Rewal in Polen
Die Stadt Rewal ist ein beliebter Kurort an der polnischen Ostseeküste. Zusammen mit dem benachbarten Ort Niechorze gehört sie zu der Urlaubsregion Rewal-Niechorze, in die jedes Jahr Tausende von Urlaubern reisen.
Rewal ist nicht nur ein Kurort, sondern kann auch tolle Sehenswürdigkeiten bieten. Unter anderem kannst du hier ein einzigartiges Amphitheater besuchen oder in der Umgebung rund um die Stadt fantastische Seen und zahlreiche interessante Bauwerke besichtigen.
In diesem Artikel verraten wir dir, welche Möglichkeiten du für Sightseeing in Rewal hast. Außerdem erfährst du, wie du überhaupt an dein Reiseziel gelangst.
Wie kommst du am besten nach Rewal?
Die Anreise nach Rewal erfolgt am einfachsten mit deinem Auto. Insgesamt sieben Badeorte der Region Rewal‑Niechorze kannst du über die Landstraße 102 erreichen. Diese führt entlang der Ostseeküste von Swinemünde bis nach Kolberg.
Von Berlin aus sind das etwa drei Stunden Fahrt inklusive Grenzübergang. Seit dem Beitritt Polens zur Europäischen Union und zum Schengen-Gebiet geht das nämlich viel schneller, es gibt höchstens mal stichprobenartige Grenzkontrollen. Deswegen solltest du deinen Ausweis auf jeden Fall mit im Gepäck haben.
Du hast aber auch die Möglichkeit, mit der Bahn anzureisen. Es gibt von Berlin aus einen Zug in die Region Rewal-Niechorze, der über Stettin bis nach Greifenberg fährt. Von dort aus kannst du entweder mit einem öffentlichen Bus oder mit dem Taxi nach Rewal gelangen. Viele Hotels bieten außerdem einen Shuttle-Service an.
Mit dem Flugzeug reist du vom europäischen Ausland aus am besten zum Flughafen Stettin-Golenow. Wenn du jedoch aus Deutschland anreist, dann könnte auch der Flughafen Heringsdorf auf Usedom infrage kommen.
Das Amphitheater von Rewal
Wenn du dich ein wenig für Kultur interessierst, dann kannst du in Rewal sowie in der Umgebung der kleinen Stadt eine Menge erleben. Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in diesem beliebten Kurort ist das Amphitheater. In diesem gibt es im Sommer regelmäßige Konzerte und Theatervorstellungen, denen du beiwohnen kannst.
Ab und zu gibt es besonderen Besuch und einige polnische Theaterstars kommen extra nach Rewal. Neben den Vorstellungen findet in diesem fantastischen Gebäude zudem die Wahl zur Miss Baltikum statt.
Der Leuchtturm von Niechorze
Der Leuchtturm Niechorze ist das Wahrzeichen des polnischen Badeorts Niechorze und liegt an der Treptower Küste. Er befindet sich zwischen Kikut im Westen und Kołobrzeg im Osten und ist insgesamt 45 Meter hoch. Die Basis des Leuchtturms ist 19 Meter hoch und bildet ein Viereck. Darüber befindet sich der achteckige Hauptteil des Leuchtturms, mit einer Galerie und einer weißen Laterne mit metallischer Kuppel in 36 Meter Höhe.
Der untere Teil des Leuchtturms ist rot verklinkert, während die Fassade des mittleren Teils hell verputzt wurde. Die acht Kanten des oberen Teils sind als rote Lisenen ausgearbeitet.
Da der Leuchtturm das ganze Jahr über für Besucher geöffnet ist, kannst du ihn ohne Probleme auch besuchen. Während der Sommermonate hat der Leuchtturm jeden Tag von 10 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Mit zunehmend früher einsetzender Dämmerung im Herbst schließt er dementsprechend früher.
Der Eingang des Turms befindet sich in der nördlichen Fassade, die du über eine kurze Treppe erreichen kannst. Über der Tür kannst du einen verglasten Bogen entdecken, auf beiden Seiten wird sie von zwei großen Bogenfenstern flankiert. Darüber befindet sich eine offene Terrasse mit einer Balustrade. Die Tür, alle Fensterrahmen sowie die Fensterläden sind alle in grüner Farbe gestrichen.
Über 200 Stufen gelangst du auf einer Wendeltreppe bis hinauf zur Galerie. Von dort aus kannst du eine atemberaubende Aussicht über die Ostsee, das Hinterland und die herrliche Landschaft genießen. Bei klarem Wetter reicht die Sicht bis zu 50 Kilometer weit.
Am Fuße des Turms sind zudem noch weitere touristische Einrichtungen entstanden. Dazu gehören ein Wachsfigurenkabinett mit Café, ein Schmetterlingszoo und ein Miniaturpark, in dem du Modelle aller polnischen Leuchttürme bewundern kannst. Des Weiteren kannst du auf dem von einer roten Ziegelmauer umgebenen Hof an der Südseite eine Scheune und ein Lagerhaus besuchen.
Der Leuchtturm-Miniaturpark
In der Nähe des Strandes von Niechorze befindet sich der Miniaturpark der polnischen Leuchttürme. In diesem Park kannst du die Leuchttürme der polnischen Ostseeküste besichtigen, welche im Maßstab 1:10 nachgebaut wurden. Außerdem gibt es auch Informationen über die Leuchttürme und ihre Geschichte.
Da die Miniaturen mit modernsten technischen Mitteln und aus wetterfestem Material gebaut worden sind, ist es möglich, diese Ausstellungstücke im Freien zu präsentieren. Die schöne Anlage des Parks und die vielen Details der Miniaturen zeigen die ohnehin schon beeindruckenden Leuchttürme an der polnischen Küste von ihrer besten Seite.
Neben der Besichtigung kannst du dich auf der Terrasse entspannen und in einem Bistro etwas essen oder dir einen leckeren Kaffee bestellen. Dabei lassen sich die Eindrücke, die du im Leuchtturm-Miniaturpark gesammelt hast, noch besser verarbeiten.
Der See Liwia Łuża
Der Liwia Łuża liegt an der Treptower Küste und befindet sich im Becken eines ehemaligen Gletschersees. Er hat eine Fläche von etwa zwei Quadratkilometern und ist aufgrund der Abtrennung einer früheren Bucht durch einen Sandwall von der Ostsee entstanden. Besonders am Südufer kannst du eine fortschreitende Verlandung beobachten. Der See selbst ist jedoch nicht tief – seine tiefste Stelle beträgt nur 1,70 Meter.
Heute hat der See im Westen eine Breite von 400 Metern, im Osten beträgt sie mehr als einen Kilometer. und das Ufer ist überall flach und morastig. Auf dem Damm am nördlichen Seeufer liegt der zentrale Teil der Ortschaft Niechorze, dem Nachbarort von Rewal.
Der Liwia Łuża und die Ostsee sind über einen etwa 1000 Meter langen Kanal miteinander verbunden, der ebenfalls Liwia Łuża genannt wird. Über diesen gelangt das Wasser des Sees in das Meer, bei stürmischen Winden aus dem Norden strömt aber umgekehrt auch Meerwasser in den See.
Die Kirchenruine von Trzęsacz
Die Ruinen dieser Kirche stammen von einem Gebäude aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Lange Zeit wurde die Kirche als Gotteshaus des naheliegenden Gutes genutzt. Zunächst hatte sie noch einen 1650 errichteten Holzturm, welcher im Jahr 1760 aber von einem Blitzschlag zerstört wurde. 1818 wurde der Turm dann komplett abgerissen.
Dass die Kirche aufgegeben wurde, hat in diesem Fall weniger mit Kriegen zu tun, sondern vielmehr mit der Laune der Natur. Sie steht nämlich in der Nähe einer Kliffküste, die nach und nach von der Brandung der Ostsee abgetragen wurde.
Zum Bau der Kirche lag sie etwa zwei Kilometer von der Küste entfernt. Doch durch die immer weiter ins Landesinnere verschobene Steilküste näherte sich der tiefe Abgrund dem Bauwerk immer mehr. Im Jahr 1772 war die Kirche dann laut eines Schreibens des Pastors und der Gemeindevorsteher an Friedrich den Großen nur noch wenige Schritte vom Ufer entfernt.
Knapp hundert Jahre später war klar, dass das Gebäude nicht länger gehalten werden kann. Aus diesem Grund wurde 1885 der Dachstuhl abgenommen und das Mauerwerk versteigert.
Der überwiegende Teil der Ausstattung im Inneren wurde an das Camminer Dommuseum übergeben, dazu gehört unter anderem ein prachtvolles spätmittelalterliches Triptychon. Weitere Stücke gingen an das Kunstgewerbemuseum Berlin. Außerdem befindet sich eine Petrus-Figur aus der Kirche seit 2012 dank einer Spende der Pommerschen Landsmannschaft im Besitz des Pommerschen Landesmuseums.
Kurze Zeit später hat die Kirche dann auch ihr unvermeidbares Schicksal erlitten. 1900 ereignete sich der erste Absturz an der Nordwestecke, nur ein Jahr später die der gesamten Nordwand. Nach und nach sind immer größere Teile der Kirche in der Tiefe verschwunden. Heute sind von der Kirche nur noch die Südwand und drei Bögen übrig. Diese werden seit 2004 durch massive Schutzbauten vor einem weiteren Abrutschen geschützt.
Der Zalew Kamieński
Der Zalew Kamieński ist eine Lagune der Dziwna, dem östlichen Mündungsarm der Oder. Sie wird im Süden durch die Insel Wyspa Chrząszczewska, im Westen und Nordwesten durch die Insel Wolin sowie im Osten und Nordosten durch das pommersche Festland begrenzt. Die größte Stadt in dieser Gegend ist Kamień Pomorski, welche sich etwa 22 Kilometer westlich von Rewal befindet.
Fazit
Rewal ist ein äußerst beliebtes Reiseziel, das vor allem von Kurgästen besucht wird. Die wohl interessanteste Sehenswürdigkeit in Rewal ist das Amphitheater. Insgesamt ist Rewal also überhaupt nicht langweilig. Wenn du Lust auf ein beliebtes und gut erschlossenes Reiseziel hast, das aber trotzdem nicht allzu überlaufen ist, dann ist dies der perfekte Ort.