Kotor – die schönste Küstenstadt in Montenegro
In der Bucht von Kotor liegt die gleichnamige, wunderschöne Stadt Kotor. Ihre Lage an Montenegros Adriaküste wirklich atemberaubend. Die Geschichte der märchenhaften Altstadt reicht bis ins Mittelalter zurück.
Viele Leute besuchen Kotor nur für einen Nachmittag auf einem Kreuzfahrtschiff-Ausflug. Hingegen verbringen Individualreisende oft ein paar Nächte in dieser faszinierenden Stadt – zurecht! Dadurch kannst du noch viel mehr von der beeindruckenden Atmosphäre dort aufsaugen. Außerdem hast du dann auch mehr Zeit, die vielen Sehenswürdigkeiten der Stadt zu erkunden.
Diese wundervolle Stadt ist einfach viel zu schön, um ihr nicht ein wenig mehr Beachtung zu schenken. Wir verraten dir daher, was du alles in der Stadt machen kannst und welche Orte in der Nähe sich für einen Ausflug eignen.
Anreise nach Kotor
Mit dem Flugzeug ist die Anreise nach Kotor natürlich am einfachsten. Der nächste Flughafen befindet sich in Tivat – etwa acht Kilometer entfernt. Dorthin kommst du auch von vielen Städten in Deutschland aus. Leider ist der Flughafen jedoch noch nicht durch öffentliche Verkehrsmittel mit der Kotor verbunden. Du bist also auf ein Taxi angewiesen.
Eine Taxifahrt vom Flughafen Tivat aus nach Kotor sollte dich allerdings nicht sehr viel kosten. Es gibt allerdings leider auch ein paar Taxifahrer, die sich an den Reisenden bereichern wollen – und gerne mal zu viel verlangen. Frage also vorher unbedingt nach dem Preis!
Alternativ kannst du aber auch vom 90 Kilometer entfernten Flughafen in Podgorica nach Kotor anreisen. Es gibt jedoch nur von wenigen deutschen Flughäfen aus einen Direktflug in die montenegrinische Hauptstadt. Der Vorteil dieses Anreisewegs: Von dort aus fahren das ganze Jahr über Busse nach Kotor.
Kotor ist zudem ziemlich gut mit den Nachbarländern durch Busse verbunden. Der Busbahnhof liegt etwa zehn Minuten zu Fuß südlich der Altstadt, entlang der Straße in Richtung Budva. Der Fahrplan variiert jedoch abhängig von der Saison – also halte dich am besten immer auf dem neuesten Stand.
Die Altstadt
Durch die kompakte Altstadt kannst du dich hervorragend zu Fuß fortbewegen. Oder du leihst dir ein Fahrrad vor Ort aus – so erkundest du die Stadt noch schneller.
Es gibt drei Eingänge zur Altstadt, darunter das Haupttor im Westen: das Seetor. Es ist von 1555. Faszinierend, oder? An diesem Tor kannst du einen geflügelten Löwen entdecken – das Symbol von Venedig. Viele Städte in der Region standen im Zeitraum von 1420 bis 1797 unter venezianischer Herrschaft.
Das Seetor ist auch der einzige Zugang zur Stadt, an dem du eine kleine Eintrittsgebühr bezahlen musst. Allerdings bekommst du dort auch eine hilfreiche Broschüre. In der werden die Hauptattraktionen der Altstadt von Kotor beschrieben. Sie wird dir die Planung deiner Sightseeing-Touren also auf jeden Fall erleichtern.
Vom Seetor aus betrittst du einen schönen Platz – gesäumt von Steingebäuden im venezianischen Stil. Heute ist der Platz hauptsächlich mit Cafés und Geschäften gefüllt. Außerdem befindet sich hier der dreistöckige hohe Uhrenturm von Kotor.
Neben dem Haupttor gibt es aber auch noch zwei andere Zugänge zur Stadt. Das südliche Tor befindet sich an der Straße nach Budva. Das nördliche Tor führt zu einer Brücke, die über den Fluss Skurda führt.
Die Stadtmauern von Kotor erstrecken sich über etwa viereinhalb Kilometer und sind bis zu 20 Meter hoch. Obwohl sie an manchen Stellen zerfallen erscheinen, sind die Mauern in einem recht guten Zustand. Besonders, wenn du ihr Alter bedenkst: Das reicht immerhin zurück bis ins neunte Jahrhundert.
Die Burg San Giovanni
Über 1300 Stufen musst du erklimmen – dann erreichst du die Burg San Giovanni. Es ist wohl das wichtigste Wahrzeichen der Stadt. Allein für die Aussicht lohnt sich die Anstrengung aber auf jeden Fall. Von hier aus kannst du die Stadt und die Bucht von Kotor sehen – der südlichsten Fjord in ganz Europa!
Für die Wanderung zur Burg solltest du etwa drei Stunden einplanen. Wenn du ziemlich fit bist, kannst du sie jedoch auch in nur zwei Stunden zurücklegen. Besonders am späten Nachmittag ist der Weg empfehlenswert. Denn dann ist der spätere Sonnenuntergang einfach atemberaubend schön.
Aber denk daran: Die Sonne geht hier ziemlich schnell unter. Versuch also am besten, deine Fotos möglichst schon auf dem Weg zur Burg zu machen – solange noch ausreichend Licht vorhanden ist.
Wunderschöne Kirchen in Kotor
Die St. Tryphon Kathedrale ist eine von nur zwei römisch-katholischen Kirchen in ganz Montenegro. Sie wird von vielen Leuten sogar als das schönste Gebäude in Kotor angesehen. Die Kathedrale mit ihren ungleichmäßigen Türmen wurde ursprünglich 1166 erbaut. Aber im Laufe der Jahrhunderte musste sie nach Schäden durch mehrere Erdbeben schon einige Male rekonstruiert werden.
Die Kirche ist ein beeindruckendes Beispiel romanischer Architektur: Sie verfügt über schlanke Säulen und rosa Steinpfeilern, die das gewölbte Dach tragen. Wenn du dir die Innenbögen etwas genauer anschaust, entdeckst du auch die Überreste von alten Fresken.
Als ein Erdbeben 1667 die Vorderseite der Kirche zerstörte, wurden die barocken Glockentürme hinzugefügt. Von denen wurde jedoch nur einer vollständig fertiggestellt – ein kurioses Detail, dem der Turm seine ungleichmäßige Struktur zu verdanken hat.
Die Kirche St. Nikolaus ist die wichtigste orthodoxe Kirche in Kotor. Sie befindet sich auf dem Lukaplatz im nördlichen Teil der Altstadt. Sie wurde auf den Fundamenten eines Gebäudes errichtet, das zuvor in den späten 1800er Jahren durch ein Feuer zerstört wurde.
Der Bau der Kirche begann 1902 und wurde sieben Jahre später fertiggestellt. Die goldenen Kreuze auf den schwarzen Kuppeln der Glockentürme wurden erst 1998 hinzugefügt – und waren ein Geschenk aus Russland. Zudem hat die Kirche zwei prächtige Glockentürme an ihrer Hauptfassade und ihre große Kuppel erhebt sich über die umliegenden Dächer.
Im Inneren findest du eine Menge an beeindruckenden Silberstücken. Dazu gehören unter anderem riesige Kronleuchter und große Kerzenhalter. Am Eingang kannst du zudem ein atemberaubendes Mosaik erkennen. Aber auch die Kirchenschatzkammer mit ihrer riesigen Sammlung von Ikonen, kirchlichen Gewändern, Dokumenten und anderen Wertgegenständen sind äußerst bemerkenswert. All das wurde von den wohlhabenden Familien von Kotor geschenkt.
Die Insel Unserer Lieben Frau von den Felsen
Im inneren Teil der Bucht von Kotor – in der Nähe der alten Stadt Perast – findest du eine von Menschenhand geschaffene Insel. Um diese von Kotor aus zu erreichen, nimmst du am besten einen Bus. Der bringt dich innerhalb von einer halben Stunde nach Perast. Von dort aus gelangst du mit einer Fähre auf die Insel.
Ihre Geschichte reicht bis 1452 zurück. Laut einer Legende sollen dort zwei Fischer angeblich ein Bild der Jungfrau Maria auf einem Felsenhaufen entdeckt haben. Aus diesen soll später die Insel geworden sein.
Die Kirche auf der Insel wurde von den beiden Fischern erbaut. Sie befindet sich genau an der Stelle, an der sie laut der Legende das Bildnis entdeckt haben. Um 1630 wurde die orthodoxe Kapelle von den Venezianern durch eine katholische Kapelle ersetzt. Außerdem bauten sie den Felsenhaufen zu einer richtigen Insel aus.
Der Lovcen-Nationalpark
Der Lovcen-Nationalpark ist im Rahmen eines Tagesausflugs von Kotor aus gut erreichbar! Es handelt sich dabei um einen der am einfachsten zugänglichen geschützten Naturräume Montenegros. Er liegt zwischen den drei Städten Kotor, Cetinje und Budva.
Die Straße von Kotor dorthin ist eine der schönsten des Landes: Die serpentinenreiche Strecke bietet dir einen herrlichen Ausblick auf die Bucht von Kotor.
Es gibt 25 Haarnadelkurven entlang des Weges. Nach jeder Kurve gibt es ein weiteres erinnerungswürdiges Fotomotiv. Du wirst also auf deinem Weg zum Nationalpark bestimmt öfters mal anhalten.
Der Nationalpark selbst umfasst eine Fläche von etwa 6200 Hektar und ist stark bewaldet. Vor allem die Einheimischen entfliehen hier im Sommer gerne der Hitze. Denn die Temperaturen sind hier in der Regel etwa zehn Grad niedriger als in Kotor.
Außerdem ist der Park die Heimat von mehr als 200 Vogelarten – einschließlich Adlern und Falken. Auch Bären und Wölfe leben noch immer in seinen großen Wäldern. Diese ruhesuchenden Tiere neigen aber dazu, sich in den entlegensten Ecken des Parks aufzuhalten – du brauchst dich also nicht davor zu fürchten, plötzlich einen Bären oder Wolf vor dir stehen zu sehen.
Fazit
Kotor ist eine wundervolle Stadt direkt an der gleichnamigen Bucht. Am besten erreichst du sie über die Flughäfen von Tivat oder Podgorica. Aber auch aus anderen Städten gibt es regelmäßige Busverbindungen dorthin.
Besonders die Altstadt lädt dich regelrecht zu langen Spaziergängen ein. Innerhalb des dreieckig angelegten historischen Zentrums wirst du dich mit Sicherheit in die märchenhafte Stadt verlieben. Zudem kannst du auch die drei alten Stadttore besichtigen. Den wichtigsten Zugang zur Stadt davon stellt das Seetor dar.
Kotors Wahrzeichen ist die Burg San Giovanni. Um diese zu erreichen, musst du mit einer Wanderung von etwa drei Stunden rechnen. Aber für den Ausblick von dort oben lohnen sich die Strapazen ohne jegliche Zweifel. Die beiden Kirchen der Stadt kannst du hingegen innerhalb kürzester Zeit erreichen.
Kotor ist auch der ideale Ausgangspunkt für einige Tagesausflüge. Besonders den Lovcen-Nationalparkmöchten wir dabei hervorheben. Aber auch Perast – eine kleine Stadt in der Nähe von Kotor – ist dank ihrer künstlich angelegten Insel mit einer beeindruckenden Kirche darauf ein empfehlenswertes Ausflugsziel.
Wir haben unsere Zeit in Kotor jedenfalls voll und ganz genossen! Auf deiner Reise wirst du dich mit Sicherheit ebenso in die Stadt verlieben – und am liebsten gar nicht mehr abreisen wollen. Denn die Stadt versteht es, ihre Besucher komplett zu verzaubern.
Montenegro
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