Südfrankreich – Einzigartige Kombination aus Antike und Moderne

Südfrankreich – einzigartige Kombination aus Antike und Moderne

Südfrankreich lässt die meisten sofort an die Côte d’Azur denken – dich auch? Kein Wunder. Denn Nizza, Cannes oder Marseille genießen einen wirklich populären Ruf. Natürlich nicht zu Unrecht. Dennoch endet Südfrankreichs Vielfalt hinter diesen Städten noch längst nicht. Ganz im Gegenteil: Im Süden Frankreichs erstreckt sich die vielseitige Region Okzitanien bis zur spanischen Grenze.

Die Städte und Landschaften sind hier vor allem durch ihre historische Vergangenheit geprägt. In Verbindung mit modernen Elementen und Errungenschaften zeigen sich die Städte in Okzitanien von ihren einzigartigen Seiten – absolut sehenswert! Deshalb stellen wir dir hier vier Städte vor, die du auf deiner Reise durch Südfrankreich unbedingt erkunden solltest.

Toulouse

Selbstverständlich darf Toulouse an dieser Stelle nicht fehlen. Zum einen ist Toulouse die viertgrößte Stadt Frankreichs und zum anderen sogar die Hauptstadt der südfranzösischen Region Okzitanien. Aber nicht nur wegen des Stellenwerts solltest du dir Toulouse anschauen. In der faszinierenden Stadt reiht sich eine Sehenswürdigkeit an die nächste: Zusammen ergeben sie ein einzigartiges Stadtbild!

Geprägt wird das Bild der Stadt vor allem durch ihre malerischen Gebäude aus hellen Terracotta-Ziegeln. Ihnen verdankt Toulouse seinen Spitznamen: „La Ville Rose“. Vor allem in der Altstadt wirst du schnell feststellen, dass Toulouse diesem Beinamen alle Ehre macht. Die verwinkelten Gassen zwischen den rosaroten Fassaden eignen sich perfekt als Fotokulisse. Im Stadtkern findest du eines der wichtigsten Wahrzeichen und den Ausgangspunkt vieler Städtetrips durch Toulouse – den Place du Capitole mit seinem beeindruckenden Rathaus. Dieses fügt sich mit seiner prachtvollen Fassade in das Gesamtbild der Stadt ein.

Besonders beeindruckend sehen die Häuser – auch auf Fotos – im farblichen Kontrast zur Garonne aus. Das ist ein Fluss, der sich durch die Stadt schlängelt. Am Ufer der Garonne kannst du gemütlich spazieren gehen und dabei deinen Blick über die verschiedenen Bauwerke schweifen lassen. Allen voran die Pont Neuf. Es ist die älteste, noch erhaltene Brücke über der Garonne. Erbaut wurde die Steinbrücke zwischen 1543 und 1642 und noch heute kannst du über sie die Garonne überqueren. Unglaublich, oder?

Damit ist aber noch längst nicht Schluss mit den Wahrzeichen in Toulouse. Du lässt dich am besten einfach auf die Stadt ein und wir versprechen dir: Du wirst unglaubliche Orte sehen und nicht mehr aus dem Staunen herauskommen!

Übrigens solltest du dir auch die Umgebung von Toulouse nicht entgehen lassen: Nur eine Stunde entfernt liegt Carcassonne. Die Gemeinde ist mit knapp 50 000 Menschen nicht besonders groß. Dennoch hat Carcassonne vor allem ein besonderes Merkmal, das den Ort von anderen abhebt: die perfekt erhaltene, mittelalterliche Festung La Cité. Durch die Burg innerhalb dieser Festung werden sogar Führungen angeboten. Die zeigt wirklich mal einen komplett anderen Flair, also du es von dem klassischen Bild Südfrankreichs gewohnt bist.

Montpellier

Wenn du in Südfrankreich bist, kommst du an Montpellier definitiv nicht vorbei. Die Stadt ist mit knapp 300 000 Einwohnern eine der größten an der Mittelmeerküste. Fast die Hälfte der Menschen ist unter 30 Jahre alt – Montpellier ist mit Abstand die Stadt mit der durchschnittlich jüngsten Bevölkerung in ganz Frankreich. Vermutlich liegt das daran, dass Montpellier eine wahre Hochburg für Studierende ist: Jeder vierte Einwohner ist an einer Uni oder Hochschule eingeschrieben. Nach Toulouse, Paris und Aix-en-Provence ist Montpellier somit eine der wichtigsten Anlaufstellen für Studierende in Frankreich.

Für die Bewohner von Montpellier ist der Place de la Comédie der Mittelpunkt des Lebens. Kein Wunder! Denn vom Bahnhof aus führt dich der Weg im Prinzip automatisch dorthin. Tagsüber schlendern die Menschen hier auf ihren Shopping- oder Erkundungstouren entlang und entspannen sich in Cafés. Dazu kann man sich von der Musik berauschen lassen, die überall auf der Straße gespielt wird. 

Wenn überhaupt möglich, ist der Platz am Abend sogar noch lebendiger. Vor allem für junge Menschen ist der Place de la Comédie dann ein beliebter Treffpunkt. Du kannst dich entweder direkt dort in eine Bar setzen oder aber vom Platz aus mit deinen Freunden durch die Straßen zu Clubs ziehen. So oder so lernst du ganz sicher viele andere Menschen an diesem pulsierenden Ort kennen. 

Auch wenn der Place de la Comédie wirklich faszinierend ist, musst du dich definitiv auch im Rest der Stadt genauer umsehen. Montpellier besteht aus tollen Gassen! Oft sind sie mit bunten Fähnchen geschmückt. Bei deiner Erkundungstour durch Montpellier stößt du außerdem immer wieder auf kleine Läden und Bistrots, die sich in den engen Gassen abseits des Trubels verbergen. Einen direkten Weg zu solchen Läden wirst du wohl kaum finden. Auch wir müssen zugeben: Die verwinkelten Gassen können einen manchmal ganz schön in die Irre führen.

Bunt bemalte Treppenstufen in Montpellier

Einen klaren, weiten Blick über Montpellier hast du hingegen vom Dach des Corums aus. Und ja, das meinen wir wörtlich. Aber keine Sorge, das ist weder gefährlich noch verboten. Von dem Corum aus hast du eine fantastische Aussicht über die gesamte Stadt – perfekt für einen Schnappschuss zwischendurch.

Besonders von da oben werden dir wahrscheinlich immer wieder die Straßenbahnen auffallen. Denn die Bahnen sind je nach Linie unterschiedlich gestaltet. Mal mit Blumen, mal mit abstrakten Mustern – aber immer farbenfroh. Apropos öffentliche Verkehrsmittel: Mit denen erreichst du auch sehr gut Montpellier Plages. Der Strand ist nur ungefähr zehn Kilometer von der Stadt entfernt und daher perfekt, um mal auszuspannen.

Nîmes 

Nîmes ist eine der geschichtsträchtigsten Städte Südfrankreichs. Noch heute ist Nîmes‘ Vergangenheit im gesamten Stadtbild zu erkennen. Begründet wurde die Stadt im sechsten Jahrhundert v. Chr. – eingenommen von den Römern dann 120 Jahre v. Chr. Damals diente Nîmes als wichtiger Außenposten des Römischen Reiches. Die Römer haben das Aussehen der Stadt nachhaltig beeinflusst.

Ein besonderes Relikt der römischen Vergangenheit stellen die Arènes de Nîmes dar. Früher mal haben die Gladiatoren in dem Amphitheater gegeneinander gekämpft. Es gilt weltweit als eines der besterhaltenen Monumente aus der Römerzeit. Die Arènes de Nîmes werden noch heute beispielsweise für Historienspiele, Konzerte und umstrittene Stierkämpfe genutzt.

Ebenfalls ein beeindruckendes Überbleibsel aus der Zeit der Römer ist das Maison Carrée. Der römische Tempel ist der letzte, noch vollständig erhaltene Tempel der Antike – auf der ganzen Welt. Von außen strahlt das Maison Carrée Eleganz und Reinheit aus. Du kannst sogar reingehen! Denn mittlerweile beherbergt der ehemalige Tempel ein Museum.

Nimes

Hast du genug von Geschichte? Dann entspann dich doch in den Jardins de la Fontaines! Die Gartenanlage bietet dir dazu alles, was du brauchst:  weite Wiesen zum Sonnen, schattige Plätze und verschlungene Wege zwischen dichten Pflanzen. Dafür musst du zwar einen kleinen Anstieg bewältigen, doch der lohnt sich. Je weiter du hoch gehst, desto besser wird die Aussicht über den gesamten Park. Dann erst siehst du die beeindruckende Brunnen und Geländern in Gänze – daher auch der Name der Gärten.

Noch mehr Natur gibt es in der näheren Umgebung von Nîmes. Denn die Stadt liegt gar nicht weit entfernt von dem Naturpark Camargue. Diesen Anblick solltest du dir auf keinen Fall entgehen lassen, wenn du schon in der Nähe bist. Die Camargue ist eine Schwemmlandebene direkt am Meer. Hier leben Flamingos und vor allem die Camarguepferde – die Symboltiere der Region. Auf ihnen kannst du die Camargue authentisch erkunden und die wilde Landschaft genießen. Du siehst: Deine Möglichkeiten in Nîmes und der Umgebung sind nahezu unbegrenzt.

Perpignan 

Zwischen den mediterranen Ziegelsteinen der Hauswände wehen rot-gelb gestreifte Fahnen im Wind – „Sang et or“, also Blut und Gold. Auf dem Ortseingangsschild der Stadt prangt „Perpinyá la catalana“. Aber wieso das Ganze?

Perpignan zeigt damit seinen Stolz auf die katalanische Seele der Stadt. Früher mal – zwischen 1276 und 1349 – war Perpignan die kontinentale Hauptstadt des ehemaligen Königreichs Mallorca. Speisekarten oder Hinweisschilder in Bussen sind meist nicht nur auf Französisch, sondern auch auf Spanisch und Katalanisch.

An die Zeit des Inselkönigreichs erinnern heute außerdem noch die verschiedenen Bauwerke in Perpignan. Allen voran das Castillet sowie der Palast der Könige von Mallorca – ein gotisches Bauwerk im Stadtzentrum. Die Stadt besticht insgesamt mit einem unvergleichlichen Flair. Den macht vor allem der Stolz auf die katalanische Vergangenheit aus.

Das Schloss Perpignan

Perpignan liegt nicht weit entfernt von der Mittelmeerküste. Einen kleiner Abstecher dorthin können wir dir auf jeden Fall empfehlen! Denn dort geht es weiter mit dem katalanischen Erbe – genauer gesagt mit katalanischen Barken. Bis in die 1960er Jahre war eine Küstenlandschaft ohne sie unvorstellbar. Heute kümmern sich verschiedene Vereine darum, dass die Kutter intakt bleiben und von Reisenden oder Einheimischen bewundert werden können.

Fazit

Auf deiner Reise durch Südfrankreich darfst du dir Toulouse und Montpellier auf keinen Fall entgehen lassen. Beide Städte sind vor allem bei jungen Menschen beliebt und an ihre Bedürfnisse zum Feiern und Erkunden angepasst. Nicht zuletzt, weil sie richtige Hochburgen für Studierende sind. In den verwinkelten und wunderschönen Gassen der Städte findest du immer neue, aufregende Läden und Menschen – wirklich pulsierende Städte.

Obwohl weder Nîmes noch Perpignan auffallend groß sind, wird dir hier garantiert nicht langweilig! Dafür sorgen die verschiedenen historischen Relikte. Ob beeindruckende Bauwerke der Römer oder katalanisches Ambiente – die Städte zeigen deutlich, wie sehr ihre Vergangenheit sie geprägt hat. Davon kannst du dich auf deiner Reise überzeugen lassen.

Unglaublich, wie vielseitig Südfrankreich ist, oder? Hinter der Côte d’Azur zeigt sich Südfrankreich also von seiner faszinierendsten Seite – durch die Verbindung aus antiken Überbleibseln und modernen Elementen. Die Kombination macht eine Reise in die verschiedenen Städte der südfranzösischen Region Okzitanien unvergesslich. Natürlich gibt es in Südfrankreich noch mehr Orte zu entdecken. Du kannst dir sicher sein, dass sie alle ihren ganz eigenen Charme und Stil haben!

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