neu eröffnet wurde.

In gewagter Position, mehr oder weniger direkt am Felsüberhang gebaut, schaust du von der Terrasse fast senkrecht hinab auf den Speichersee. Hier kannst du eine kleine Pause einlegen und die Aussicht genießen. Anschließend führt dich der Weg über Felsbrocken und teilweise auch loses Geröll an der Bergflanke entlang quer zum Friesenberghaus. Auf diesem Teilabschnitt ist Trittsicherheit unabdingbar, die Steine sind manchmal tückisch lose. Allerdings ist die Chance, dass du hier einen Blick auf ein Murmeltier werfen kannst, auch besonders groß.

Knapp drei Stunden nach deinem Aufbruch erreichst du das Friesenberghaus. Wenn du besonders mutig bist, nimmst du im nebenan gelegenen Bergsee auch ein kurzes Bad – das Wasser ist allerdings derart kalt, dass du es wohl nicht besonders lang aushältst. Nachdem du dich an der Hütte gestärkt hast (wir empfehlen dringend, den karamellisierten Kaiserschmarrn zu probieren!), steigst du wiederum über Serpentinen an kleinen Bächen und Wasserläufen vorbei ab und gelangst so zurück zum Schlegeisspeicher.

Gasthaus Breitlahner – Grawandhütte – Berliner Hütte (12 Kilometer, 6 Stunden)

Selbst wenn du mit Wandern normalerweise nichts am Hut hast, solltest du dir die folgende Genusstour auf keinen Fall entgehen lassen.  Sie ist zwar deutlich einfacher als die anderen Touren auf dieser Liste, bietet aber mindestens genauso schöne Ausblicke. Du startest am Gasthof Breitlahner, der zugleich auch die erste von insgesamt gleich vier Einkehrmöglichkeiten ist – verhungern und verdursten wirst du auf dieser Tour also mit Sicherheit nicht.

Vom Gasthof aus wanderst du auf einer breiten, nur sehr langsam ansteigenden Straße durch ein idyllisches, für die Region typisches Tal bis hinauf zur Grawandhütte, die du bereits nach 45 Minuten erreichst. Hier wird der Weg zwar ein bisschen anstrengender, aber durch die sich stetig verändernden Landschaften wirst du zu abgelenkt sein, um die Steigung wahrzunehmen.

Schroffe Felsformationen wechseln sich ab mit Weide- und Wiesenflächen, die von Alpenblumen übersät und von kleinen Bächen gespeist sind. So schwelgst du in der Schönheit der Natur und kommst schließlich am Berggasthof Alpenrose an. Hier kannst du, wenn es dich danach gelüstet, deinen Anstieg für beendet erklären und dir eine Mahlzeit genehmigen.

In Anbetracht dessen, was dich weitere 45 Minuten später erwartet, wäre dies jedoch verfrüht. Die Berliner Hütte, das eigentliche Ziel der Tour, wird nämlich nicht umsonst „Schloss in den Alpen“ genannt. Die Inneneinrichtung der unter Denkmalschutz stehenden Hütte, die zu den größten überhaupt zählt, erinnert mit ihren holzvertäfelten Wänden und prachtvollen Kronleuchtern tatsächlich eher an einen Herrschersitz. Hier lässt sich die Wanderung sehr gut für ein kühles Getränk und eine zünftige Einkehr unterbrechen, bevor du dich auf demselben Weg wieder auf den Abstieg machst. Alternativ kannst du auch noch zwei weitere Stunden zum Schwarzsee ansteigen, wobei du in diesem Fall eine Übernachtung auf der Berliner Hütte einplanen musst.

Speicher Zillergründl – Plauener Hütte (13 Kilometer, 5 Stunden)

Eine weitere traumhafte Tour, die an einem der zahlreichen Zillertaler Speicherseen beginnt, führt vom Speicher Zillergründl zur Plauener Hütte. Vom Gasthof Bärenbad nimmst du den Bus, der dich direkt an der beeindruckenden, mächtigen Staumauer des Speichersees absetzt, wo du deine Wanderung beginnst. Anfangs bewegst du dich mehr oder weniger eben am Ufer des Sees entlang und durchquerst dabei auch „Klein-Tibet“, eine den Himalaja-Dörfern nachempfundene Schausiedlung.

Nach etwa einer halben Stunde Gehzeit zweigt links der Weg zur Plauener Hütte ab, der dich in Serpentinen über sattgrüne Almen und die charakteristische Heidelandschaft stetig bergan führt. Immer wieder erhaschst du dabei auch Blicke auf ein Mitglied der hier lebenden Murmeltierkolonie und selbstverständlich auch in die Bergmassive ringsum.

Bevor du die Plauener Hütte schlussendlich erreichst, musst du einen letzten tückischen Anstieg überwinden, der deutlich kürzer zu sein scheint, als er letztendlich ist. Dein Ziel wirst du schon eine Weile sehen können, bevor du dort ankommst. Doch gerade dieser letzte Anstieg ist schnell vergessen, denn von oben bietet sich dir ein atemberaubender Ausblick über den gesamten Speichersee bis hinab ins Tal und, bei klarer Sicht, sogar in weiter entfernte Regionen der Alpen.

Vor dieser Kulisse schmeckt dir das kalte Getränk und das Essen gleich noch einmal doppelt so gut, bevor du dich dann auf den Rückweg ins Tal machst.

Entweder mit dem Bus oder über einen schmalen Pfad, der sich an der Staumauer entlang bis zum Gasthof Bärenbad schlängelt. Je nachdem, wie ausgelastet du nach der zurückgelegten Wanderung bist.

Familienhotel Finkau – Zittauer Hütte (14 Kilometer, 5,5 Stunden)

Diese Wanderung führt dich durch eine der entlegeneren Ecken des Zillertals, nämlich die Gegend rund um den Gerlospass, den Übergang ins Bundesland Salzburg. Dass man auch hier wunderschön wandern kann, wird dir auf dieser Strecke eindrucksvoll bewiesen. Vom Familienhotel Finkau führt dich der Weg erst einmal durch die wildromantische Leitenkammerklamm, die, wie so viele andere Klammen auch, eine beeindruckende Mischung aus einzigartigen Felsformationen und der Urgewalt des Wassers darstellt.

Von hier aus steigst du an, bis du die Trisslalm auf 1 580 Metern Höhe erreichst. Ab hier ändert sich der Charakter des Weges. Du läufst zwar nach wie vor am Bach entlang, bis zur Zittauer Hütte, findest du jedoch kaum noch Schatten. Trotz der Abkühlung, die der Bach bieten kann, solltest du diese Wanderung bei zu hohen Temperaturen nicht antreten und auf jeden Fall an einen Sonnenschutz denken.

Von der Trisslalm folgst du dem Bach weiter, bis du schließlich den Talschluss erreicht hast, wo eine etwas komplizierte, aber auch abenteuerliche Stelle auf dich wartet. Der Weg führt dich nämlich, drahtseilversichert, direkt am Wasserfall steil den Berg hinauf, bis du ein kleines, höher gelegenes Plateau erreichst.

Von hier aus hast du nicht nur einen tollen Blick hinab ins Tal und sogar bis zurück zum Ausgangspunkt deiner Wanderung, sondern es ist auch nicht mehr weit bis zur Zittauer Hütte, die direkt am unteren Gerlossee gelegen ist. Das klare Wasser des Sees lädt gerade an warmen Tagen zu einem Sprung ins kühle Nass ein, bevor du dir in der Hütte deine wohlverdiente Stärkung genehmigst und dich anschließend auf den Rückweg machst.

Zillertal - Berge und See

Fazit

Wie du siehst, stehen dir im Zillertal ganz unterschiedliche Wandermöglichkeiten zur Auswahl, die jedoch alle eins gemeinsam haben:

Sie bieten dir einen unvergleichlichen Einblick in die traumhaft schöne Bergwelt der Zillertaler Alpen, wo dich immer mindestens eine Einkehrstation erwartet, an der du bei Speis und Trank neue Kräfte tanken kannst. Worauf wartest du also noch? Schnür‘ deine Schuhe und starte deinen Wanderurlaub im Zillertal!

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