Stockholm ist doch gar nicht so anders! Glaubst du das wirklich? Nun, da müssen wir widersprechen. Auch, wenn wir immer noch auf dem gleichen Kontinent leben und zwischen uns nur Dänemark liegt, sind die kulturellen Unterschiede oft gewaltig.
Wir haben auch am Anfang erst gedacht, dass unsere Reise nach Stockholm wahrscheinlich ganz entspannt sein wird und wir kaum Probleme haben werden. Wir haben uns sogar gleich bei unserer Ankunft schon eine gute Menge an Bargeld am nächsten Geldautomaten geholt. Erst später haben wir bemerkt, dass wir uns das hätten sparen können. Am Ende haben wir nicht mal 5 Euro in bar gezahlt, weil wir kaum irgendwo etwas ohne Karte zahlen konnten.
Natürlich möchten wir dir solche Situationen ersparen. Und deswegen geben wir dir die wichtigsten Infos darüber, was du schon vor deiner Reise in die schwedische Hauptstadt wissen solltest. Denn da gibt es sicher einiges, was du noch gar nicht auf dem Schirm hattest.
Stockholm ist verdammt teuer
Sicher weißt du schon, dass dieses skandinavische Land ein doch ziemlich teures Pflaster ist. Aber selbst nach mehreren Besuchen in anderen, nicht gerade günstigen europäischen Ländern bekommen wir immer noch öfters mal einen halben Herzinfarkt, wenn wir wieder mit den üblichen Preisen von Stockholm in Kontakt kommen.
Allein ein kleines Bier in einer Bar kostet dich gerne mal etwa 5 Euro. Auch in einem Restaurant zu essen kann in Stockholm recht teuer werden, aber dafür schmeckt es dann auch außerordentlich gut. Die Preise beginnen bei etwa 20 Euro für ein Hauptgericht in einem mittelklassigen Restaurant, und preislich gibt es nach oben kaum eine Grenze. Natürlich kannst du aber auch einige preiswerte Lokale in Stockholm finden – von Kantinen und Snackbars bis hin zu Billig-Restaurants. Ganz gleich, wo du dir was zum Essen bestellst, die schwedische Küche wird dich garantiert nicht enttäuschen. Und für die Sparfüchse haben wir sogar noch einen hilfreichen Tipp: Zur Mittagszeit sind die Preise für ein Gericht niedriger als am Abend. Das liegt aber auch daran, dass die Schweden ihre Hauptmahlzeit in der Regel eher am Abend zu sich nehmen.
Gute Nachrichten gibt es trotzdem: Wenn du trotz besseren Wissens über die üblichen Preise nur wenig Geld zur Verfügung hast, wird es dich bestimmt freuen, dass es sogar eine sehr einfache Möglichkeit gibt, eine große Menge an Geld zu sparen. Natürlich wird es dich wahrscheinlich nicht sonderlich überraschen, dass du deutlich weniger Geld ausgibst, wenn du dein eigenes Essen kochst. Aber du wirst trotzdem staunen, wie viel günstiger dein selbst gekochtes Essen ist als das, welches du in einem Restaurant bestellst.
In Stockholm gibt es viele Fahrräder
Mehr als 70.000 Stockholmer nutzen jeden Tag ihr Fahrrad. Noch besser ist, dass in der ganzen Stadt entsprechende Radwege angelegt sind und es dadurch nur sehr selten zu Zusammenstößen zwischen Radfahrern und Autos kommt. Zudem ist Stockholm wirklich wunderbar dafür geeignet, mit dem Fahrrad durch diese wunderschöne Stadt zu fahren und die vielen tollen Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Bei fast 800 Kilometern Radwegen, die dich an so ziemlich jede Ecke der Stadt führen, ist das auch gar nicht verwunderlich.
Die Menschen in Stockholm lieben ihre Fahrräder und sie benutzen sie tatsächlich bei so gut wie jedem Wetter. Was uns dann sogar etwas überrascht hat, ist, dass die Schweden ihre Fahrräder nicht mal abschließen, wenn sie ihren Drahtesel auf den Bürgersteigen stehen lassen.
Du selbst musst noch nicht mal dein eigenes Fahrrad kaufen oder mitbringen. Dank vieler in der Stadt verteilter Ausleihstationen von „City Bikes“ kannst du fast an jeder Ecke in Stockholm ein Fahrrad gegen eine kleine Gebühr ausleihen. Natürlich ist das immer noch überhaupt nicht günstig, aber im Vergleich zu den Tickets für die Stockholmer U-Bahn ist das doch ein enormer Unterschied.
Alkohol bekommst du in Stockholm nur in speziellen Läden
Brauchst du für einen entspannten Abend mit deinen besten Freunden etwas zum Trinken? Nun, solang es nur alkoholfreie Getränke geht, wirst du damit keine Probleme haben. Wenn es aber doch Spirituosen sein sollen, dann solltest du daran denken, dass du diese nicht an jeder Ecke kaufen kannst. Obwohl wir immer noch auf demselben Kontinent leben, haben wir deswegen bei unserem ersten Besuch in Stockholm doch erstmal einen echten Kulturschock bekommen. Schließlich sind wir es aus unserer Heimat gewohnt, dass wir nicht mal 10 Minuten entfernt mindestens 5 verschiedene Läden finden, die uns alle Arten von Alkohol verkaufen, die wir uns vorstellen können.
In Schweden hingegen bekommst du selbst ein handelsübliches Bier kaum in einem normalen Supermarkt. Ab einem Alkoholgehalt von mehr als 3,5 % dürfen solche Getränke nämlich nur in speziellen Läden namens „Systembolaget“ verkauft werden. Das sind staatlich überwachte Läden, die die Regierung dabei unterstützen sollen, den Alkoholkonsum der Schweden unter Kontrolle zu halten. Wir wissen zwar nicht, warum das nötig ist, aber wir vermuten, dass das Land vielleicht in der Vergangenheit ein ziemliches Problem mit dem Alkoholkonsum seiner Bürger hatte.
Systembolagets sind nur von Montag bis Samstag geöffnet und schließen in der Regel bereits einige Stunden bevor die normalen Supermärkte dichtmachen. Du solltest dementsprechend rechtzeitig wissen, ob du noch etwas zum Trinken für den Abend brauchst oder nicht. Oder du kaufst dir gleich einen Vorrat. Wenn du dann doch zu spät bemerkst, dass du keine alkoholhaltigen Getränke hast, musst du wohl oder übel in den sauren Apfel beißen und in einer Bar die nicht gerade günstigen Preise für deine Drinks bezahlen.
Bargeldloses Zahlen ist in Stockholm weit verbreitet
Eigentlich sind wir es ja gewohnt, Münzen und Geldscheine von fremden Währungen zu sammeln. Das sind, unserer Meinung nach, auch recht ansehnliche Souvenirs. In Schweden ist dies natürlich auch möglich, aber in dem skandinavischen Land gibt es eine so starke Tendenz dazu, komplett auf Bargeld zu verzichten und stattdessen wirklich jede Kleinigkeit mit der Karte zu bezahlen. Kreditkarten werden in Schweden so ziemlich an jeder Ecke und egal in welcher Höhe akzeptiert. An einigen Orten wirst du mit deinen Banknoten und Münzen auch nicht weit kommen, da immer mehr Läden nicht einmal mehr Bargeld akzeptieren. Es würde also überhaupt keinen Sinn machen, unnötig Bargeld abzuheben, wenn es eh kaum noch angenommen wird.
In Deutschland leben die meisten ja immer noch nach dem Prinzip „Nur Bares ist Wahres“, aber in Schweden, vor allem in Stockholm, ist das Gegenteil der Fall. In der Tat strebt die schwedische Regierung sogar an, dass das Land bis zum Jahr 2030 komplett frei von Bargeld ist. Ob dir das gefällt oder nicht, ist natürlich deine Sache. Aber wir sehen das gar nicht mal so problematisch, da wir selbst mittlerweile auch schon kaum mit Bargeld und stattdessen lieber mit Plastik zahlen. Wir holen uns mittlerweile auch nur noch Geld aus dem Bankautomaten, um ein kleines Erinnerungsstück aus unserer Reise mitzunehmen.
Fazit
Klar, Schweden ist gar nicht so weit von uns entfernt. Aber selbst trotz der Nähe zu unseren skandinavischen Freunden mussten wir doch den einen oder anderen Kulturschock erleben.
Natürlich wussten wir schon vorher, dass Stockholm nicht gerade günstig sein wird, aber wir hätten niemals damit gerechnet, wie sehr sich unsere Vorstellung von der Wirklichkeit unterscheiden würde. Allein ein kleines Bier für 5 Euro – das ist schon ein heftiger Preis.
Apropos Bier, das bekommst du – im Gegensatz zu unserem Heimatland – nicht an jeder Straßenecke. In Schweden kannst du nicht einfach mal spontan im nächsten Supermarkt deine Verpflegung mit diversen alkoholhaltigen Getränken kaufen. Ab einem gewissen Alkoholgehalt dürfen Getränke nur noch in bestimmten, vom Staat kontrollierten Läden namens „Systembolaget“ verkauft werden.
Natürlich macht auch der Nahverkehr in Stockholm beim preislichen Niveau keine Ausnahme. Aber zum Glück musst du diese gar nicht mal nutzen. Die ganze Stadt ist extrem fahrradfreundlich und ein Fahrrad kannst du dir auch problemlos schnell mal an einer der vielen Ausleihstationen ausleihen.
Wie wir dir ja schon am Anfang dieses Artikels gesagt haben, haben wir direkt nach unserer Ankunft schon einiges an Geld aus dem nächsten Bankautomaten gezogen. Jeder von uns hat sich gleich mal 100 Euro in schwedischen Kronen gezogen, am Ende haben wir alle zusammen gerade mal 5 Euro ausgegeben. Und das war ehrlich gesagt auch nur für die öffentliche Toilette. Ansonsten wurden wir fast durchgehend darauf hingewiesen, dass nur bargeldlose Bezahlung akzeptiert wird.
Nun, auch wenn wir selbst auch den einen oder anderen Kulturschock erfahren haben, ist es doch trotz allem eine eindrucksvolle Reise gewesen. Und wenn du dich auf das Abenteuer Stockholm einlassen willst, bist du jetzt – im Gegensatz zu uns – deutlich besser vorbereitet.