Sardinien ist eine Insel, die dich mit ihrer natürlichen Schönheit, ihrer herzlichen Kultur und ihrer unglaublichen Vielfalt schnell in ihren Bann ziehen kann. Ob türkisblaues Wasser, schroffe Felslandschaften oder charmante Küstenorte – die italienische Mittelmeerinsel bietet unzählige Highlights für einen unvergesslichen Urlaub. In diesem Ratgeber erfährst du, wo es auf Sardinien am schönsten ist und welche Orte du bei deiner Reise auf keinen Fall verpassen solltest.
Bild auf unsplash von Ivan Ragozin: Sardinien
Die Costa Smeralda – Luxus trifft auf Traumstrände
Die Costa Smeralda im Nordosten Sardiniens ist weltberühmt für ihre smaragdgrünen Buchten und luxuriösen Urlaubsorte. Porto Cervo, das Herzstück der Region, ist bekannt als Treffpunkt der Reichen und Schönen. Doch auch abseits des Glamours findest du hier paradiesische Strände wie den Spiaggia del Principe oder Capriccioli, die dich mit kristallklarem Wasser und feinem Sand verzaubern.
Wenn du gerne schnorchelst oder tauchst, wirst du in den geschützten Buchten faszinierende Unterwasserwelten entdecken. Die Costa Smeralda ist außerdem ein idealer Ausgangspunkt für Bootsfahrten zu kleinen vorgelagerten Inseln oder einsamen Buchten – ein echtes Highlight, wenn du das Besondere suchst.
La Maddalena Archipel – Karibik-Feeling im Mittelmeer
Nordöstlich der Costa Smeralda liegt das La Maddalena Archipel, eine Inselgruppe, die dich mit ihrer Ursprünglichkeit und Schönheit überraschen wird. Die Hauptinsel La Maddalena erreichst du mit der Fähre von Palau aus – eine kurze Überfahrt, die sich absolut lohnt.
Auf der Insel kannst du mit dem Auto oder Roller versteckte Buchten wie Cala Spalmatore oder Bassa Trinita erkunden. Das Meer leuchtet hier in allen Türkistönen, und oft hast du ganze Strände für dich allein. Noch spektakulärer wird es, wenn du eine Bootstour durch das Archipel machst und Inseln wie Spargi oder Budelli mit der berühmten rosa Sandbucht „Spiaggia Rosa“ besuchst. Dieses Naturschutzgebiet ist ein wahres Paradies für Naturliebhaber.
Alghero – Historisches Flair und katalanische Einflüsse
Die Stadt Alghero an der Nordwestküste Sardiniens ist ein Ort voller Charme, Geschichte und Kultur. Die Altstadt mit ihren engen Gassen, alten Stadtmauern und farbenfrohen Fassaden lädt zum Schlendern und Entdecken ein. Viele Straßenschilder sind hier zweisprachig – Italienisch und Katalanisch – was an die lange Zugehörigkeit zur spanischen Krone erinnert.
Rund um Alghero findest du einige der schönsten Strände der Westküste, darunter den Spiaggia delle Bombarde oder Maria Pia Beach. Aber auch die Natur hat hier einiges zu bieten: Ein Ausflug zur spektakulären Steilküste von Capo Caccia mit der Neptungrotte ist ein Muss. Die Tropfsteinhöhle erreichst du über eine beeindruckende Treppe mit über 650 Stufen – oder bequem per Boot.
Bosa – Farbenfrohes Dorf am Temo-Fluss
Etwa eine Stunde südlich von Alghero liegt das kleine Städtchen Bosa, das zu den malerischsten Orten Sardiniens gehört. Bosa liegt am Ufer des Flusses Temo, umgeben von grünen Hügeln und Weinbergen. Besonders beeindruckend ist die bunte Häuserkulisse, die sich den Hang hinaufzieht – mit der mittelalterlichen Burg „Castello Malaspina“ als Krönung.
Im Ort selbst erwartet dich eine entspannte Atmosphäre. Du kannst durch die Altstadt schlendern, in kleinen Cafés verweilen oder ein Glas des lokalen Malvasia-Weins genießen. Der nahegelegene Strand Bosa Marina bietet zudem die Möglichkeit, einen Tag am Meer zu verbringen. Wer es ruhig und authentisch mag, wird Bosa lieben.
Orosei und der Golf von Orosei – Natur pur an der Ostküste
An der Ostküste Sardiniens befindet sich der Golf von Orosei, eine der beeindruckendsten Naturlandschaften der Insel. Der gleichnamige Ort Orosei ist ein idealer Ausgangspunkt für Ausflüge in diese wilde, unberührte Region.
Von hier aus erreichst du mit dem Boot oder per Wanderung einige der spektakulärsten Strände Sardiniens – darunter Cala Luna, Cala Mariolu und Cala Goloritzé. Diese abgelegenen Buchten sind von schroffen Kalksteinfelsen umgeben und nur über das Meer oder durch anspruchsvolle Wanderungen zugänglich. Die Mühe lohnt sich aber allemal: Die Natur hier ist überwältigend, das Wasser glasklar und die Einsamkeit einzigartig.
Cagliari – Die lebendige Hauptstadt im Süden
Wenn du Sardinien von einer urbaneren Seite kennenlernen möchtest, lohnt sich ein Besuch der Inselhauptstadt Cagliari. Die Stadt liegt im Süden Sardiniens und bietet eine spannende Mischung aus Kultur, Nachtleben und Stränden.
In der historischen Altstadt „Castello“ kannst du beeindruckende Palazzi, alte Kirchen und Museen erkunden. Von den Bastionen hast du einen weiten Blick über die Stadt bis hin zum Meer. Nicht weit vom Zentrum entfernt findest du mit dem Poetto-Strand ein langes Küstenparadies, das sowohl bei Einheimischen als auch bei Reisenden beliebt ist.
Cagliari eignet sich hervorragend für alle, die Stadtflair mit Badeurlaub verbinden wollen – und bietet zudem eine gute Ausgangsbasis für Erkundungstouren in den wenig touristischen Süden der Insel.
Villasimius – Postkartenidylle im Südosten
Im Südosten Sardiniens liegt der charmante Badeort Villasimius, der für seine karibikähnlichen Strände bekannt ist. Die Gegend ist geprägt von geschützten Naturzonen, wie dem Meeresschutzgebiet Capo Carbonara. Hier kannst du hervorragend schnorcheln, tauchen oder Kajak fahren.
Zu den schönsten Stränden zählen Porto Giunco mit seinem strahlend weißen Sand und dem dahinterliegenden Salzsee, in dem Flamingos leben, sowie der Strand von Punta Molentis, der sich wie eine Landzunge ins Meer streckt. Villasimius ist der perfekte Ort für einen erholsamen Strandurlaub in malerischer Umgebung – besonders in der Nebensaison, wenn es ruhiger ist.
Costa Verde – Die wilde Schönheit im Westen
Die Costa Verde („grüne Küste“) im Südwesten Sardiniens ist noch ein echter Geheimtipp. Die Region ist wenig erschlossen und begeistert durch ihre raue, naturbelassene Landschaft.
Hier findest du kilometerlange, menschenleere Strände wie Piscinas, wo riesige Sanddünen die Küste säumen – ein ungewöhnlicher Anblick für Sardinien. Die Gegend ist geprägt von alten Minenorten wie Ingurtosu und Montevecchio, die du auf eigene Faust entdecken kannst. Wenn du Einsamkeit, Ursprünglichkeit und Abenteuer suchst, bist du an der Costa Verde genau richtig.
Die Barbagia – Ursprüngliches Sardinien im Inselinneren
Nicht nur die Küste Sardiniens hat Schönes zu bieten – auch das Landesinnere hält beeindruckende Entdeckungen bereit. Die Barbagia-Region rund um das Gennargentu-Gebirge gilt als das Herz der sardischen Kultur.
Hier erwarten dich urige Bergdörfer wie Orgosolo mit seinen berühmten politischen Wandmalereien oder Fonni, der höchstgelegene Ort der Insel. Die Landschaft ist geprägt von tiefen Schluchten, Korkeichenwäldern und wilden Bergen – ideal für Wanderfreunde. Auch kulinarisch hat die Barbagia einiges zu bieten: Hausgemachte Pasta, herzhafter Pecorino-Käse und kräftige Rotweine gehören hier zur Tradition.
San Teodoro – Lebensfreude und türkisblaues Meer
An der Nordostküste Sardiniens, südlich der Costa Smeralda, liegt San Teodoro – ein lebhafter Urlaubsort, der besonders bei jungen Reisenden und Familien beliebt ist. Das ehemalige Fischerdorf hat sich in den letzten Jahren zu einem attraktiven Badeort entwickelt, ohne dabei seinen ursprünglichen Charme zu verlieren.
Der wohl bekannteste Strand der Gegend ist La Cinta – ein kilometerlanger Streifen mit feinem, weißem Sand und flachem Wasser, das in allen Blautönen schimmert. Perfekt zum Baden, für Wassersport oder einfach nur zum Relaxen. In der Nähe findest du außerdem die Lagune von San Teodoro, ein Rückzugsort für zahlreiche Vogelarten, darunter auch Flamingos.
Am Abend pulsiert das Leben im Zentrum: Lokale Märkte, Musik, kleine Bars und gute Restaurants sorgen für eine lebendige Atmosphäre. Wenn du Sonne, Meer und ein bisschen Trubel suchst, ist San Teodoro genau dein Ort.
Der Supramonte – Wandern im wilden Herz der Insel
Für Abenteuerlustige und Naturliebhaber ist das Gebirgsmassiv Supramonte ein echtes Highlight. Die zerklüftete Kalksteinlandschaft liegt im Zentrum der Insel und zieht sich bis zur Ostküste hinunter – mit tiefen Schluchten, Hochebenen und geheimnisvollen Höhlen.
Besonders beeindruckend ist die Schlucht Gola su Gorropu, oft als der „Grand Canyon Europas“ bezeichnet. Die Wanderung dorthin ist anspruchsvoll, aber unglaublich lohnend: Am Grund der Schlucht ragen bis zu 500 Meter hohe Felswände in den Himmel – ein Ort von wilder, ungezähmter Schönheit.
Auch kulturell bietet der Supramonte viel: In der Nähe des Dorfes Dorgali findest du archäologische Fundstätten wie das Nuraghendorf Tiscali oder prähistorische Felsengräber. Diese Gegend verbindet Natur, Geschichte und Herausforderung – ideal für dich, wenn du Sardinien abseits der Touristenpfade erleben möchtest.
Insel Tavolara – Ein Felsgigant im Meer
Vor der Nordostküste Sardiniens, zwischen Olbia und San Teodoro, erhebt sich die imposante Insel Tavolara wie ein steinerner Riese aus dem Meer. Die nur etwa 5 km lange Insel ist größtenteils unzugänglich, da sie aus einem gewaltigen Kalksteinmassiv besteht – aber gerade das macht ihren Reiz aus.
Du erreichst Tavolara per Boot von Porto San Paolo. Dort erwartet dich ein kleines Restaurant, ein winziger Strand und eine unglaubliche Aussicht auf das türkisblaue Meer. Viele Besucher kommen zum Schnorcheln oder Tauchen, denn rund um die Insel erstreckt sich ein streng geschütztes Meeresschutzgebiet mit außergewöhnlicher Unterwasserfauna.
Ein Ausflug nach Tavolara fühlt sich an wie eine Reise in eine andere Welt – ruhig, abgeschieden und spektakulär schön. Besonders, wenn du Natur und Einsamkeit liebst, solltest du diesen Ort nicht verpassen.
Castelsardo – Mittelalterlicher Charme an der Nordküste
Castelsardo zählt zu den schönsten historischen Orten Sardiniens. Hoch oben auf einem Felsen gelegen, bietet die Stadt an der Nordküste nicht nur einen grandiosen Blick aufs Meer, sondern auch ein faszinierendes, mittelalterliches Flair.
Beim Spaziergang durch die engen, gepflasterten Gassen stößt du auf Handwerksläden, kleine Kirchen und traditionelle Korbflechter. Das Wahrzeichen der Stadt ist das Castello dei Doria, das aus dem 12. Jahrhundert stammt. Heute befindet sich darin ein Museum für sardisches Handwerk und Volkskunst.
Zu Füßen der Altstadt liegt der Strand von Marina di Castelsardo – ideal für eine Erfrischung nach einem Stadtbummel. Castelsardo verbindet Kultur, Geschichte und Badespaß in perfekter Harmonie – ein Muss für deinen Sardinienurlaub.
Carloforte – Sardiniens versteckte Inselperle
Eine der wohl charmantesten Überraschungen Sardiniens erwartet dich ganz im Südwesten: die Insel San Pietro mit dem malerischen Hauptort Carloforte. Die kleine Insel erreichst du mit der Fähre von Portoscuso oder Calasetta und wirst sofort das Gefühl haben, in einer anderen Welt zu sein.
Carloforte wurde im 18. Jahrhundert von ligurischen Fischern gegründet, und das spiegelt sich noch heute in der Architektur, der Sprache und der Küche wider. In den Gassen mit pastellfarbenen Häusern weht ein mediterraner Wind der Gelassenheit. Kulinarisch berühmt ist der Ort für seine Thunfischgerichte – vor allem während des „Girotonno“-Festivals im Juni.
Die Strände der Insel – wie Cala Fico oder La Bobba – sind weniger überlaufen als anderswo und bieten klares Wasser, bizarre Felsformationen und Erholung pur. Wenn du das ursprüngliche Sardinien abseits des Mainstreams suchst, bist du auf San Pietro genau richtig.
Tipps zur Reisezeit – Wann ist Sardinien am schönsten?
Die beste Reisezeit für die italienische Insel hängt davon ab, was du erleben möchtest. Für einen reinen Badeurlaub sind die Monate Juni bis September ideal – das Meer ist warm, das Wetter stabil und die Tage lang. Allerdings kann es in der Hochsaison auch voll werden, besonders an den beliebten Stränden der Costa Smeralda oder um Villasimius.
Wenn du lieber wandern, die Natur erkunden oder durch Städte schlendern möchtest, bieten sich Frühling (April–Mai) und Herbst (September–Oktober) an. Dann ist es angenehm warm, aber nicht zu heiß, und die Insel zeigt sich von ihrer grünen Seite. Die Nebensaison ist zudem ideal, wenn du Sardinien abseits der Massen erleben willst.
Fazit: Deine persönliche Trauminsel entdecken
Sardinien ist ein wahres Paradies – ganz gleich, ob du auf der Suche nach traumhaften Stränden, historischen Städten, unberührter Natur oder authentischer Kultur bist. Die schönsten Orte der Insel verteilen sich über alle Himmelsrichtungen und bieten für jeden Geschmack das Richtige.
Ob du nun in der mondänen Costa Smeralda entspannen, durch die Gassen von Alghero schlendern oder einsame Buchten am Golf von Orosei erkunden willst – Sardinien wird dich mit seiner Vielfalt und Schönheit begeistern. Nimm dir Zeit, die Insel zu entdecken, und finde deinen ganz persönlichen Lieblingsort.